Genau. Und weil bei uns außer den Journos und ihren politischen Beauftragten auch die verhinderten Dichter und Denker das Sagen haben, wird selbst ein offener Skandal um Melasse nicht die geringsten Folgen haben. Der SEHR schmutzige Witz, Hallsteins Rede nach Auschwitz zu verlagern, würde einem konservativen (“rechtspopulistischen”) Schriftsteller völlig zu Recht scharfe Vorwürfe eintragen, aber doch nicht einem politkorrekten Schreiberling! Nachdem die Journalistin Silke Burmester 2015 die Maccabi Games total witzig zum “Hakenkreuzweitwurf” erklärt hatte, gab es harte Kritiken, die im allgemeinen auch von linken Intellektuellen als gerecht akzeptiert wurden, aber Burmester brauchte nur zu erklären, sie sehne sich nach “einer Welt jenseits der Zugehörigkeiten”, in der ihre eigenen familiären und politischen Zugehörigkeiten diesseits bleiben dürfen, eine jüdische hingegen nicht, und schon war der Fisch geputzt. Burmester gehört noch heute zur journalistischen Gemeinde der moralisch Hochbegabten. Und einem Menasse, der sich auf die Freiheiten des Fiktiven berufen kann, wird der Protest genauso wenig schaden.
So isses, was meine Wenigkeit schon vor Jahren versuchte, durch Einlassungen klarzustellen, weniger das, was Melasse in seinen Büchern dichtend verdichtete, als das, was er in Kolloquien und in Interviews mit dem Brustton der Überzeugung, gleichwohl wahrheitswidrig, behauptete, besonders über Hallsteins angebliche Äußerungen, es war vergebens. Zum Schluss gab ich auf. Leider. Vielleicht hätten Sie, sehr geehrter Herr Broder, mit Ihrem Gewicht, seinerzeit den „Undichten“ auch in die Reihen bedeutender Dichter und Denker aufnehmen sollen. (Vorausgesetzt, etwas über Melasse je erfahren und gelesen zu haben). Wäre das geschehen, die Preispredigten, wenn sie denn überhaupt noch erfolgen, gerönnen, besser erstarrten, zur Nummer von Komikern und Achgut, auf das/den Podest gehoben, wäre Speerspitze eines investigativen Journalismus‘. :-)
Die AUSCHWITZ-LÜGE ist ein Offizialdelikt und muss strafrechtlich verfolgt werden! Falls Sie, sehr geehrter Herr Broder, den Dichter anzeigen würden, wäre zu mindest gewährleistet, dass der Fall der Öffentlichkeit nicht vorenthalten bliebe. Selbstverständlich wird die Klage nicht zugelassen. Eine EU-Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Dennoch: wer den Genozid rechtfertigt, gehört bestraft! Wer AUSCHWITZ als Hintergrund-Kulisse missbraucht, um seine LÜGE zu rechtfertigen, genauso!
Früher waren wir mal das Land der “Dichter und Denker” Und heute ??
Eine Bundeskanzlerin lügt öffentlich rechtlich über ihre Bürger in Chemitz/Sachsen ohne irgend einen Protest? Ausser den bösen die aber von ihrer Herde einfach ignoriert werden? Frau Staatsratsvorsitzende klingt da irgendwie besser…. da sind die andern kleine Fische und die Herde hat sie doch lieb dafür - sie wollten doch nur besonders gut sein! Die Abrechnung im Licht der Wahrheit steht aus - den Aufrichtigen schenkt der HERR gelingen.
Melasse verkörpert exemplarisch den konjunktiven Zeitgeist, von könnte, sollte, würde, wir wollen, prüfen, plädieren, dürfte, hätte: Gut, es war nicht so wie ich es geschrieben habe. Aber es HÄTTE so sein KÖNNEN.
Der Glaube an etwas (z.B. Europa als neue Heilbotschaft) rechtfertigt eben solche Erzählungen wie im Orient zur Zeit der Religionsgründungen. Damals musste die altbekannte Jungfrauengeburt, der Stern usw. herhalten. Heute ist es mit den Klima-, Weltrettungs-, Globalisierungs- und Weltgemeinschaftgläubigen nicht anders. Da wird das Dürreflussbett und die Überschwemmung abwechselnd zur Marienerscheinung, Martin Schulz, K. Barley und Katha Schulze zu Superman/woman und Vielflieger Cem zum Rächer gegen Rächts. Herrlich auch die täglichen Geschichten über Erzteufel Trump. Die tieferen Geheimnisse sind eben jenseits aller Vernunft. “Melasse ist ein zäher (hochviskoser) dunkelbrauner Zuckersirup, der als Nebenerzeugnis in der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr, Zuckerrüben und auch aus Zuckerhirse anfällt.” Wiki
Menasse hat seine Entlarvung möglicherweise nie befürchtet. Selbst- und offizielle/staatliche Fremdbestätigung in einer Welt der Hypermoral und der ideologischen Einfalt haben eine Atmosphäre geschaffen, in der Ehrenlügner als Hochkommissare des allguten Moralismus und Vorbilder gefeiert werden. Die härteste Strafe für Ehrenlügner dieses Kalibers ist, sie und ihre Claqueure gnadenlos zu entlarven und der Lächerlichkeit preisgegeben.
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