@Jörg Plath, ich verweise Sie an H. Krautner, dass es ganz natürlich ist, in Alten-und Pflegeheimen zu sterben, weil es in der Regel die letzte Station vor dem Lebensende ist. Da ich selbst jahrelang ehrenamtlich im Seniorenheim gearbeitet habe, möchte ich meine eigene Erfahrung hier schildern. Das Schlimmste für die Menschen in dieser Einrichtung ist EINSAMKEIT! Sie sehnen sich nach Berührung, nach liebevoller Zuwendung und Ansprache. Ohne diese menschliche Zuwendung von Angehörigen, Besuchern und Pflegern verkümmern sie regelrecht. Sie sind unendlich dankbar, wenn man sie in den Arm oder bei der Hand nimmt, ihnen zuhört oder etwas erzählt; mit ihnen singt, Spiele macht, Gedichte vorträgt und sie aufheitert - und vor allem an die frische Luft geht, auch wenn sie im Rollstuhl sitzen. Ich habe jedoch auch erlebt, dass viele müde vom langen und beschwerlichen Leben sind und den Tod herbeisehnen, dass sie das Ende ihres Lebens nicht unbedingt endlos hinauszögern wollen. Mit den angeblichen Schutzmaßnahmen nimmt man ihnen das Allerwichtigste, nämlich menschliche Zuwendung! Sie dürfen nicht mehr besucht werden, sie werden isoliert und eingesperrt und freies Atmen ist nicht mehr erlaubt. Es ist so unfassbar grausam was man ihnen im Namen dieser Pseudohumanität antut! Und viele sterben jetzt nicht an Corona, sondern an der unerträglichen Verlassenheit.
@Bettina Jung: warum schreibt sich Hr. Ziegler eigentlich die Finger wund, wenn Sie Fragen stellen, die er gerade in seinem Beitrag wunderschön, bilder- und wortreich, beantwortet hat? Wenn die Sauerstoffzufuhr durch das Tragen von Masken (z.B. vor dem Bildschirm) eingeschränkt ist, wird das Bewutsein stark getrübt bzw. ist gleich gar nicht mehr vorhanden. Anschließend fallen Sie in den Tropor oder Sopor - Sie haben die Wahl. Finalissime sterben Sie ohne zu leiden und in Frieden - und Sie haben keine Fragen mehr!
Ich habe diese Medizin Ende 2019 erlebt, als man meinem Vater (83) auf seinen letzten Metern alles was geht angedeihen ließ, noch vor Corona. Da hilft auch keine Patientenverfügung, wenn man als Angehöriger ständig am Bett auf der Intensivstation gesagt bekommt, dass es wieder wird. Pikantes Detail, er war lange auf Intensiv, einfach nur, da auf anderen Stationen die erforderliche Pflege wegen Personalmangel nicht möglich war. Mit diesem Wissen erscheinen mir die Statistiken und der angebliche Intensivbettmangel 2020 in anderem Licht. Auch dass Menschen in diesem Zustand empfindlich für Erkältungsviren sind war bekannt, bei Besuchen wurden wir genötigt eine Schutzausrüstung anzulegen, wie sie heute nunmehr auch außerhalb der Krankenhäuser üblich ist. Da fragt man sich, wie lange dieses Kräfte die heute die Deutungshoheit haben noch weiter machen dürfen. In Fachkreisen weiß man einzuordnen, was los ist. Noch ist der laute Karl auf allen Kanälen, wer ist da verantwortlich, wie geht das? Trotz Cholesterinsenker Skandal.
Vielen Dank für diesen ehrlichen und damit mutigen Einblick in die Realität hinter verschlossenen Krankenhaustüren. Es bestärkt mich dabei, meine 82-jährige Mutter vor genau diesem Schicksal bewahren zu wollen. Welch grausame Ironie, dass die deutschen Politiker ihre mutlosen und herzlosen Maßnahmen immer damit begründen, alles zum Schutz genau dieser Menschen zu tun.
Ein Zeichen und Element der offensichtlich politisch erwünschten Brutalisierung ist die Schließung von Palliativstationen der Krankenhäuser (wie auch bereits im Frühjahr 2020). Und selbst eine Vielzahl von Hospizen ist geschlossen. Solche segensreichen Errungenschaften der Medizin + Pflege für todkranke Menschen sind wohl nicht systemrelevant.
Also als tatsächlich auf Intensiv tätiger Arzt muss man diese Darstellung doch etwas relativieren: erstens überlebt weit mehr als die Hälfte der COVID-Erkrankten eine invasive Beatmung und ist danach - wenn auch sicherlich geschwächt - als geheilt zu betrachten. Daher ist eine Beatmung keineswegs generell sinnlos. Zumindest bei uns werden ausschließlich Patienten beatmet, die entweder selber auf Maximaltherapie bestehen oder deren Angehörige dies fordern, bei altersschwachen Pflegeheimbewohnern wird das von uns nicht empfohlen (aber auf expliziten Wunsch natürlich gemacht). Weiterhin gilt zu erwähnen, dass generell keine Patienten in höherem Lebensalter an die ECMO kommen, im Gegensatz zu oben dargestellter Beschreibung. Auch wenn die Datenlage zugegebenermaßen schwach ist, so habe ich selber einige Patienten gesehen, die als kerngesunde 30jährige ohne ECMO eine Influenza oder COVID nicht überlebt hätten.
Sehr geehrter Herr Prof. Drosten! Vielleicht schauen Sie hin und wieder auch hierher oder zumindest einer Ihrer Angestellten am Institut. Sie dürfen meiner Meinung nach gemeinsam nicht zulassen, dass Presseleute in einer hochdiffizielen Angelegenheit, die beste Wissenschaftler unter sich, in papers, Studien und auf Kongressen normalerweise debattieren, sich die Meinungshoheit aneignen, Presseleute, die von medizinischen Dingen, vor allem auf biochemischer und mikrobiologischer Ebene, nicht das Geringste verstehen. Wir müssen bei verschiedenen Ansichten immer im Auge haben, dass der Andere später Recht bekommen kann und sind somit gut bedient mit Immanuel Kant. Ich selbst bin nebenbei relativ gut belesen in der Paläontologie, in der sich vom 19. Jh bis heute ständig die Diktion änderte wegen erst fehlender und dann zunehmender Funde. So war der Femur von Iguanodon zunächst ein Elefantenhoden, dann ein Teil einer kriechenden Rieseneidechse, und heute sehen wir einen stolzen aufrechten Saurier. Die Virologie ist m.E. von der Paläontologie in diesem Wandel von Nichtwissen zu Mehrwissen gar nicht so weit entfernt, auch die anhängige Epidemiologie nicht. Daher kann ich Ihnen nur raten, sich zusammen mit Ihren Kollegen auf gleicher Ebene die Meinungshoheit zu bewahren und vor Unberufenen zu schützen. M.f.G. von einer Kollegin a.D. aus einem anderen diffizilen Feld, das wir vor allem auf Kongressen in den USA besprachen. Die Medien kriegten unverfängliche titbits.
Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler, vielen Dank für Ihren aufklärendem Beitrag. Meines Erachtens sollte einmal untersucht werden, inwieweit EPS 7630 zu Beginn einer Infektion eine schwere Erkrankung verhindern bzw. abschwächen kann. Schon 2003 (!) wurde EPS 7630, ein Extrakt aus einer südafrikanischen Kapland-Pelargonienart in der Deutschen Apotheker Zeitung im Zusammenhang mit Coronaviren (!) als ein in Südafrika seit Jahrhunderten traditionell bei Atemwegserkrankungen angewendetes Phytotherapeutikum genannt. Inzwischen wurde die Wirkung gegen Virusinfektionen in mehreren Studien nachgewiesen.
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