Was mich bei der ganzen E-Auto-Debatte wundert: Was macht eigentlich die Mineralölindustrie? Man hört nichts, man sieht nichts, dabei müßte ihr doch salopp gesagt der Arsch auf Grundeis gehen! Kennt jemand die einschlägigen Industrie-Fachzeitschriften und weiß, wie diese ja gigantische Branche sich auf den Verbrenner-Ausstieg vorbereitet? Oder hört man nichts, weil denen klar ist, daß es nicht funktionieren kann mit der E-Mobilität und das ganze nur eine politische Luftnummer für Ökodumpfbacken ist? Oder arbeitet diese Industrie an einem alternativen Konzept, von dem sie annimmt, daß es der E-Mobilität überlegen ist, also so etwas wie Herstellung synthetischer Kraftstoffe vielleicht aus Solarwasserstoff und/oder Biomasse ? Wie gesagt nach dem Stand der veröffentlichten Diskussion steht diese Branche ja praktisch vor dem Aus und trotzdem herrscht anscheinend keine Panik. Ist doch seltsam, oder?
Eine grundsätzliche Frage beschäftigt mich beim Thema Elektromobilität schon lange: Wenn es die Absicht ist, fossile Energieträger durch Strom zu ersetzen, was - wenn man eine vernünftige Stromerzeugung z.B. mit modernen Kernkraftwerken hätte - auch sinnvoll wäre, warum fängt man genau da an, wo Energie mobil benötigt wird? Wir haben unzälige Gas- und Ölheizungen mit einem Energieverbrauch, der selbst ausgewachsene SUVs neidisch werden lässt. Wollte man hier auf Storm umstellen, müsste man nur ein Kabel hin legen…
Die Idee mit dem Blockheizkraftwerk finde ich lustig: Dann betreibe ich in einem Haus in der Innenstadt einen Verbrennungsmotor um mit viel Aufwand und Verlusten einen Akku laden zu können, mit dem dann ein Auto ohne Verbrennungmotor in der Innenstadt herumfährt. Besonders widersinnig wird es hier mit den Jahreszeiten: Im Sommer benötige ich die Abwärme des BHKW nicht. Im Winter wäre ich dafür froh darüber die Abwärme eines Verbrennungsmotors für die Heizung meines Autos verwenden zu können. Wäre es da nicht eine gute Idee den Verbrennungsmotor einfach ins Auto einzubauen?
@ Eugen Richter: Danke, das erlebe ich (58) genau so. Niemand stört sich mehr daran, daß unsere Freiheit permanent und sich ausweitend eingeschränkt wird. Schon eigenartig. Wenn jemand ein E-Mobil kaufen will, soll er das tun. Aber bitte nicht mich zum Zahlen verpflichten, ohne mich zu fragen. Was ist nur los mit so vielen Menschen, die immer meinen, besser als ich zu wissen, was gut für mich ist? Woher die Hybris, das Klima, ja die Welt retten zu können, aber noch nicht einmal einen Flughafen fertig zu bringen? Woher der Glaube, das Klima überhaupt beeinflussen zu können, aber noch nicht einmal für 3 Tage exakt das Wetter vorhersagen zu können? Kann den niemand mehr denken? Muß man studiert haben, um so dumm zu werden? Auf vielen Gebieten hat sich unser Leben in den letzten Jahrzehnten verbessert. Erinnert sich denn niemand mehr wie es war 1960, 70, 80, 90?
Wenn man das Thema Elektromobilität als gesetzt sieht, dann muss man die Frage nach dem „warum“ stellen. Gehen unsere Vorräte konventioneller Treibstoff-Gewinnung gerade zu Ende, wird unsere Atemluft durch den Autoverkehr zunehmend verpestet oder gibt es mittlerweile eine wirtschaftlichere, weil effizientere Lösung? Der Grund ist viel banaler. Ausgelöst durch einen vor Jahren von der WHO fiktiv festgelegten Grenzwert, der lange von der Automobilindustrie ignoriert (und von H. Wiessmann verpennt) wurde, korrelierte politisches Macht-Kalkül unserer Grökaz mit den diversen Klimarettungs-Spesengipfeln. Und damit, daß ihr Migrationsdesaster hervorragend damit überlagert werden konnte. Die Gefahr der Zerstörung der Deutschen Cash Cow Autohersteller und die Kostenexplosion bei der Schaffung einer neuen E-Infrastruktur hat sie dabei entweder nicht gesehen oder, was ich ihr zutraue, in Kauf genommen. Um das von Ihnen sehr zutreffend beschriebene Szenario nachvollziehen zu können, Herr Lech, brauche ich keine große Fantasie. Ich bin selber Projektentwickler im Gewerbebau und leide unter der desaströsen Kostenexplosion in Ihrem Fachbereich. Und es wird von Tag zu Tag immer schwieriger, wirtschaftliche Lösungen zu finden. Beispielsweise hat wegen der Unsicherheit der zukünftigen Entwicklung im Automotivbereich die Schäfflergruppe ein neues Werk in BW auf Eis gelegt, 3000 Mitarbeiter sind davon betroffen. Es werden noch sehr viele folgen, Opfer einer politischen Idiotie.
Ein Hinweis bezüglich Wohnanlage, Tiefgarage und Ladestationen in der Tiefgarage: Wegen der Brandgefahr muß ja dann eine Tiefgarage von Fachleuten z.B. der Feuerwehr inspiziert werden. Ich kenne einen Fall bei dem “nur” einige Maurerarbeiten geplant waren. Bei der vom Bauamt angeordneten Begehung durch Fachleute machten die u.a. wegen des Zustands jener älteren Tiefgarage derart viele Auflagen, daß die Umrüstung auf aktuelle Vorschriften die gesamte Rücklage der Wohnungseigentümer aufgebraucht hat, das war viel Geld. Es kann also sein, daß man so “schlafende Hunde” weckt und die geplanten Ladestationen sündhaft teuer werden. Ich spreche von bis zu 200 000 Euro allein an Sanierungskosten .... Die schöne neue Welt kann sich nicht jeder leisten.
Hallo, leider rechnet sich das BHKW wirklich erst ab Gebäuden mit min. 3 Wohneinheiten. Aus meiner Vertriebserfahrung im Bereich Heizsysteme kenne ich die Anfragen von EFH-Besitzern und E-Autofahrern, die mit einem BHKW die Beladung des Autos zu realisieren wollen, nur leider ist das derzeit nicht wirtschaftlich und das ROI ist hier größer als 10 Jahre. Ich habe das mal für mein eigenes EFH gerechnet und es lohnt sich einfach nicht, es fehlt die Abnahme der Wärme. Im Bereich von Mehrfamilienhäusern (MFH) gibt es das Problem für den Vermieter mit dem Strom. Hier müsste er ein sehr aufwendiges Mieterstrommodel umsetzen oder eine separate Firma zum Zweck der Energielieferung aufbauen und betreiben, Stichwort Contracting. Den Schritt zu einem separaten Unternehmen gehen nur wenige Wohnungsbaugesellschaften. Der verstärkten Nutzung von BHKW steht eigentlich der Staat mit seinen Regeln im Weg (Steuer- & Mietrecht als Beispiel), aber leider findet hier ein dringend benötigter Bürokratieabbau nicht statt und die Auflage und benötigten Anträge werden immer mehr, anstatt weniger.
Der und er vorherige Beitrag des Autors ist typisch deutsch geschrieben - bei jeder neuen Technologie suchen wir als erstes nach Problemen und nicht nach Lösungen. Da jede neue Technologie Probleme mit sich bringt, bleiben wir am besten beim Bewährten, denn das können wir. So hängen wir uns Jahr um Jahr von technologischen Veränderungen ab, bis wir abhängig von anderen sind, da die nach Lösungen und nicht nach Problemen gesucht haben. Das verstehe ich als Ingenieur nicht, warum wir die Lösungssuche aufgegeben haben. Brandgefahr - wird völlig überschätzt, wäre das wirklich so akut, würden permanent Bürogebäude in Flammen aufgehen. Die Menge von Li-Akkus in Bürogebäuden ist nicht zu unterschätzen. Gleichzeitigkeit - wird auch überschätzt, die durchschnittliche Laufleistungen für einen PKW liegt in D bei etwa 15000 km/Jahr. Das E-Auto muss nicht jeden Tag nachgeladen werden. Es fährt ja auch keinen jeden Tag an die Tankstelle, um das verbrauchte Benzin nachzufüllen. Mir sind zwar vertraglich 3*16 Ampere am Hausanschluß zugesichtert und all meinen Nachbarn auch, kämen aber alle auf die Idee, diese 3*16 Ampere gleichzeitig zu nutzen, ist es sofort duster. Und ich habe auch keine Lösungen für die Bewohner eines 20-Geschossers, wenn die alle ein E-Auto besitzen - natürlich kann man deswegen eine Technologie ablehnen. Es haben auch nicht alle 100 MBit anliegen, ich empfehle deswegen auch die Digitalisierung der Kommunikation zu beenden und wieder auf das analoge Telefon zurückzugreifen, bis wir eine Lösungen haben, dass alle 100 MBit haben. Und, im ersten Beitrag stand das, der Netzausbau ist für die Netzversorger hinterrangig. das beweist, die Vesorgung mit Strom ist nicht marktwirtschaftlich organisieret. In einer Marktwirtschaft würde sich sofort jemand finden, der diese Nachfrage befriedigt.
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