Der Satz “Wir sind das Volk” wird inzwischen gefürchtet. Auch deshalb erklärt man den Begriff “Volk”, sobald er sich auf Deutsche bezieht, für “völkisch” (wenngleich noch mehr Interessen und ideologische Bedürfnisse dazu führen, dass man “völkische Gefahrenherde” in jedem Mülleimer vermutet). “Wir sind die Bevölkerung” - das knickt ein. “Wir sind die Menschen in Deutschland” - das klingt fast lächerlich. Dementsprechend rücken die Propagandabeauftragten des Regimes den Ruf “Wir sind das Volk!” immer häufiger und gekonnt nebensächlich in die Nähe all dessen, was als “rechts” gilt. Im Moment haben Regime und Propaganda-Abteilung allerdings andere, wenn auch damit verwandte, Sorgen: sie müssen eine Milliarde Steuer-Euronen der linken “Kampf-gegen-Rechts!”-Industrie zuschaufeln, ohne der Antifa-nahen SPD-Vorsitzenden eine grundsätzliche Ablehnung extremer Positionen und eine Zustimmung zum demokratischen Rechts- und Verfassungsstaat abzuverlangen. Ausgerechnet eine Unaussprechliche, diesmal Beatrix v. Storch, stellte sich mit einer Aussage hinter die Union, aus der hervorgeht, dass v. Storch kein grundsätzliches Problem mit besagtem demokratischen Rechts- und Verfassungsstaat hat. Wer also sind die Antidemokraten? Wer muss tatsächlich ein Wiederaufflammen der “Wir sind das Volk!”-Stimmung fürchten?
In dem Artikel ist vor allem von den Akteuren die Rede, die den Fall der Mauer letztlich herbeiführten. Einigen hundert Aktivisten folgten Hunderttausende. Mit Blick auf die aktuelle Merkel-Dämmerung sollte aber auch an jene nach Millionen zählenden Menschen gedacht werden, die zwar mit wachsender Bestürzung die Massenflucht aus der DDR zur Kenntnis nehmen mussten, jedoch gar nicht auf die Bundesrepublik fixiert waren (keine Westverwandtschaft, einfach mangelndes Interesse) und die Herstellung der Einheit für unmöglich hielten. Die meisten von ihnen, die Demonstranten auf dem Alexanderplatz am 4. November, blickten vielmehr gespannt auf die “Perestrojka”, der von der offiziellen Presse bis November als Tabuperson behandelte Hans Modrow war ihr heimlicher Favorit. Vor der berühmten Reaktion Schabowskis auf die Journalistenanfrage wurden von diesem schärfsten der hohen Funktionäre noch über lange Zeit ein schläfernd die Veränderungen im Politbüro bekannt gegeben,. Die Reisethematik war dem ansonsten geistig regen Schabowski hingegen als unter “ferner liefen” völlig fremd geblieben. Leipzig und Plauen siegten 1989 über das offizielle Berlin, Wie wird es bei uns weitergehen? Das weiss kein Mensch. Eine Volksbewegung wird es in absehbarer Zeit jedenfalls so nicht geben, weil die horizontale Spaltung der Gesellschaft viel tiefgreifender ist als 1989.
Der Vergleich DDR1989-BRD2021 hinkt gewaltig in einigen Bereichen. Der Ostblock war längst pleite, die DDR war einer der letzten Staaten , wo das Volk auf die Strasse ging. Die DDR-Bürger wollten die D-Mark , es gab eine Alternative. Viele Bonzen hatten den Zusammenbruch längst einkalkuliert, und Vorkehrungen getroffen,grosse Teile des SED-KoKo-Vermögens bis heute “verschwunden”. Die Schulden der DDR wurden in die “Wiedervereinigung” als Mit-Gift eingebracht,das wenig verbliebene Tafelsilber oftmals unter den Gaunern aus West und Ost aufgeteilt. Die heutige Situation ist nicht vergleichbar. Heute arbeitet eine Koalition aus Linksradikalen und Globalisten am “Reset des kapitalistischen Systems” mit Hilfe von Parasiten am unteren und oberen Ende der Besitz-Skala durch Ausbeutung des Systems, mehrheitlich der arbeitenden Mittelschicht, bis zum Crash. Diesmal steht kein “Klassenfeind” parat das gescheiterte System zu sanieren und Hoffnung zu verbreiten. Das unterscheidet die derzeitige Situation total vom Zusammenbruch des Sozialismus. Die heutige Diktatur ist viel subtiler, Überwachung und Kontrolle effektiver, da hilft keine Anleitung aus 1989- DDR. Die grosse Mehrheit lässt sich belügen, sie glauben alles, was die MSM-Propaganda vorgaukelt,das Erwachen wird erst kommen, wie nach dem Crash 1929, wenn das Geld weg ist,die Bank geschlossen, oder das Komma auf dem Konto nach links gewandert ist.
Ja genau, und der Schabowski wusste gar nicht, was er da macht. Das etwa die Öffnung der Grenze, das Ende der DDR ist. Heute bezeichne ich die sogenannte Wende als “heißen Abriss”. Die Drecksäcke von SED, HVA und Stasi wären ohne Grenzöffnung sicher zur Verantwortung gezogen worden? Glaubt doch nicht den Quatsch von der “friedlichen Revolution”. Für Interessierte;, Michael Wolski Mauerfall Berlin - Zufall oder Planung? Er gibt keine Antwort, stellt aber die richtigen Fragen: Die Kurzserie Deutschland 83, 86, 89 ist auch ein ganz guter Einstieg. Obwohl von derARD produziert, ist nur die erste Staffel in der ARD gelaufen (die anderen bei Amazon) . Ein Schuft… PS.: Wen hat die Wende in der BRD-Politik nach oben gespült Hofschranzen oder Bürgerrechtler?
Das Heldentun von Schabowski ist überschaubar. Er hätte weiter geschwiegen und den Schwanz eingezogen, wenn wir nicht in September und Oktober 1989 unter Gefahr für unser Leib und Leben auf Leipzigs Straßen im offenen Widerstand gegen den Staat klare Verhältnisse geschaffen hätten. Ich erinnere noch gut das mulmige Gefühl, wenn man in den ersten Reihen umringt von “Sicherheitskräften” ging. Und natürlich die Menschen, wie Vera Lengsfeld, die schon Jahre vorher selbst mutiger als wir gewesen waren. Alles was danach kam, man kann es erwähnen, mehr aber auch nicht.
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