Es ist längst bekannt und in der Vergangenheit auch schon bewiesen, das links verkommene Diktaturen keine Witze über ihre Herrschaft und ihre Schwachköpfe, die sich selbst ernannte “Eliten” nennen, zulassen. Sie sogar teilweise unter Strafe stellen. Jeder Witz hat meistens einen wahren Kern, das könnte die Menschen zum Nachdenken bewegen und dem Totalitarismus möglicherweise gefährlich werden. Nur noch linientreue “Mitschwimmer” und Clowns mit politisch korrekter Haltung werden geduldet. Die “echten” Kabarettisten haben es schwer. Aber genau in solchen Zeiten entstehen dann die besten Witze in der Bevölkerung. Und zwar reichlich, mehr als den humorlosen “Politkaspern” lieb ist.
Dieter Nuhr tut schon das seine dazu, dass er nicht aus dem Programm fliegt, indem er zu Beginn jeder Sendung minutenlang mit dem Baseballschlager auf die AfD und ihre Repräsentanten einprügelt. So lange er damit weitermacht, dürfte seine Stellung im ÖRF noch halbwegs gesichert sein.
Schön auf den Punkt gebracht, Herr Schneider. Wie anfällig diese Sparte des Fernsehens geworden ist für gütigen, flächendeckenden Gleichklang und betreute Denken. Trotzdem müssen gute Kabarettisten immer kritisch dagegen halten, daß ist ihre Aufgabe und das sehen wir auch an herausragenden Figuren wie Andreas Rebers. Ein paar alte Recken müssen gegen die flache Schwachsinns-Propaganda der heute show mit ihrer hohlen Galionsfigur Oliver Welke. Das der mal seinerzeit Gast bei Harald Schmidt war, ist wohl mehr als peinlich. Wie sagte schon der großartige Karl Kraus: “Polemik soll den Gegner um seine Seelenruhe bringen, nicht ihn belästigen.”
@August Klose: Sehr gut das Zitat von Karl Kraus: “Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten”. Die “lustigen” Zwerge nennen sich heute Comedians, Das sind die Clowns mit der Sahne im Gesicht. - Mit politischem Kabarett hat das nichts zu tun.
Satire ist ein feines Handwerk. Da finde ich bei Nuhr nichts und vielen anderen auch nicht. Plump, protzig, dämlich. Tja, is so…. Und man muss kein Konservativer sein, um das festzustellen. Die Sprache verkommt täglich mehr und damit ihr Inhalt.
Nö, Dieter Nuhr ist nicht aus der Zeit gefallen - er ist auf der Höhe der Zeit, und zwar ganz oben. Zugegeben ziemlich allein unter den Kollegen. Aber voll angesagt beim Publikum. Also beim denkenden Publikum.
Thilo Schneider: “Wo früher ein Dieter Hildebrandt oder Bruno Jonas tatsächlich noch, von öffentlichen Geldern gesponsert, gegen alles und jeden stänkern durften, hat sich längst eine regierungszärtliche Kabarettistenszene etabliert, die ihrem wohlgesonnenen Publikum die Rückseite des Spiegels zeigt, den sie den Nichtanwesenden vorhält.” Wenn Satiriker (Böhmermann) andere Satiriker (Nuhr) angreifen, dann ist die große gesellschaftspolitische Transformation schon abgeschlossen und die Hofstaats-Kultur hat den Alltag übernommen. Nuhr läßt sich von keiner politischen Strömung vereinnahmen. Das ist bestes und stilvollstes Satire-Niveau.
“Trump ist doof, Johnson ist doof, die AfD ist doof.” Sehr geehrter Herr Schneider, aber genau das hat Herr Nuhr gestern geliefert. Es gibt mit Sicherheit gute Trump, Johnson oder AfD Satire, Ironie. Geliefert hat er nur Plattheiten, die hätte er weglassen können. Wenn er der Meinung ist “Trump ist doof, Johnson ist doof, die AfD ist doof.” Dann ist das so und okay. Aber es ist keine Satire. Sondern seine Meinung die er im Unterprogramm von Claus Kleber bringen kann. Bei Greta und Habeck hat er Satire geliefert. Die SPD ist Satire, da hat Herr Nuhr keine Chance mehr. Unabhängig davon und ich kann die Situation von Herrn Nuhr nicht bewerten, ich stecke ja nicht drin, ziehe ich den Hut und drücke für ihn beide Daumen, dass er wenigstens auf diesem Niveau weitermachen kann bzw. darf. Er hat es ja selbst bedauert, dass er Witze erklären muss. Eigentlich ein NoGo für einen Satiriker. Die die es verstehen, denen braucht er es nicht zu erklären. Die anderen verdrehen bewusst Aussagen, Wörter, wollen bewusst nicht verstehen. Das ist eine Form ihres politischen Kampfes und antidemokratisch. Die sind sogar religiös überzeugt davon. Denn Propagandisten müssen für die gute Sache lügen.
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