Wenn diese Auffassungen dazu führen, dass die “Entwicklungshilfe” in ihrer derzeitigen weitgehend sinnlosen, ineffektiven und eher schädlichen Form abgeschafft wird als “Erbe des Kolonialismus”, wenn also unser “schlechtes Gewissen” genauso behandelt wird wie das fehlende Gewissen derer, die seinerzeit Unrecht begangen haben, dann unterstütze ich die Grillsche Weltsicht uneingeschränkt. So falsch das alles ist, so nützlich wäre es. Denn es gibt sehr wohl das Richtige im Falschen. Warum nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, wenns am Ende auch dem Beelzebub an den Kragen geht? Die Wahrheit ist, dass die absurde Behauptung, die Probleme des heutigen Afrikas seien ausschließlich Probleme, die durch den Kolonialismus hervorgerufen wurden, in der Tat kolonialistisches Denken offenbaren. In jedem Fall wird den Afrikanern das Recht abgesprochen, selbst verantwortlich zu sein, sei es fürs Gute, sei es fürs Böse. Insofern hat Grill, ohne es zu wissen und zu wollen, tatsächlich Recht.
Ich habe das Buch nicht gelesen und werde es auch nicht lesen. Ich habe genug vom deutschen Masochismus auch in Bezug auf die kurze koloniale Vergangenheit. Wie Herr Seitz habe auch ich mich gründlich in Togo und Kamerun umgeschaut und viele Gespräche mit Angehörigen aller Bevölkerungsschichten geführt, vom Hafenarbeiter über Lehrer und Politiker bis zum König von Togo (es gibt immer noch einen und er ist nicht ohne Einfluss) und seinen Söhnen. Nie hat mir jemand einen Vorwurf gemacht, nicht einmal die Politiker, die gelegentlich lautstark irgendwelche Forderungen erheben, häufig auf Veranlassung von außen, aber nicht für das eigene Publikum, das daran nicht interessiert ist, sondern um einschlägigen deutschen Politikern einen Anlass zu liefern, mal wieder ihr Steckenpferd zu reiten. Es ist unbestritten, dass es in der Kolonialzeit viel Ungerechtigkeit gegeben hat und nach heutigem Verständnis auch Verbrechen. Aber das interessiert kaum noch jemanden, nicht zuletzt, weil es von den Verbrechen und der Koruption der heute Herrschenden vollkommen überlagert wird. Die Zeit der deutschen Herrschaft wird meist undifferenziert als die “gute alte Zeit” gesehen unter Hinweis auf Hafen- und Eisenbahnbau, auf die für afrikanische Verhältnisse gut funktionierende Verwaltung und die angeblich unpateiische Gerichtsbarkeit. Persönliche Ressentiments habe ich nie gefunden, obwohl es sie sicherlich auch gibt. Ein Gesprächspartner erzählte mir schmunzelnd, dass sein Großvater zu 20 Stockhieben auf das blanke Gesäß verurteilt wurde, weil er gegen die Mauer der Kathedrale uriniert habe. Das fand er anscheinend ganz in Ordnung.
>>Das klingt weltfremd, aber so in etwa stellen sich viele junge Afrikaner das Leben in Deutschland und anderen westlichen Ländern vor. << Warum weltfremd? Genauso ist es doch hier in Deutschland! Anspruch auf monatlichen Geldeingang allein durch (multiple?) physische Anwesenheit im Land. Gibt es nirgends sonst. Würde ich auch machen, wenn für mich als Deutschen so ein Land gäbe… Und so gut und informiert Ihre Analysen sind, Herr Seitz: ändern tun sie nichts. Leider.
Unterhält man sich mit Afrikanern, deren Familien aus ehemaligen deutschen Kolonien stammen, reden diese häufig auffällig positiv über die Kolonialzeit. So als seien sie geradezu stolz darauf, dass die Deutschen einmal ihr Land beherrscht haben. Gerne berichten sie von noch sichtbaren Spuren dieser Kolonialzeit. Anders verhält es sich bei den Machthabern. Diese weisen auf begangene Ungerechtigkeiten hin und betonen die Schuld der Kolonialmächte und deren Verantwortung für die derzeit schwierige Lage vieler afrikanischer Länder. Oft geht es ihnen in Wirklichkeit um persönliche Bereicherung und da ist es durchaus nützlich ein schlechtes Gewissen bei denjenigen zu erzeugen, die dicke Portemonnaies vorweisen können. Das linke „Opfer- und Empörungs-Vokabular“ haben die nicht selten bereits verinnerlicht. Den Chinesen, die in Afrika sehr „aktiv“ sind, braucht man auf „diese Tour“ nicht zu kommen. Das wissen die Machthaber. Obwohl das doch Kommunisten sind ... Nur, naiv sind sie nicht.
Afrika als Opfer ist der Sklave für die Helferrolle des weißen Mannes. Es ist das Armhalten für die eigene (christliche) Güte um allen zu zeigen, daß man meinem verhungernden Sklaven geholfen hat. Aus Egozentrismus und Gutheitswahn hat der weiße Mann Afrika wohl nichts als Wiedergutmachung für die christliche Naturferne zu bieten. Der Weiße rettet Kinder und beschwert sich, wenn sie aufgrund der weißen Intervention zu Soldaten werden. Es ist bigott bis die Affenbrotbäume weinen müssen.
Dambisa Moyo, sambische Nationalökonomin, Buchtitel” Dead Aid”, dort Kritik an der Entw.-“hilfe” an Afrika, insbesondere aus Europa und die Aussage “Wir Afrikaner sind doch keine kleinen Kinder”. Nehmen wir sie beim Wort und halten wir sie fern. Gute Beispiele sind derzeit Ruanda und Botswana etwa. Wenn sie zu doof sein sollten, um dort zu leben, dann sind sie es auch hier - angesichts des großen Reichtums, über den sie verfügen, zum Zwecke der Wertschöpfung - WIR jedenfalls müssen uns deren Probleme nicht aufhalsen (lassen). So wenig, wie sich die USA die sozialen Problem Mexikos und anderer südamerikanischer Staaten antun müssen. Bis die das begriffen haben, müssen wir die Grenzen weitgehend dicht halten, so lange, bis Migration keine Einbahn mehr ist, die Grenzen permeabel sind und nicht bloß semi-permeabel. Das kann noch dauern, das ist Stress, aber es mut. Dem Islam mit seiner demographischen Eroberungsabsicht ist robust entgegen zu treten, auch militärisch. Hoffentlich machen das die EU-Länder, die direkt betroffen sind im Süden - wir hier müssen sie dabei unterstützen und nicht auch noch tadeln. Schließlich retten uns die Balkanstaaten/Ungarn/Österreich/die Visegrads gerade den Arsch.
Einfach mal die Berichte der “alten” Forschungsreisenden lesen. Es hat sich weder an Mentalität noch IQ etwas geändert, nur schlagen sie sich, statt mit Keulen, gegenseitig mit Sturmgewehren tot. Menschen, die ernsthaft glauben, AIDS wird durch Sex mit Jungfrauen geheilt, Albinos zu essen, wäre ein großer Zauber und die Frauen in den Unterleib schießen, mit der Folge dauernder Inkontinenz, die Leben noch in einer Zeit, “als die Frauen noch Schwänze hatten.”
„Ich habe mein Leben gegeben, um zu versuchen, die Leiden von Afrika zu lindern. Es gibt etwas, das alle weißen Männer, die hier gelebt haben, wie ich, lernen und wissen müssen: dass diese Personen eine Sub-Rasse sind. Sie haben weder die intellektuellen, geistigen oder psychischen Fähigkeiten, um sie mit weißen Männern in einer beliebigen Funktion unserer Zivilisation gleichzusetzen oder zu teilen. Ich habe mein Leben gegeben, um zu versuchen, ihnen die Vorteile zu bringen, die unsere Zivilisation bieten muss, aber mir ist sehr wohl bewusst geworden, dass wir diesen Status behalten: die Überlegenen und sie die Unterlegenen. Denn wann immer ein weißer Mann sucht unter ihnen als gleicher zu leben, werden sie ihn entweder zerstören oder ihn verschlingen. Und sie werden seine ganze Arbeit zerstören. Erinnert alle weißen Männer von überall auf der Welt, die nach Afrika kommen, daran, dass man immer diesen Status behalten muss: Du der Meister und sie die Unterlegenen, wie die Kinder, denen man hilft oder die man lehrt. Nie sich mit ihnen auf Augenhöhe verbrüdern. Nie Sie als sozial Gleichgestellte akzeptieren, oder sie werden Dich fressen. Sie werden Dich zerstören.“ Dr. Albert Schweitzer, Friedensnobelpreisträger Mehr ist dazu nicht zu sagen…..
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