Solidarność in Polen, der Prager Frühling 1968, die ungarische Grenzöffnung 1989 sind Ereignisse, die historisch belegen, dass unsere östlichen Nachbarn uns in Sachen Freiheit und Demokratie weit voraus waren. Dass jetzt die öffentlich-rechtliche Meinungsmacht in D unermüdlich gegen Regierungen in Polen, Tschechien, Ungarn hetzt, ist schwer zu ertragen. Das Projekt EU erweist sich in gefährlicher Weise undemokratisch, wenn sich selbsternannte “Vorreiter” aus D erdreisten bestimmen zu wollen, wie wenig polnisch ein Pole, wie wenig tschechisch ein Tscheche, wie wenig ungarisch ein Ungar sein darf! Das polarisiert und kann zerstörerische Zentrifugalkräfte hervorrufen. Herablassende und denunziatorische EU-ropäische Einmischung in die Angelegenheiten unserer Nachbarn zeigen immer deutlicher, dass es immer mehr Gründe gibt, sich vor “mehr EU-ropa!” zu fürchten. Freundschaftliche Verbundenheit hat es da unter Nachbarn schwer. Eine EU-ropäische Erziehungsdiktatur - das sollte in Berlin, Paris, Brüssel und Luxemburg klar sein - ist das Ende des Traums vom EU-ropäischen Imperium. Die gefühlten “Vorreiter” finden nicht mehr zur Gelassenheit; lieber benehmen sie sich wie Elefanten im Porzellanladen.
Uwe Steimle sagte in einem Interview mit der JF den schönen Satz: “Da die Macht keine Vernunft hat, hat die Vernunft keine Macht”. Ich glaube nicht, dass es die Deutschen pauschal sind, die Tschechen und Polen als ‘rassistisch’ beschimpfen. Das ist wohl eher ein Monopol linker selbsternannter “Eliten” und linksgrüner “Meinungsmacher” vor allem in den öffentlich-rechthaberischen Fernsehsendern, denen die Vernunft wohl mit der Zeit abhanden kam (mal abgesehen vom Straßenmob in der Antifa, der nie über Vernunft verfügte). Aber deren Lautstärke und inflationärer Gebrauch solcher Beschimpfungen sind in der Tat besorgniserregend und grenzen schon an Verfolgungswahn oder Paranoia und wirken sich u.a. auch entsprechend auf die Wahrnehmung im Ausland über die ‘Deutschen’ (pauschal) aus.
Herr Wegner, Sie sind zu beneiden! Sobald die Verhältnisse hier unerträglich werden, können Sie und Ihre Famile besonders leicht in ein sicheres, osteuropäisches Nachbarland auswandern, da alle die Sprache beherrschen. Wir Zurückbleibenden müssen dann auch weiterhin ertragen, wie die verdammten - äh - bekannten Gesichter aus Politik und Medien auch weiterhin versuchen, uns ihre heile MultiKulti-Welt vorzugaukeln. Das tun sie dann aber aus vielen kleinen “Wandlitzen” heraus, für die jetzt schon die Grundsteine gelegt werden: Man erwirbt ein großes Grundstück mit guter Verkehrsanbindung und zieht eine breite, hohe Mauer drumherum, auf der Tag und Nacht der Wachdienst patroulliert. Um die Parzellen innerhalb können sich dann Vermögende bewerben. Einen Zuschlag erhalten natürlich nur Leute mit den richtigen Ansichten; schließlich möchte man unter sich bleiben. Damit die schöne neue - äh - heile grüne Welt nicht gestört wird, darf das Gelände nur mit E-Autos befahren werden. Besucher muss man vorher anmelden, und, nachdem sie am Tor ihren Ausweis vorgezeigt haben, kann der Einlader sie persönlich abholen und sie später auch wieder dort abliefern. Neben einem kleinen Bioladen, gibt es auch einen “Kindergarten ohne Hass”; vielleicht liegt es daran, dass keine Muselkinder drin sind.
Ja, den Deutschen täte eine kräftige Portion Leichtigkeit soooo gut. Und wenn ein paar Pilsener dabei helfen würden, soll es recht sein. Ab nach Pilsen in die Katakomben. Ja, die Tschechen und Polen sind Merkel-resistent. Und sie haben in ihrer Geschichte reichlich Erfahrung mit den Deutschen gesammelt. Sie wissen, dass man sich deren Vorstellungen nicht unbedingt zu eigen machen sollte. Misstrauen ist angebracht. Gut so, liebe Tschechen, lasst euch nicht ins Bockshorn jagen. Darauf zu setzen, dass wir Deutschen uns demnächst etwas entspannen, würde ich an eurer Stelle nicht.
Schwejk for German President! Auf einer Reise von Prag nach Dresden habe ich eine Zugfahrkarte gekauft, indem ich auf den Schalter, um jegliche Mißverständnisse zu vermeiden, einen Zettel mit: “2 persons, 2 bicycles” legte. Ich erhielt auch 4 Fahrscheine. Im Zug verlangte der junge tschechische Schaffner zusätzlich einige Euros mit der Begründung, wir hätten zwar die Mitnahme der Fahrräder bezahlt, brauchten aber noch “Platzkarten” für die Räder. Besonders gefallen hat mir auch die Drohung, bei Nicht-Nachzahlung aussteigen zu müssen. Das zeigt, daß es einen regen kulturellen Austausch zwischen Preußen und Tschechien gibt - darauf ein echtes Budweiser (Pilsner schmeckt mir nicht).
Ich mag die Tschechen und die Polen. Die Kommentare unter dem Artikel über die polnische Zuwanderungspolitk beglückwünschen zu 90 % die Polen zu ihrer Entscheidung. Eine generelle Überheblichkeit gegenüber Moslems oder fremdenfeindliche Aussagen kann ich da nicht finden. Veröffentlichte und öffentliche Meinung sind extrem unterschiedlich. Dabei fällt mir eines auf: Die Deutschen, die wahrscheinlich eine linke Partei wählen und sich besonders progressiv und human halten, weil sie keinen Asylbewerber ablehnen wollen und selbst bei der Frage nach finanziellen bzw. generell praktischen Grenzen (z. B. den Wohnraum betreffend) sich infantil auf ihre absolute Position zurückziehen, dass das Asylrecht unantastbares Menschenrecht sei, ja diese Deutschen fallen mir immer wieder negativ auf, wenn sie sich über Polen, Slowaken, Tschechen, Ungarn und auch Ostdeutsche äußern. Immer belehren und arrogant, als ob die historischen Erfahrungen der anderen Völker nichts zählen. Es gibt anscheinend einen morbiden Stolz auf den Völkermord an den Juden, auf den Totalitarismus des Dritten Reiches. Aber wehe, ein anderer Diktator, eine andere Ideologie kann es zahlenmäßig und mit der Architektur der totalitären Machtausübung mit dem Dritten Reich aufnehmen. Dann heißt es, man dürfe nicht vergleichen, da es die “Singularität des Holocausts” gefährde. Dabei ist das eine Instrumentalisierung der Shoa, denn es geht ja eigentlich nur um die Singularität der moralischen Machtposition des geläuterten Besserdeutschen. Das kommt unglaublich arrogant rüber. Und das ist natürlich an den “Besserwessi” angelehnt. Das Wort kommt ja nicht von ungefähr und auch im “Jammerossi” steckt ein Kern Wahrheit.
Wenn die Polen, Tschechen und Ungarn nur nicht so „unmögliche“ Sprachen sprächen, würde ich meinen Kindern auf jeden Fall empfehlen, eine dieser Sprachen zu lernen. Den Autor kann man zur Spracherziehung seiner Kinder nur beglückwünschen. In wenigen Jahren werden sich diese Länder auch gegen Deutschland abgrenzen müssen, wenn sie nicht von den dann mit BRD Pässen versorgten Neubürgern auf Dauer „besucht“ werden wollen. Die Persohnenfreizügigkeit ist nicht eine Errungenschaft sondern ein Fluch in Europa.
Ich bin in Prag geboren und musste wegen meinem Vater( einem Filmemacher) der verfolgt wurde, emigrieren. Es war in Deutschland schon immer so, dass man, wen man aus sogenannten Osten( eigentlich ist es Mitteleuropa) als Mensch zweite Klasse betrachtet wurde. Meine Abitur wurde nicht anerkannt , denn Tschechen-blöd und trotz meine nicht gute sprachkenntnisse( schlechte Ortographie habe ich bis Heute behalten) habe ich Abitur mit 1,1 abgeschossen, den das Gymnasium in Prag war viel anschpruchvoller als hier. Es ist erstaunlich wie man anderen Migranten die nicht von Osten kommen plötzlich alles glaubt. Jetzt in den Jahren nach der Vereinigung fahre ich wieder oft nach Prag, meine Tochter, geboren in D. hatte schon ihren Lebenmittelpunkt nach Prag verlegt, Prag ist ein Meltingpot für viele Nationen, die friedlich zusamen leben. Die jüdische Schule ist vergrösert worden, den es kommen viele jüdische Familien aus Deutschland,.Frankreich und Schweden dazu, sicher es giebt auch Antisemiten, die schon immer da waren, aber das sind nur ein paar, es werden Gott sei dank keine impotiert und ich hoffe das es so bleibt. Die Kultur dort ist überweltigend, es giebt US Universitäten, studieren kann man in Prag auch in Deutsch und Englisch und das Essen ist fantastisch. Was will man mehr.
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