Hut ab vor genau diesen Leuten. Nicht verdammen, sondern aufsteigen und mitmachen. Es gibt genug Breispiele die zeigen, dass es trotzdem geht, vor allem, wenn viele mitmachen. b.schaller
Die Künstler sind leider, wie seinerzeit beim Berufsbeamtengesetz, von staatlichen Stellen abhängig. Ohne Subvention würde zB hier in Baden-Württemberg kein Theater überleben können. Scheinbar privatwirtschaftliche Auftrittsorte hängen aber doch wieder von Brandschutzauflagen, Schanklizenzen u.a. staatlichen Untersuchungen und Genehmigungen ab und halten lieber die Füsse still. Die Angst vor Hartz 4 nach siebenstelligen Geldstrafen wirkt besser als vormals der Gummiknüppel.
Künstler mit Rückgrat wie eben Eric Clapton und Van Morrison sucht man im BeDLaZ eh vergeblich. Aber auch im Ausland sind sie eine verschwindende und diskriminierte Minderheit. Das sind wir hier auf der Achse ja auch, selbst wenn wir keine Künstler sind. Hungerkünstler vielleicht, wenn’s so weitergeht. Minderheitenschutz genießen wir dennoch nicht. Jaja, die regierungsseitige Doppelmoral ...
Ja es ist erstaunlich, wie ruhig die sonst ach so aufmüpfigen Künstler doch (fast) alle sind - ausgenommen eben die erwähnten Ausnahmen. Dabei, wenn es gegen Rechts (oder AfD) ging, haben sich besonders die jetzt so stillen und ruhigen Künstler an vorderster Reihe positioniert - aber damals wars ja auch gratis. Nur, wie sagte schon mein Grossvater: “Was nichts kostet, ist nichts Wert.” Recht hatte er ! Dasss Helge Scheider den Auftritt abbrach, ist tatsächlich etwas unprofessionell, denn dass maskiert keine Stimmung und keine Kommunikation aufkommt, also das wäre vorhersehbar gewesen, spätestens bei einer richtigen Generalprobe - von daher ist die Enttäuschung der Besucher verständlich. Man muss sich aber auch fragen: diese stille Duldsamkeit gegenüber all den diktatorischen Massnahmen (indem man maskiert in ein Theater geht anstatt alles zu boykottieren und lautstark zu protestieren - oder gar zu querulieren) - ist diese Duldsamkeit nicht Teil der diktatorischen Massnahmen, indem sie dem Einzelnen “Widerständler” suggeriert, er sei ja der Einzige - und damit die Duldsamen letztlich mitschuldiger Teil des unterdrückenden Systems ?
Bei Schneiders Absage spielte wohl auch das Catering während des Konzerts eine größere Rolle. Schneider spielte sich die Seele aus dem Leib und die Zuschauer pendelten mit Getränken und dem angebotenen Fraß durch die Reihen. Dasselbe hatte ich bei Elton John auf dem Stuttgarter Schloßplatz erlebt. Elton gab Alles und die Kunstliebhaber waren permanent unterwegs mit Getränken und Pizza. Einfach Dekadent.
Frau Stockmann, ich selbst würde mir überhaupt nichts vorbehalten, sondern garnicht erst auftreten !! Es gibt auch leider keinen Grund, Duckmäuser aufzustacheln ! Ich sehe darin keinerlei sittlichen Nährwert ;o))
Vorsicht, liebes Achgut-Team, Herr Schneider sprach von Leuten mit Tüten und meinte wohl nicht die Maskenträger, sondern die wild umherlaufenden Bedienungen, die alles an die Plätze der Leute bringen (zumindest äußerte er sich anschließend so). Dennoch ist das eine Kritik von Herrn Schneider an den vollkommen übertriebenen Maßnahmen (er war nie Maßnahmengegner, im Gegenteil sogar), bei denen die Forderung nach „Augenmaß“ von ganz besonders gehorsamen Deutschen als Forderung nach „Genozid“ uminterpretiert wird. Aber vielleicht ist das auch typisch deutsch, dass wir nur Extremismus können und alles ideologisieren, wir wollen Probleme rrrrrrradikal verrrrrrnichten und machen dadurch alles noch schlimmer und das führte zum Abbruch durch Herrn Schneider.
Wen wundert’s? Der gemeine Künstler wird für die Unterhaltung der Massen von diesen oder ihren “Eliten” bezahlt. “Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral”, so Brecht, oder auch frei nach Darwin “Anpassung sichert das Überleben und Unterwerfung die Karriere”. Es ist sehr inklusiv: Jeder kann sich unterwerfen ... wer’s nicht tut, ist selber schuld ...
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