Henryk M. Broder / 17.04.2019 / 12:00 / 50 / Seite ausdrucken

Warum das ZDF gerne dort produziert, wo die Sonne scheint

Ein Achse-Leser wollte gerne wissen, warum der "ZDF-Fernsehgarten" auf den Kanaren gedreht wird. Er schrieb an das ZDF und bekam eine Antwort, die jeden Gebührenzahler, der sich über das ihm gebotene Programm ärgert, trösten wird. Lesen Sie bitte selbst:

Sehr geehrter Herr XYZ,

vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.Natürlich sind Ihre Bedenken gegen Show-Produktionen im Ausland nachvollziehbar. Dennoch möchten wir für unsere Entscheidung, z.B. die „Fernsehgarten on tour“-Sendungen schon seit einigen Jahren im Frühjahr auf den Kanaren zu drehen, um Verständnis bitten und auch darlegen, warum manches - näher betrachtet - sich vielleicht etwas anders darstellt:

Derartige Produktionen sind gerade in kühleren Jahreszeiten besondere Highlights für die Fernsehzuschauer. Bei einer Open-Air-Veranstaltung können andere Dinge gezeigt werden und wir erleben eine ganz andere Stimmung als in einer Messehalle oder in einem Studio. Einige Male haben wir versucht, für derartige Sendungen nicht so weit zu reisen, doch konnten diese Folgen dann nur unter erheblichen Schwierigkeiten und mit erhöhtem Mehraufwand zu Ende gebracht werden, weil Dauerregen, Gewitter und niedrige Temperaturen eine permanente Herausforderung für Technik und Mitarbeiter darstellten.

Eine Konsequenz aus diesen Erfahrungen lautet: Für eine Open-Air-Sendung benötigen wir eine stabile und gute Wetterlage. Für die ZDF-Mitarbeiter bedeutet dies, nebenbei bemerkt, keine "zusätzliche schöne Dienstreise", sondern ein Leben aus dem Koffer, Abwesenheiten von der Familie über mehrere Wochen, Monat für Monat, und Arbeitseinsätze, die bis spät in die Nacht hinein dauern.

Auch von erhöhten Produktionskosten kann man nicht unbedingt ausgehen: Wie Sie sicherlich wissen, kostet heutzutage ein Flug z.B. auf die Kanaren in der Nebensaison nicht mehr als eine Verbindung von Frankfurt nach Hamburg oder Berlin. Und ob die Gäste nun nach München oder nach Gran Canaria etc. fliegen, spielt ebenfalls keine Rolle. Auch die Hotelkosten sind - außerhalb der Ferienzeit – in Spanien eher geringer als in Städten mit ganzjähriger Saison wie Berlin oder Hamburg.

Mitarbeiter und Kandidaten fliegen übrigens mit ganz normalen Maschinen nach Spanien, die nicht zusätzlich gebucht werden. Die Fluggesellschaft sorgt mit unserer „Hilfe“ aber für eine bessere Auslastung der ohnehin im Einsatz befindlichen Flugzeuge.

Die Kosten für jede Sendung oder Show sind im jeweiligen Produktionsetat enthalten. Eine detaillierte Aufstellung nach einzelnen Sendungen erfolgt allerdings nicht, da z.B. das Personal nicht nur für eine Sendung arbeitet, sondern gleichzeitig mehrere Projekte betreut. Auch technische Ausstattungen werden für mehrere Sendungen benötigt.

Mit freundlichen Grüßen 

Ihr Zuschauerservice

Bleibt nur noch die Frage, warum nicht auch das heute-journal auf einer der dauersonnigen Kanareninsel produziert wird. Das würde dem naturtrüben Claus Kleber bestimmt guttun.

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Leserpost

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Robert Korn / 17.04.2019

Ich kenne das aus der Allgäuer Provinz. Für einen maximal 2Minuten Beitrag im BR Regional kommt ein Van. Es steigen aus: Die Redakteurin, einer für den Ton, einer für den Film, einer macht das Licht an und aus… Ob sie noch einen eigenen Fahrer dabei hatten, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls ein netter Aufwand und alle hatten einen schönen Tag…

Georg Dobler / 17.04.2019

“...weil Dauerregen, Gewitter und niedrige Temperaturen eine permanente Herausforderung… ” moment mal, da kann etwas nicht stimmen, permanent niedrige Temperaturen? Gerade hat doch Greta im ZDF, beim EU-Parlament und sonstwo den demnächst eintreffenden Untergang wegen Erwärmung gepredigt.  Was jetzt nun?  Wenn sich Gretelchens Phantasien als solche herausgestellt haben, nehmt sie einfach mit auf die Kanaren damit sie nicht so friert.  Abschlußfrage: Zählen die ZDF-Mitarbeiter zu den “Klimaflüchtlingen”? ?

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