Felix Perrefort / 26.10.2023 / 08:55 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Existenz und Erdogan

Guten Morgen, heute ist Donnerstag, der 26. Oktober, und dies ist die Morgenlage. Ein Amokschütze erschießt mindestens sechzehn Menschen im US-Bundesstaat Maine, Netanjahu sagt, Israel führe „Kampf um seine Existenz“, der Iran will Israel vernichten, Erdogan unterstützt die Hamas, Israels Botschafter wehrt sich gegen Heusgens gestrige Belehrung, an Schulen in Rheinland-Pfalz darf nicht gegendert werden und Russland Russland simulierte einen „massiven atomaren“ Gegenangriff.

Amokschütze erschießt mindestens sechzehn Menschen im US-Bundesstaat Maine

Heute wird es vor allem um das Thema Krieg gegen Israel gehen, doch wir beginnen in den USA. Ein Amokschütze hat mindestens sechzehn Menschen getötet, wie Welt meldet: In Maine, in einer Kleinstadt an der US-Ostküste, sei die Polizei im Einsatz, um eine Amoklage unter Kontrolle zu bringen. TV-Sender melden sogar 22 Tote. Ein 40-jähriger Verdächtiger soll sich auf der Flucht befinden. Weiter heißt es:

„Dutzende weitere seien bei den Bluttaten verletzt worden, teilten zwei Beamte der Strafverfolgungsbehörden der Nachrichtenagentur AP mit. Einige hätten sich auf der Flucht Verletzungen zugezogen, berichtet NBC.

Die Polizei veröffentlichte auf Facebook einen Fahndungsaufruf: Sie suchen den 40-jährigen Robert Card. Das Sheriffbüro des Bezirks Androscoggin County, dessen größte Stadt Lewiston ist, teilte auf seiner Facebook-Seite zwei Fotos des Verdächtigen. Sie zeigen einen Mann mit einer braunen Jacke und einem halbautomatischen Gewehr. Wie das Büro des Sheriffs sagte, sei der Verdächtige immer noch auf freiem Fuß.“

Netanjahu: Israel führt „Kampf um seine Existenz“

Nach dem unvorstellbaren Pogrom an Juden, das vom Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Christoph Heusgen gestern als „Hamas-Aktion“ verharmlost wurde, hält der jüdische Staat an seiner Planung für eine Bodenoffensive im Gazastreifen fest. „Wir bereiten uns auf einen Bodenangriff vor. Ich werde nicht sagen, wann, wie und wie viele“, zitiert RND Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. „Alle Hamas-Mitglieder sind todgeweiht – über der Erde, unter der Erde, in Gaza und außerhalb von Gaza.“ Netanjahu zufolge befinde sich Israel in einem „Kampf um seine Existenz“. Tausende Terroristen wären seit dem Massaker der islamistischen Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober bereits getötet worden und dies sei „nur der Anfang“.

Frankreichs Staatsführung habe unterdessen den Menschen in Gaza medizinische Hilfe in Aussicht gestellt. 

Iran will Israel vernichten, Erdogan unterstützt Hamas 

Aus dem Iran, der kürzlich US-Truppen attackierte, vernimmt man erwartbare antisemitische Töne. Die Berliner Zeitung schreibt:

Ajatollah Ali Chamenei sagte laut der iranischen Nachrichtenagentur IRNA, dass die US-Regierung federführend bei den israelischen Angriffen gegen Gaza sei: ‚Bei diesen Verbrechen sind Amerikas Hände bis zum Arm im Blut der Unterdrückten, der Kinder und der Patienten.‘ Chamenei sagte, der Kampf der Palästinenser sei ein ‚Freiheitskampf‘, an dessen Ende der Sieg ‚der Welt Palästinas und nicht der Welt des zionistischen Regimes‘ stehen werde. Die zahlreichen westlichen Politiker, die jetzt nach Israel reisten, wollten lediglich ‚das zionistische Regime vor der Vernichtung retten‘.“

Auch der türkische Präsident Erdogan ergreift offen Partei für den Terror gegen Israel und für die Hamas. Erdogan sagte, so die Zeitung, „die islamistische Palästinenserorganisation Hamas sei keine Terrororganisation, sondern sei als Gruppe von ‚Befreiern‘ zu sehen, die für ihr eigenes Land kämpften. Der türkische Präsident rief zur Gründung eines ‚unabhängigen Palästina‘ auf und erklärte, die Türkei könne in der Zukunft Garant entsprechender Abkommen sein.“ 

Ein islamistischer Terror-Verherrlicher als NATO-Mitglied. So etwas kommt davon, wenn man dem Islam gegenüber naiv eingestellt ist. 

Israels Botschafter wehrt sich gegen Heusgen-Belehrung

Israels Botschafter Ron Prosor verbittet sich die Ratschläge von Merkels früherem Topdiplomaten, der eine Bodenoffensive ablehnt, wie die Berliner Zeitung meldet. Das sind deutliche Worte: 

„Besserwissern wie Herrn Heusgen, die sich berufen fühlen, Israel nicht nur zu belehren, sondern uns auch ungefragt Ratschläge zu erteilen, wie wir auf den blutigsten Angriff auf Juden seit der Shoa auf unserem Staatgebiet zu reagieren haben, möchte ich folgendes entgegnen: Israel braucht keine Relativierungen. Israel braucht keine Belehrungen. Und vor allem brauchen wir sie nicht von Ihnen, Herr Heusgen. Schämen Sie sich!“ 

UN: Zwei weitere Nahost-Resolutionen gescheitert

Derweil sind im UNO-Sicherheitsrat zwei weitere Resolutionsentwürfe zum Krieg zwischen der militant-islamistischen Hamas und Israel gescheitert, deren Ziel es war, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen, so der Deutschlandfunk. Weiter heißt es: 

„Eine Vorlage der USA, in der das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont und sogenannte humanitäre Pausen für Hilfslieferungen verlangt wurden, stieß auf das Veto Russlands und Chinas. Die zweite Vorlage, die von Russland verfasst worden war, bekam nicht die erforderliche Zahl an Ja-Stimmen. Dieser Resolutionsentwurf enthielt die Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand. Außerdem wurden darin sowohl die Angriffe der Hamas vom 7. Oktober als auch Angriffe Israels auf Zivilisten im Gazastreifen verurteilt.“

Zentralrat der Juden: Keine Basis für Zwei-Staaten-Lösung

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, sieht aktuell keine Möglichkeit für Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung, wie er dem RND mitteilte. Es fehle auf palästinensischer Seite ein ernstzunehmender Ansprechpartner. Die Machtstellung der Terrororganisation Hamas sei im Gazstreifen absolut, und auch im Westjordanland erfahre sie eine breite Unterstützung, so Schuster.  

Kein Gendern an Schulen in Rheinland-Pfalz 

Kommen wir nun zu einer weniger schweren Thematik, dafür sogar erfreulichen Nachricht. An rheinland-pfälzischen Schulen soll nicht gegendert werden, das hat das Bildungsministerium in einer Antwort an die Freien Wähler unterstrichen, wie der SWR meldet. Hintergrund sei eine Debatte um das Gendern an Schulen. Die Verwendung des Gendersterns oder sonstigen Binnenzeichen werde demnach als nicht zulässig erachtet. Weiter heißt es:

„Schulen und Lehrkräfte sollten Genderstern, Gendergap (Unterstrich), Doppelpunkt oder andere verkürzte Formen nicht verwenden. Außerdem sollten diese Zeichen in Schülertexten als Fehler gekennzeichnet werden.“

Russland simuliert „massiven atomaren“ Gegenangriff

Russland legt nicht nur politisch den Grundstein für neue Atomtests, auch praktisch wird der Einsatz atomarer Waffen zumindest schon mal simuliert, meldet n-tv. Im Norden des Landes sollen mehrere ballistische Raketen aufgestiegen sein, bald könnten wieder Tests mit echten Atomsprengköpfen folgen. Weiter heißt es: 

„Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Militärmanöver mit ballistischen Raketen überwacht, bei dem ein ‚massiver atomarer‘ Gegenangriff trainiert werden sollte. ‚Unter der Führung des obersten Befehlshabers der russischen Streitkräfte, Wladimir Putin, wurde eine Trainingsübung ausgeführt‘, erklärte der Kreml. Dabei seien Boden-, See- und Lufteinheiten der nuklearen Abschreckungskräfte zum Einsatz gekommen und ballistische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert worden. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu sagte, mit dem Manöver sei ein ‚massiver atomarer Schlag der strategischen Offensivkräfte als Antwort auf einen feindlichen Atomangriff‘ trainiert worden.“

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