Als deutscher Bürger, der jeweils etwa die Hälfte seines Lebens in der DDR und die andere in der BRD verbracht hat, überkommt mich manchmal der Verdacht, wir haben 1989 den Esel gegen das Schaf getauscht.
Frage: Im 2+4-Vertrag war kein Platz für: “Ein nochmaliges Abrutschen in den Sozialismus und Diktatur wird ausgeschlossen.” Wer den wesentlich mitverhandelt hat: Wolfgang Schäuble.
Die “Friedliche Revolution” ist heute eine Versammlung der Übergangenen und Geächteten, ohne nennenswerte Sympathie der Mehrheit, eine Parade der Nostalgie. Sollte der Unmut weiter anwachsen , wird er sich nicht anschließen, sondern innerhalb seiner eigenen Blase nach Reformen schreien. Man will unter sich bleiben, um jeden Preis. - Das sollte man ohne jede Illusion erkennen. ” Hoffnung ist ein gutes Frühstück, aber ein schlechtes Abendbrot. ” Francis Bacon
Mit seiner Reihe über den “Ungehorsam” veranschaulicht Georg Etscheit, was die, in ferner Zukunft, europäischen Befreiungsbewegungen vom islamischen und marxistischen Joch, zu erwarten haben. Hat doch allein die CCP ihre Lehren daraus gezogen, sicherzustellen, daß sich so etwas in ihren tributpflichtigen “One Belt One Road” Provinzen nie wiederholt. - - - Um also unserseits strategische und taktische Lehren zu ziehen, müsste Georg Etscheit eine zweite Reihe auflegen, die sich mit der KÜNFTIG! (Fettdruck und viele Ausrufezeichen bitte vorstellen) zu erwartenden Situation befasst. - - - Keine Sorge, eher wird die Hölle einfrieren, bevor so etwas geschähe. Nur der Blick in die künftig jeder* Beziehung (leider) unbrauchbaren Vergangenheiten, ist erlaubt. Das alles beherrschende Tabu der ‘Verschwörungstheorie’ verböte solche Gedanken. - - - *Mit einer Ausnahme. Wer im Widerstand überleben will, muss die Kommunikation künftig wie in vor-industrieller Zeit organisieren und darf nicht mit einem genetischen Marker geimpft sein, mit dem jede Person lückenlos in Echtzeit überwacht werden kann. Es gehört schließlich zum Markenkern der CCP Gottkaiser, einzelne Falschdenker aus Milliarden aufzuspüren, zu ergreifen und zu vernichten.
Offen bleibt, ob die legendäre Pressekonferenz nicht eine grandiose Inszenierung war, um die freundliche Übernahme der Bundesrepublik einzuleiten. Von den damaligen “Eliten” in UdSSR und DDR sind jedenfalls erstaunlich wenige tatsächlich die Treppe hinab gefallen.
Die Situationen in Deutschland heute und in der DDR 1989 haben absolut nichts miteinander zu tun. 1. Die Lebensbedingungen werden von den weitaus meisten Leuten heute als durchaus erträglich empfunden, und ein Vorstellungsvermögen über die Zukunft ist offenbar bei den meisten nur schwach entwickelt. Anders sind die hohen Zustimmungswerte für die “etablierten” Parteien bei den letzten Wahlen nicht zu erklären. 2. Wenn diese Leute gefragt würden, in welche Richtung gesellschaftliche Veränderungen wohl zielen sollten, wäre wohl Ratlosigkeit die Antwort. Ausser einigen vagen Dingen wie Gerechtigkeit, besser ausgestattete Schulen und anderen durchaus wichtigen und ehrenwerten Dingen, die aber nur an der Oberfläche kratzen, käme da nicht viel. Man würde bereits an einheitlichen Definitionen der Begriffe “Freiheit” und “Demokratie” scheitern.
An dem Artikel stimmt so einiges nicht: Erstens wollten die Sowjets die DDR schon mindestens seit 1988 los werden, und die Strauß Kredite waren die Einladung zu einer Umschuldung BRD - Kosten. ;Zum weiteren war “die Revolution” von hinten bis vorne durch die Stasi unterlaufen und man hatte den Aufruhr zu jeder Zeit unter Kontrolle und zum dritten war Schabowski so sehr selbst ein Reformer, daß er die Gunst der Stunde der Verwirrung genutzt hatte um die Hardliner los zu werden. Es sollte unter Modrow anders weitergehen, was sich an den Ereignissen zerschlug. Es passierte etwas, was der Westen noch lange zu bezahlen haben wird: Wenn die RAF eine überschaubare Infiltration war, so wurden Stasileute über Nacht in den Westen förmlich ausgekotzt und ein dezentraler Sozialistischer Sumpf legte sich über das Westdeutschland der Nato. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Rostock - Lichtenhagen nicht von der Stasi inszeniert war um dem Sozialismus in der Stunde seines “Go West” ein gutes Argument verpasst zu haben, den Faschismus zu liefern, gegen den man dem Westen das Rezept gleich mit lieferte, dieser vollkommen vor den Kopf gestoßen von einer Horde ideologisch sprühender Fanatiker. Der Verfassungschutz als Instrument der Alliierten hat in der Vorbereitung zur Wende hoffnungslos versagt, ebenso die Auslandsaufklärung der anderen Dienste. Und heute kommt das Presto Finale eine Sozialismus auf den Trümmern der Westdeutschen Industrie. Mal sehen wieviel Ramstein den Amerikanern wert ist…
Da kann man attestieren, so viel man will, aber aller Wahrscheinlichkeit nach war der Mauerfall eine konspirative Aktion zwischen den Geheimdiensten in Ost und West gewesen. Die DDR erfüllt auch viele Wunschvorstellungen nicht. Die Deutsche Bank hat 1999 eine Studie angefertigt, nach der die DDR gar nicht pleite war. Die hat sogar pünklich bis zum letzten Tag alle Aussenstände bezahlt. Damals träumten nicht nur “die Deutschen in Ost und West” davon, zu einer Nation, also zu “einem Volk” zu werden, sondern auch die Politiker, während man das Volk heute als gefährliches Nazivirus isoliert. Zum Mauerfall und den unglaublichen Zufällen gehört nicht nur das 1986 in den Hinterzimmern der Macht ratifizierte Schengener Abkommen, über das ich vergeblich immer wieder versucht habe, Debatten anzustoßen. Das war scheinbar nicht so wichtig. Dazu gehörte auch der Maastricht Vertrag, der ungefähr seit der Zeit in der Schublade lag und mit dem Jaques Delors im europäischen Parlament herumwedelte, lange bevor die DDR überhaupt gezuckt hat? Den Vertrag haben ihm Vorstände von Aktiengesellschaften zugespielt, die ein großes Interesse bekundeten an einer Großraumwirtschaft mit Einheitswährung auf Basis der Reichsmark; achnee, DM. Die hatten Angst zu verarmen, versteckten ihr Wunschkonzert aber hinter der Überwindung des europäischen Partikularismus und warben lieber mit dem europäischen Frieden. Der Realpolitiker Joschka Fischer hat sich den Begriff “Realpolitik” übrigens beim “Führer” ausgeliehen wie auch die Attacken gegen die Kleinstaaterei. Tja, es gibt immer Vorläufer. Man sieht ja heute, wie schwer es Demonstranten mit sehr berechtigten Anliegen haben. Die Stasi brauchte nur alle Augen zuzudrücken und anfeuernd an der Seite stehen, und schon hat das Volk das Gefühl, hey, wir machen gerade eine Revolution?
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