Hinsichtlich der Mentalität der Deutschen auf der einen Seite und der Tschechen und Polen auf der anderen Seite kann ich Herrn Wegner voll zustimmen. Aber mein bayrischer Patriotismus zwingt mich zu einer Gegendarstellung: Das Pilsener Bier wurde zwar in Pilzen erfunden; aber vom Vilshofener Josef Groll.
@ Helmut Driesel Schon in den 1980ern hatte ich mit einer in den 1960ern schulisch sozialisierten Bekannten zu tun, die bei jeder die schon damals in Wellen ankommenden Zuwanderung betreffenden Diskussion mit dem Argument antwortete, daß “wir” wegen der in den “1000 Jahren” auf “uns” geladenen Kollektivschuld jeden aufzunehmen haben, der an unsere damals noch vorhandenen Staatsgrenzen kommt und das Zauberwort als Schlüssel nutzt. Und da sei es völlig egal, ob er tatsächlich irgendwo Verfolgung ausgesetzt sei oder nicht. Und wenn nur unter 100en Aufgenommenen (und staatlich Alimentierten) einer sei, dem tatsächlich als Schutzsuchendem Hilfe zustehe, so sei das gesamte Konzept zu tragen. So erfolgreich funktionierte schon damals zumindest in Teilen die linksgrüne Indoktrination über die Schulen. Anzumerken sei noch, daß die Forderungen wohlweislich immer an die Allgemeinheit gestellt wurden. Die eigene Wohnungstür ist meines Wissens bis heute nicht ausgehängt. Und von der Möglichkeit einer Bürgschaft macht man natürlich auch keinen Gebrauch. So tief reicht dann die Wirkung des Schuldbazillus doch nicht, denn wenn’s an’s eigene Geld geht, zu Lasten des eigenen Wohlstands bis hin zum Anspruch auf Urlaubsreisen, hört das Wohlmeinen auf.
Ich liebe Tschechien. Der italienische Filmemacher Rocco Siffredi hat sehr viele gute Filme dort produziert.
Danke für den Hinweis auf Pilsen. Endlich wird mir klar, wie man die untergärigen Biere ohne moderne Kühlsysteme brauen konnte. Nebenbei: Sucht nach Calvin und ihr werdet die Wurzel des Übels ohne Frage finden. In jeder Landschaft, in jeder Bevölkerung, wo Calvin und seine irrwitzig-traurige Lehre gewütet hat, findet man noch heute einen Ernst, eine Traurigkeit, eine Verbitterung, eine Missgunst, Übellaunigkeit, Lustfeindlichkeit, Lebensüberdruss, Todessehnsucht, innere Zerrissenheit (die Liste kann ich beliebig fortsetzen, ich muss nur IN MICH hineinschauen) und so weiter, wie nirgend sonst. Stefan Zweig hat darauf hingewiesen, dass in den vom Calvinismus heimgesuchten Gebieten man das noch Jahrhunderten noch an den Gesichtern ablesen kann. Und so ist es. Gutes Beispiel: Ich bin in einem Dorfrandgebiet aufgewachsen. Das Dorf hessen-hanauisch, also nicht nur calvinistisch sondern STRENG calvinistisch und “reformiert”. Am Dorfrand wurde nach dem Krieg gebaut. Die Einheimischen aus dem Dorf auf der einen Seite, die Vertriebenen, allesamt Katholiken, auf der anderen Seite. Auf der katholischen Seite war es für die Kinder immer schön. Da gabs Limo oder Kuchen beim Spielen, es wurde nicht so genau hingeschaut, wenn man ein bisschen laut war oder Unfug gemacht hat. Auf der anderen Seite, der Dorfseite, MEINER Seite, waren alle Nachbarn untereinander verkracht und zerstritten. Wehe, ein Ball fiel aufs Grundstück, wehe wir Kindern lachten oder spielten zu laut! Alle Vorgärten sahen aus wie Friedhöfe und alle hatten diesen verbitterten, verdüsterten, lebensunfrohen Gesichtsausdruck. Warum neben Deutschland auch die Schweden so fanatisch auf der Suche nach der richtigen Haltung sind, erklärt sich damit übrigens von selbst. Die Lebensfreude in den Schwedenkrimis auch :-)
Leider was Polen anbelangt, wird nur eine Seite der Medaille beschrieben! Der wie ich, als Deutscher in Polen lebt, kann aber ueber die schwerwiegendere Seite der Medaille nicht hinwegsehen. Man sollte doch vorsichtig bleiben, bei dem Begriff ,,rassistisch,, und nicht dem Spiel der Gegenseite verfallen. In Polen wird durch die Partei PIS und Kasczinski, die Opposition kriminalisiert und neutralisiert. Das findet auch systematisch in Funk und Fernsehen statt. Propagandistische Gehirnwaesche der Bevoelkerung breitet sich immer mehr aus. Das endet in einer Feindlichkeit gegenueber der EU, obwohl jeder halbwegs intelligente Mensch erkennen kann, dass Polen ohne die EU heute nicht so weit waere. Stattdessen gibt es Parolen wie, ,,Fabriken den Polen,,. Dumpfer geht es wohl kaum. Nur NTV ist noch relativ frei, da ein Privatsender aus Amerika. Die Gerichtsbarkeit wird gleichgeschaltet, der polnische Nationalismus wird systematisch forciert, mit unschoenen Parolen, die wir aus Hitlers Zeiten zu kennen glauben! Dass automatisch die Philosophie des ,,Rechts-Nationalismus,,, auch Fremdenfeindlichkeit schuert, versteht sich von selbst. Aber das mit Rationalismus gleichzusetzen, bezueglich der Aversionen gegen ,,Emigranten,, ist unbotmaessig und macht es unappetitlich. Bitte mehr differnzieren!!!
Ich frage mich,ob die Tschechen auch ihre Geschichte kennen,ob flach oder nicht.So langsam beginnt die jüngere Generation aufzuarbeiten,was am Ende des 2.Weltkriegs,mit den Deutschböhmen(das Wort “Sudetendeutsche"mag ich nicht) passierte.Jahrzehnte lang wurde geschwiegen und Geschichte verdreht.Ich bin ein Nachkomme der 3.Generation.Meine Grossmutter,hat nach ihrer Vertreibung(nicht Flucht),nie wieder einen Fuß auf böhmischen Boden gesetzt.Verwandte von mir wurden beim “Massaker von Postelberg"umgebracht. Seit 2 Jahren betreibe ich nun Ahnenforschung und ich bin bis 1630 in Böhmen gekommen.Da ich in Sachsen wohne,bin ich schnell in Tschechien und besuche nun öfters die “alte Heimat”.Die Menschen sind mir,trotz der Geschichte,ans Herz gewachsen,von der lieblichen Landschaft ganz zu schweigen. Auf Grund meiner Forschungen entdeckte ich nun auch noch Verwandte,von denen ich nichts wusste,das es sie gab und das überhaupt noch deutschböhmische Nachkommen in Tschechien leben.Nun beginnt langsam eine herzliche Familienzusammenführung,ohne Ängste.Eben die Leichtigkeit des Seins. Ich habe noch 23 Jahre zu arbeiten ,aber dann spätestens,werde ich die Grenze überschreiten und die letzten Jahre hoffentlich bei guter Gesundheit und mit gutem Saazer Hopfen ,in Böhmen verbringen. Schade ist nur ,dass man nicht so einfach die tschechische Staatsbürgerschaft erhalten kann (die Tschechen sind eben klug).Ich würde es sofort tun.
Gut verkörpern können den deutschen Bierernst die Grünen (Anton Hofreiter !), die den Deutschen die Verantwortung für alle Übel dieser Welt (Klimawandel, Armut in Afrika, Kolonialgeschichte) aufbürden wollen.
Schon die DDR-Apparatschiks hatte ja schon den Anspruch, die perfektesten und vollkommensten Kommunisten unter den Sowjet-Satelliten zu sein. Im Merkel-Staat meine ich jetzt die gleiche Verbohrtheit wieder zu entdecken. Wie unter Kaiser-Wilhelm II wird alles verbissen gesehen und die Welt soll an unserem Geiste genesen. Das Sendungsbewusstsein geht so weit, dass sich Frau Merkel wörtlich zu Großem berufen fühlt. Diesmal aber eher von Gott berufen und nicht von der Vorsehung. Jedenfalls sind wir zweifelsohne die Größten, Besten und Schlausten und handeln natürlich im Auftrag des Herrn. Das geht dann soweit, dass wir mal Trump als Hassprediger und Schlimmeres beleidigen und das Amerikanische Volk, dem wir Wohlstand und Demokratie verdanken, gleich per se als blöd hinstellen oder unseren Nachbarn aufoktroyieren wollen, wie viele Millionen Muslims sie aufnehmen müssen oder Vorreiter für die Weltweite Energiewende sein wollen (es folgt nur keiner). Ich weiß, dass dies im Ausland zur Kenntnis genommen wird und wir immer mehr mit Vorbehalten beurteilt werden. Freunde machen wir uns jedenfalls mit damit nicht. Polen und Tschechen, die sehr stark erst unter den Nazis und dann unter den Sowjets gelitten haben, waren immer weniger boniert und es ging bei Lösungsansätzen immer konkrete Problembewältigung, weniger um die Durchsetzung von Grundsätzen. Bei Geschäften mit Tschechischen Freunden bin ich immer wieder erstaunt, wie man im Stil des ‘braven Soldaten Schweijk’ oftmals einfachste und unkonventionelle Wege findet. Manchmal bin ich in meiner deutschen Korrektheit bestürzt, auch weil man sich manchmal etwas durchmogelt - aber am Ende meist begeistert. Herr Wegner möge den Vergleich mit dieser literarischen Figur entschuldigen - ist positiv und nicht böse gemeint! Der me too-Rassismusvorwurf lauert ja heute überall.
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