Ein Nadelör besteht bei der E-Mobilisierung mgl. darin, dass nicht genügend Platin für den Wasserstoff-Antrieb verfügbar ist. Die umweltschonenste aller Fortbewegungsarten ( es entsteht Wasserdampf am Auspuff ) hat im Massenbetrieb nur eine geringe Chance. Solange das Experimentierfeld sehr begrenzt ist, fällt der Mangel nicht weiter auf. Wissenschaftler haben im Laborbetrieb bereits darauf hingewiesen. Kommuniziert wird es noch nicht.
Ein Beitrag in ACHGUT.com vor etwa 1 Jahr zeigte auf, dass (ohne alle Parallel-Probleme) für die neue E-Mobil-Infrastruktur benötigt werden: Die E-Leistung von 8 AKW- Blöcken zu 800 MW. Sowie um die 1.000 Pumpspeicherwerke auf Bergkuppen. Außerdem 435.000 dieser Ladestationen, betrieben von den örtlichen Versorgern. Aus meiner Sicht läuft das auf einen Städte-Umbau hinaus, dessen Umfang noch gar nicht kommuniziert worden ist. Letztlich um den Vorteil willen, eine Luft besser zu vertragen, die weit weniger verschmutzt ist als die in der alten DDR. Hinzu tritt ( Vortrag Prof.Sinn Ende 2018 ), dass ein Ausscheiden der Kohlekraftwerke nicht stattfinden kann, weil Wind- und Sonnenstrom zu unterschiedlichen Jahrenszeiten den Bedarf deckt, wenn überhaupt. Es wird also eine Energiequelle nötigt, die ein temporär verringertes Angebot kompensiert. Polen geht bis 2050 von der schlesischen Steinkohle weg. Dort sollen bis zu 15 AKW errichtet werden. Möglichst als Schnelle Brüter ( wie sie Haferburg beschreibt ). Die aktuelle Energiepolitik geht offenbar in die falsche Richtung. Dazu kommt die Besonderheit, dass der europäische Bedarf bis 2050 mgl. auf 400% des heutigen Strombedarf ansteigt.
@Dietmar Schubert “bei jeder neuen Technologie suchen wir als erstes nach Problemen und nicht nach Lösungen.” Typisch “Grün” ist es, dass man versucht ein totes Pferd weiter zu reiten. Das menschliche Gehirn sollte doch in der Lage sein zu erkennen, dass nicht in jedem Haus ein Umspannwerk installiert werden kann und das nicht jeder Mieter 500 m Kabel quer durch die Nachbarschaft zur nächsten Ladestation legen sollte. Die meisten Städter bekommen doch vor dem Haus gar keinen Parkplatz. Das Chaos von 5.000 “stromsuchenden” Autos vor dem Brenner und Gotthard kann sich auch jeder ausmalen. Von Tankstellen lernen heisst siegen lernen: Auto fährt seitwärts vor die Station, Scanner scannt “Einheitspack” (klein, mittel, gross), Roboterarm zieht Batterie seitlich aus dem “Schacht”, neue Batterie rein, Abrechnung nach “Anfangsscan” und Restladepotential der eingeführten Batterie automatisch. Nach 1 Minute alles erledigt - ohne auszusteigen. Verlasst doch endlich die grüne Spinnerei und beschäftigt euch wieder mit Engineering! Diese Witzfiguren an die Technik zu lassen, dass war der grösste Fehler, den eine Techniknation machen konnte.
Unsere Normen und Vorschriften sind häufig auf die Maximallast ausgelegt. Mal ein einfacher fast bildhafter Vergleich. Vor ca. 20 Jahren wurden wir massenhaft mit Regenrückhaltebecken zugebaut. Hat schon mal jemand ein Regenrückhaltebecken voll mit Wasser gesehen ? Ich nicht. Manche wurden an falscher Stelle gebaut. Warum ? Weil von Gemeinden denen die nötige Kompetenz fehlte gebaut und die bereitgestellten Mittel rausgehauen werden mussten. Wenn es ,das ja in Zukunft dank Klimakrise nicht mehr vorkommt stark regnet, dann regnet es zufällig dort wo kein Regenrückhaltebecken gebaut wurde. Würden die Amerikaner ihre Häuser aus Stein und nicht aus Sperrholz bauen, dann hätten in den USA Tornados keine Chance. Wir leben in einem überreguliertem System. Siehe Euro 7 usw.
@ Dietmar Schubert: Sie meinen typisch deutsch: ‘bei jeder neuen Technologie suchen wir als erstes nach Problemen und nicht nach Lösungen.’ Dies gilt m.E. für Kerntechnik und Gentechnik uneingeschränkt. Nicht aber für E-Mobilität. Da sucht man schon seit über 100 Jahren nach Lösungen. Die Ergebnisse sind aber so mager, dass man getrost sagen kann, dass da nichts zu holen sein wird.
Ein Kommentar zur vermeintlichen Nicht-Machbarkeit der Batterie im Keller. 1) Die Batterie kann nicht nur mit Solarstrom betankt werden, sondern auch mit normalem Strom. Man weiß ja in etwa, wann die Sonne scheinen wird und wenn Wolken oder Winter angesagt sind, dann wird die Batterie eben über das konventionelle Netz aufgeladen (siehe dazu auch das Konzept der “virtuellen Kraftwerke”, die mit dem dezentralen Zwischenspeichern von Strom ihr Geld verdienen) ; 2) Gewicht und Abwärme der Batterie können vermindert werden, wenn der Klotz segmentiert wird und die Elemente in verschiedenen Ecken gelagert werden; 3) der Preis geht bei einer hochpreisigen Anlage i.O. wie ich meine, da “nur” 15k Euro mehr pro Einheit bzw. effektiv 30k, während das Schnellladeproblem mehr oder weniger gelöst wird und dann noch das gute Ökogefühl oben drauf kommt.
Da Sie offenbar die Kommentare lesen, lieber Herr Lech, möchte ich mich einfach mal dafür bedanken, dass Sie hier das alte journalistische Muster brechen. Das alte journalistische Muster lautet “Meinungsgeber - Meinungsnehmer”. Natürlich kann man auch bei anderen Autoren kommentieren, Sie gehen aber direkt auf die Inhalte in abgegebenen Kommentaren ein. Meiner Ansicht nach ist das die Zukunft öffentlicher Debatten. Ich gehe sogar so weit, dass offene Diskussionen im Internet mit einem fähigen Autor oder mitdiskutierenden “Moderator” (oder einer mitdiskutierenden Moderatorengruppe) die Zukunft der politischen Meinungsbildung und Meinungsermittlung sein könnte. Schön, dass Sie dafür hier sowas wie ein Vorreiter sind.
Zum Thema Blockheizkraftwerk. 2012 wurde meine 3 Zimmer Mietwohnung von Gasetagentherme auf Blockheizkraftwerk umgestellt. (Es betraf alle Wohnblocks in Viertel, die alle einem mittelständischen Vermieter gehörten, der einen entsprechenden Vertrag mit den Stadtwerken abgeschlossen hatte.) Dazu wurde eine neue Dämmung angebracht, die die Miete erhöhte. Im ersten Infobrief hieß es “Modernisierung, alles wird besser, sie sparen , etc.). Eine Stromversorgung wurde zwar angekündigt, aber zunächst nicht umgesetzt und ist nach Informationen von Mietern, die immer noch in dem Haus wohnen (Ich bin 2013 ausgezogen) bisher nicht umgesetzt worden. Nach Abschluß der Arbeiten dann der Vetrag: Laufzeit wahlweise 15 Jahre oder 20 Jahre. (natürlich Ende bei Auszug). Nach einigem Telephonieren u.a. mit dem Chef der Stadtwerke hatte ich alle Kosten zusammen, die nun wegfielen oder weniger wurden (Thermenwartung, Schornsteinfeger, Prozentsatz der Verbrauchsminderung, etc.). Ich habe das dann mit meinem Verbrauch der vorhergehenden 4 Jahre verglichen. Für die Wärmeversorgung lag der neue Vertrag zwischen 25% und 31% über dem der Vorjahre, - ohne die Mieterhöhung. Ich habe mir die Rechnung vom Chef der Stadtwerke bestätigen lassen. Das Versprechen, daß in Zukunft Energieträgerverteuerungen nur unterdurchschnittlich weitergegeben würden, konnte ich nicht schriftlich bekommen. Auch ein Problem: Das Verhältnis Grundgebühr zu Verbrauch betrug bei der Gasetagentherme ca. 0,8-1 zu 10. Beim Blockheizkraftwerk war das Verhältnis ca. 8 zu 2. Das Einsparen von Wärmeenergie hätte also finanziell fast nichts gebracht. Ein Wechsel des Anbieters ist auch nicht mehr möglich. Das BHKW kann alle Kosten auf die “Kunden” umlegen. Man wird also praktisch haftender stiller Teilhaber des Kraftwerkes ohne jede Möglichkeit der Kostenkontrolle oder Wechsel des Anbieters, der damit nicht dem Wettbewerb ausgesetzt ist. MfG A. Pachl
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