Und die Plakate sind auf Arabisch? Und was ist mit Analphabeten?
Lieber Herr Broder, bin Bürger Frankfurts und ich kann Ihnen versichern, dass unsere Stadtoberen seit Jahr und Tag wahlweise geistig in der ‘Lindenstraße’ oder in ‘unsere(r) kleinen Farm’ leben. Zuletzt protestierten und randalierten in einem Flüchtlingsheim im Stadtteil Rödelheim hunderte ‘goldische Buube’ gegen das miese Essen und beleidigten auf das übelste die Gesellschaft und die Leute, die ihnen Obdach und Asyl gewähren, was den Feldhamster vom Römer umgehend zu versprechen bewog, dass das Essen bald besser würde und als Nachttisch von nun an täglich eine Toblerone auf dem Tisch stehen würde. Die Geste der Unterwerfung war nur eine Randnotiz und wurde medial nicht breitgetreten. Jedenfalls wird diese Plakataktion eine lustige Kleckserei. Als würden alle Kitas der Stadt eine ‘mal dich frei’ - Woche ausloben. Möglicherweise bleiben ein paar Plakate in der Nähe des Römers unbemalt, aber in Bonames, Höchst, am Frankfurter Berg und in der salafistischen Hochburg Ginnheim werden die Plakate ganz schnell so aussehen wie Rorschachtests. Dass die darauf dann erkennbaren Hakenkreuze nicht von Muslimen stammen können, sondern aus dem Kreis der tausenden von Nazis der Stadt oder eben doch von übermütigen Grundschülern, wird uns dann umgehend die Frankfurter Rundschau eindeutig beweisen. Wohl der Druckerei, die diesen Auftrag ergattert hat. Für die Nachdrucke wird die Druckerpresse kaum einmal stillstehen. Denn die Schande darf ja nicht allzu offensichtlich werden, sodass man wahrscheinlich die verschmierten Plakate schnell wieder aus dem Verkehr ziehen wird. Übrigens Antisemitismusbeauftragter. Ein neuer Beruf dank Migration. Wo kann man sich bewerben? Diese Arbeit macht zwar nicht frei, ist aber sicher gut dotiert. Leider ist Empathie ins Grundnaive Voraussetzung. Gott sei’s geklagt. Ich wünsche ihnen und der gesamten Achse - Familie, Autoren, Leserbriefschreibern und Lesern ein friedliches, entspanntes und segensreiches Weihnachten.
Um sicher zu gehen, brauchen wir noch mehr bürokratische Planstellen. Ich schlage ein Antisemitismus-Clearing-Task-Force-Oh-My-Denglisch-Stelle vor, die zentral und dezentral im Bund und mehreren Innenministerien und Bildungseinrichtungen der Länder angesiedelt ist. Die Mitarbeiter (weiblich/ */weiblich) können halbtags und volleinsätzlich alle dabei anfallen Formulare abheften.
Ihr Sarkasmus mag verständlich sein, aber: was soll eine Kommune wie Frankfurt am Main machen, wenn man den Ursachen des Problems nicht auf den Grund gehen darf oder will? Die weisse Fahne hissen? Bereits in den achtziger Jahren konnte man Veranstaltungen der jüdischen Gemeinde in Frankfurt nur nach strenger Leibesvisitation besuchen, damals noch ziemlich ungewöhnlich in unserem Land. Andere jüdische Einrichtungen waren und sind dort und anderswo in Deutschland gesichert wie Festungen. Selbst als in Frankfurt Menschen mit “Migrationshintergrund” noch nicht in der Mehrheit waren, gab es einen unterschwelligen Antisemitismus, befeuert u.a, vom “Häuserkampf” linker Demonstranten gegen Hausbesitzer jüdischen Glaubens und auch das “Theater am Turm” unter Fassbinder hatte einen veritablen Skandal. Dem “Judenhass” aus der anderen Ecke kommen wohl weder Kindergärten, Schulen noch andere Institutionen bei. Gegen verfestigte Einstellungen bei Erwachsenen dürfte es noch schwieriger sein. Aufgrund der raschen demographischen Veränderungen - die “Auffrischung” des Genpools und die ungebremste Zuwanderung von Menschen aus Afrika und Arabien nach Deutschland ist scheinbar beschlossene Sache - dürfte jüdisches Leben in diesem Land eher nicht einfacher werden. Möglicherweise werden bald schon wieder “Koffer gepackt”.
Karl Kraus hat das schon früh erkannt in “Reklamefahrten zur Hölle “. Ist auch griffbereit im Karl Kraus -Lesebuch von Hans Wollschläger bei Suhrkamp. Und ich entsinne mich, daß Kraus diesen Text auf Schallplatte gelesen hat. Hab’ ich ‘mal aus ‘ner Stadtbibliothek ausgeliehen, Anfang der 80er, als Erstsemesterstudent an der FU. Kortner hat den Text auch gelesen. Auf Platte. Die können sich vornehmen, was immer sie wollen, die Wirklichkeit wird sie einholen. (Abspann:Ravel, Forlane, Rubinstein )
Ich habe zu Heil-ig-abend ein wenig in ALFRED DÖBLINS Schriften zu jüdischen Fragen geblättert. Die Schriften kann ich jedem empfehlen, der sich ernsthaft mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen möchte. Brillant! Besonders der Aufsatz, DAS BETRUGSMANÖVER DER JUDENBEFREIUNG muß man gelesen haben. Ist 1 zu 1 in die Zeit zwischen 1960 und heute übertragbar, insbesondere, wenn man ein Licht auf die gelungenen Integrationsbemühungen (Assimilation) von sogenannten Gastarbeitern (Italiener, Griechen, Spanier, Portugiesen, usw. er keine Türken) der ersten und zweiten Generation wirft, die sich heute fragen müßen, ob nicht alles für die Katz war. Denn wer gibt seine Identiät, seine Religion und Kultur auf um sich späterhin sagenzulassen,: Du bist ein deutscher NAZI! Du hast keine Kultur! Es gibt keine deutsche Kultur und Identität! ........
Wie wunderbar passt hierzu doch dann gleich die - von den ‘intellektuellen Vorturnern unserer Gesellschaft’ getroffene - ‘Erkenntnis’, ‘der Terrorismus hat nichts mit (der) Religion zu tun’. Aber auch niemals nicht! Die grösste Gefahr für unsere Gesell- und Gemeinschaft geht selbstverständlich von den Atheisten, Buddhisten, Hindus, etc. aus! Dass die Ignoranten diesen Umstand aber doch partout nicht begreifen wollen ... Und ich gehe einmal davon aus, dass sich auch Berlin und andere Städte an der geplanten Plakataktion beteiligen werden. Mit feiertäglichem Gruss aus Ironien (liegt am Sarkastischen Meer).
Da muss doch noch viel mehr gehen. Kochen und Backen gegen Antsemitismus, Halal-Kekse gegen Antisemitismus und vor Allem: Pissen gegen Antiemitismus, organisiert vom AStA der Uni-Bielefeld. Das die da noch nich drauf gekommen sind, ist schon ein Armutszeugnis.
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