Vermutlich auch so ein Mythos, dass Künstler Rebellen sind. Ansonsten gilt wohl, des Brot ich fress, des Lied ich sing. Ausnahmen ausgenommen. Und Hofkasper gab es schon immer. Und seit UfA und Reichsrundfunk (das heißt doch noch so?) die UnterHALTUNGskünstler füttert, ist Widerstand kaum zu erwarten.
Kunst ist ein Vorwand um in öffentliche Töpfe greifen zu können. Selbst die freie Kunst greift in vielen Fällen an irgendeiner Stelle auf öffentlich geförderte Strukturen zurück. Nahezu der ganze Sektor hängt unmittelbar oder mittelbar vom Staat ab. Ausweichen ist quasi unmöglich, da die dafür in Frage kommenden Kanäle massiv unter Druck gesetzt werden um sie unter Kontrolle zu bringen. Kritik bedeutet inzwischen das sichere Ende jeglicher Ambitionen durch Sperrung und Verbannung aus dem Kreis der Nutzniesser öffentlich bezahlter Kunst. Und das in einem Umfeld, in dem ohnehin alle schon komplett auf Staatslinie eingeschworen sind. Aus der Ecke wird nichts kommen.
Anschließend soll Helge Schneider sein Publikum mit Konzerthelfern beworfen haben. - Das geht gar nicht!
Es gibt nur wenige Künstler, die konsequent gegen dieses Regime sind. Die meisten tauschen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung gegen Geld ein. Ich kann sie insoweit verstehen, weil das Recht auf freie Meinungsäußerung keine Rechnungen bezahlt und nicht den Bauch fühlt. Wer aber seine Meinung frei äußert, der sollte auch bei dieser Meinung bleiben und sich nicht dafür entschuldigen, dass er ein Mensch ist, der in einen eigentlich freien Land lebt und sein Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch nimmt. Sich für die Inanspruchnahme eines durch das GG garantierten Rechtes (was übrigens in gewisser Weise auch der hochgelobte Herr Liefers machte) ist Verrat an sich selbst. Die andere Seite ist, dass Künstler, vor allem sehr erfolgreiche, i.d.R. in ihrer eigenen Blase leben und nicht wissen, wie das wahre Leben abläuft. Meist haben diese Menschen auch noch solch eine tolerante und linke Meinung, dass sie sogar gegen Intolerante tolerant sind. Eines bedenken die Künstler aber nicht. Kunst muss man sich leisten können. Dafür ist es nötig, dass eine Wirtschaft floriert, dass die Gewinne sprudeln und der Otto Normalverbraucher auch genügend Geld verdient, damit er sich Kunst leisten kann. Schlussfolgernd sollten gerade Künstler auf der Seite der des GG stehen und sich gegen die Machtgelüste einiger Weniger stellen, die Wirtschaft und das private Leben der Menschen kaputt machen. Ansonsten werden sie eines Tages niemanden mehr finden, der sie finanziell unterstützt, weil die Wirtschaft kaputt ist und die Menschen verarmt worden sind. Vor allem sehr bekannte Künstler sollten sich äußern. Die kann man nicht so schnell kalt stellen. Ich glaube aber nicht, dass das den meisten Künstlern bewusst ist.
Naja - de Künstler. Sie sind schwach. Auch korrumpiert durch Staatsnähe. - Interessant: Die Beat-Poeten haben das klar erkannt. Sie attackierten das Subventions- und Preiswesen als Anpasssungsinstrument. Es ist eben nicht nur der Kapitalismus, der korrumptive Energien freisetzt. Es ist - leider - auch der Sozialstaat. Und praktisch die gesamte deutsche Hochkultur hängt von staatlichen Geldern ab. Edle Seelen wie Matthias Politycki und Max Goldt merken das - und leiden still in sich hinein… Eckhard Henscheid hat sich schwerst dagegen gewehrt, ist aber nun ebenfalls weitgehend verstummt. Immerhin: Er hat sich lange furios gegen diese korrumptive Kraft des sozialstaatlich eingefärbten Konsenes der allseits Hofierten mit enormer Energie aufgelehnt. - Auc Akif Pirincci gehört hierher, dem irgendwann selbst die Achse den Stuhl vor die Tür gesetzt hat… Und so wie Pirincci gibt es eine ganze Menge, für die sich selbst die Achse sozusagen zu vornehm ist. - hehe, - es muss eben jeder sehen, wo er bleibt…
Bravo Helge und Nena , mit die wenigen, die noch Nuesse und Allerwertesten in der Hose haben . Gestern im staatlichen , von mir zwangsalimentierten franzoesischen Fernsehen ( auch hier gibt es die Medienmafia ) : Kinoumsaetze um 70% eingebrochen, da ab 21.7. ja der Sanitaerpass oder genesen oder PCR-getestet ( zahlt man selber ) gilt . Das ist doch schon mal ein Anfang und auch die Gilets jaunes haben wohl begriffen, das ” Liberté” auch heisst :” Ich gehe jetzt mal einfach so ins Einkaufszentrum .” ( ab August, Senat muss noch zustimmen , wetten, dass..? ) Ein Generalstreik waer mal was .
Bravo Helge ! Lass die Mistgabelfraktion rumätzen - ihr Wolfgang Niedenken, der alte Systembückling, hätte weitergespielt.
Tja, jede/r kann heute ganz schnell gecancelled werden. Die Granden fürchten, ihr Vermächtnis durch einem Shitstorm einzubüßen. Und die Jungen arbeiten überwiegend in prekären Abhängigkeitsverhältnissen.
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