Dushan Wegner, Gastautor / 21.09.2023 / 14:00 / Foto: DB Young / 47 / Seite ausdrucken

Russell Brand soll weg

Der im angelsächsischen Sprachraum supererfolgreiche Comedian und Blogger Russell Brand spricht störende Wahrheiten über Covid aus, und er hat viel Publikum. Prompt werden „anonyme“ Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn laut. Ohne Verfahren – oder auch nur Anklagen – kappen Konzerne und Politik ihm das Einkommen. 

Es gibt einen britischen Schauspieler und Comedian namens Russell Brand, der in den letzten Jahren mit seinen kritischen Anti-Mainstream-YouTube-Videos auffiel (youtube.com/@RussellBrand). Er sieht nicht nur (im Rock’n’Roll-Stil) gut aus, ist wortgewaltig und charismatisch, er hat auch Erfahrungen und Beziehungen aus seiner Vor-YouTube-Zeit. Alles zusammen sorgt dafür, dass der Mainstream ihn nicht ignorieren kann. Es verwundert wenig, dass die Propagandisten der Wikipedia ihn gleich im ersten Satz (Stand 21.9.2023) einen "Verschwörungstheoretiker" nennen (wörtlich: "conspiracy theorist").

Russell Brand spricht auf seinem YouTube-Kanal einige Dinge aus, die man nicht aussprechen darf. Zum Beispiel über die Covid-Panik. Vor einem halben Jahr aber wurde er zu dem Mainstreamer Bill Maher eingeladen, und dort las er zwischen scherzhaftem Geplänkel vor, welche unglaublichen Summen die Pharmaindustrie an der Covid-Panik verdient hatte. Er las vor, dass die Covid-Panik mehr als 40 Leute zu neuen Pharma-Milliardären gemacht hat. Dass zwei Drittel des US-Kongresses von Pharmafirmen gesponsert sind. Und so weiter (siehe YouTube, solange es online ist). Manche sagen, dass es dieser Auftritt war, in dem Russell Brand sein "mediales Todesurteil« "schrieb.

„Brand Accused“

Im September 2023 lancierte der staatseigene britische Sender "Channel 4" zusammen mit Newscorp/Murdoch-Publikationen eine Kampagne gegen Russell Brand, mit Vorwürfen der Vergewaltigung und sexuellen Gewalt (dailymail.co.uk, 16.9.2023). In einer TV-Dokumentation wurde Russell Brand "angeklagt", diverse Vergewaltigungen begangen zu haben. Es kamen mehrere Frauen "zu Wort" – doch diese waren Schauspielerinnen, angeblich um die Anonymität der wahren Opfer zu schützen. Und kein einziges der angeblichen Opfer hatte zu dem Zeitpunkt eine Anzeige bei der Polizei erstattet.

Wer am nächsten Tag an einem britischen Zeitungskiosk vorbeiging, sah auf allen großen Publikationen riesige Schlagzeilen wie "BRAND ACCUSED OF RAPE AND SEX ASSAULTS" (@Nerdrotics, 17.9.2023). Das bedeutet wörtlich: "Brand wird der Vergewaltigung und der sexuellen Gewalt beschuldigt". Diese "Beschuldigung" war allerdings von einem TV-Sender erhoben worden, nicht von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft!

Nach rechtsstaatlichen Grundsätzen gilt der Mensch ja eigentlich als unschuldig, bis er verurteilt ist. Doch die Mächte, denen Brand auf die Füße getreten war, haben für solche Details keine Zeit. Russell Brands Kanal auf YouTube wurde prompt "demonetarisiert", womit eine seiner wichtigsten Einnahmequellen wegfiel (reason.com, 19.9.2023). Mehrere Partner kündigten ihm plötzlich die Zusammenarbeit auf.

"So weit, so üblich", möchte man beinahe sagen. So ergeht es einem im angeblich "freien" und "rechtsstaatlichen" Westen, wenn man laut wird. Und doch ist dieser Fall noch mal heftiger als bisherige Fälle. Eine Caroline Dinenage, Vertreterin des britischen Parlaments, zuständig für Kultur, Medien und Sport, hat persönlich Briefe unter anderem an TikTok und Rumble geschrieben und diese aufgefordert, ebenfalls Russell Brand das Einkommen zu entziehen (@thevivafrei, 20.9.2023thepostmillennial.com, 20.9.2023) – wohlgemerkt: ohne Gerichtsurteil oder auch nur eine echte Anklage!

Die Fassaden der Potemkinschen Dörfer fallen uns entgegen

Ich sehe diese Ereignisse und leite drei Erkenntnisse ab: Erstens: Ein weiteres Mal – wie oft denn noch?! – bestätigt sich, was "Verschwörungstheoretiker" sagten – also Leute wie Russel Brand selbst. Zweitens: Wenn du aufmuckst und damit erfolgreich bist, werden sie etwas gegen dich finden. Ich sage nicht, dass Russell Brand ein Unschuldslamm ist. Ich weise lediglich darauf hin, dass Epsteins Fluggäste und Kunden weiter in höchsten Ämtern sitzen. Aber die haben auch nicht öffentlich die Pharma-Machenschaften kritisiert – ganz im Gegenteil! Drittens: Der Westen ist in ein neues Stadium moralischer Verwahrlosung eingetreten, in welchem die Konzern-Politik-Geflechte immer öfter nicht mal mehr so tun, als würden für sie die rechtsstaatlichen Grundsätze gelten.

Und wir wissen, dass es wahrlich nicht nur Großbritannien, YouTube und der Fall Russell Brand sind, wo der Rechtsstaat aufgehoben zu sein scheint. In Deutschland schütteln wir immer wieder den Kopf über Ähnliches, seien es Hausdurchsuchungen bei missliebigen Richtern oder gefühlt alles, was die Innenministerin und ihre Leute so treiben.

Und in den USA lässt natürlich die Biden-Bande das Konzept der rechtsstaatlichen Demokratie wie eine Farce aussehen. (Haben Sie eigentlich von den 5.400 "pseudonymen" E-Mails von Joe Biden an seinen Sohn Hunter gehört, die das Nationalarchiv der USA nicht herausrücken will? Siehe nypost.com, 28.8.2023dailymail.co.uk, 29.8.2023.)

Alte Sicherheiten brechen heute weg. Die Fassaden der Potemkinschen Dörfer fallen uns entgegen, und das nackte Gerüst wird sichtbar. Ich verliere in diesen Tagen die Reste meines Glaubens an genau die Systeme, denen zu vertrauen ich gelehrt wurde. Dies ist er, dies ist der Umsturz von oben.

Doch merkwürdigerweise glaube ich noch immer und weiter an die Menschen, an die Einzelnen und an die Einzelnen als Verbundene. In seiner "Revolution" schreibt Russell Brand: "This business of seeing divine interconnected beauty in people has been happening more and more lately, and I put it down to meditating too much." Und das bedeutet zu Deutsch etwa: "Diese Gewohnheit, die göttliche, miteinander verbundene Schönheit in den Menschen zu sehen, das erlebe ich in letzter Zeit immer häufiger, und ich führe es darauf zurück, dass ich zu viel meditiere."

Wenn die alten Systeme und Netze sich auflösen, finden und bilden wir vielleicht neue Verbundenheiten – immerhin lesen Sie ja diesen Text bis hierhin, und damit sind Sie "vernetzt" mit mir und allen Ihren Mitlesern! Man könnte mich einen Menschen nennen, der "im dunklen Wald pfeift", doch spätestens, wenn ein Anderer mein Pfeifen hört und mitpfeift, wissen wir beide, dass wir nicht allein sind.

Dieser Essay erschien zuerst auf  dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

 

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Hans-Peter Dollhopf / 21.09.2023

“Die Magd erklärte, daß es zweierlei Vergewaltigungen gebe, solche, die sehr lustig, und solche, die gar nicht lustig sind, dergestalt, daß die Wäscherin, da sie davon weder Geld noch Vergnügen gehabt, beides beanspruchen könne.” Aus: “Die dreißig tolldreisten Geschichten – Drittes Zehent - Wie das schöne Mädchen von Portillon seinen Richter überführte” von Honoré de Balzac, Der Sozialpsychologe Gerd Bohner propagiert den Terminus “Vergewaltigungsmythen”, siehe etwa: bpb, “Die Sexismus-Debatte im Spiegel wissenschaftlicher Erkenntnisse”. Julian Assange hatte einvernehmlich mit einer Journalistin gevögelt. Nur war diese Schwedin! Und so sitzt er seither in der Vorhölle. Und es ist egal, was Julian Reichelt sagt oder tut, Jörg Kachelmann wird ihn für immer hassen. Was am deutschen Wikipediaartikel über Russel Brand bemerkbar wird, ist das Framing rein anhand von Verweisen auf Obskures aus dritter Hand, “sauber dokumentiert”, als Ausdruck gewollten Tretens der Persönlichkeitsrechte des besprochenen “Objekts”, aber so arbeitet die politisierte Wikipedia nun einmal!

Klaus Keller / 21.09.2023

Glück ist das begleitende Gefühl des Gelingens, meinte Goethe, sagt sein Biograf Rüdiger Safranski. Man muss sich wehren. Lindemann war damit erfolgreich. Wenn man es nicht versucht haben dieses Glück die anderen. Das einige Journalisten auch als Aasgeier unterwegs sind oder einige Opfer gerne auch selber jagen ist nichts neues. Deren Gefühl des Gelingens hängt vermutlich auch vom Beifall der zahlenden Zuschauer ab. Zum Mittelalter: Die Inquisition hatte nach meiner Kenntnis Regeln eingeführt um die Willkür zu beenden.

Reiner Schlag / 21.09.2023

Man sollte auch den Fall Hubertus Knabe nicht vergessen. Ich zitiere mal aus der Berliner Zeitung vom 4.10.2018: “... Als erstes hatte der Tagesspiegel in seinem Newsletter Checkpoint über die neuen Vorwürfe berichtet. Dort hieß es, dass „mehrere Frauen“ Knabe sexuelle Belästigung vorwerfen. ...”

Brian Ostroga / 21.09.2023

Mit dem Verlust an Glauben in die Systeme ist man wohl nicht allein. Corona war auch für mich der Tropfen der mich das Vertrauen in Staat, Justiz und Gesellschaft verlieren liess. Mir wurde da klar, was ich bis dahin vom Staat sah, es war nur ein Schönwettermakeup, das beim kleinsten Nieselregen oder Schnupfen verläuft und die dahinter liegende Fratze offenbart, welche nur noch von der Ekelhaftigkeit des ihm inne wohnenden Charakters übertroffen wurde.

Silas Loy / 21.09.2023

Wenn da keine Beweise gibt, ist das ist entweder Üble Nachrede oder Verleumdung. Beides sind Straftatbestände.

David Matthas / 21.09.2023

Mister Brand hat mehr als 6 Millionen Abonenten und illustre Interview Gäste . Er war für mich die letzten Jahre neben Redacted und Wion eine wichtige Stimme aus dem Ausland und es war klar , daß der Deep State ihn kaltstellen würde früher oder später . Diese Faschisten werden jeden jagen ,der mehr als 3 Zuhörer hat .

Michael Beuger / 21.09.2023

@Helmut.W Hoffmann, ... “Was ist das blos für eine widerliche Gesellschaft.” Das, ist der sogenannte Werte Westen…

Dr. Ralph Buitoni / 21.09.2023

@Bodo Bastian / 21.09.2023 “Bislang lese ich nämlich zu diesem Thema (Epstein” nichts, das auch nur annähernd mit unwiderruflichen Fakten (!) belegbar wäre. Lassen Sie uns doch teilhaben!” Wie wär´s wenn Sie mal anfingen Englisch zu lernen und dann richtige Medien konsultieren? Dort finden Sie Flugpläne und Namenslisten tonnenweise. Wenn Sie weiter nur Böhmermann glotzen und Wikipedia lesen werden Sie kaum was erfahren…. Obwohl selbst auf der deutschen Bolschewiki die über dreißig (in Zahlen: 30) Vergewaltigungsvorwürfe gegen Clinton gelistet sind (waren?)... Oder ist Ihr Fragen mal wieder gespielte Naivität à la Antifa?

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