Das Internationale Literaturfestival Berlin, als Ein-Mann-Projekt gegründet im Jahr der Türme 2001, war schon
woke, als dieser Begriff noch längst nicht im Schwange war. Schwer aufgeweckt, globalisierungskritisch, kapitalismusallergisch, feministisch und postkolonial studiert waren die meisten, die zu diesem subventionierten Reigen geladen wurden, dem die
taz das zweifelhafte Etikett
„Berlinale der Literatur“ anklebte. Dass ein alter weißer Mann in einer solchen Gesinnungsblase schnell auf die Empörungshitliste kommen kann, dürfte den langgedienten Motor der Veranstaltung nicht wirklich überrascht haben. Jetzt ist Ulrich Schreiber, 71, als Direktor des ILB zurückgetreten. Mitarbeiter hatten ihn wegen eines angeblich „toxischen Arbeitsklimas“ und – kommt immer gut – „Machtmissbrauchs“ verpfiffen.
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