In Deutschland ist mitunter ein komisches Verhältnis zum Tod zu beobachten. Es gibt böse und gute Tode. Oder es gibt Tod aus Versehen. Der Tod in Köthen war so einer. Da war jemand krank. Zufällig waren noch zwei Afghanen anwesend. Sie konnten dem Herzkranken nicht mehr helfen. Hätten sie sicher getan, wenn Aussicht auf Erfolg bestanden hätte. Ja, vielleicht haben sie sich ja noch um den Kranken bemüht. Wer weiß, vielleicht sollte man sie mal fragen. Ein guter Tod ist ein Tod, der nicht weiter beklagenswert ist. Der einfach eben passiert. Heißt es nicht, der Tote sei Bruder eines Rechtsradikalen? Der andere Tote neulich in Chemnitz war farbig. Da sieht die Sache schon etwas anders aus. Und was nimmt sich eigentlich die AfD das Recht heraus, um den Tod eines farbigen Menschen zu trauern. Ist doch gar nicht ihre Baustelle. Unerhört. Trauert lieber um den Bruder des angeblichen Rechtsradikalen. Ja, und auf einen eindeutig bösen Tod warten wir eigentlich noch. Also so richtig böse ist er, wenn etwa ein Asylant von einem Rechten getötet werden würde. Aber das passiert irgendwie so selten. Den könnten wir dann so richtig betrauern. Mit allem Drum und Dran. Besuche am Tatort von Kanzlerin und Präsident usw. Großes Programm. Aber aktuell gibt es meistens Tode, die man gar nicht so richtig, guten Gewissens betrauern kann. Sterben irgendwie die „Falschen“.
Im Polizeibericht steht zu lesen: “In .... verstarb ein junger Mann im Anschluß an einen Streit mit 7 Jugendlichen. Mehrfach wurde auf das Opfer mit einem spitzen Gegenstand, hierzu dauern die polizeilichen Ermittlungen noch an, eingestochen und anschliessend einige Male gegen den Kopf getreten. Wie die bereits erfolgte Obduktion ergab, waren die hierbei erlittenen Verletzungen jedoch nicht ursächlich für den Tod. Dieser trat aufgrund eines plötzlich auftretenden Blutverlustes ein. Abgesehen von einigen Raufereien und minderschweren sexuellen Belästigungen hatten die Jungen sich bisher absolut Nichts zuschulden kommen lassen. Nach Feststellung der Personalien wurden die Buben wieder in die Obhut ihrer Pflegefamilien übergeben.” In der am Folgetag erschienenen Pressemitteilung konnte man lesen, daß die Eltern des so unglücklich Verstorbenen sich gemeinsam mit den jungen Raufbolden dafür einsetzen, einen Spendenfonds für traumatisierte UmF einzurichten. “Dies wäre genau im Sinne meines Sohnes, der immer ein eifriger Verfechter des toleranten Miteinanders war”, so die Mutter des Dahingegangenen.
Lieber Herr Broder, ich erinnere mich noch exakt an Ihren WELT-Kommentar vom 25.4.2015 mit der Überschrift in der Online-Ausgabe “Herr Steinmeier, Sie haben von nichts eine Ahnung!” (in der Druckausgabe hieß die Überschrift, glaube ich, “Steinmeiers Sündenstolz”). Sie schrieben damals: “Es bereitet mir mehr als ein Unbehagen, von Frank- Walter Steinmeier repräsentiert zu werden.” Damals war er “nur” Außenminister. Jetzt ist er Bundespräsident. Ich hab’s Ihnen echt nicht gewünscht! Denn natürlich hatten Sie damals so recht wie heute: Es gehört einiges an Unverfrorenheit dazu, in den genannten Fällen davon zu reden, diese Menschen seien quasi eines “natürlichen Todes” gestorben.
Wie wahr, Herr Broder, wie wahr! Steinmeier ist exakt der richtige Präsident für Deutschland: seine Sprüche werden inzwischen im vorauseilenden Gehorsam bis hin zur Gerichtsmedizin ernst genommen, und Polizeipräsidenten springen ihm und der Kanzlerin gerne mit der politisch richtigen Auslegung bei. Der Mensch in seinem Wahn, hingebückt zur richtigen Ideologie, vollbringt Leistungen, die kein Geschichtswissenschaftler je berechnen könnte.
Sehr wahr, Herr Broder, wir alle sterben irgendwann an Herzversagen, es ist die Todesursache Nr 1 und die EINZIGE Todesursache überhaupt.. Dieses Narrativ, dass das Opfer in Köthen nicht an der Gewalt der Migranten verstorben ist, sondern an “Herzversagen” (Version 1) oder an einem “Herzinfarkt infolge eines Herzfehlers” (Version 2) ist nichts anderes als eine faustdicke Manipulation, die leicht enttarnt werden kann: Laut statista, dem offiziellen Statistikinstitut der Bundesregierung, erlitten 2015 gerade einmal 140 männliche Personen, die 40 Jahre alt oder jünger waren, einen Herzinfarkt. Wir dürfen also davon ausgehen, dass die Zahl der 22jährigen dabei noch deutlich geringer ist. Die Zahl ALLER männlichen Herzinfarkttoten betrug 2015 27.835. Damit stellt die oben genannte Gruppe gerade einmal 0,05% oder 0,5 promille aller Herzinfarkt-Toten. Für die 22-Jährigen kann man diese Zahl sicher noch einmal mindestens halbieren! Frage sich jeder selber, der noch einigermaßen bei Verstand ist, wie wahrscheinlich also der Herzinfarkt dieses Opfers migrantischer Gewalt ist! Version 2 ist so unwahrscheinlich, dass sie einer glatten LÜGE am nächsten kommt! Davon abgesehen: man erinnere sich an den Mordfall Dominik Brunner. Auch da hatten die Verteidiger der migrantischen Täter gesagt, Brunner sei an einem Herzfehler gestorben, nicht an den Schlägen und Tritten der Täter. Das Gericht ist dem aber nicht gefolgt, denn “Kein Täter hat Anspruch auf ein gesundes Opfer!” Version 1 ist zwar keine Lüge aber ebenfalls eine Manipulation! Denn an Herzversagen STIRBT JEDER MENSCH, egal ob er bei einem Autounfall ums Leben kommt oder friedlich an Altersschwäche stirbt! Diese Behauptung soll lediglich davon ablenken, dass der Tod durch Gewalteinwirkung von Migranten stattfand! Und damit die Täter schützen!
Ach Herr Broder, seien Sie doch nicht so pingelig genau. Die anderen zwei verletzten sind ja auch nicht gestorben, nur wegen denn paar Messern die da rum geflogen sind. Das kann doch gar nicht so wild gewesen sein. Weiss man denn inzwischen, was mit den beiden überlebenden geschehen ist? Oder können diese noch immer keine Aussage machen? Ich bin ja gespannt zu was für Urteilen das führt und gegen wen und wegen was. Vielleicht hatten die beiden einfach zuviel Eisen im Blut und die Messer waren magnetisch? b.schaller
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