Erst mal diskutieren wir uns tot, dann schauen wir weiter ...
Mag ja sein, dass unter den Lesern (und vor allem den Leserbriefschreibern, ich will mich da nicht ausnehmen) der Achse ganz besonders viele Fundamentalisten zugange sind. Dazu will ich mir kein Urteil anmaßen. Ich weiß aber, dass bei den öffentlichen Veranstaltungen der AfD in unserer Gegend (weit weg von Fäser, Rhein und Liebknecht) jeder sprechen darf. Zuweilen kommen auch örtliche Antifanten vorbei, bitten höflich um Rederecht, werden nach vorne gebeten, erzählen ihren Blödsinn, und verlassen unter allgemeinem Gelächter wieder die Versammlung. Ich war auch schon bei Aktivitäten anderer Parteien. Nirgends sonst habe ich die gleiche Toleranz und Offenheit gesehen wie bei der AfD. Man muss nicht ihre Ziele teilen. Man kann andere Ziele haben und macht sich mit diesen möglicherweise lächerlich. Aber jeder hat das Recht auf seine eigenen Torheiten. Selber bin ich im Übrigen dafür, dass denjenigen, welchen die allgegenwärtige Propaganda einen tiefsitzenden Hass auf die Alternative für Deutschland eingetrichtert hat, andere Parteien mit bürgerlicher Tendenz zur Auswahl stehen. Damit sie sich eben nicht gezwungen sehen, den linken Block zu wählen, nur weil sie Angst haben.
@Bernhard Freiling: Genau so ist es. Sehr gut ausgedrückt. Danke.
Bei bestimmten Personen ist das aber schon länger vorbei, daß man nach einem fachlichen / politischen Streit persönlich wieder miteinander redet. In den 80ern war ich Mitglied in einer “Akaflieg”, einem von einer Universität gegründeten Segelflugverein. Dort gab es die Studenten, einen hauptamtlichen Fluglehrer nebst einigen Schraubern einerseits und ehemalige Studenten, oft wohlsituiert etwa als Zahnarzt, Rechtsanwalt, Kripokomissar andererseits. Die ersten flogen wochentags, die zweiten am Wochenende. Speziell von der zweiten, sich in vielen Fällen für “etwas besseres” haltenden Gruppe gab es kein Interesse, mit der anderen Gruppe zu reden; nur notgedrungen und soweit gar nicht zu vermeiden, weil der Eigentümer der Infrastruktur und Halter eines Großteils der Flugzeuge nun mal die Universität war. Immerhin wurde ich nicht aufgefordert, “mich für eine Seite zu entscheiden” - das ist heute leider anders.
Herrlich ! Was bin ich froh das meine Persönlichkeit sich erlauben kann was auch immer, wo auch immer zum besten zu geben und das die Runde schweigt. Hab heute im dicken B einen Aufkleber entdeckt: „ Was ist ein Politiker im Knast? Artgerechte Haltung“ der war richtig gut…
Sie können ja wählen, wen immer Sie mögen. Aber: wenn es nicht die AfD sein sollte, hören Sie bitte auf zu jammern. Ich k a n n e s n i c h t m e h r hören. # Die Zustände, die Sie und Ihr Schrauberbruder immer wieder beklagen, erhielten maßgebliches Gewicht unter 16 Jahren Merkel-CDU-Regierung. Wenn Sie für ein “weiter so” sind, müssen Sie CDU wählen. Und das Jammern einstellen. Ziehen Sie die verschärfte Version vor, dann wählen Sie rotgrüngelb. Und hören auf zu Jammern. Bitte! # Sie scheinen ein netter Mensch zu sein. Auch mag ich wie Sie schreiben und was Sie schreiben. Das “was” steht aber ab heute unter Vorbehalt. Denn Sie erwarten offensichtlich eine Änderung ohne Änderung. Eine Definition von Wahnsinn ist es, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Nicht ich stelle Sie in “mein Abseits” - das tun Sie selbst. Ganz alleine.
Nun, verehrte Herren Geißler, man mag zu den Alt- und Neuparteien unterschiedlichster Ausrichtung stehen, wie man will. Gleichwohl kann man verschiedene Tatsachen wissen: 1) Die Wahlbefragungen des Souveräns durch irgendwelche Meinungsforschungsinstitute sind - von Ausnahmen vielleicht abgesehen - pseudowissenschaftlich verbrämte Kaffeesatzleserei, denn vor Wahlen sagen die uns, wie es kommen wird und nach den Wahlen, warum es nicht so gekommen ist. 2) Parteineugründungen haben es in Deutschland schwer, und es hat in Deutschland noch keine konservativ orientierte Neugründung gegeben, die nicht “von braunaußen” unterwandert worden wäre. - Nun hat es in Deutschland tatsächlich eine bürgerliche Parteineugründung - trotz marginalen Unterwanderungsversuchs - nicht nur geschafft, sich parlamentarisch über der 5%-Hürde zu etablieren, sondern sich auch auf den Weg in Richtung parlamentarischer Mehrheiten zu machen. Daß dies von den Alt- bzw. Kartellparteien als Angriff auf ihre exsekutive Definitionshoheit gesehen wird, wird keinen verwundern. Also muß man Gegenmaßnahmen ergreifen, wobei die causa Schönbohm beweist, daß man in der Wahl der Mittel notfalls nicht zimperlich oder durch die gesetzlichen Grenzen des Rechtsstaates gebremst ist. Schließlich erfanden Sozialisten, die ihre parlamentarischen Mehrheiten schmelzen sahen - würdig des Nobelpreises für Politik - die “Brandmauer”, um bürgerliche Mehrheiten “rechts” der sozialistischen Mitte (die irgendwo bei der KPD liegt) zu verhindern. Sagte Richard v. Weizsäcker noch, die Parteien hätten sich den Staat zur Beute gemacht, muß man das heute in Sozialisten aktualisieren. Und wenn verfassungskonforme Mittel nicht suffizient sind zur Bekämpfung des Sozialismus´, muß man zu überverfassungsmäßigen Mitteln zur Bekämpfung der Sozialisten greifen. Hierfür hat sich die Trias aus Proskription, Exstinktion und Exilierung bereits bewährt.
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