Wenn ein “Rechtspopulist” von einem linken Mob brutal angegriffen wurde, dann ist er “vermutlich nur gegen eine Strassenlaterne gerannt”. Wenn ein Linker aber gegen eine Strassenlaterne rennt, dann wurde er GANZ SICHER “von einem rechten Mob verprügelt”.
Lieber Herr Broder, Sie haben unlängst auf welt.de über den Infantilismus der Deutschen geschrieben. Ich sehe da einen Zusammenhang. Deutsche sind nicht nur Vereinsmeier, auch wenn sie in keinem Verein sind, sondern glauben in kindlicher Weise “wenn ich sage, das Böse ist nicht da”, daß es dann auch wirklich nicht da ist. Sobald etwas Schlimmes passiert, ein Übergriff, eine Vergewaltigung, ein Mord, taucht jemand auf, der Erklärungen liefert. Erklärungen sind wie ein Lolli. Und zack, ist das Schlimme nicht mehr so schlimm. Sie sind damit auch sehr unexistentiell und sehr langweilig. Echte Kinder sind das natürlich nicht. Schön Ihr Satz im verlinkten Artikel “wer auch immer an diesem Abend Gelegenheit bekam, sich moralisch und intellektuell zu entleiben, er nutzte sie”! Heuer gibt es haufenweise Gelegenheiten. Und sie werden genutzt, daß es nur so eine Art hat. Schade und peinlich.
Die Erklärung, das sei deutsche Tradition, ist nicht hilfreich, führt nicht weiter. Im Gegenteil wird da etwas verfestigt, was mir ganz und gar nicht passt. Eigentlich wissen Sie es besser, Herr Broder.
Sehr gut auf den Punkt gebracht, verehrter Herr Broder. Was verbindet die Täter politisch motivierter Gewalt, unter die ich auch rassistisch radikalisierte subsumieren würde? Mir scheint, es ist ihr fehlendes Unrechtsbewusstsein. Die Täter, die sich im Selbstverständnis ja keineswegs als Kriminelle oder gar Sadisten sehen, sind überzeugt, auf der „richtigen Seite der Geschichte“ zu stehen und mitunter sogar stolz darauf, am für sie „Unvermeidbaren“ mittun zu dürfen. In dieser Grundüberzeugung unterscheiden sich weder die Schreibtischtäter, wie Reinhard Heydrich als Chef des Reichssicherheitshauptamtes und Erich Mielke als Minister für Staatssicherheit, noch die Exekutoren der RAF und die der Antifa.
Lieber Herr Broder, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Die gute Deutschland schafft sich ab wie von Herrn Sarrazin bereits in seinem Buch 2010 prophezeit, nur schneller. Dann wird Deutschland der Welt weder den Krieg noch den Frieden erklären. Wobei ich Ihnen versichere, letzteres ist auf jeden Fall schlimmer. So und jetzt die schlechte Nachricht. Deutschland wird nicht nur sich sondern auch gleich Europa, zumindest Westeuropa, abschaffen. Ich für meinen Teil hoffe, dass ich die nächsten Jahre in diesem irren Land noch überstehe und den Lebensabend in einem Land verbringen kann in dem der Wahnsinn noch nicht Methode hat. Sie haben ja die Möglichkeit nach Israel zu flüchten, ich aber hoffe im Heimatland meiner Frau in Japan gnädige Aufnahme zu finden. Viele Grüße Ihr Martin Stumpp
Niemand ist auf Dauer noch sicher, wenn die Justiz beschädigt ist. Das haben viele auf der Seite der “Guten” noch nicht begriffen.
Josef Bachmann schoß vor 51 Jahre Rudi Dutschke in den Kopf ! Wir sind wieder auf dem Weg,nur diesmal umgekehrt : Repräsentanten des rechten Lagers benötigen heutzutage Polizeischutz,Synagogen u bekannte,liberale Muslime schon längst. Mögen die Betroffenen standhaft bleiben !
Leider ist die Täter-/Opfer-Umkehr kein neues -oder gar seltenes Phänomen, wie einige vergewaltigte Frauen, die es wagten Anzeige zu machen; vor Gericht sehr hautnah erleben durften/-und immer noch dürfen. Plötzlich ist die Tat kein Thema mehr und nur noch ihr “Lebenslauf, ihre Kleidung und ihre Gepflogenheiten"stehen im Fokus der Untersuchung und Verurteilung. Und: Selbstverständlich ist schlussendlich SIE schuld, (warum auch immer, vermutlich weil sie Frau ist), während ER, der Arme, Missverstandene höchsten einen “Bedingten” fasst. WENN überhaupt. So war es bis jetzt für Frauen. Jetzt fängt dies auch noch (wieder?) bei Männern an. Gute Nacht! Grausame Vergangenheit, ich hör Dir tapsen.
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