Henryk M. Broder / 06.02.2024 / 09:00 / Foto: Montage Achgut.com / 82 / Seite ausdrucken

Eine Fürbitte für Nancy

Das Gerichtsurteil gegen das Innenministerium zu meinem Fall freut mich natürlich, obwohl ich mich keinen Moment der Illusion hingebe, die Blamage könnte die Amtszeit der Ministerin auch nur um eine Stunde verkürzen. 

Der 5. Februar war ein klarer, sonniger Tag. Markus und ich waren im Rheingau und Rheinhessen unterwegs, schauten uns Rüdesheim und Bingen an, besuchten das Kloster Eberbach und das Schloss Johannisberg, hielten kurz in Assmannshausen, fuhren mit der Rheinfähre von Lorch nach Niederheimbach und von Niederheimbach nach Lorch. Wir staunten über die vielen Burgen und Schlösser zu beiden Seiten des Rheins und freuten uns schon auf ein saftig geschmortes Schulterstück vom Weideochsen im „Restaurant zum Krug“ in Hattenheim. 

Aber es kam noch besser. Sie können es hier, hier und hier nachlesen. Kurz zur Vorgeschichte:

Anfang September 2020 rief der damalige Innenminister Seehofer einen „Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM)“ ins Leben, der „Empfehlungen für den Kampf gegen Muslimfeindlichkeit“ erarbeiten sollte. Drei Jahre später war es so weit. Der „Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit" (UEM) stellte seinen Abschlussbericht „Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz" vor, ein 400-Seiten-Konvolut, das Staatssekretärin Juliane Seifert für die andernorts unabkömmliche Innenministerin Nancy Faeser entgegennahm, die das Innenministerium von Seehofer geerbt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Expertenkreis von zwölf auf neun Experten verkleinert.

Die Unschuldsvermutung ist eine Zumutung

Wer den Bericht geschrieben hatte oder an der Verschriftlichung beteiligt war, blieb ungesagt. Bis vor einigen Tagen konnte man ihn online einsehen. Inzwischen ist „diese Seite leider nicht auffindbar“, was daher kommt, dass sie vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat offline genommen wurde – ohne jede Erklärung. 

Das freut mich natürlich, obwohl ich mich keinen Moment der Illusion hingebe, die Blamage könnte die Amtszeit der Ministerin auch nur um eine Stunde verkürzen. Dabei ist sie selbst längst ein Fall für den Verfassungsschutz. Sie hat einen „Phänomenbereich“ erfunden, die „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“, eine Un-Tat, die man in keinem Strafgesetzbuch findet, außer vielleicht in dem von Weißrussland. Sie rät, beim Demonstrieren zu Hause zu bleiben – „Man kann seine Meinung auch kundtun, ohne sich gleichzeitig an vielen Orten zu versammeln“ – und sie hat einen Behördenchef beamtenrechtlich exekutiert, den Böhmermann, der kleine Erich vom Lerchenberg, grundlos denunziert hatte. Für eine gelernte Juristin wie Nancy Faeser stellt die Unschuldsvermutung eine echte Zumutung dar.

Heute, am 6. Februar, werden Markus und ich wieder im Rheingau unterwegs sein. Am Rand von Rüdesheim steht eine schöne alte Kirche, die Abtei St. Hildegard. Dort werden wir eine Fürbitte für Nancy Faeser sprechen. Und eine Kerze für sie anzünden.

Lesen Sie zu diesem Thema auch von Joachim Steinhöfel: Broder siegt über Faeser

Foto: Montage Achgut.com

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Matthias Kurth / 06.02.2024

Habe das Konvolut auf archive.org noch gefunden und überflogen. 396 Seiten durchgegenderte Lobpreisung des Islam passt nicht wirklich zum Hamas-Massaker. Außerdem standen auch Unwahrheiten über Chemnitz drin. Gut, dass es zurück gezogen wurde.

Jürgen Fischer / 06.02.2024

Eine Nancy Faeser blamiert sich nicht. An der perlt alles ab. Deswegen wird sie weitermachen wie gehabt. Nach dem Motto meines früheren Mathematiklehrers: „Bedenkt, dass ich am längeren Hebel sitze und das ganz gehörig ausnutzen werde.“

Karl-Heinz Vonderstein / 06.02.2024

Was jetzt kommt, hat nichts mit dem Bericht zu tun. Gerade in der 19 Uhr Heute Sendung, prangerte man die Plattform TikTok an und bezichtigte sie, frei übersetzt, ein Tummelplatz für Rechtsextreme zu sein. Was ich mich frage, wo und wie oft Islamisten und Linksextreme auf TikTok oder in den Social Medias unterwegs sind. Darüber hört oder liest man nie was.

Robert Lorbass / 06.02.2024

Big Broder is watschen her up.

Talman Rahmenschneider / 06.02.2024

Viel Freude am Rhein! Gute Küche. Für Casula, weiterreichen, bitte: “The gang-rape horror that has reignited Italy’s immigration row: Degrading attack on 13-year-old ‘by youths who illegally entered the country as minors’ has poured fuel on the flames of a migrant crisis”, DM Sieben Jungen, zwei Täter, die anderen fünf hielten ihren Freund fest, der zusehen musste. Männertoilette. “I beg you, I beg you, don’t hurt me… Please let me go.’ Those were the words uttered by a helpless 13-year-old girl as she was allegedly dragged into a public bathroom by a group of Egyptian migrants in Catania on the Italian island of Sicily last week. ——Das muss aufhören. Und wenn es so weiter geht, muss man mal ein Boot versenken mit klarer Ansage vorher: Keine Landungen mehr erlaubt, keine Seenotrettung. Sorry. Aber wir können uns nicht zu Masochisten machen lassen, selbst, wenn nicht alle so sind. Sie kamen aus Ägypten. Man fragt sich wann genau und ob sie Ägypter waren.

Bernd Oberegger / 06.02.2024

Ich mache einen Vorschlag zum Schutze der Verfassung, dem wohl aus “stichhaltigen” Gründen kein Erfolg beschieden sein wird. Es sollte eine ständige Kommission von Verfassungsrechtlern eingesetzt werden, die über die Befugnis zum Richteramt verfügen und bei Zweidrittelmehrheit zur Klageerhebung bei dem Bundesverfassungsgericht von Amts wegen gegebenenfalls verpflichtet sind. Es wäre eine Alternative zum “Weiter so”.

Sam Lowry / 06.02.2024

“Die überwältigende Mehrheit der Deutschen kennt diese Stimmen überhaupt nicht, und wenn man sie darauf aufmerksam machte, würde sie freiwillig darauf verzichten, sie zu hören.” Diese Erfahrung habe ich auch gemacht…

David Matthas / 06.02.2024

Allerspätestens nach der Lektüre des letzten Buches von Patrick Baab , ” Auf beiden Seiten der Front ” , sollte man sich darüber im Klaren sein, das man selber mit seinen Steuern seit 10 Jahren, über den Umweg Bundesregierung , die Ultranationalisten und Faxxisten in der Kokaine unterstützt . Historiker werden es den Deutschen in 30 Jahren wieder schwarz auf weiß belegen und ihnen als Nachruf attestieren , daß sie es partout nicht lassen konnten , gegen Russland ins Feld zu ziehen. Das war dann aber aber die letzte große Dummheit dieses verschwundenen Volkes . Mit Hofreier , Strick Rheinmetall und Bockbär in den totalen Untergang ...Ja ,sie wollten ihn wieder..ihren totalen Krieg ...für ihre Herren in Übersee ...Aber zuhause spielte man lieber Stasi und ging gegen die pöse Opposition auf die Straße…bis der Doppelwumms kam ...und dann half auch kein Wassergraben mehr…“aber man war ja nicht tot…man hatte nur aufgehört zu leben” , hätte der größte Philosoph, den die Grünen je hatten,  gesagt….

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