Ulrike Stockmann / 16.01.2024 / 11:30 / Foto: Achgut.com / 22 / Seite ausdrucken

Presserat missbilligt Migrationslügen

Ein ungewöhnlich anmutender Vorgang wurde am Montag von der Süddeutschen Zeitung in eigener Sache veröffentlicht. Der Presserat sieht bei zwei Artikeln des Blattes, die die Folgen der illegalen Migration beschönigen, Verstöße gegen den Pressekodex.

Im Beitrag „Du gehörst nicht dazu“ (hinter der Bezahlschranke), am 4. September 2023 online und am 5. September gedruckt erschienen, geht es laut Angaben des Blattes um „Menschen in Deutschland mit ungeklärter Staatsangehörigkeit“. Weiter heißt es vonseiten der SZ:

„Der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserates hat entschieden, dass er durch den Artikel die Sorgfaltspflicht nach Ziffer 2 des Pressekodex verletzt sieht, und daher eine Missbilligung ausgesprochen. Im Bildtext eines Fotos hatte es geheißen, Flüchtlinge kämen ‚manchmal‘ ohne Pass an. Nach Ansicht des Beschwerdeausschusses erzeuge das den falschen Eindruck, dass nur ein geringer Teil der Flüchtlinge in Deutschland ohne Pass ankomme. Tatsächlich seien dies mehr als 50 Prozent, gemäß offiziellen Statistiken.“

Beim zweiten monierten Artikel handelt es sich um den Text „Welche Täter mit der ,Affektwaffe' angreifen“ (ebenfalls hinter der Bezahlschranke), der am 7. September 2023 online und am 8. September 2023 gedruckt erschienen war. Die SZ schreibt:

„Der Bericht hatte die Frage erörtert, ob Messerattacken in Deutschland zugenommen hätten, und dabei auch argumentiert, es gebe keinen Zusammenhang mit der Herkunft der Täter, weil die Anteile migrantischer und nichtmigrantischer Täter in etwa gleich seien.“

Der Presserat sah das freilich anders:

„Der Beschwerdeausschuss befand, dass Verstöße gegen Ziffer 1 (Wahrhaftigkeit) und Ziffer 2 (Sorgfaltspflicht) des Pressekodex vorlägen, weil außer Acht gelassen worden sei, dass der migrantische Anteil an der Gesamtbevölkerung deutlich niedriger sei, Migranten also in vergleichsweise höherem Maße an Taten beteiligt seien. Die Süddeutsche Zeitung hatte dies nach Leserhinweisen damals bereits zeitnah in ihren Veröffentlichungen korrigiert“, heißt es weiter.

Man hätte Derartiges dem Selbstkontrollgremium der Presse gar nicht zugetraut, so sehr ist man an Augenschwischerei und Beschönigungen zum Thema Migration mittlerweile gewöhnt. Die SZ gibt sich ungewöhnlich kleinlaut, ließ sich allerdings den folgenden Absatz nicht nehmen:

„Die Süddeutsche Zeitung ist nicht verpflichtet, diese Missbilligungen zu veröffentlichen. Wir haben aber entschieden, dies zu tun, weil wir Wert legen auf Transparenz – auch wenn es um Kritik an unserer Berichterstattung geht.“

Ganz so viel Wert auf Transparenz und Richtigstellung scheint die SZ dann doch nicht zu legen, sonst würde sie ihr Eingeständnis prominenter platzieren. Aber vielleicht ist ja der Presserat gerade in Schwung und gedenkt, noch andere Ungenauigkeiten aufzudecken. Allerdings kann er nicht handeln, ohne dass ihm entsprechende Beschwerden zugetragen wurden. Falls es daran hapern sollte, ließe sich hier bestimmt Abhilfe schaffen.

 

Ulrike Stockmann, geb. 1991, ist Redakteurin der Achse des Guten. Mehr von ihr finden Sie auf ihrem YouTube-Kanal.

Foto: Achgut.com

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Leserpost

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Dr. Ralph Buitoni / 16.01.2024

Erstaunlich was informelle Treffen zum Thema Re:migration so alles bewirken können - sie müssen nur ordentlich öffentlich gemacht werden! Mit solidarischen Grüßen ein Danke an die Kamerad:innen vom Netzwerk “Correktiv”, Schild und Schwert der Nationalen Front!

Karsten Dörre / 16.01.2024

Das lasse ich als Pressefreiheit durchgehen.

T. Weidner / 16.01.2024

Vorschlag für den Presserat: Die Unterstellung von “Deportationsabsichten”.

Jochen Lindt / 16.01.2024

Die dickste Lüge ist der Begriff “Flüchtlinge”.

Klara Altmann / 16.01.2024

Es ist aus meiner Sicht nicht erstaunlich, dass der Presserat hier die Süddeutsche rügt, sondern eher, dass überhaupt irgendetwas ungerügt bleibt, das dieses Medium veröffentlicht. Die Süddeutsche hat eine klar linksextreme Agenda und unterscheidet sich darin in nichts vom Relotiusblatt Spiegel. Beide Medien enthalten nach meiner Erfahrung schon lange nichts mehr als realitätsfremde Linksaußenpropaganda, man könnte sie auch Antifapresse nennen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und die Süddeutsche wird weiterhin ihre Märchen zu unserem Schaden erzählen und immer weniger Menschen werden diese glauben, weil sie der Erfahrung und sämtlichen Fakten widersprechen. Was allein jene Meldung über die Haltung der Redaktion der Süddeutschen gegenüber den Opfern jener Messerschwinger aussagt, ist dermaßen verlogen und zynisch, es widert mich an. Ich würde keine Süddeutsche in die Hand nehmen, man beschmutzt sich nur daran.

Ralf Pöhling / 16.01.2024

Interessant. Bei mehr und mehr Akteuren scheint der Groschen zu fallen, was hier gerade wirklich passiert…

Arnauld de Turdupil / 16.01.2024

Ach, im Führerbunker, jetzt Mitte Januar 1945, rumpelt es? Warum so garstig-hastig? Was jahrelang die offizielle “Wahrheit” war, ist nun presserechtlich überholt? Bääh. Item: Man sollte die Redaktion (und alles weitere drumherum) der SZ entlassen, die Erzeugnisse verfluchen, einstampfen, die Mitarbeiter *innen und *aussen zwar “nicht erschiessen, sondern nützlicher Arbeit in bäuerlichen Betrieben zuführen”. Und aus den freigewordenen Gebäuden werden auch keine Zudringlichkeitsgeschenksflüchtilantenheime eingerichtet, sondern eine Dokumentations- und Gedenksstätte zu migrantischer bzw. Mohammedaner-Gewalt an der deutschen Bevölkerung…. Aber keine Bange, die übernachhaltige Qualitätspressedrecksschleuder SZ wird nach dem kleinen Rückschlag die Front in Ostpreussen und an der Weichsel halten bis die Gegner in Berlin Mitte und v.a. in den Münchener veganen Speckviertel einmarschieren.

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