Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts – M.M. und P.S.

Great minds think alike! Das gilt auch für den Leiter der „Bildungsstätte Anne Frank" in Frankfurt, Meron Mendel, und den bedeutendsten deutschen Philosophen der Gegenwart, Peter Sloterdijk. Jetzt haben sie sich gegenseitig überboten, auf der Documenta in Kassel.

Meron Mendel, Leiter der Frankfurter „Bildungsstätte Anne Frank", hat der Berliner Zeitung ein Interview gegeben, in dem er seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck brachte, „dass im Zentrum der Ausstellung ein Kunstwerk zu sehen war, das in seinen Augen teilweise antisemitische Hetze beinhaltet". Man mag sich nicht vorstellen, wie enttäuscht MM wäre, wenn das Kunstwerk nicht „teilweise" antisemitische Hetze beinhaltet hätte, sondern durch und durch antisemitisch gewesen wäre.

Er habe sich darauf verlassen, „dass es keinerlei antisemitische Darstellungen zu sehen geben" würde, und müsse nun feststellen, die Künstler hätten „hier bewusst mehrschichtige antisemitische Narrative auf die Leinwand gebracht". Er sei auch darüber „enttäuscht, dass es von ruangrupa kein Statement zu dem Skandal gab", das mache ihn „insofern besonders traurig, weil ich mich immer gegen die in Deutschland weit verbreitete Annahme gewehrt habe, dass praktisch der halbe globale Süden aus Antisemiten besteht". 

Dennoch bleibe er bei seiner „Position, dass ein Großteil und vielleicht alle Antisemitismusvorwürfe im Vorfeld unberechtigt waren". Vielleicht aber auch nicht oder nur „teilweise", denn nun fühle er sich „von den Kuratoren ein Stück weit verraten" und frage sich, wie die „Zusammenarbeit gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in Zukunft aussehen soll, wenn man feststellen muss, dass selbst so offensichtliche Diffamierung von Juden im Ernstfall unkommentiert bleibt und relativiert wird".

Undank ist der Welten Lohn

So ist es, im Ernstfall sieht manches anders aus als im Vorfeld. Um es mit einem großen Wiener Satiriker zu sagen: „Der Geschlechtsverkehr ist nie so schön, wie man sich ihn beim Onanieren vorstellt." Oder eine Spur bescheidener: „Undank ist der Welten Lohn."  MM hat den Kuratoren vertraut und sich immer gegen die in Deutschland weit verbreitete Annahme gewehrt, dass praktisch der halbe globale Süden aus Antisemiten besteht, also „teilweise" antisemitisch versaut ist. Und jetzt fühlt er sich ein Stück weit verraten. Also teilweise.

Und das ist der tragische Kern der Documenta-Affäre. Der Verrat an Meron Mendel, dem Leiter der niederschwellig agierenden Frankfurter „Bildungsstätte Anne Frank". Jetzt steht er da wie ein Kind, das soeben erfahren hat, dass seine Eltern es bei eBay versteigert haben und fragt sich, wie die Zusammenarbeit gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in Zukunft aussehen soll. 

Er könnte Peter Sloterdijk, den bedeutendsten deutschen Phillosophen der Gegenwart, um Rat fragen. Der hat im Vorfeld seines 75. Geburtstages der Berliner Zeitung ebenfalls ein Interview gegeben, in dem er u.a. „den Impuls, Israelkritik mit Antijudaismus gleichzusetzen", kritisierte. „Dass jede Art von Israelkritik mit den historischen Ausprägungen des Antijudaismus und des politischen Rassismus des 19. Jahrhunderts in eine Linie gestellt wird, halte ich für einen beklagenswerten anti-intellektuellen Mechanismus.“ Eine Art Kurzschluss, den er kraft der ihm von der Natur gegebenen Gaben beheben wollte. Das großflächige Wimmelbild, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, „stand irgendwo in Asien 20 Jahre lang herum, niemand nahm davon Notiz, man musste es hierherschleppen, damit es Empörung erzeugt. (...) Für die Experten ein klarer Fall von antisemitischer Propaganda. Mir genügte ein kurzer Blick: ‚miserables Gemälde‘. Jedes zusätzliche Wort ist Verschwendung“.

Ein Zwischenfall in amerikanischen Hochhäusern

Ja, von Kunst versteht er auch was. Ein kurzer Blick, und fertig ist die Expertise. Howgh, der Häuptling hat gesprochen.

Der Satz kam mir irgendwie bekannt vor, als hätte ich ihn schon mal gehört oder gelesen. Ein Griff ins Buchregal, Abteilung Broders gesammelte Werke, und ich wurde fündig. „Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror", erschienen sechs Monate nach 9/11, Seite 9, Zitat aus einem Interview, das PS im Januar 2002 der WamS gegeben hatte:

„Und wenn mir jemand versichert, dass er nach dem 11. September im Bereich der Philosophie anders denkt als vorher, streiche ich ihn sofort aus der Liste der ernst zu nehmenden Personen. Man kann als Intellektueller nicht behaupten, dass man im Rückblick auf das 20. Jahrhundert durch einen Zwischenfall in amerikanischen Hochhäusern plötzlich aus einem dogmatischen Schlummer erwacht ist. Ich glaube, die Katastrophenlandschaft des 20. Jahrhunderts einigermaßen zu überblicken. Der 11. September gehört da eher zu den schwer wahrnehmbaren Kleinzwischenfällen."

Ein Großzwischenfall wäre nur passiert, wenn es auch PS erwischt hätte. Hat es aber nicht. Während in NY die Türme kollabierten, saß er in seinem Philosophen-Stüberl, kratzte sich im Schritt und überlegte, wen er aus der Liste der ernst zu nehmenden Personen streichen möchte.

Den Anschlag auf das WTC in Echtzeit miterlebt zu haben, ohne schwach geworden zu sein, angesichts des Grauens kein Mitgefühl empfunden zu haben und anständig geblieben zu sein, ist ein noch ungeschriebenes Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen Philosophie.

Die nächste Documenta sollte das Werk von Peter Sloterdijk thematisieren. Als Projektleiter kommt nur Meron Mendel von der „Bildungsstätte Anne Frank" in Betracht. Teilweise oder wenigstens ein Stück weit.

Foto: Felix Schmitt / Bildungsstätte Anne Frank CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Wolfgang Richter / 26.06.2022

Das Unglaubliche der konzertierten Aktion des islam-terroristischen Zusammenwirkens mit dem Ziel, die us-amerikanischen Symbile zu zerstören -WCT - aufstrebende Wirtschaft, Pentagon - Militär, Weißes Haus - Zentrum der Politikentscheidungen- war das eine, der Tabubruch, besetzte Passagierflugzeuge als Bomben einzusetzen, das andere. Und letzteres hat sodann die Welt grundlegend verändert, denn damit endete das Freie Reisen in der Welt, die Möglichkeit des unbeschwerten Erkundens anderer Länder und Kulturen. Aber so wie “der Mensch” heute hinnimmt, sich maskiert in der Öffentlichkeit zu bewegen, immer noch an manchen Orten zwangsweise, oder seine Daten im Restaurant zu hinterlegen, im Tausch gegen ein Schnitzel, finden viele offenbar nichts dabei, ständig durch Sicherheitskontrollen gelotst zu werden, am “Radar-Check” die Schuhe auszuziehen oder seine Medikamente oder andere benötigt flüssige Substanzen in klarsichtigen 100-ml-Beutelchen zu präsentieren und alles darüber hinaus im Müllcontainer zu entsorgen, um hinter der Kontrolle dann sein Gerränk, das er vorher wegwerfen mußte, neu zu kaufen. Sicher alles nur Pillepalle, aber aus meiner Sicht ein gravierender Wandel in der Reisekultur. Die bis dahin genossene Freiheit war am Ende.

sybille eden / 26.06.2022

Tja, dieser ” Zwischenfall” in ” amerikanischen Hochhäusern” ( ! ), und da wären noch die kaum wahrnehmbaren ” Kleinzwischen - fälle “, wie etwa der Zwischenfall in einer Pariser Satirezeitschrift und der Zwischenfall in diesem Club, wie hieß der noch ?—- irgendwas mit Batalan oder so, ich weiss auch nicht , daß sind alles solche Kleinzwischenfälle ,die nimmt man kaum war. Wie heißt dieser etwas schwachsinnige und leicht menschenverachtende Philosoph nochmal ? Der ist doch hoffentlich auch so ein Zwischenfall .......................................( Wieviele Bücher verkauft der eigentlich ; und , sind die hilfreich ??? )

Albert Pelka / 26.06.2022

Großdenker Sloterdijk wollte doch nur mal wieder was intellektuell Geadeltes, eines seiner weltenläufig zeitgeistigen Impromtus aus dem Stegreif unter die Leute bringen , wie er es schon beim Bhagwan einst bewundert hat. Und ab und an schlumpft sich dann halt auch mal ein minder beguruter Schlotterdeich-Juckfood-Senf in die Lieferando-Fahrradrickschas-Plastiktaschen seines Vertrauens hinein und gelangt so in den (all-)gemeineren Verzehr mitunter. Und was das bestallte Frankfurter Verkündigungs-Mündelchen angeht, ist das praktisch genauso: ditto, gehippt wie geduppt! Nur dass der eben auch vom intellektuellen Ausgangsmaterial her sein eigener Rickscha-Kuli ist, der ganz ohne eine solches hochgehängtes Backzwang-Großadeptentum- also rein aus sich heraus schon -  ein hemmungslos quasselsüchtiger Bauchladenbetreiber des seichtesten Schuhplattelns auf der öffentlich-rechtlichen Zahnfleischkante ist. Mein Rat: Vielleicht sollten es beide mal besser mit Scherenschleiferdiensten am geneigt Publikum versuchen anstatt. Da hält man nämlich’s Maul.

Werner Schiemann / 26.06.2022

Die Posener Rede ist also gar nicht so etwas Besonderes.  In hrer Radikalität wird sie demnach von der Realität immer wieder eingeholt, vielleicht sogar übertroffen. Tja, was haben wir denn in den letzten 77 Jahren gelernt? Nicht viel, möchte man denken.

Ludwig Luhmann / 26.06.2022

Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem indonesischen “Künstlerkollektiv” um Mohammedaner. Sich darüber aufzuregen, was Mohammedaner seit 1400 Jahren tun, weil sie es tun müssen, um ins Paradies zu kommen, erfüllt mich mit gähnender Langeweile. Solange wir von Linken regiert werden, wird der importierte islamische Terror bei uns nicht aufhören. Viel wichtiger ist es, dass man auf alle Formen des Jihads vorbereitet ist. Man sollte Saudi Arabiens Prinzip folgen und heilige Schriften, die zum Töten Ungläubiger aufrufen, in Deutschland verbieten und Anhänger eines jeden Todes- und Tötungskultes nicht ins Land lassen bzw. wieder nachhause schicken. - Übrigens: Im Ausland scheint sich kaum jemand über diesen Documenta-Fliegenschiss zu echauffieren! Leider wurden wir so nachhaltig neurotisiert, dass wir nicht merken, wie neurotisiert wir sind. - Und ich schreibe es an dieser Stelle nochmal, weil es schon zweimal zensiert wurde: Die Deutschen haben also wieder eine Ausstellung mit “Entarteter Kunst”! - An dieser Stelle weigere ich mich, der vorgegebenen Bedeutung von “Entarteter Kunst” zu folgen! - Was man mit der Hysterie aber auch bezweckt, ist,  die absolute Kontrolle über jegliche Antisemitismus-Diskussion zu behalten. Denn eine freie Diskussion über Antisemitismus & Islam ist uns nicht gestattet!  Demnächst wird auch die “Klimaleugnung” unter Strafe gestellt! “Hass & Hetze” wird uns unterstellt und dann auch gleich unter Strafe gestellt. Und “Impfgegner” sind automatisch Holocaustleugner oder Faschisten oder Nazis ... ...  Mich wrde nicht wundern, wenn dieser Documenta-Antisemitismus-Hype eine Inszenierung derjenigen Organisation ist, die wir keiner “Verächtlichmachung” unterziehen dürfen… ... WIR-SIND-NICHT-FREI! ... wir langweilen uns in unserer grünrotbraunen Suppe zu Tode!

Belo Zibé / 26.06.2022

Eine Art 2 Komponentenkleber , der dafür zu sorgen scheint, dass Documenta Chefin Sabine Schormann und die Kunst- Konflikt -und Börek-Sachverständige , Claudia Roth, nicht vom Amtssessel fallen . Frau Schormann hat ja bereits mittgeteilt, an ihrem Amt festhalten zu wollen. Da möchte man laut rufen: “Stoppt diesen fossilen Wahnsinn!”

Harald Unger / 26.06.2022

Der vorletzte Absatz könnte fast von Grass sein (ich weiß, ist von seinem ideologischen Chef). - - - Danke an Broder und die Seinen, sich tagtäglich im kotigen Morast dessen umzutun, was einmal der zeitgeschichtliche Irrtum namens Bundesrepublik Deutschland (* 23.05.1949 † 04.09.2015) war. Selber könnte ich es nicht. Dieses Schaulaufen drittklassiger Wichtigtuer in ihrer strunzschlauen Attitüde & Plattitüde. - - - Das Gebiet und sein Maskenvieh ist endlich wieder dort, wo sein natürlicher Platz ist. Im Sozialismus braunrotgrün. Hat endlich wieder das bekommen, was es zu 95 Prozent am schmerzhaftesten entbehrte. Die totale, dystopische Gleichschaltung unter eine räudige, obszöne Unteroffiziers-Despotie. Und weit und breit kein George Grosz mehr. 

Hermann Ludewig66 / 26.06.2022

Schlotterdeich - the big head of the big heads? Geht es auch im Angesicht von so vielen klugen Geistern in der Geschichte der Menschen eine Nummer kleiner? Vielen Dank und einen schönen Sonntag wünscht Ihnen ein demütiger Zeitgenosse, der eines weiß: Irren ist menschlich und der Mensch Schlotterdeich irrte bereits mehrfach! Herzliche Grüße von der Nordseeküste sendet Hermann Ludewig.

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