Ein interessanter Artikel, aber die Schlussfolgerung ist eine aus westlicher Sicht: Zitat: “Für einen Aufschwung müssen die Afrikaner ihre Führungskräfte auswechseln, denn die Erneuerung ihrer Länder wird von Autokraten, die seit Jahrzehnten an der Macht sind, nicht kommen.” Dieser Satz beachtet nicht, dass die afrikanischen Länder nicht wirklich Nationen sind, sie zerfallen in Stammesgebiete. Derjenige wird akzeptiert, der aus dem eigenen Stamm kommt und dazu noch Wohltaten an SEINEN Stamm verschenkt und ja nicht auch an einen anderen Stamm. Jeder Stamm bewaffnet sich gegen den anderen. Woher sollen dann diejenigen kommen, die die afrikanischen Staaten entwickeln können. Ich habe kürzlich gelesen, dass auch afrikanische Sprachen sich schwer tun mit Handlungen, die eine Arbeitsweise hervorbringen, die Zukünftiges im Blick hat. Menschen, deren Sprache keine Zukunft beinhaltet, denken auch keine Zukunft. Jedes afrikanische Land hatte gute Startvoraussetzungen nachdem die Kolonialmächte ihr Erbe dort zurückgelassen hatten. Südkorea hatte ähnliche Voraussetzungen und war auch ein bettelarmes Land. Nun schauen wir die afrikanischen Staaten und Südkorea an. Ein Bild wie Tag und Nacht. Ergo sind auch noch andere Voraussetzungen für einen funktionierenden Staat erforderlich und zwar die Willenskraft eines Volkes, sich zu verbessern. Daran fehlt es in Afrika.
Ich würde sagen, dass die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Machthabern den europäischen Politikern keinerlei Schwierigkeiten macht, man versteht sich. Ob ich mit einem Mugabe zusammenarbeite oder mit dem Mullah Regime im Iran, spielt letztlich keine Rolle. Und der Schritt von Mugabe nach Südafrika fällt ebenfalls leicht. Nelson Mandela ist da doch nur noch das Feigenblatt für die mittlerweile rassistische Politik des ANC. Südafrika wird genauso ins Elend stürzen, wie Simbabwe. Was Deutschland betrifft, so denke ich mittlerweile immer mehr, dass Demokratie hierzulande nur noch zum Schein aufrechterhalten wird. Die Wahlfälschungen in Hessen und Bremen passen da ins Bild. Alles im Sinne der “guten Sache”. Mir kommt es manchmal so vor, als ob es das Ziel ist, den gut ausgebildeten Facharbeiter gegen einen ungebildeten Analphabeten auszutauschen, da dieser einfach leichter zu handhaben ist.
Das bewist, was ich immer gesagt habe: Die Entwicklungshilfe ist Teil des Problems. Sie versickert in den Taschen afrikanischer Potentaten oder flließt in die Taschen westlicher, wohlgenährter und gut bezahlter Westler wie den Leuten von Transfair, während bei der lokalen Bevölkerung gar nichts ankommt.
Man zeige mir ein “Projekt” dieser Regierung, das ausgehend von einer sorgfältigen Analyse wirklich faktenbasiert Lösungsansätze beinhaltet und nicht nur für das heimische Publikum “inszeniert” wird. Wenn man nicht wahrhaben will, das Korruption ein grundsätzliches Problem darstellt, ist man in seiner Position fehl am Platze. Vermutlich ist man sich dessen schon bewusst, muss aber aufgrund des politischen Drucks irgendetwas an Maßnahmen vorweisen, um Aktion zu simulieren. Das sind dann natürlich Finanzmittel, deren Wirksamkeit vor Ort nicht gegengeprüft wird. Da gibt es kein controlling. Hauptsache die Kanzlerin kann Zahlen vorweisen, wieviel hunderte Millionen wieder “investiert” wurden. Für Propaganda sind Zahlen natürlich das beste Mittel , um in den Köpfen zu bleiben, vor allem wenn man sie mit positiven Begriffen wie zum Bsp. “Investitionen in die Zukunft” verbindet.
Wie immer Herr Seitz, waren Ihre Einlassungen für mich persönlich höchst aufschlussreich. Was bei der Irreleitung von Hilfen in Afrika so alles geht, habe ich vor 3 Monaten durch ein Gespräch mit einer recht wohlständigen Amerikanerin nur zufällig erfahren. Ein persönlicher Erfahrungshammer, der bei mir einen zynischen Lachkrampf bewirkte, so unglaublich die Story! Es reicht die absolute Kurzform: “Ein privater Freundeskreis (USA) hatte ca. 300000 $ gesammelt, um im Gebiet eines Clanchefs Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen. Also wurde der Häuptling mit der Aufgabe betraut mit dem Geld ein Frauenhaus zu errichten und zu betreiben. Es wurde planmäßig errichtet, eröffnet und wohl einige Zeit betrieben. Als dann später (ca. 2 J.) eine Delegation der Spender zu einer Besichtigung erschien, wurde dieser der Zutritt zum gestifteten Gebäude vehement verweigert. Warum? Der Clanchef hatte das Gebäude zwischenzeitlich in einen lukrativen Gewerbebetrieb umgewandelt. Prostitutionsbranche!” Bei soviel unternehmerischer Kreativität könnte es in Afrika möglicherweise viel Getränkebedarf geben, was die von Ihnen angeführten Champagnerexporte plausibel erklärt, oder? Korruption, nennen wir es lieber Wohlstandsteilhabe und schon passt es.
Was Mbeki über sein Land erzählt, kann nahtlos auf Deutschland übertragen werden. Politiker sind zu oft nur an Macht und Position interessiert und lediglich bemüht, daß Volk in einer Art Schockstarre oder Geschmeidigkeit für ihre ureigensten Vorhaben zu halten. Frankreich wehrt sich, Deutschland trottelt als Schafherde hinterher, und Afrika reagiert mit Paralyse oder Gewalt, etwas archaischer und ausgeprägter als das angeblich zivilisierte Europa. Im Grunde sind wir in Europa nicht weit entfernt vom afrikanischen Habitus der Korruption und Gewaltbereitschaft. Korrupte Politiker und Mißachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zugunsten der eigenen Macht, sind auch ein europäisches Problem; es existiert die gleiche Heuchelei, Schiebung, Lüge und Verbreitung von Falschinformation wie dort. Man freut sich, mit dem Finger auf noch offensichtlichere Probleme in anderen Kontinenten weisen zu können, und erklärt Afrika zu einem großen Hilfsgebiet, in welchem man seine moralische Überlegenheit und großzügige Hilfsbereitschft demonstrieren kann. Ein wahrer Paradieskontinent für unsere übereifrige Moralapostelöse Merkel, die beim Thema Afrika zu Hochform aufläuft. Merkel gibt die nette Hilfstante und die scheinbar problemlösende Wuchtbrumme, mother Afrika aus der Uckermark, und trägt doch nur dazu bei, daß den afrikanischen Potentaten nicht der Champagnerfluß versiegt, und die europäische Bevölkerung afrikanische Verhältnisse vor der eigenen Haustür erleben darf. Viele Mitakteure aus der ‘Gutmenschindustrie’ profitieren von dieser Politik, samt aller Potentate und Geldempfänger aus Afrika und Muselmanien. Wer sollte das ändern? Wer w i l l das ändern?
“Sie (die Eliten) haben keinerlei Verantwortungsgefühl für ihre Länder und sind nicht an deren Entwicklung interessiert.” Da ist der Unterschied zu Europa ja marginal. Ich denke, dass lernt man zuerst auf der “Klippschule für Regierende”. Bloß nichts für das eigene Volk tun.
@ Herr Feldhus: da kann ich Ihnen nur teilweise zustimmen. Zwar gibt es im Süden Europas innerhalb wirtschaftlicher Handlungsräume Bestechung, Küngelei, Nepotismus etc. von großem Ausmaß (p.s. wie es in deutschen Hinterzimmern zur Sache geht steht auf einem anderen Blatt), jedoch, jedenfalls in den Ländern, in denen ich gelebt habe - Spanien und Italien - eine Funktionärskaste von geradezu stoischer Unbestechlichkeit für die Bereiche, die für den normalen Bürger erstmal alltagsrelevant sind, namentlich: öffentliches Gesundheitswesen, Polizei, Steuer etc.. Angesichts der überbordernden und frustrierenden Bürokratie würde man sich manchmal wünschen, man könnte mit einem 1000er den ein oder anderen Prozess umgehen. Aber versuchen Sie mal einen spanischen Rathausbeamten zu bestechen. Will sagen: im Gegensatz zu manchen Ländern Afrikas (oder manchen Südamerikas) kann man sich auf den öffentlichen Sektor im guten wie im schlechten verlassen, jedenfalls wenn es ums “dia a dia” geht.
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