Schon vor anderhalb Jahren wies Frau Schunke anläßlich des Freiburger Sexualmordes (Ladenburger) auf die laufende Transformation des Nazi-Schuldkomplexes auf die afrikanische Armut hin. Bei vielen Gesprächen mit jungen Leuten und mit gutmeinenden Christen bestätigte sich auch mir diese Analyse. Sie ist noch lange nicht in der notwendigen öffentlichen Diskussion angekommen. Dank an die Autorin, diese Arbeit aufgenommen zu haben!
... hätte zu einem Verlust von Kultur und Heimatgefühl geführt, das die Deutschen nun durch die Zuwanderer ersetzt wissen wollen. “...Was ja im Grunde kontraproduktiv ist, denn die mitgebrachte Kultur (muslimisch) stammt ja in Gegensatz zur Unseren, noch aus der Steinzeit. Und die aus diesem Kreis Zugewanderten haben auch keineswegs die Absicht ihre Kultur aufzugeben. Obwohl sie in vielen Facetten direkt unseren Gesetzen zuwider läuft. Die nervigen Häkel-Pullover-Freaks, leben irgendwie irgendwie mit ihren Argumenten an der Wirklichkeit vorbei. Ihr gute Gefühl ist in Wolkenkukuksheim angesiedelt. Vergleichbar mit einer Mistel… entziehen sie ihren Wirt nur Wasser und Nährstoffe, ohne ihm nützlich zu sein. Die immergrüne Pflanze ist zweihäusig – es gibt also männliche und weibliche Individuen.
Eine hervorragende Analyse der Seele des deutschen Untertans. Leider, und das ist der verfahrenen Lage geschuldet, kann das nur der Anfang sein, denn wir müssen ja aus dieser katastrophalen und mit Schuld gepolsterten Gummizelle irgendwie ausbrechen. Nicht richtig erscheint mir die Verbindung von “einfältigen Konservativen und Neoliberalen [..]”—da halte ich es eher mit Chomsky: Neoliberalismus ist “eine neue Form leninistischer Elitenherrschaft”, und das einzig wirksame Gegengift ist ein funktionierender konservativer Staat.
Afrika soll arm sein, weil WIR dessen Menschen für unseren Wohlstand ausbeuten? Ich arbeite für keine Firma, die daran beteiligt ist. Ich gehöre auch nicht zu den Politikern, die das unterstützen. ICH bin daran eben NICHT schuld, verdammt noch mal! Als die (echten) Nazis ihre Greueltaten verübten, war ich noch gar nicht auf der Welt. Auch dafür lasse ich mir keinen Schuldkomplex einreden. Ich bin solcherlei Diskussionen sowas von leid.
Der Historiker Daniel Pipes hat es hier 2017 auf der Achse in einem Interview, mit einem Zitat aus Pascal Bruckners Buch La tyrannie de la pénitence , für mich auf den Punkt gebracht. Viele Europäer empfänden persönliche Schuld wegen der Trias Imperialismus, Faschismus und Rassismus, obwohl sie selbst keinen Anteil an den Übeln hätten. Schon eine weisse Hautfarbe sei ein Zeichen von Schuld. Daraus ergebe sich der Zwang unbegrenzter Toleranz gegenüber Nicht-Westlern. Dass auch nicht-westliche Völker «Sünden» begangen hätten, zähle nicht.Darin lägen sogar eine gewisse Arroganz und Rassismus verborgen, da nur weisse Sünden zählten. Ich bin der Meinung , dass das dritte Reich mit seinem Präzedenzfall Holocaust eben nicht die Kirsche auf der Sahnetorte darstellt , sondern die Torte selbst ist. Deshalb schimmert in der unbegrenzten deutschen Toleranz , der totalen Schuld, auch jene deutsche Penetranz durch, deretwegen es u.a möglich gewesen ist.Ein Perpetuum mobile auf dem Stern der Ungeborenen sozusagen .
Die betreffenden Deutschen haben keinen Schuldkomplex sondern einen Schuldzuweisungskomplex. Der richtet sich überwiegend gegen die Eltern-, teils noch gegen die Großelterngeneration. Deswegen protestiert die heutige Jugend nicht gegen zunehmende Judenverfolgung in Deutschland sondern gegen das elterliche Klimaschädigungsverhalten. Ich sehe darin weniger ein geschichtlich indiziertes Phänomen als vielmehr ein entwicklungspsychologisches. Ein Pubertätsverhalten, das sich politisiert und manifestiert.
Ich sehe in der “Schuddebatte” weniger eine Ersatzreligion, als eine ganz mundane Eitelkeit. Die ganze Philosophie, endlich “das Richtige”(tm) tun zu können bedient den eigenen Geltungsdrang und den Wunsch, vor anderen und insbesondere vor sich selbst ein besseres Wesen zu sein. Insbesondere die “Fairtrade”-Produkte, welche mit dem Label der falschen kapitalistischen Gerechtigkeit werben dienen doch in erster Linie dazu, durch Konsum die Eitelkeit zu befriedigen. Quasi Makeup für die Kaffemaschine. Es interessiert nicht, ob das Label falsch ist oder ob es lediglich “weniger” Ausbeutung ist. Oder ob “Bio” tatsächlich weniger umweltschädlich ist als unzertifiziert. Es gilt der Schein, mit seinem Konsumverhalten auf der “schönen” Seite zu stehen. Der “Kampf gegen Rechts” ist dabei die dankbarste und bequemste Beschäftigung (noch). Es gibt keine reelle Gefahr duch organisierte rechte Gewalt, keine Sturmabteilung, keine rechte Killerkommandos und keine Staatlich organisierte Gewalt/Autorität. Man stellt sich zwar vor, gegen genau diese zu Kämpfen, aber dies bedient nur dem eitlen Wunsch, ein Siegfried, ein heroischer Drachentöter zu sein, während man wie ein Kind mit einem Stock gegen Brennesseln fechtet. Drachentöter will man sein. Aber Drachen sind Fiktion.
Die Grund dafür, dass dieser Ansatz so wirkmächtig ist, liegt in der Durchdringung westlicher Gesellschaften mit der pseudomarxistischen Ideologie des abstrahierten Klassenkampfs zwischen Unterdrückern und Unterdrückten als Fundamentalprinzip der Geschichte. Entsprechend der Identitätspolitik wird mit diesen zwei Kategorien eine „Identität“ verknüpft, oder in der pseudomarxistischen Denkweise ein „Klassenbewusstsein“. Jene, die sich haben einreden lassen zu den Unterdrückern zu gehören, empfinden den Zwang ihre eigene Klasse bzw. Identität zu überwinden, und werden somit zur politischen Knetmasse für jene Kader (ganz leninistisch), die die Deutungshoheit darüber beanspruchen, zu bestimmen, wer zur einen und wer zur anderen Gruppe gehört.
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