Gastautor / 05.03.2019 / 06:12 / Foto: Pixabay / 48 / Seite ausdrucken

Das Clan-System des Nahen Ostens (2)

Von Wolfgang Horst Reuther.

In den wüstenreichen Gegenden der arabischen Halbinsel konnten sich aus naheliegenden Gründen keine großen, zusammenhängend lebenden Menschengruppen bilden. Der Stamm war deshalb bis in die Neuzeit die effektivste Form der menschlichen Organisation, insbesondere für jene, die gezwungen waren, ziemlich isoliert von der Außenwelt als Nomaden oder Halbnomaden zu leben. Eine solche Gruppe umfasste in der Regel nicht mehr als 600 Personen, um unter diesen Bedingungen überleben zu können. Ein wichtiger Grund für die ursprüngliche Zersplitterung der arabischen Stämme war auch die Zerstörung eines südarabischen Staudamms durch ein Erdbeben im Jahre 570, wodurch eine bewässerte Landwirtschaft für die dort fest siedelnden Stämme unmöglich wurde und die Nomadenstämme die Herrschaft über die arabische Halbinsel wiederherstellen konnten. 

Die Mitglieder eines Clans oder einer Familie im weitesten Sinne des Wortes definierten sich selbst in erster Linie über die Zugehörigkeit zu diesem Clan. Das Leben außerhalb eines Clans war faktisch unmöglich, weil man dann nirgendwo als Persönlichkeit anerkannt wurde, deshalb „vogelfrei“ war und um seine Sicherheit und sein Leben fürchten musste. 

Die Stämme waren stets sehr autonom, wenn nicht gar oft souverän im Verhältnis untereinander. Diese Zersplitterung war gleichzeitig die Grundlage für die wechselnden Konflikte, die häufig wechselnden Allianzen und sogar die gegenseitige Verachtung unter den verschiedenen, oft verfeindeten Stämmen sowie im Weiteren für die Hierarchie ihrer Macht und ihres Ansehens untereinander, und zwar bis heute. Vor diesem Hintergrund wurden bis ins 20. Jahrhundert gegenseitige Raubzüge quasi als „Sport“ betrieben. Hinzu kommt ein traditioneller Unwille, sich anderen Clans, Stämmen, Herrschern oder irgendwie gearteten staatlichen Strukturen unterzuordnen, womit zum Beispiel auch die osmanischen Herrscher bereits ihre Probleme hatten. 

Handarbeit steht auf niedrigster Stufe

Das Ranking der Clans hat – neben der Genealogie und der Tätigkeit – vor allem auch damit zu tun, dass sich die weniger ehrbaren Clans ursprünglich dem Schutz der Beduinen unterwerfen und Schutzgeld zahlen mussten. Zur Hierarchie der Clans, die aus den jeweils wechselnden Machtpositionen resultiert, gesellt sich jene aus grundsätzlichen Erwägungen heraus. Sehr verbreitet ist folgendes Ranking der Clans: 

Die Nomaden und die Halbnomaden-Clans genießen die höchste Anerkennung, wobei die ehrbarsten unter ihnen sich auf die direkte Abstammung von den Ur-Stammvätern berufen. Dazu zählen sich auch die jeweiligen Herrscherhäuser, für die die Genealogie und Stammeszugehörigkeit die wichtigsten Grundlagen ihrer politischen Legitimation bilden und die deshalb bis heute intensiv an den stammesrechtlichen Nachweisen arbeiten. 

Die sesshaften, zumeist als Viehhirten tätigen Clans ordnen sich nach den Nomaden-Clans an zweiter Stelle ein. Im Ansehen weit zurück stehen die – zumeist städtischen – Clans, die an bestimmte handwerkliche Berufe wie Schmied, Kürschner oder Töpfer gebunden sind, sowie insgesamt alle, die von ihrer Hände Arbeit leben. 

Auch deshalb wird bis heute ein Angehöriger eines Beduinen-Clans lieber betteln gehen, als eine „unehrenhafte“ Arbeit anzunehmen, bei der er sich die Hände schmutzig machen muss. Deshalb sollte man sich auch nicht wundern, wenn Migranten, die den „ehrbaren“ Clans entstammen, es als Beleidigung ansehen, wenn ihnen eine Arbeit in einem Handwerks- oder Industriebetrieb angeboten wird, es sei denn als Aufseher – anderes kommt für ihn nicht infrage und würde ihn auch in den Augen seiner eigenen Clan-Mitglieder völlig seiner Ehre berauben. Im Übrigen waren und sind Ehen zwischen Beduinen und Frauen aus Clans, die im Ansehen darunter stehen, ausgeschlossen. Daraus lassen sich auch Konflikte beim Zusammentreffen von Mitgliedern aus Clans „unterschiedlicher Ehrbarkeit“ unter den Migranten und Flüchtlingen in Europa erklären, insbesondere, wenn sie auf engem Raum in einem Flüchtlingsheim zusammenleben müssen. Der „Höherstehende“ wird in verschiedensten Situationen immer wieder versuchen, den Anderen den Unterschied spüren zu lassen. 

Die Feindschaft zwischen zwei Clans und deren Mitgliedern kann sehr weit gehen und sogar in tödlichen Auseinandersetzungen enden. Ein Bekannter, der an einem Entwicklungsprojekt im Sudan tätig war, berichtete mir, dass er in erster Linie darauf achten musste, dass sich niemals Mitglieder zweier verfeindeter Clans persönlich begegneten. Als ich einmal ein Mitglied einer tschetschenischen Regionalregierung fragte, ob sich die beiden tschetschenischen Clans nicht einfach untereinander einigen könnten, verneinte sie dies grundsätzlich. Frieden in Tschetschenien sei nur möglich, indem ein Clan den anderen dominiere. 

Meine „unehrenhafte“ Frau

Ganz unten im Ranking und Ansehen stehen jene Clans, die anderen Clans ihre Dienste oder Dienstleistungen anbieten, darunter auch Tänzer, Sänger, Musiker und Prostituierte. Das entspricht in etwa dem niedrigen Ansehen, in dem Künstler, vor allem Theaterleute, im Mittelalter in Europa standen. 

Mit Letzterem habe ich kurz nach meiner Ankunft als Direktor des UNESCO-Büros in Amman und naiver Mitteleuropäer sehr schnell meine eigenen Erfahrungen machen müssen: Um möglichst viele berufliche Partner kennenzulernen, haben meine Frau und ich zahlreiche Essen organisiert. Unter Diplomaten ist dies die effektivste Methode zum Kennenlernen und für das Anbahnen von Absprachen. Bei diesen Gelegenheiten habe ich meine Frau, nicht ohne Stolz, immer auch mit ihrem Beruf vorgestellt, nämlich Musikerin. Nach ein paar solcher Treffen bat sie mich jedoch, den Hinweis auf ihren Beruf künftig wegzulassen. Sie hatte aus den Blicken der jeweiligen Gäste entnommen, dass dieses Detail bei ihnen nicht gut ankam. 

Tatsächlich macht allein der Fakt der beruflichen Tätigkeit einer Frau eher verdächtig. Wenn sie dann auch noch Künstlerin ist und damit einen gesellschaftlichen Hintergrund besitzt, der in der Clan-Gesellschaft eher Verachtung als Anerkennung genießt, dann ist dies weder für sie noch für den Ruf des Diplomaten und seine berufliche Tätigkeit von Vorteil. Nur die Stellung des Diplomaten schützt ihn dann vor der Isolation im Land und der Verachtung der Eliten. Tatsächlich änderten sich die Blicke der Gäste grundlegend, nachdem der Beruf meiner Frau nicht mehr erwähnt wurde. 

Meine Frau wurde später nochmals auf andere Weise direkt mit dieser Frage konfrontiert. Nachdem sie geholfen hatte, unter dem Patronat der jordanischen Königin eine Reihe von Kulturveranstaltungen in Amman zu organisieren, wurde sie von einer Angehörigen des weitläufigen Herrscherhauses gefragt, ob sie bereit wäre, in der Universität aufzutreten. Uns schien dies eine gute Gelegenheit, meine Arbeit als UNESCO-Repräsentant zu unterstützen. 

Wir konsultierten dazu eine Reihe von Beratern und uns wurde dringend davon abgeraten: Da das Lehrpersonal der Universitäten als „Dienstleister“ betrachtet werde, stehe es im Rang weit unter dem des Diplomaten. Ein Auftritt meiner Frau könne dazu führen, dass ihrem und meinem Ansehen im Land Schaden zugefügt würde. Das ist schwer nachzuvollziehen für einen modernen Mitteleuropäer, aber umso mehr schien es uns angeraten, diese Argumente nicht zu ignorieren und den Vortrag höflich abzusagen. 

Von der „Umma“ ergänzt

Eine besondere Gruppe am Ende der Hierarchie bilden jene Clans, die sich ursprünglich aus davongelaufenen Sklaven, vor allem aus dem Sudan und Äthiopien, bildeten und die sich bis vor Kurzem ausschließlich als Tagelöhner verdingten. Hierin liegt sicher auch ein Ursprung für den in der Region stark verwurzelten Rassismus (im ursprünglichen Sinne des Wortes) gegen Menschen mit schwarzer Hautfarbe. 

Wie bereits erwähnt, sind die Clans und die überwiegende Mehrzahl ihrer Regeln und Traditionen weitaus älter als der Islam. Durch das Aufkommen des Islam sind sie kaum verändert worden. Wenn auch der Islam einige besonders inhumane Praktiken (wie zum Beispiel das Vergraben von neugeborenen Mädchen im Wüstensand) überwand, wurde die innere Traditionsstruktur und Loyalität der Clans faktisch nicht angetastet. Im Gegenteil, sie wurde zusätzlich legitimiert, in den Islam integriert und damit auf eine religiöse Ebene gehoben. Auch die absolute Macht der Clan-Chefs wurde trotz des Aufkommens neuer übergeordneter islamischer Machtstrukturen nicht beschnitten. Die Zugehörigkeit zur „Umma“, der Gemeinschaft der Gläubigen, ergänzte die Clan-Zugehörigkeit nur. 

So kann an dieser Stelle festgestellt werden, dass sowohl die Lebensweise, die Strukturen, die Traditionen und die Regeln der arabischen Clans wie auch ihre Beziehungen untereinander und zu äußeren Machtstrukturen über mehr als zwei Jahrtausende hinweg, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, nahezu unverändert geblieben sind. In der Epoche des Islam sind die grundlegenden arabischen Clan-Traditionen lediglich religiös aufgewertet worden und zu einer Einheit mit denen der Scharia verschmolzen, die – zumeist ungeschrieben – die Basis der Justiz bildeten. Zu ihrer Durchsetzung trugen Stammes-Gerichte aus den angesehensten und einflussreichsten Clan-Chefs bei, die bis ins letzte Viertel des 20. Jahrhunderts zusammen das Rückgrat der Rechtsprechung bildeten und – wenn auch mit eingeschränkten Befugnissen – bis heute bestehen. 

Blutrache zur Kriminalitätsbekämpfung

Gegenwärtig dürfen sich die Stammes-Gerichte in Jordanien „nur“ noch mit drei Typen von Rechtsfällen befassen: wenn Blut geflossen ist, bei Vergewaltigungen und bei Verletzung des von einem Clan für einen Menschen oder anderen Clan gewährten Schutzes – ein durchaus immer noch breites Spektrum an Rechtsstreitigkeiten. 

Vor der Einführung der offiziellen Stammes-Gerichte wurden Streitfragen innerhalb des Clans von einem angesehenen Clan-Angehörigen entschieden. Dies geschah gewöhnlich im Zelt des Richters in Anwesenheit des Scheichs und der männlichen Mitglieder. Der Richter verlangte vom Beschuldigten zumeist einen öffentlichen Schwur, dessen Wahrhaftigkeit er ggf. durch den „Löffeltest“ überprüfen konnte. Dabei wurde dem Beschuldigten ein glühender Löffel auf die Zunge gedrückt und Verbrennungen wurden als Zeichen der Lüge gewertet. 

Im Übrigen glaubt man im Nahen Osten noch heute, dass das Gesetz der Blutrache dazu beiträgt, die Zahl der Kapitalverbrechen niedrig zu halten und die eigenen Leute davon zu überzeugen, sich „korrekt“ zu verhalten. Man befürchtet, dass die Verbrechensraten schnell auf das Niveau von westlichen Gesellschaften und darüber hinaus anwachsen könnten, wenn die tribalistischen Institutionen abgeschafft würden, da man dann niemanden mehr „im Zaume halten“ könne. Es ist daher nicht auszuschließen, dass kriminelle Handlungen von einzelnen Migranten und Flüchtlingen – wegen des Wegfallens der Abschreckung durch die tribalistisch geprägte Gesellschaft und durch die in Europa im Vergleich zu den Herkunftsländern sehr milden Strafen und einen weitaus humaneren Strafvollzug – begünstigt werden. Daneben regeln auch in Deutschland illegale Stammesgerichte Konflikte zwischen den Clans der Migranten sowie innerhalb derselben mehr oder weniger im Verborgenen. Diese untergraben somit die offizielle, demokratisch legitimierte Justiz und ersetzen sie durch ein archaisches System der Rechtsprechung. 

Den ersten Beitrag dieses Zweiteilers finden Sie hier.

Dies ist ein Auszug aus Wolfgang Horst Reuthers Buch „Wie ich den Nahen Osten erlebte“das soeben im Tredition-Verlag erschienen ist. Der Autor war 38 Jahre für die UNESCO tätig, vom Einsatz als Praktikant 1974 bis hin zu seiner Pensionierung 2012, davon knapp 15 Jahre im Dienst als UNESCO-Direktor. Er lebte unter anderem in Amman (Jordanien), Moskau, Paris und San José (Costa Rica).

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B.Kröger / 05.03.2019

Ein sehr interessanter Bericht, Herr Reuther. Wenn Sie das alles über die Clanstrukturen wissen, warum wirkt sich das politisch so überhaupt nicht aus auf die Politik der UN und ihrer ganzen Unterorganisationen, plus NGOs? Wer 38 Jahre bei der UNESCO gearbeitet hat, hat doch Kontakte. Warum läuft dann die deutsche Politik so total neben der Spur der Erkenntnisse?

S.Niemeyer / 05.03.2019

Die Abwehr von Wissen war von Anfang an auffälliges Merkmal der sogenannten Willkommenskultur - Wissen von kulturellen Zusammenhängen und Prägungen galt und gilt als gefährlich. So ließ sich völlig ausblenden, wie das Willkommensszenario von Menschen mit rigoros muslimisch-patriarchalischem Background wahrgenommen wird - wenn unzählige, völlig fremde, junge und mitteljunge Frauen mit Freudentaumel die Angekommenen begrüßen und betutteln und darin auch noch von Männern unterstützt werden. Wie wirkt das wohl auf Männer, die jeden Schritt ihrer Frauen, Töchter, Schwestern überwachen, niemals Kontakt mit fremden Männern zulassen und Gewalt als normales Mittel der männlichen Durchsetzung betrachten?

Friedrich Neureich / 05.03.2019

Ich bin sehr für Bewahrung von Traditionen und kulturellen Identitäten. Auf Rasta-Frisuren, Kamelrennen und Südseeprinzessinnen bei Disney können wir im Westen gerne verzichten, wenn man im Orient, in Afrika und im Rest der “Dritten Welt” dafür auf Autos und Computer verzichtet. Sollte es mich einmal nach Saudi-Arabien verschlagen, werde ich mich auch gerne dem Landesbrauch anpassen und drei weitere Frauen nehmen; hier in Europa gilt hingegen die europäische Zivilisation. Und ja, das stimmt: Es gibt tatsächlich keine “spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache”, es gibt eine europäische und damit deutsche *Zivilisation*. Der Unterschied: Blutrache zu üben ist Kultur, eine 30-jährige Gefängnisstrafe dafür zu bekommen ist Zivilisation.

Heiner Hardschmidt / 05.03.2019

Aha, die Wahrheit besteht also in einer fundamentalen Inkompatibilität zwischen den Kulturen Europas und Arabiens. Gut zu wissen, jetzt im Jahr vier der Migrationskatastrophe. Die Antworten, die der Text gibt, sollten eigentlich Inhalt wissenschaftlicher Disziplinen wie Arabistik, Orientalistik und Ethnologie sein. Ich frage mich, was die den ganzen Tag eigentlich machen. Ihre Arbeit mit Sicherheit nicht.

Belo Zibé / 05.03.2019

Ich habe Ihre aufschlussreichen Artikel mit grossem Interesse gelesen,Herr Reuther.Die beschriebenen Clan-Strukturen betrachte ich allerdings nicht nur als vom Islam erfolgreich absorbiert ,sondern eine ihn sogar begünstigende Erweiterung.Stützen kann ich diese Überlegung nur aus Berichten anderer Autoren, die, wie Sie, über persönliche Erfahrungen und Kenntnisse verfügen, sowie eigenen Wahrnehmungen der Menschen aus diesem Kulturkreis in Deutschland.  @Hubert Bauer: Mustafa Nasris Argumentation erlebe ich im Sinne Aydan Özoğuz Aussage, als Aushandlung des Zusammenlebens. Daran bin ich schlichtweg nicht interessiert!

Karla Kuhn / 05.03.2019

Ich kann zu dem Beitrag keine “Sachkenntnisse ” beitragen aber mein gesunder Menschenvesrstand fragt, WARUM wird diesen Leuten überhaupt erlaubt, sich in Deutschland niederzulassen und WARUM wurde und wird nicht RIGOROS gegen RECHTSBRÜCHE vorgegangen ??  Wenn das alles so schwer sein soll, wie ich mal gelesen habe, weil die Clans “übermächtig” seinen, dann muß ich die Veranwortlichen ernsthaft fragen, WARUM wurden die nicht schon längst aus unserm Land ausgewiesen ?  Eine deutsche Staatangehörigkeit kann u, U. auch wieder aberkannt werden !!

Uta Buhr / 05.03.2019

Bevor ein sogenannter Staatschef die halbe Welt aus total fremden Kulturkreisen einlädt, sollte er sich tunlichst mit der Mentalität der zu erwartenden “Gäste” beschäftigen. Ich vermute, dass Muddi mit der Raute noch nie etwas von tribalistischen Gesellschaften gehört hat. Sonst hätte sie wohl einen Experten wie Herrn Reuther hinzu gezogen. Fest steht, dass Leute, die u.a. Hass und Vorurteile gegen Andersgläubige - für sie “Ungläubige” - mit der Muttermilch eingesogen haben, gar nicht in der Lage sind, diese wie einen Handschuh abzulegen. Die Integrationskurse sind nur ein horrende teurer Witz zu Lasten des Steuermichels. Die jungen kräftigen Orientalen zeigen uns doch den Stinkefinger und geben zu, dass sie nicht zum Arbeiten hierher gekommen sind und unsere Töchter und Enkelinnen in einer nicht zu fernen Zukunft Kopftuch tragen werden. Wir, die wir zu Pazifismus und überbordender “Toleranz” - auch Feigheit genannt - erzogen wurden, sind der Aggressivität dieser Menschen gar nicht gewachsen. Merkel und ihrer Entourage ist unser Schicksal eh schnuppe. Die Hauptsache, all die Hohlkörper in Berlin zeigen Haltung. Koste es, was es wolle. Geht dieser Spuk irgendwann einmal zu Ende? Man wird ja wohl noch hoffen dürfen.

Thomas Taterka / 05.03.2019

Vor etwa 25 Jahren wurde ich Augenzeuge eines Attentats. Ich hatte damals eine Buchhandlung an einer Hauptverkehrsstraße in einem beliebten Berliner Stadtteil. Es war noch zu der Zeit der verkaufsoffenen Samstage, ein schöner Tag mit herrlichem Wetter und sehr viele Menschen waren auf der Straße. Viel Straßenverkehr. Stau, Hupen. Plötzlich sah man, wie eine kleine Nebenstraße schwarz wurde vor Menschen, die zum Teil bewaffnet, auf die Hauptstraße drängten in Richtung eines Gebäudes, in dem sich ein Kulturverein befand. Aus dem Hof rannten einige Männer in wilder Panik in den Straßenverkehr, andere flüchteten in ein benachbartes Bettengeschäft, um sich zu verstecken. Aus der Meute lösten sich zwei Männer. Einer davon feuerte mit einer Pistole in das Geschäft, bis das Magazin leer war und der andere, noch im Schulalter sackte die Waffe in einer Plastiktüte ein und entfernte sich auf der Hauptstraße ganz unauffällig und ruhig. Der Schütze überquerte die Straße, die sich inzwischen fast völlig geleert hatte, kaum ein Auto und weit und breit kein Mensch zu sehen. Ich verfolgte das Geschehen von der anderen Straßenseite aus,  immer schritthaltend mit den Ereignissen. Auf einmal stand ich dem Schützen gegenüber, nur wenige Schritte entfernt. Er schaute mich etwas verdutzt an, mit fragendem Blick. Als ihm klar war, daß ich mich nicht einmischen würde, setzte er ruhig seinen Weg fort. Fortsetzung folgt.

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