Felix Perrefort / 11.07.2022 / 16:00 / Foto: Pixabay / 42 / Seite ausdrucken

Blackout im Winter? Achgut warnt seit Jahren

Nicht nur wegen Gasmangels bereiten sich Städte mit „Wärmehallen“ für den Katastrophenfall im Winter vor. Die könnten nämlich auch bei einem „flächendeckenden Stromausfall“ zum Einsatz kommen, wie es nun heißt. Achgut.com warnt vor einem solchen Blackout schon seit Jahren. 

Dass sich die Menschen auf heftige Einschränkungen ihres gewohnten Lebensstandards einstellen müssen, scheint schon ausgemachte Sache zu sein. „20 bis 22 Grad seien im Winter ‚ein Luxusgut‘, verkündet unverfroren der CDU-Wirtschaftsrat Wolfgang Steiger: „Auch bei 18 Grad Innentemperatur kann man mit etwas warmer Kleidung problemlos leben.“

Weil das Gas knapp werden könnte, bereiten sich Städte und Gemeinden auf den Ernstfall vor und planen etwa die Einrichtung von „Wärmehallen“ für Menschen, die sich dramatisch steigende Gaspreise nicht leisten können. Die FAZ schreibt

Der Landkreis Ludwigsburg – nördlich von Stuttgart gelegen – bereitet sich als einer der ersten in Deutschland auf die Krisensituation vor. Etwa 540.000 Menschen leben in dem Landkreis, für 5000 Bürger soll es Schlafplätze in provisorischen Wärmehallen geben. „Wir wollen vorbereitet sein. 5000 Schlafplätze, das sind 5000 Schlafsäcke, 5000 Betten und 5000 Hygiene-Sets“, sagt der Kreisbrandmeister und Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz des Landratsamts, Andy Dorroch.

Doch nicht nur mangelndes Gas könnte für einen Katastrophenfall sorgen: „Schon jetzt stünden Feldbetten, Schlafsäcke und auch Hygieneartikel in Lagern bereit. Das sei aber unabhängig von der Gasmangellage, auch bei einem flächendeckenden Stromausfall könnten diese Dinge zum Einsatz kommen“, erklärt Dorroch dem SWR.   

Auf Achgut.com warnt vor allem Manfred Haferburg seit Jahren vor der Gefahr eines Blackouts. Zum Beispiel hier: Blackout: Warnungen seit 2011, Reaktion null. Sehr lesenswert ist auch seine dreiteilige Serie zum Thema. Wie sich am Stromausfall im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick einmal wie in einem Brennglas das Versagen der Infrastruktur beobachten ließ, beschreibt er in Teil eins. In Teil zwei schildert er ein möglichess Sieben-Tage-Szenario. Wie man sich vorbereiten kann, wird im dritten Teil beantwortet. 

Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts steigt mit jedem abgeschalteten Grundlast-Kraftwerk, egal, ob Kohle, Nuklear oder Gas. Haferburg hat einen solchen Blackout schon einmal erlebt, vor 44 Jahren beim historischen Extremwinter in Nord- und Ostdeutschland. Er und seine Kollegen lieferten damals 70 Stunden lang aus dem AKW nahe Greifswald den einzigen Strom für die DDR. Sein Erfahrungsbericht findet sich hier.

Achgut-Artikel zum Thema Blackout:

Manfred Haferburg:  Blackout (1) – Eine Serie aus aktuellem Anlass

Manfred Haferburg: Blackout (2) – ein Sieben-Tage-Szenario

Manfred Haferburg: Blackout (3) – Kann ich mich vorbereiten?

Hans Hofmann-Reinecke: Anatomie eines Blackouts.

Manfred Haferburg: Stromausfälle durch Energiewende: Der Staat als Prepper.

Stefan Frank: Inflation, Blackout, Hunger: Die Welt wird zum Prepper.

Edgar Timm: Blackout: Deutschlands Schwarzer Schwan

Manfred Haferburg: Blackout – wer wird wohl schuldig sein?

Dirk Maxeiner: Schon mal den Blackout üben

Ulrike Stockmann: Stromausfall in Friedrichshain

Herbert Sauruqq: Erneut Großstörung im europäischen Stromversorgungs-System.

Vera Lengsfeld: Energiewende bis zum Blackout.

Foto: Pixabay

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G. Handel / 11.07.2022

Das zugrundeliegende Problem ist die Energiewende. Und die kann jederzeit rückgängig gemacht werden: Kernkraftwerke wieder anfahren, Kohlekraftwerke wieder befeuern. Damit bliebe dann auch mehr wertvolles Gas für die chemische Industrie. Doch statt diesen vernünftigen Weg zu gehen, beschreitet Deutschland einmal wieder einen Sonderweg und mahnt lieber “Kreativität” zur Bewältigung der selbst verschuldeten Krise an. Und die Deutschen machen einmal mehr begeistert mit: Kalt duschen, Wärmehallen einrichten, weniger heizen, zehntausende von WKAs errichten, Schwimmbäder stilllegen. Credo: “Wir schaffen das!” Hm, den Satz habe ich doch schon einmal gehört. Und irgendwie verbinde ich gar nichts Gutes damit. Muss wohl mal googeln…

Anton Kowalski / 11.07.2022

Hier muss ich wiedersprechen. Es wird kein Black-out geben. Und zwar weil der Strom smart verteilt wird. sie haben es in TV gebracht: smarte Zähler, smarte Verteilung, da kann nichts schief gehen! Ich bin Leie, aber hier kann sich schon mal auf die Expertisse der Profis verlassen. Da funktioniert unser Ingeneering, es sind sogen. smar t grieds

Hans Reinhardt / 11.07.2022

Der Blackout in den Hirnen hat die Maskenschranke überwunden und befällt nun das ganze Land. Pandemie! Pandemie! Wo ist Lauterbach, wenn man ihn mal braucht?

J. Harms / 11.07.2022

Vielleicht kann man dann wieder auf öffentlichen Wänden leicht abgewandelt lesen: “Unsere Heizungsrohre brachen, unsere Herzen nicht!

Gustav Scharf / 11.07.2022

Schlafplätze für den Endsieg und die Leute machen mit. Die sind das Endsiegen gewöhnt…und sie eignen sich bestens dafür. Deutscher Durchhaltewillen ist wieder mal gefragt.

Dr Stefan Lehnhoff / 11.07.2022

Nein, nein, Herr Niersberger: Der Mörder warnt selbst sein Opfer, dass es bald tot sein könnte.

Peter Robinson / 11.07.2022

Aus Satire wird Realität. »Erich, mach das Licht aus« 04.03.1984, aus DER SPIEGEL 10/1984

Ludwig Luhmann / 11.07.2022

In nicht allzu ferner Zukunft wird es heißen, dass unser deutscher Wohlstand ausschließlich auf der Vernichtung von Millionen unschuldigen Opfern beruhte.*  Das zu diesem Zukunftsnarrativ passende Gewissen hat man uns 77 Jahre lang eingeredet. Unser Geld, unsere geronnene Lebenszeit also, wird schon lange in alle Welt verteilt. Ob selbst ein (Auto-) Genozid an uns selbst unsere Todesweltmeisterschuld in den Augen unserer FReinde wird abmildern können? Bei den Mohammedanern haben wir jedenfalls seit über 80 Jahren weltweit einen wirklich sehr dicken Stein im Brett. Auch die Hindus denken zum Teil so.—-*Ein von nicht wenigen Türken geglaubtes Narrativ lautet, dass die Türken Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut hätten. Vielleicht wird man auch das als Deutscher nicht leugnen dürfen.

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