Langsam verstehe ich die unterschiedliche Ausprägung der Saisonalität von Covid in den polnahen und polfernen Ländern: in den polfernen=äquatornahen Ländern gibt es nicht wie bei uns die heftige Winterimmonisierung, das wird dann in “Sommer” nachgeholt, wie bei uns nach dem Winterlockdown. Es ist ja ganz offensichtlich dass Covid bei uns saisonal ist, aber die Massnahmen Folgsamen streiten das ab, mit dem Argument : siehe Brasilien usw. Da bleibt noch in der Medizin viel zu erforschen. Ich weiss noch genau wie in meiner Jugend das Wort Erkältung lächerlich gemacht wurde : damals hatte man wohl grade die Viren/Bakterien als Erreger der Erkältung entdeckt und wähnte sich im damit Vollwissen zu dieser Krankheit. Das Wissen um das Wechselspiel mit dem Immunsystem welches bei Kälte schwächelt, kam später. Ebenso damals die Augenärzte: Kurzsichtigkeit hat nichts mit Lesen und Daueraufenthalt in Innenräumen zu tun, es ist “einfach nur” die Geometrie des Auges. Dass diese Geometrie sich adaptiv an die Umgebung anpasst kam später. Einfache (unverbildete) Gemüter ahnten dass schon immer.
Ein PCR Test liefert ein positives oder negatives Ergebnis aus, er unterscheidet nicht zwischen Alfa oder Delta Variante. Da stellt sich die Frage, woher weiß man, daß die Delta Variante sich besonders schnell verbreitet und dazu besonders gefährlich ist? Und warum niemand Fragt da nach. HAK
Lieber Herr Ziegler, ich habe mal kurz in den Fachaufsatz geschaut, wonach vorbestehende T-Zell-Immunität bei etwa 80% der Bevölkerung angenommen werden könne. Mir fehlt die Kompetenz, den ganzen Aufsatz nachzuvollziehen, aber mein Verständnis der Zusammenfassung wäre: die Kreuz-Immunität aufgrund der Ähnlichkeit zu älteren Viren-Varianten ist keine sozusagen vollständige, sondern sie wirkt quasi unterstützend, entsprechend ungefähr dem Ausmaß der Übereinstimmung der “besonderen Kennzeichen” (Peptide). Um ein etwas schräges Beispiel zu wählen: Wenn ich weiß, wie ein VW Käfer repariert werden kann, habe ich gute Voraussetzungen, um auch einen Opel Kadett zu reparieren, aber das wird trotzdem viel anstrengender, als wenn ich von vornherein über den Kadett Bescheid wüsste. M.a.W. mein Eindruck ist, dass die Kreuzimmunität durchaus erlaubt, dass man mit dem neueren Virus noch erkrankt und Symptome entwickelt, aber viel schwächer, als wäre man völlig ungeschützt. Insofern suggeriert die Aussage einer 80-%-Kreuzimmunität einen stärkeren Effekt als er tatsächlich besteht, wobei der Schutz gegen wirklich schwere Verläufe vermutlich durchaus beachtlich ist. Oder unterliege ich hier einem Missverständnis? »»» Insgesamt auf jeden Fall Dank für die klaren Ansagen zum Gesamtverlauf: sehr plausibel m.E. und lehrreich.
@Georg van Diemen: Karlatan Lauterbach hat doch schon ein neues Betätigungsfeld gefunden: Er analysiert nun die CT-Werte der Mutanten… Ich bin gestern fast vom Stuhl gefallen, als ich das gelesen habe. @Sabine Lotus schreibt heute hier dazu in passender Manier.
Hervorragende Zusammenfassung wie immer; größtes Lob, Herr Kollege. Bloß, nebenbei bemerkt, dieses Zitat: “...wenn es [das Virus] mutiert, um sich gegen die Abwehr durch das Immunsystem zu wehren” zeigt, wie leicht selbst wir hellen Köpfe einer teleologischen Denkweise auf den Leim gehen, die es u.a. leider einer Merkel erlaubt, das Virus als einen teuflischen Feind darzustellen, gegen den wir Krieg führen und den wir “besiegen” müssten. Darum halte ich es für wichtig, immer wieder den Laien klarzumachen, dass ein Virus eben NICHT zielgerichtet mutiert oder uns gar schaden will, sondern dass es sich bei solchen Anpassungsvorgängen schlicht um ein recht gut verstandenes Prinzip der Evolution handelt, das wir mit großer Gelassenheit betrachten können.
Die “Wirtschaftswoche” schwärmt vom Erfolg von Biontech und nun will Biontech den Impfstoff gegen Krebs. Die Hauptakteure sitzen im Hinterzimmer. Politiker sind nur skrupellose Halbaffen, Sprechpuppen, die sich als Modells an die Werbeindustrie verkauft haben. Gab’s da nichts richtiges? / Im Übrigen steigt der Ölpreis. Die “Fachleute” wollen uns anschwatzen, die Inflation sei verantwortlich, was Blödsinn ist. Das Öl ist der Indikator für Inflation. Das verteuert oder verbilligt die Herstellerkosten. Rockefeller, Soros, Gates, Buffet - die Namen tauchen immer wieder zusammen auf. Könnte nicht Peak Oil hinter der Kernschmelze stecken? Das ist alles nur Theater.
Nein, im Lockdown steigt der Selektionsdruck und das Virus wird ansteckender - allerdings unter der Voraussetzung, dass das Virus vorher gut verbreitet ist, denn die Mutationswahrscheinlichkeit steigt mit der Teilungshäufigkeit.
“Das Virus mutiert proportional zum kollektiven Immungeschehen der Wirte”, sagt der gute Mann da. Verständnisfrage meinerseits: ist die Menge der Mutationen nicht etwa generell ungerichtet und benötigt die Virenpopulation nicht etwa mehrere sukzessive Zwischenschritte, um eine effektive Fluchtmutation hervorzubringen? Also Zeit, die es eher im Lockdown gibt als in einer sorglosen Wirtspopultion, die die Herdenimmunität schnell herstellt?
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