Jochen Ziegler / 25.07.2023 / 06:00 / Foto: TimsAI / 69 / Seite ausdrucken

Neuer Impfwahn? Was nützt die RSV-Impfung für Kinder?

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein häufiger Erreger grippaler Infekte, das Schätzungen zufolge weltweit jährlich zur Hospitalisierung von etwa 3 Millionen Kindern unter 5 Jahren führt, von denen etwa 60.000 sterben. Jetzt soll ein Impfstoff helfen. Hier ein paar Fakten zu Nutzen und Risiken.

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein häufiger Erreger grippaler Infekte, das Schätzungen zufolge weltweit jährlich zur Hospitalisierung von etwa 3 Millionen Kindern unter 5 Jahren führt, von denen etwa 60.000 sterben, allerdings nicht an der Virusinfektion, sondern an mangelhafter Versorgung im Krankenhaus, oft im Rahmen von Armutshospitalisierung. Diese erfolgt, wenn sehr arme Eltern kranke Kinder in ein Krankenhaus bringen, weil sich keiner in der Familie um ein krankes Kind kümmern kann. Alle diese Kinder sterben in Krankenhäusern in Ländern mit mangelhafter Krankenversorgung auf präindustriellem Niveau.

Wenn, was in Ländern mit fortschrittlichen Gesundheitssystemen nur sehr selten erforderlich ist, Kinder wegen einer RSV-Infektion hospitalisiert werden, sterben praktisch keine Kinder an dem Virus oder nur solche, die von Geburt an so schwer krank sind, dass sie auch an jedem anderen grippalen Infekt sterben könnten. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, wichtig ist die Möglichkeit, Kinder mit schwerem Verlauf sicher (steril) parenteral (über Infusionen) ernähren zu können und sie bei bakteriellen Superinfektionen mit Antibiotika zu behandeln. Beides ist in den Hungerländern dieser Welt leider oft nicht möglich, und nur deswegen sterben die Kinder. Eine Impfung wird nicht benötigt, sondern sterile Zucker- und Elektrolytinfusionen und Antibiotika, beides Mittel der Basisversorgung.

Dennoch haben Sanofi und AstraZeneca seit 2015 nach FDA-Bewilligung Studien durchgeführt, um Nirsevimab, einen Passivimpfstoff gegen RSV, zu entwickeln. Was das ist, habe ich schon einmal hier erklärt, im Wesentlichen sind es Antikörper gegen einen Erreger, die gespritzt werden, um ohne vorherige aktive Immunisierung des Empfängers den Passivimpfling gegen den Erreger zu schützen. Solche Passivimpfstoffe sind zur Vorbeugung oder Behandlung einer Tetanusinfektion und bei Tiergiften indiziert und können lebensrettend wirken. Immerhin wurde der monoklonale, gentechnisch einwandfrei hergestellte Antikörper – anders als die toxischen SARS-CoV-2 Gentherapeutika – über 8 Jahre auf klassische Weise getestet und evaluiert, bevor er zuerst von der EMA (EU) und MHRA (UK), und nun auch von der FDA (USA) zugelassen wurde.

Antikörper zu spritzen, auch monoklonale, ist eines der besten Therapieverfahren, über die wir heute verfügen, besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen, die man mit konventionellen kleinen Molekülen, chemischen Pharmaka, nicht behandeln kann. Auch dürfte die Dosis-Wirkungs-Beziehung gleichförmig und die Produktionsqualität hoch sein, was bei den SARS-Gentherapeutika beides nicht erfüllt war. Biotherapeutische Plattform, Produktionsqualität und Entwicklungsverfahren sind, anders als bei den COVID-Pseudoimpfstoffen, also nicht zu beanstanden.

Die Zulassungsgrundlage

Auf welcher Grundlage wurde Nirsevimab zugelassen? Bisher wurden zwei wesentliche Studien publiziert, eine von Griffin und Koautoren zur Wirksamkeit einer Einmaldosis bei Frühgeborenen (29. bis 34,5. Woche), eine andere von Hammitt und Kollegen zur Wirksamkeit bei Kleinkindern unter einem Jahr, die frühestens in der 35. Schwangerschaftswoche geboren waren.

Die Zulassung beruht vor allem auf den Daten der zweiten Studie. Die Studie zeigt für einen Zeitraum von 150 Tagen nach der Impfung eine relative Risikoreduktion einer RSV-Infektion der Luftröhre, der großen Bronchien oder der Lunge (Pneumonie) von 75 Prozent bei den Impflingen gegenüber Placebo an. Doch die klinisch relevante absolute Risikoreduktion beträgt lediglich 3,8 Prozent. Wie bei den COVID-Pseudoimpfstoffstudien gibt die relative Risikoreduktion einen klinisch irrelevanten Wert an (dort lag die absolute Risikoreduktion gg. klinische irrelevante Symptome sogar nur bei 1 Promille). Weiterhin wird als Endpunkt ein Mischsyndrom verwendet (Tracheitis, Bronchitis und Pneumonie), um eine Wirkung nachweisen zu können. Das bedeutet mit Sicherheit, dass bei der Pneumonie alleine kein signifikanter Wert herauskommen würde, die Impfung also keine klinische Wirkung auf die Pneumonie hat. Doch ist die Pneumonie das klinisch gefährliche Syndrom, das in der Dritten Welt zu Todesfällen führt. Auf dieses wirkt der Impfstoff nicht. Dies geht auch daraus hervor, dass der Impfstoff die Hospitalisationsquoten nicht senkt. Hospitalisiert werden aber die schwerkranken Kinder mit Pneumonie.

In der ersten Studie (mit Frühgeborenen) zeigte sich auch eine geringe absolute Wirksamkeit auf die Hospitalisierung (absolute Risikoreduktion 3,2 Prozent), doch wurde die Zulassung auf Grundlage der Studie von Hammitt et al. erteilt.

Fazit: Die von der Studie beschriebene Wirkung ist klinisch irrelevant, der Impfstoff erzeugt keinen klinischen Nutzen.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Die veröffentlichten Daten zur Arzneimittelsicherheit sehen gut aus, doch wurden die Langzeitfolgen der Antikörpergabe nicht untersucht, außerdem waren die untersuchten Patientenzahlen viel zu gering, um seltene schwere Nebenwirkungen zu ermitteln. Grundsätzlich sind therapeutische Antikörper nicht nebenwirkungsarm, da sie unbemerkt an körpereigene Strukturen binden und dadurch langfristige Nebenwirkungen hervorrufen können. Jedenfalls sollte man niemals ein wirkungsloses Arzneimittel zulassen oder verwenden, egal wie sicher es in einer kleinen Kohorte erscheint. Und Nirsevimab ist klinisch hinsichtlich des relevanten Endpunkts wirkungslos.

Insbesondere wird das sehr teure Produkt niemals in der Dritten Welt verimpft werden, wo die Kinder an RSV sterben, weil es an sterilen Infusionen, Infusionsbesteck und Antibiotika (gegen bakterielle Superinfektion) mangelt.

Warum die Zulassung?

Wenn die Wirkungslosigkeit Nirsevimabs feststeht, erscheint die Zulassung rätselhaft. Doch sie ist es nicht. Was wir bei den großen Zulassungsbehörden wie FDA und EMA beobachten, nennt Robert Kennedy Jr., US-Präsidentschaftskandiat und Neffe von JFK, “regulatory capture” – die Kontrolle der Regulatoren durch die Industrie, die sie regulieren sollen. Vereinfacht gesehen sagt die Industrie dem Regulator, was er zulassen soll.

Für die Industrie ist die Zulassung gut, sie können den Pseudoimpfstoff, der wegen seiner klinischen Wirkungslosigkeit gar keiner ist, sehr teuer verkaufen, weil es sich um ein Biopharmazeutikum handelt. Wenn sich später herausstellt, dass dadurch Kinder geschädigt worden sind, wird es wahrscheinlich nicht ihr Problem sein, sie bekommen wohl einen Bailout vom Steuerzahler: Gewinne privatisieren, Verluste vergemeinschaften – das kennen wir von COVID bestens.

Es zeichnet sich bereits ab, dass eine RSV-Panik geschürt wird, selbsternannte Qualitätsmedien haben dazu bereits Themenseiten, das Gesundheitsministerium und seine nachgeordneten Behörden warnen. So sorgt die Presse, wie auch schon bei COVID, für rege Nachfrage nach den teuren Spritzen. Macht die Ärzteschaft mit?

 

Dr. Jochen Ziegler ist das Pseudonym eines Arztes und Biochemikers. Er arbeitet als Berater für private Anbieter des Gesundheitssystems und lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Foto: TimsAI

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Bernd Büter / 25.07.2023

Das große Pharmageschäft mit Placebos: große Klappe- nichts dahinter. Schutz=Null Zusätzliche Kranke= jede Menge Massenbetrugsgeschaft mit Regierungsunterstützung. Politische OK. Mit einer funktionierenden Justiz, bei der die Gefahrenabwehr auf dem Boden des GG und der FDGO im Vordergrund stehen würde, als zu verhinderner Schaden, nicht möglich. Diese Justiz gibt es in Deutschland aber schon lange nicht mehr, da sie wieder mal zum absoluten Diener der grün-sozialistischen Machthaber verkommen ist. Was sind das für selbstverlogene Menschen, die sich bereitwillig und immer als erste, für so etwas hergeben. Frei nach Broder: weil sie heute so sind wie die von damals. Nichts gelernt und nichts begriffen. Demokratieunfähig. Das “schäbiger Lump” ist heute bereits wieder mit “in Hand- und Fußfesseln öffentlich vorgeführt” zu bewundern. Gib einem Menschen Macht und du lernst seinen wahren Charakter kennen. Wie wahr, wie schrecklich.

Olaf Dietrich / 25.07.2023

Und wieder werden Kinder zur Schlachtbank geführt, weil es ja ein Lebensrisiko nicht geben darf. Der Karmasaal im Paradies scheint noch randvoll!!!

Paul Franklin / 25.07.2023

Lesetipp an den Autor (sowie den geneigten Foristen), falls noch nicht gelesen: “Schildkröten bis ganz nach unten. Wissenschaft und Mythos des Impfens”.

Jörg Haerter / 25.07.2023

“Macht die Ärzteschaft mit?” Wenn es um Geld geht, ja. Wenn es Arbeit bedeutet, nein. Früher, als man noch ein Gewissen hatte, war es nicht so leicht, die Geldkarte auszuspielen. Heute hingegen, in einer zunehmend sekularisierten Welt, in der man sich nicht mehr vor einr höheren Macht verlantworten muss(denkt man), spielt Geldverdienen die Rolle Nummer eins. Da wird gelogen und betrogen, Hauptsache man hat Vorteile davon. Beobachte ich auch in meiner Umgebung, Lügen ist an der Tagesordnung, der eigene Vorteil zählt. Wenn ich mich nicht mehr verantworten muss, tue ich alles zu meinem Vorteil, bleibt es unentdeckt, geht man auch über Leichen.

Peter Meyer / 25.07.2023

Für mich ist es erschreckend, wieviele Menschen sich impfen lassen, nur weil irgendjemand von irgendeiner Gefahr daherfaselt. Pfizer z.B. macht Werbung für eine FSME-Zeckenimpfung. In der Werbung wird suggeriert, dass jeder Zeckenbiss zu FSME führt. Das ist aber nicht richtig. Lediglich 5% der Zecken haben das Virus in ihrem Speichel und jährlich erkranken bis zu 600 Personen an dieser Krankheit, die meldepflichtig ist. Rund 30% der Zecken sind Borrelienträger. Eine Übertragung erfolgt aber erst nach mehreren Stunden, so dass eine sofortige Entfernung der Zecke davo schützt. Also, immer schön der PAnik folgen. Genau wie bei Corona.

Klaus D. Schlademann / 25.07.2023

Da wird ja Herr Prof. Lauterbach alarmiert sein und schon einmal alle verfügbaren Vororgen treffen. Wieder nur ein kleiner Piks ohne Nebenwirkungen.

Marco Schulz / 25.07.2023

Neuer Impfwahn? Damit ist wohl die Coronakampagne gemeint, nicht die auf “auf klassische Weise getestet(en) und evaluiert”(en) Impfungen. Inzwischen bekommt ein Heranwachsender in Übersee gut 70(!) Impfungen bis zu Volljährigkeit. Die ganze Impfmedizin gehört überprüft, inklusive der Grundannahmen, auf denen sie basiert.

Sigrid Miller / 25.07.2023

Vor Corona war ich ein absoluter Impfbefürworter und habe mir lustigerweise nochmal alle konventionellen Impfungen auffrischen lassen, da sie schon über 10 Jahre her waren. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich mich überhaupt nicht mehr impfen lassen werde, da man ja wirklich nicht weiß welchen Mist man da reingehauen bekommt. Interessant ist auch, wenn man sich dann doch mal damit beschäftigt, was z. B. Tetanus eigentlich so macht. Auch diese Impfung, für mich nicht mehr. Sache erledigt.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Jochen Ziegler / 08.05.2024 / 06:05 / 76

Corona-Wissenschaft im Reich der Lüge

Eine neue Studie zeigt unfreiwillig, wie relativ harmlos SARS-CoV-2 als Grippeerreger ist. Das ist aber nicht alles: Implizit zeigt die Arbeit auch die Unsinnigkeit dieser Art…/ mehr

Jochen Ziegler / 26.03.2024 / 06:25 / 100

Das vergiftete Spenderblut der Geimpften

Die medizinische Katastrophe durch Covid-Impfungen wird immer beispielloser. Jetzt kommt heraus: Blutkonserven von Geimpften enthalten die gefährlichen Spike-Proteine. Einer kritischen Minderheit von Ärzten, zu der…/ mehr

Jochen Ziegler / 05.03.2024 / 06:00 / 55

Unstatistiker des Monats

Eine Studie zu  toxischen Wirkungen der  Corona-Impfungen wurde zur „Unstatistik des Monats" erklärt, weil diese Injektionen nicht so giftig gewesen seien. Falsch. Die Achse ehrt…/ mehr

Jochen Ziegler / 26.02.2024 / 06:05 / 55

Impfvergleichs-Studie: Drastisch höheres Risiko bei Covid-Impfung

Eine riesige retrospektive globale Kohortenstudie mit 99 Millionen geimpften Probanden bestätigt die akuten Sicherheitsrisiken der COVID-Gentherapeutika – die fälschlicherweise Impfstoffe genannt werden. Kürzlich ist im Journal Vaccine eine…/ mehr

Jochen Ziegler / 11.12.2023 / 06:05 / 60

Wie geht es weiter mit den modRNA Impfungen?

modRNA-„Impfstoffe” sind Pharmaka, was auf Griechisch Heilmittel und Gift bedeutet. In diesem Falle wohl Letzteres. Dennoch werden bald neue „Impfstoffe“ dieser Art zugelassen und aggressiv…/ mehr

Jochen Ziegler / 14.08.2023 / 06:15 / 74

Gentoxika: Ärzte beschreiben das Entsetzliche

Sucharit Bhakdi war einer der ersten Ärzte, der Anfang 2021 eine Hypothese zum Toxizitätsmechanismus der SARS-CoV-2 Nukleinsäureinjektionen entwickelt hat. Nun hat ein Verband von Ärzten,…/ mehr

Jochen Ziegler / 07.06.2023 / 06:00 / 98

Neues zur Immunschwäche durch „Impfung“

Seit Ende 2020 habe ich hier auf achgut.com vor der Toxizität der SARS-CoV-2 „Impfstoffe” gewarnt, bald auch vor Immunschwäche durch die Impfung (VAIDS). Nun zeigt…/ mehr

Jochen Ziegler / 24.05.2023 / 06:15 / 37

Beatmung, Remdesivir & Co: Gefährliche Therapien werden weiter angewendet

Die Verbrechen der Corona-Politik sind noch nicht einmal ansatzweise aufgearbeitet. Schlimmer noch: Im medizinischen Betrieb werden die oft tödlichen Methoden in der Therapie fortgesetzt. Ein…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com