Claudio Casula / 11.03.2024 / 14:00 / Foto: Fabian Nicolay / 27 / Seite ausdrucken

Die geschminkte Unwahrheit jetzt on tour!

Auch Saarbrücken kommt in den zweifelhaften Genuss des Correctiv-Theaters. Derweil holen sich die in der Causa „Geheimtreffen“ angeschlagenen Gesinnungs-Journos Hilfe von PR-Profis.

Als die regierungsnahe Correctiv-Truppe im Januar mit großem Tamtam seine große „Geheimplan“-Enthüllungsstory in die Welt posaunte, ahnten nur die Wenigsten, wie dünn die Suppe war, die man da im Hause Schraven angerührt hatte. Wie man längst weiß, war da nix geheim, nix mit Deportations-Masterplan und nix mit Vertreibung von Millionen deutscher Staatsbürger; in allen Kernpunkten war da behauptet worden, was nicht zu beweisen war und jetzt mitunter auch nicht mehr von den Recherchekollektivisten selbst behauptet wird, etwa die „Deportationen“.

Aber während der vermeintliche Scoop in sich zusammenfiel, hatten Millionen schon verinnerlicht, was die Correctiv-Aktivisten ursprünglich verbreitet hatten. Da zwischen dem „Geheimtreffen“ im November und der Veröffentlichung der relotiösen Geschichte etliche Wochen vergingen, bereitete man in aller Ruhe eine szenische Lesung vor ausgewähltem Publikum vor, in der die Gesinnungsbademeister Realität und Fiktion bewusst miteinander verschwimmen ließen.

Ausgerechnet dieses peinliche Stück tingelt jetzt durchs Land, das Narrativ ist gesetzt, die „NGOs“ haben Hunderttausende gegen alles, was rechts ist und vor allem die AfD auf die Straße gebracht und nun kommt auch die Provinz in den Genuss des Berliner Staatstheaters, Eintritt frei, man bittet um Spenden zur Kostendeckung und Überschüsse gehen an Correctiv, das vom Geld der Mächtigen allein offenbar auch nicht leben mag.

Jetzt sollen es PR-Profis richten

Nun können die „Faktenchecker“ (Selbstbeschreibung) mehr oder weniger gut Geschichten erfinden, doch wenn ihre Recherchen infrage gestellt werden, sieht es eher mau aus. Dann muss eine PR-Agentur beauftragt werden, um das angekratzte Image aufzupolieren. Jeannette Gusko, die mit Schraven die Correctiv-Geschäftsführung bildet, wird dazu wie folgt zitiert:

„Es sagt viel über den derzeitigen Stand der Medienlandschaft aus, dass rechtliche Nebenschauplätze und Litigation [Rechtsstreit, Anm.CC] PR so zentral bei großen Recherchen werden. Wir würden uns wünschen, dass wir uns nicht rechtlichen und kommunikativen Beistand holen müssen, um für die Wahrheit zu kämpfen.“

Der Bürger hingegen würde sich wünschen, dass sich Journaktivisten wie die von Correctiv auf beweisbare Rechercheergebnisse beschränken würden, damit die Ungereimtheiten und Falschbehauptungen der selbsternannten Hüter der Wahrheit nicht erst mühsam in juristischen Auseinandersetzungen nach und nach richtiggestellt (korrigiert!) werden müssen, während die Desinformation schon zahllose Opfer gefordert hat. Die langwierigen Bemühungen der verleumdeten Teilnehmer der Tagung in Potsdam, sich gegen die Diffamierung zu wehren, wird man bei Correctiv zynischerweise längst eingepreist haben. Und sollte am Ende gar nichts mehr von der „Enthüllungsstory“ übrigblieben, lässt man eben von einer PR-Beratung noch eine extra dicke Schicht Schminke drüberverlegen. 

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Foto: Fabian Nicolay

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Leserpost

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Samuel Roesen / 11.03.2024

Ich reg mich da nicht auf. So was wie das Correktiv gab’s denke ich mit dem Alemannen schon einmal.

Jörg Müller / 11.03.2024

Diese Schwarze Propaganda der Guuutmenschen-Programmierer zersetzt die Demokratie. Aus meiner Sicht ist derartige Agitation verfassungsfeindlich, weil antidemokratisch. Aber dieses Wort - verfassungsfeindlich - ist ja auch schon so missbraucht und vergewaltigt worden, dass man nur noch mit der Schulter zuckt.

Gudrun Meyer / 11.03.2024

Üble Nachrede, Verleumdung und politische Verdächtigung müssten nicht einfach nur strafbar sein, sondern die einzige Konsequenz nach sich ziehen, die Journaktivisten wirklich fürchten müssten: volle Haftung für jeden finanziellen Schaden, den die verleumdete Person,, Familie, Partei oder Firma in mutmaßlicher Folge der Verleumdung erlitten hat. Das Hotel “Landhaus Adlon” soll infolge der Correctiv-Räuberpistole in ernsthafte Schwierigkeiten geraten sein, zumal Correctiv der Geschäftspartnerin des Inhabers “Kontakte zu rechten Kreisen” vorwarf. Wer als Geschäftsmann in der Gegend übernachten will, ohne als Kontaktschuldiger Probleme bekommen zu können, wird das “Landhaus Adlon” eher nicht buchen. Dafür braucht er gar keine Todesangst vor geschäftlichen Folgen einer politisch inkorrekten Übernachtung zu haben, es reicht schon, wenn er sie für entfernt möglich hält. Für diese Auswirkung einer Lügenstory sollte Correctiv zahlen müssen; wie hoch der Verlust für das Hotel ausfällt, müsste ein politisch unabhängiger Branchenkenner schätzen. Natürlich müsste Correctiv außerdem hohe Entschädigungen an die verleumdeten, einzelnen Personen zahlen, dazu an die AfD als Partei.

Ulrich Viebahn / 11.03.2024

Und ich dachte, es würde um eine Politikerin gehen.

Wilhelm Rommel / 11.03.2024

Da die Schauergeschichten aber nun einmal in der Welt sind und dringend am Leben gehalten werden müssen, hat selbst Olaf der Vergessliche nichts Besseres zu tun, als in seiner jüngst liebreich in die Welt ge-xten Botschaft zum Ramadan auf die finsteren Pläne der ‘Bösewichter vom Wannsee’ zu rekurrieren. Mich wundert, dass sein empfindsamer Wuppertaler Parteigenosse (den seine Mitarbeiter lt. Einspieler bei H. Danisch inzwischen als ‘Dattel-Dude’ bezeichnen) nicht das gleiche Klagelied anstimmt. In dem Sinne: Happy Ramadudel…

Kai Pfeiffer / 11.03.2024

Tja, der bekannte Spruch “Eine Lüge kann über die ganze Welt laufen, bevor die Wahrheit auch nur ihre Stiefel angezogen hat” ist leider sehr wahr. Und die Profis in Agit-Prop, die wir in diesen Zeiten allüberall in Medien, NGO, Parteien und Regierungen erdulden müssen, wissen dies nur zu genau.

L. Luhmann / 11.03.2024

Von den Lügen der Linken, deren Auslassungen und unsäglichen Übertreibungen werden nur sehr wenige satt und glücklich.

Rudi Knoth / 11.03.2024

Welche Wahrheit denn? Diese Leute wie auch andere “Journalisten” verbreiteten eine Räuberpistole, deren Faktenlage recht dünn ist. Diese Tatsache ist doch mindestens genauso wahr wie deren “Enthüllung”. Und jetzt brauchen sie noch eine Werbeagentur, die zeigt, daß deren Geschichte trotz Widersprüche mit den Tatsachen richtig ist. Das ist schon peinlich.

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