Wer die deutsche Sprache liebt, ein Faible für Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung hat, braucht heutzutage starke Nerven, um den Niedergang eben dieser Sprache einigermaßen gefasst zu ertragen. Ich habe schon als Grundschulkind Diktate geliebt und im Gymnasium entsprechend das Fach Deutsch und hier besonders die Grammatik und Rechtschreibung, was die meisten Mitschüler ja zum Gähnen fanden und verabscheut haben. Warum ein Komma gesetzt werden musste und wie dieses den Sinn eines Satzes verändern konnte, fand ich damals (!) spannender als Geographie und Biologie. Das mag mancher seltsam finden, aber so verschieden sind Interessen und Fähigkeiten. In meiner kindlichen Naivität glaubte ich als 10 Jährige noch, dass ein jeder nach Abschluss der Schule die Rechtschreibung perfekt beherrschen würde, sozusagen als banale Voraussetzung für alles weitere Lernen. Ein Verehrer mit Rechtschreibfehlern im Liebesbrief hätte bei mir keine Chance gehabt. Heute wird der Rechtschreibung (leider) nicht mehr so viel Wert beigemessen, wie ja alles etwas stupide Üben aus der Mode gekommen ist. Ich finde das überaus bedauerlich, weil ein Verständnis von Sprache klares Denken schult und ein besseres Verständnis für die Welt ermöglicht, die wir ja durch Sprache erfassen. Wenn ich Adjektive nicht von Substantiven unterscheiden kann, ist mein Blick auf die Welt doch etwas getrübt. Es fehlt mir eine wichtige Klassifizierung. Dass eine gewisse Sprachbegabung natürlich förderlich ist, genau wie z.B. Musikalität in anderen Bereichen, sollte man natürlich auch sehen. Wer ein gutes Wortbildgedächtnis hat, kann sich gratulieren, wer ein Gefühl für Sprache mitbringt, hat es leichter. Dass durch die vielen Rechtschreibreformen die Unsicherheit im korrekten Schreiben nur noch größer geworden ist, kommt noch -das Problem verschärfend - hinzu. Übrigens wimmelt es auch auf der Achse von Rechtschreibfehlern! Ich hoffe, ich habe keinen gemacht :-) ...
Die Bildungskatastrophe hängt mit dem Verzicht auf die Durchsetzung des Leistungsprinzips zusammen: Wenn Schulnoten als “diskriminierend” angesehen werden (was bereits vielerorts geschieht) und da ja sowieso “alle dieselben Chancen” haben sollen, da ja das große Einheits- und Gleichheitsmantra täglich vorgebetet wird, gibt es auch keine Anreize mehr, über sich selbst hinauszuwachsen und mehr zu erreichen. Die Standards beim Abitur sind wirklich abgesunken - ich war überrascht, wie spielend leicht es war, das Abitur zu erlangen, trotz Defiziten in Mathematik. Bezüglich des korrekten Zusammenfügens eines geraden Satzes, ist Ihr obiges Beispiel noch nicht einmal das schlimmste. Als Nichtlehrer, habe ich auch schon Texte zu Gesicht bekommen, welche das wahre Grauen sind. Junge Leute können ohnehin nicht mehr schreiben. Ausnahmen bestätigen diese Regel.
Na schön, aber welche Schreib- Sprachkompetenz können Schüler*in/:nen denn entwickeln wenn Genderspeak Pflicht ist? Zwischen gesprochener Sprache und Schriftsprache herrscht doch heutzutage ein Unterschied wie im 17. Jahrhundert. Oder weiß irgendeine/r Lehr*persX/in inzwischen wie man mitten im Wort * oder / oder X ausspricht, oder ob “der Baum” immer noch “die Pflanze” ist?
Der Missbrauch der Krankschreibung geht bei rot-grünen Lehrern , besonders aber bei rot -grünen Lehrerinnen ins astronomische. Das kann ich Ihnen als ehemaliger Buchhändler bestätigen, der für die öde 5 Minuten - Therapie in der Regel das Entgelt einer Krimi - Taschenbuch - Ausgabe verlangt hat. -Immerhin, denn der ” Beamtensonntag “ liest praktisch gar nichts. Ausser Kontoauszüge.
Ey sorry, jetzt übertreiben Sie’s aber ein wenig, Herr Geißler, ähnlich wie die BAHN: Wie schwer kann es sein, ein Bewerbungsschreiben zu verfassen? Und ja, es sollte “aussagekräftig” sein, schreiben viele Unternehmen. Was heißt das schon? Man muss einfach freiheraus irgendeinen halbwegs wahren Kram schreiben, warum man den Job gern will, was einen auszeichnet (man nenne einige Adjektive) - und sowas sollte jeder Mensch können, egal, wie sprachlich begabt oder untalentiert er ist. Es gibt Millionen Ratgeber-Bücher, mittlerweile ist auch das Internet voll, nicht nur von den Ihrerseits genannten Vorlagen. Man schaut sich natürlich vorher an, wofür das Unternehmen steht, was die Firmenphilosophie ist (hier empfiehlt es sich, die Homepage wenigstens grob zu überfliegen und sich die Grundsätze anzuschauen bzw. durchzulesen - aber Vorsicht: nur für “Profis”, die LESEN können!) - und daraus bastelt man sich die Sätze zurecht. Kann bei Sprachmuffeln schwierig werden, doch man muss es durchziehen.
Da die neue Gesellschaft nach den Vorstellungen insbesondere grün/roter Politiker keine größere menschliche Gruppe, die durch gemeinsame Sprache, Werte, Überzeugungen, Traditionen und Erfahrungen miteinander verbunden ist sein soll, reicht es wenn alles durch Piktogramme geregelt wird. Diese sind selbst von Analphabeten zu verstehen. Eine große Auswahl ist unter https://www.bing.com/images/search?q=piktogramme&form=HDRSC2&first; =1&scenario=ImageBasicHover zu finden. Für die einfache Kommunikation reicht ihre Kenntnis aus. Mathe kann man abwählen, Physik auch und das ist dann Megageil im ehemaligen Superstar Deutschland.
Ähm…hust…räusper…bitte? Bitte was? Echt jetzt? Die BAHN verzichtet jetzt also komplett auf Bewerbungsschreiben? Wie legen die denn dann fest, wer zum Unternehmen und seiner Philosophie/seinen Werten passt und für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist - und wer nicht? Denn dass nicht jeder alles werden kann und gewisse normale Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben können (in der jeweiligen Landessprache übrigens, alles andere ist eigentlich inakzeptabel - oder sollte es sein) nun mal, wie auch soziale und persönliche Kompetenzen zu quasi jedem Job gehören (vor über 10 Jahren oder so wurde noch betont, wie wichtig kreatives Denken und Kreativität seien, obwohl man weiß Gott nicht für jeden Beruf ausgesprochene Kreativität benötigt und vieles Routine ist), dürfte Binsensweisheit sein. Doch in Zeiten, in denen sogar das Minimal-Kriterium für jede noch so popelige Stelle “Deutschkenntnisse in Wort und Schrift” ziemlich dehnbar geworden ist, wundert auch das nicht mehr. Wie will denn die BAHN künftig ihre (Fach-)Kräfte aussuchen? Durch Ausknobeln/Würfeln, durch Quoten (mehr Migranten, mehr Frauen, mehr POC oder was auch immer)? Also nicht mehr durch ein “aussagekräftiges Bewerbungsschreiben”? Ganz dicht scheinen die da auch nicht…
Um schließlich auch jene zu verblöden, die das korrekte Schreiben noch gelernt haben, hat man nun noch das “Gendern” erfunden ...
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