Henryk M. Broder / 29.10.2021 / 10:00 / Foto: Acgut.com / 97 / Seite ausdrucken

So hat sich Sven Giegold die Energiewende nicht vorgestellt

Mit der Energiewende zur Rettung des globalen Klimas konnten die Aktivisten bis jetzt zufrieden sein. AKWs wurden stillgelegt, das Ende der Kohleförderung und Verstromung rückte immer näher, zuletzt war von 2030 die Rede, also übermorgen. Aber der Braten ist noch nicht gar.

Springt ein Mann vom Dach eines Wolkenkratzers in die Tiefe. Was denkt er sich auf halber Höhe? „Bis jetzt ist noch alles gutgegangen."

Auch mit der Energiewende zur Rettung des globalen Klimas konnten die Aktivisten bis jetzt zufrieden sein. AKWs wurden stillgelegt, das Ende der Kohleförderung und Verstromung rückte immer näher, zuletzt war von 2030 die Rede, also übermorgen.

Doch dann muss irgendwas passiert sein, das unserer Aufmerksamkeit entgangen ist. Quasi über Nacht hat die Kanzlerin ihre Haltung geändert. „Merkel macht Weg frei für Greenwashing von Atom und Gas", verkündet der grüne Europa-Abgeordnete Sven Giegold auf seiner Homepage, außer sich vor Entsetzen. Es dürfe nicht sein, ruft er, dass „Atomkraft und Gas als nachhaltige Investitionen" anerkannt würden, das wäre „ein Schlag gegen die Erneuerbaren Energien"; dass Atomkraft und Gas das gleiche „Nachhaltigkeitslabel" bekommen sollen wie Wind- und Solarkraft, wäre „absurd" und würde „die Geldschleusen für Atomkraft und Gas in Europa öffnen", staatliche Beihilfen und Steuergeld würden „in neue Atom- und Gaskraftwerke fließen", statt in Wind- und Solaranlagen wie bisher.

Das wäre echt ein „Super-GAU für Europas Energiewende" und auch Sven Giegold, der seit vielen Jahren auf das Ziel hinarbeitet, eine Energiewende in Europa herbeizuführen, die auf Erneuerbare Energien setzt, und das zu 100 Prozent.

Und jetzt, beinahe auf der Zielgeraden, fällt ihm die „Noch-Kanzlerin" in den Arm. Volle Fahrt zurück! Warum sie ihr eigenes Werk sabotiert, geht aus Giegolds Stellungnahme nicht hervor, aber irgendeinen Grund wird sie schon haben. Vielleicht gab es in der Uckermark einen kurzen Stromausfall, der sie zum Nachdenken gebracht hat, vielleicht ist die Physikerin in ihr erwacht, nachdem nur kaltes Wasser aus der Leitung floss. 

Was immer es war, Sven Giegolds Lebenswerk, die große Energiewende zugunsten der Eneuerbaren, könnte ausgerechnet wegen der Kanzlerin misslingen. Und das wäre doch ein schönes Grand Finale nach 16 Jahren Überholen ohne einzuholen.

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Winston Schmitt / 29.10.2021

Da hat Gollum aus der Uckermark wohl neue Gefilde für sich entdeckt, wo doch nach Fukushima die Kernkraft plötzlich aus Sicht der Physikerin als nicht beherrschbar galt. Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich.

Rolf Mainz / 29.10.2021

Ein Blick auf die Vita von Herrn Giegold lohnt sich übrigens - nicht. Ich sage nur: der “Klassiker”...

N. Walter / 29.10.2021

AKWs sind also schlecht, weil sie der Wind- und Sonnenkraft Konkurrenz machen. Es geht also garnicht um die Vor- und Nachteile der AKW´s, sondern um die Durchsetzung der Wind- und Sonnenkraft. Neulich Habeck bei Anne Will: “Die Grünen wollen die E-Fuels nicht fördern, weil man mit Verbrennerautos ja auch fossiles Benzin tanken kann”. Dieser teuflische Satz ist leider untergegangen. In beiden Fällen unterbindet man CO2 - neutrale Technologien, die heute verfügbar sind, zugleich wartet man auf den Zubau der Windräder und Solarparks. Man wartet also noch. Dann kann das ja nicht so schlimm sein mit dem Klimawandel. Die Grünen sehen das Klimaproblem nicht als das was es ist: Es ist ein technisches Problem, wir müssen einfach weniger CO2 in die Luft blasen - basta - so einfach ist das. Den Grünen steht somit auch nicht die Technologie im Vordergrund, die dies ermöglicht. Im Gegenteil, es stehen ideologische Themen vorn an. So hat noch niemand - weder bei den Grünen - noch sonstwo - über den worst-case in 100 Jahren diskutiert: Kimawandel >> 6° plus, Milliarden Tote /// Zubau der AKWs >> 5 Supergaus weltweit, 100.000 Tote. Das sind doch die beiden Szenarien, nicht? Danach müsste man SOFORT alles erdenkliche tun, um die CO2-Emissionen zu mindern. Also AUCH Bau von neuen AKWs. Stattdessen sieht man die AKWs als Konkurrenz, als ob AKWs den Ausbau der Wind- und Sonnenkraft verhindern würden. Man schaltet die verbleibenden AKWs ab und wartet auf den Zubau der Wind- und Sonnenkraft. Man toleriert somit unnötig die Kohleverstromung. Zugleich kennt man den Stromverbrauch in 2030 nicht, weil verlässliche Prognosen fehlen. Zugleich fördert man die E-Mobilität, deren zusätzlicher Strombedarf ( zusätzlich ggü. heute ) durch das Hochfahren von AKWs und Kohlekraftwerken gedeckt werden muss, weil ja Wind- und Sonnenkraft für den Strombedarf heute schon nicht reichen.  Es mangelt den Grünen an klarem Denken und klarem Verstand, sie glänzen mit Dummheit und Ideologie im Überfluss.

Wolfgang Nirada / 29.10.2021

Vielleicht ist dem SED-Pummel ja auch nur aufgefallen dass sie/er/es ALLES versenkt und in Trümmer gelegt hat - bis auf die GRÜNEN…

Johannes Schuster / 29.10.2021

Wenn ich nur ein Rezept bekäme aus dieser Dummheit Geld zu machen, so eine Art Kilowattstunde Verblödung ins Mediennetz eingespeist verkaufen zu können, ich beginne schon zu phantasieren wie Tevje. Wenn ich mit den Dummen reich werd - widiwidiwidi bum. Und ich für jeden dummen Stuss den sie in die Welt setzen zum Schluß einen Taler bekomm, dann wäre das so gar nicht dumm, dann wäre es nicht schlecht und auch gerecht und also darum: Wenn ich an den Dummen reich werd… widiwidi widi bum. Wenn man Dummheit melken könnte, ich würde sofort Landwirt !

Christian Feider / 29.10.2021

ich sags mal sooooo seit rund 30 Jahren entwickelt sich die deutsche Politik konsequent zum deutschen Nachteil der Bürger im eigenen Land. Unsere “Engsten Freunde” dabei sind die Brüder auf der anderen Seite des Rheins und diese haben bisher von uns noch alles bekommen,was sie wollten: im “gemeinsamen europäischen Projekt” Airbus haben die Franzosen defakto die Hosen an im bisherigen Premiumsegment der deutschen Wehrwirtschaft,dem Panzerbau,wird nun eine deutsch-französische Kooperation inklusive Wissenstransfer gen Frankreich entstehen im wirtschaftlichen Bereich Deutschlands(nicht Frankreichs!) wurden dauernd Hürden aufgestellt,um die Wirtschaft zu bremsen/ihr zu schaden im Autobau wurde auf deutsche Firmen wegen Diesel geknüppelt, bei Renault und Peugoet ist jeder still. im Uran-Erwerb steht die dummdeutsche Regierung den Franzosen in Ihren Ex-kolonien mit Hilfssoldaten zur Seite. jetzt gabs aber zwei Entscheidungen massgeblich deutscher Idee,die den Franzosen gar nicht schmecken: 1. Die europäischen “Energiebörsen” verteuern Strom ebenso wie Gas immer radikaler und witzigerweise ist der französische Atomstrom darüber an den Gaspreis gekoppelt… 2. Die Franzosen wollen weiter Atomkraftwerke bauen,aber die EU-U.vdl wollte nur eneuerbare zu “green deal” würdigen Investitionen erklären,womit Abschreibungen von Investoren unmöglich gemacht wurden. Da MUSSTE Emanuel ran und Merkel den Fokus gerade rücken,denn deutsche Entscheidungen zum Nachteil Frankreichs GEHEN GAR NICHT :) hier in Baden heisst der Wackes immer noch Wackes,wir haben den Brand des Heidelberger Schlosses bei dem edlen Rückzug der Franzmänner nicht vergessen!

Dr. Joachim Lucas / 29.10.2021

Zur Erinnerung: Durchschnittstemperatur in D: 8,5 Grad. Sonnenstunden 1800 bei insgesamt 8800 Stunden. Wind komplett unregelmäßig oder gar nicht und nicht vorhersehbar. Breitengrad 47-55, das ist die Höhe von Neufundland oder der Halbinsel Sachalin in Russland. Die Schnapsidee dieser sog. Energiewende liegt auf einer Schnapsideeskala an einer Spitzenposition. Grüne Denkversuche halt. Giegolds (und Gesinnungsgenossen) Intelligenzquotient dürfte bei höchstens 80 liegen, das Niveau eines gut ausgebildeten Schäferhundes.

Ralf.Michael / 29.10.2021

Herr Broder, Die Bürger werden halt dorthin ziehen, wo eine sichere Energieversorgung gewährleistet ist. Das haben unsere Vorfahren doch auch so gemacht ! Ich erinnere : “Es klappert die Mühle am rauschenden Bach”, die geht immer. Bei der Windmühle ist es halt ohne Wind schon schwieriger…und die besonders Woken Fuzzies kurbeln den Mühlstein hat mit der Hand, während sich der Müller in der Mühle am Bach mit seiner hübschen Müllerin vergnügt. Wer nicht in ein anderes EU-Land umziehen will und kann, muss sich halt einschränken oder heimlich seinen Grünen Nachbarnanzapfen, der hat sicher ein NSA im Keller…..

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