„Hitler hatte den »Generalplan Ost«“ – Und ausgerechnet aufgeklärte, sich für links-fortschrittlich haltende Deutsche verteilen heute wieder, im Rahmen ihrer feuchten Träume europäischer Lösungen an halb Europa das Etikett Rosinenpicker. Weil der Deutsche als solcher ja dem Ostmenschen und dem Südländer überlegen ist, und dem Angelsachsen sowieso… Da möchten man doch sagen: „Strč prst skrz krk“, so sehr ist es zum Kotzen.
Man fragt sich mit Recht, warum sich in Deutschland und in einem Teil Westeuropas der Unverstand dermaßen durchsetzen konnte. Mag sein, es ist einer Art Wohlstandsverwahrlosung geschuldet, wo die, im übertragenen Sinne fettesten Kinder des Wohlstands - frei von Mangel, frei von Begrenzungen - übermütig werden und in ihren Phantasien einen Feind kreieren, an dem sie sich abarbeiten können - ihre eigenen Ernährer und ihre Kultur. Übrigens: Der bekannte Satz „“ war mir bis jetzt unbekannt. Tatsächlich enthält er nicht nur keinen Vokal sondern auch keinen einzigen Konsonanten. Trotz hoher sprachlicher Hürde (Bekannte von mir versuchten einmal, tschechisch zu lernen, scheiterten aber an den vielen Fällen) könnten vielleicht tschechische Weihnachtsmärkte künftig die deutschen als Touristenziel ablösen. Da heißt es dann: besuchen Sie die sichersten Weihnachtmärkte Europas.
Sicher gibt es in Polen und Tschechien nicht den gleichen Hass auf die eigenen Landsleute wie bei uns. Es werden bestimmt viele EU-Auswanderer dorthin zurückkehren. Leider schadet die Zerstörung der westeuropäischen Gesellschaften auch den Mitteleuropäern langfristig. Wie sicher kann es sein mit orientalisch/afrikanisch geprägte Krisenländern als Nachbarn?
Eine ähnliche Beobachtung konnte ich im Urlaub in Ungarn machen. Die Magyaren sind ein stolzes Volk und kennen ihre Geschichte gut. Da war 150 Jahre Teil des Osmanischen Reiches zu sein sehr prägend.
Nicht umsonst war der Schwejk ein Tscheche. Genau diese innere Haltung und Obrigkeitsverweigerung fehlt den Deutschen. Da Sie ja in Köln aufgewachsen sind Herr Wegener können wir nur hoffen dass der kölsche Grundsatz :“Et hätt noch immer jot jejange.” stimmt. Leider habe ich die dunkle Ahnung dass dies nicht der Fall sein wird.
Ich bin ein Freund Ihrer Artikel. Das flache und bornierte deutsche Wissen und Geschichtsbewusstsein ist eine Seuche. Aber im insoweit gelobten Tschechien ist das Bewusstsein zum Teil (aus anderen Gründen) selektiv. Durch die Hussittenkriege wurden die Deutschen in Innerböhmen und Mähren zurückgedrängt. Den sudetendeutschen Rest in den kompakten deutschen Randgebieten und Sprachinseln erledigte als Folge des 2. WK um 45/46 eine Aktion die dem nur geplanten “Generalplan Ost” weit in den Schatten stellte.
Alle Deutschen? Nicht alle. Der deutsche Teil, der Polen und Tschechen am engsten verbunden ist, teilt im Großen und Ganzen deren Auffassungen und auch deren fröhliche Leichtigkeit. Die Sachsen. Mögen sie auch außerhalb ihres heute Freistaat genannten Königreiches verlacht werden, der “Gesunde Menschenverstand” oder für die Dengländer “common sense” ist ihnen durchaus eigen und die Vertretung desselben. Weshalb sie auch unter den Achse-Autoren gut vertreten sind.
Schon vor vielen Jahren habe ich (ein bisschen) Polnisch und Tschechisch gelernt, einfach aus Zuneigung zu diesen beiden Ländern. Ohne mir groß Gedanken gemacht zu haben ist es wahrscheinlich genau diese Leichtigkeit die meine Gefühle begründet. Wir werden Deutschland jetzt verlassen, gen Süden nach Israel. Polen und Tschechien könnte ich jedoch auch empfehlen. Ahoj;)
Mein besonderes Dankeschön für diesen Artikel und Danke auch für den touristischen Hinweis auf Pilsen.
Wer seine Geschichte nicht kennt, kann nichts einordnen, weiß nicht woher er kommt und warum etwas so ist, wie es ist. Dass sich deutsche Geschichte auf die erste Hälfte des 20. Jhd. mit Schwerpunkt “Nationalsozialismus” beschränkt, ist so gewollt in den deutschen Lehrplänen. Unterstreicht es doch die genetische Bösartigkeit der Deutschen. Ich selbst mache sehr oft diese Erfahrung völliger Ahnungslosigkeit. Nur auf den ersten Blick erheiternd waren die Antworten einer Straßenumfrage in Wien(?) während der Fußballweltmeisterschaft, wer denn das Spiel “Holland” gegen “Niederlande” wohl gewinnen werde? Und ich las ich vor einiger Zeit von den gestarteten ProjektWOCHEN an einer bad.-württ. Schule, was man an der Körpersprache (Mimik) von Wölfen für die Konfliktdeeskalation lernen könne. Sowas kommt eben von sowas.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.