Claudio Casula / 08.05.2024 / 12:00 / Foto: Palickap / 44 / Seite ausdrucken

Noah, Mohammed und die fehlenden Kinder

Die jetzt kursierende Liste mit den beliebtesten Namen für Neugeborene macht eine Entwicklung deutlich und ignoriert eine andere. 

Und da ist sie wieder, die Liste mit den beliebtesten Babynamen. Noah, Mattheo und Leon sind die 2023 am häufigsten vergebenen Jungennamen, Sophia, Emilia und Emma bei den neugeborenen Mädchen. Was in den meisten Meldungen nicht steht: Mohammed ist der Favorit bei den neugeborenen Jungen in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.

In Nordrhein-Westfalen und Hessen liegt der Name mittlerweile auf Platz 2. Warum lesen wir in den Quantitätsmedien nicht davon? Möglicherweise, weil man fürchtet, durch solche Meldungen Islamisierungsängsten Vorschub zu leisten. Schließlich fühlte sich etwa der „Volksverpetzer“ Thomas Laschyk schon vor fünf Jahren bemüßigt, in solchen Informationen „Stimmungsmache“ zu erkennen.

Hier werde der Fokus auf Dinge gesetzt, die in ein „rassistisches Narrativ“ passen. Damit die Meldung in sein eigenes Narrativ passte, bog Laschyk die Statistik hin und her. Der Volksverpetzer unterschied etwas korinthenkackerhaft zwischen „Vornamen“ und „Erstnamen“, und irgendwie passte es dann: Mohammed war nicht mehr der am häufigsten vergebene Name für Babys in Berlin. Vor allem nicht, wenn man die verschiedenen Schreibweisen (Mohammed, Mohamed, Mohammad, Muhammad, Muhammed etc.) einzeln zählt.

Die Menge macht’s

Dabei hat die Zunahme der Mohammeds schlicht und einfach damit zu tun, dass die Zahl der Muslime immer weiter steigt. In Großbritannien etwa führt Muhammad schon seit Jahren die Rangliste an:

„Der islamische Name Muhammad hat es auch in diesem Jahr wieder auf den ersten Platz der beliebtesten Jungennamen in Großbritannien geschafft, wie aus den neuesten Statistiken von BabyCentre hervorgeht. Die Website listet die 100 beliebtesten Namen für Mädchen und Jungen für das Jahr 2023 auf, wobei Mohammed der beliebteste Name des Landes ist, eine Position, die er bereits seit mehreren Jahren innehat. Andere Schreibweisen des Namens wie ,Mohammed' und ,Mohammad' sind ebenfalls in der Liste enthalten."

Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel ist der Vorname Mohammed der beliebteste Vorname für Neugeborene: Zwei verschiedene Schreibweisen des Namens schafften es auf Platz eins und drei, wie aus einer Statistik der belgischen Regierung hervorgeht. In den Niederlanden lag Muhammad 2022 schon auf Platz 2. Und jetzt raten Sie mal, welcher Name für neugeborene israelische Jungen am häufigsten gewählt wird? Genau: Mohammed. Und das liegt schlicht und einfach daran, dass jeder fünfte Israeli ein muslimischer Araber ist. Die Menge macht’s, da kann sich der Volksverpetzer beide Beine ausreißen, um diese schlichte Tatsache irgendwie umzudengeln und die Leute hinter die Fichte zu führen.

Seit 2022 immer weniger Geburten

Und dann ist da noch eine Sache, die einem bei der Meldung über die häufigsten Babynamen in den Sinn kommt: In Deutschland werden, obwohl die Bevölkerungszahl – vor allem durch illegale Migration – kräftig zunimmt (auf nun über 84,6 Millionen), immer weniger Babys geboren. Dramatisch weniger. War laut des Statistischen Bundesamtes 2021 mit 795.492 noch ein Rekordwert zu verzeichnen, brach die Zahl der Lebendgeburten 2022 ein – um 7,1 Prozent. Jetzt ist sie auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken.

Nur rund 693.019 Babys kamen in Deutschland zur Welt, im Vergleich mit dem Vorjahr 2022 sank die Geburtenzahl noch einmal um 6,2 Prozent – ungewöhnlich, weil, wie das ZDF Experten zitiert, „sich Phasen sinkender Geburtenraten in der Vergangenheit eher langsamer vollzogen haben“. Die von Bevölkerungsforschern geäußerte Vermutung, der abrupte Einbruch der Zahlen im Januar 2022 habe womöglich mit der beginnenden Corona-Impfkampagne neun Monate zuvor zu tun (viele Frauen könnten angesichts der damals für Schwangere nicht zugelassenen Impfstoffe den Kinderwunsch aufgeschoben haben, um sich erst impfen zu lassen), klingt abenteuerlich. Zumal zurückgestellte Geburtenwünsche einen Nachholeffekt hätten zeitigen müssen, doch wie wir gesehen haben, geschah das Gegenteil: der Geburteneinbruch verschärft sich weiter.

Allerdings ist die These vom aufgeschobenen Kinderwunsch wegen Corona auch nicht abenteuerlicher als die Erklärungen, die Martin Bujard, Forschungsdirektor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, laut ZDF für die jüngste Entwicklung anbot: Jetzt sollen es „der Krieg in der Ukraine, die gestiegene Inflation oder auch der fortschreitende Klimawandel“ sein, die „die Menschen zusätzlich zur Pandemie verunsichert“ haben sollen.

Wer weiß, demnächst ist es die mediale Überpräsenz von Ricarda Lang oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die als Grund für die allgemeine Unlust, sich fortzupflanzen, herhalten muss. Nur die Millionen Covid-„Impfungen“ ab 2021, die zeitlich mit dem Rückgang der Fertilität korrelieren (mehr dazu etwa hier oder hier), die sollen keine Rolle gespielt haben?

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Foto: Palickap CC BY-SA 3.0, via Wikimedia

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f. klein / 08.05.2024

Jahrelang über 100000 Schwangerschaftsabbrüche wurden nicht erwähnt.

Reiner Gerlach / 08.05.2024

@ dina weis Genau das ist das Problem: die Ämter und Behörden stecken bis zum Hals mit in der Schei$$e. Da ich ein paar Erfahrungen mit Bundesbehörden und Ämtern habe, habe ich immer gesagt: Es genügt nicht, ein paar Minister zu entlassen bzw. auszutauschen. Mindestens die zweite und dritte Reihe muss auch mit weg. Das dürfte genug Motivation für den Rest der Beamten sein. Auf den Bundestag haben wir leider auf diesem Wege keinen Einfluss, die sind alle gewählt.

Wolfgang Richter / 08.05.2024

Nach der Rechtsauslegung des von Herrn Reitschuster aufgenommenen Sachverhaltes ist offenbar bei entsprechenden Themen zunehmend vorsicht geboten, wenn man oder frau nicht mit der zeitgeistlichen deutschen Justiz kollidieren will: “AfD und Millionen ihrer Wähler als Nazis zu bezeichnen oder öffentlich Sprüche wie „AfDler töten“ zu zeigen – das gilt als guter Kampf gegen Hass und Hetze in Deutschland im Jahr 2024. Zu fragen, ob illegale Massenmigration „Willkommenskultur für Gruppenvergewaltigungen“ ist – das gilt als böse Volksverhetzung. Die Rotenburger AfD-Kreisvorsitzende Marie-Thérèse Kaiser wurde dafür jetzt zu 100 Tagessätzen verurteilt und ist damit vorbestraft. Weil sie auf den Umstand hinwies, dass Afghanen nach offiziellen Statistiken überproportional an Gruppenvergewaltigungen teilnahmen. Konkret schrieb sie im Sommer 2021 Jahren auf Twitter: „Afghanistan-Flüchtlinge; Hamburger SPD-Bürgermeister für ,unbürokratische‘ Aufnahme; Willkommenskultur für Gruppenvergewaltigungen?“ Der Text war eine Replik auf die Forderung von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), noch mehr afghanische Ortskräfte nach Deutschland zu bringen. Schon im Juni 2023 zeigte das Amtsgericht Rotenburg, wie politisch unsere Justiz ist. Es entschied, die AfD-Politikern habe „billigend in Kauf genommen“, dass die Aussage von „einem objektiven Betrachter als volksverhetzend empfunden werde“. Zudem verletzte die rhetorische Frage die Menschenwürde afghanischer Flüchtlinge. 

Merke: Nicht einmal mehr fragen ist in Deutschland erlaubt. Wenn man nicht als vorbestraft gelten will. Denn das war nach dem damaligen Urteil der Fall – Kaiser erhielt 100 Tagessätzen von 60 Euro auferlegt. “

D. Brauner / 08.05.2024

Kennen Sie Leute in Bestattungsunternehmen? Wenn ja, dann fragen Sie diese doch einfach mal nach der Zahl der “plötzlich und unerwartet” Verstorbenen in sonst ungewöhnlichen Altersgruppen und vor allem auch nach Totgeburten und späten Aborten.  Danach fragen Sie, seit wann das so ist und Sie werden bestimmt jedes Mal eindeutige Antworten bekommen.

Ralf Pöhling / 08.05.2024

Wer Arbeitskraft an die Gebärmutter ausländischer Frauen outsourcen will um Kosten zu sparen, der darf sich nicht wundern, wenn die eigenen Leute immer weniger Kinder kriegen. Kinder zu bekommen ist bei uns zu teuer und führt nicht selten zur Endstation im Bürgergeld und nicht mehr in der Karriere, weil Schwangere dem Arbeitsmarkt lange nicht zur Verfügung stehen und deswegen gerne gefeuert werden. Den Zuwanderern ist das egal. Unseren hier aufgewachsenen Menschen meist nicht. Denen ist die berufliche Karriere eben wichtiger als ihre Familiengeschichte fortzusetzen. Und wenn man ihnen aus Kostengründen keine Möglichkeit mehr lässt, beides doch noch unter einen Hut zu bringen, geht das natürlich schief und wir sterben aus.

Rainer Nicolaisen / 08.05.2024

Ja, die Vornamen: Alle aus Migrantistan sollten -und das nicht erst seit heute, sonder 1961(ha!) - ihren Kindern deutsche Vornamen geben oder zumindest Vornamen, die weitgehend gleich da wie hier existieren. Tun sie’s nicht, ist das ein klares Zeichen von Integrationsverweigerung.

Thomas Kurt / 08.05.2024

@Günter H. Probst: Eine Frage an den Fachmann: Was tritt Ihrer Meinung nach in D eher ein: die Ausrufung des Kalifats oder Putins Armeen am Rhein? Ich möchte nicht den falschen Sprachkurs absolvieren.

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