Hubertus Knabe, Gastautor / 24.12.2020 / 06:25 / Foto: Imago / 96 / Seite ausdrucken

Weihnachten wie in der DDR?

Verschlossene Restaurants, Schlangen beim Einkauf, Basteln statt Shoppen – Weihnachten 2020 erinnert in mancher Beziehung an den kargen Alltag in der DDR. Doch im Sozialismus waren die Festtage mit ungleich größeren Herausforderungen verbunden.

Dieses Weihnachten ist anders, als die Deutschen es bislang gewohnt waren. Restaurants und Cafés sind seit Wochen geschlossen, Einlasssperren vor den Geschäften sorgen für lange Schlangen und viele bleiben lieber zu Hause, als in festlich geschmückten Einkaufszentren nach Geschenken zu suchen. Lag die Zahl der Kunden im Einzelhandel bereits im Oktober und November rund ein Viertel niedriger als im Vorjahr, herrscht mittlerweile ein Total-Lockdown. Nur noch Geschäfte zur Grundversorgung sind geöffnet.

Das spartanische Weihnachtsfest 2020 erinnert manchen Ostdeutschen an alte Zeiten. Auch in der DDR gehörte das Schlangestehen bei kalten Temperaturen zur Vorweihnachtszeit. Die Restaurants waren zwar nicht geschlossen, aber Schilder mit der Aufschrift „Sie werden platziert“ hinderten viele am Eintreten. Glitzernde Shopping Malls gab es schon gar nicht im Arbeiter- und Bauernstaat.

Weihnachten im Sozialismus

Eigentlich war das ganze Weihnachtsfest der SED ein Dorn im Auge. Denn die Geburt Jesu Christi zu feiern, passte nicht in das ideologische Programm der ostdeutschen Kommunisten. „Religion,“ so hatte es der Führer der russischen Bolschewiki, Wladimir I. Lenin, gelehrt, „ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz und ihre Ansprüche auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben ersäufen.“

Während Weihnachten in der Sowjetunion deshalb ein ganz normaler Arbeitstag war und das Fest mit Tannenbaum und Geschenken kurzerhand auf Silvester verlegt wurde, war die SED im Kampf gegen die christliche Tradition weniger erfolgreich. Zwar gelang es ihr, Konfirmation und Firmung zum größten Teil durch die kommunistische Jugendweihe zu ersetzen, doch am Weihnachtsfest hielten die Ostdeutschen hartnäckig fest. Selbst das Politbüro legte am Jahresende eine zweiwöchige Sitzungspause ein.

Die DDR-Führung verlegte sich deshalb darauf, das Fest von seinen religiösen Wurzeln abzukoppeln. Von der Geburt Jesu oder vom Christkind war offiziell so gut wie nie die Rede. Stattdessen sprachen die Staatsmedien nur von Weihnachten oder schlicht von den Festtagen. Das Krippenspiel wurde zum Weihnachtsspiel, das Weihnachtsgeld hieß Jahresendprämie, die Weihnachtsfeier im Betrieb nannte sich offiziell Jahresendfeier. Der immer wieder kolportierte Begriff der Jahresendflügelfigur für die pausbäckigen Engelchen aus dem Erzgebirge fand sich bislang allerdings in keinem Dokument.

Die stille Akzeptanz des Weihnachtsfestes hatte für die SED zur Folge, dass sie jedes Jahr im Dezember mit enormen wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Denn anders als im Kapitalismus, wo Produzenten und Händler um Käufer für ihre Weihnachtsbäume, Lebkuchen oder Kinderspielzeug buhlen, ist im Sozialismus der Staat für Produktion und Handel zuständig – auch beim Weihnachtsgeschäft. Da dieses, wenn es um die Verteilung von Ressourcen oder Lücken bei der Versorgung geht, schnell zu einer politischen Angelegenheit werden kann, musste sich die SED-Spitze höchst selbst regelmäßig mit der Frage befassen, ob für die knapp 17 Millionen DDR-Bürger auch genügend Weihnachtsbäume, Lebkuchen oder Kinderspielzeug zur Verfügung standen.

Das Problem der „Festtagsversorgung“

In den 1950er Jahren fand deshalb spätestens im September beim Minister für Handel und Versorgung eine Dienstbesprechung zum Thema „Weihnachtsversorgung“ statt. Meist ging es dabei um die zahlreichen Versorgungslücken und wie man diese stopfen könnte. In den 1960er Jahren ist in den Unterlagen dann immer häufiger nur noch von „Festtagsversorgung“ die Rede, ein Begriff, den sich in den 1970er Jahren auch Politbüro und Ministerrat zur eigen machten. Die Dokumente dieser Beratungen möchte man Politikern wie Kevin Kühnert, die in Deutschland erneut den Sozialismus einführen wollen, gerne zur Lektüre ans Herz legen, lassen sie doch die Probleme jeder nicht-kapitalistischen Wirtschaftsweise deutlich zutage treten: zu wenige Waren, zu geringe Produktivität, zu viel Bürokratie, kaum Innovationen – und in der Folge rigide Importbeschränkungen und eine horrende Auslandsverschuldung.

Wie sehr die SED-Führung damit zu kämpfen hatte, die Waren für das Weihnachtsfest bereitzustellen, illustriert ein geheimer „Bericht über den Stand der Vorbereitung der Festtagsversorgung 1974“ für den Ministerrat der DDR. Auf zehn Seiten wird darin die lückenhafte Versorgungslage geschildert, wobei die Verfasser vor dem Problem stehen, dass es dem Selbstverständnis der SED zufolge solche Schwierigkeiten im Sozialismus eigentlich gar nicht geben dürfte. Die Versorgungsmängel werden deshalb nur angedeutet – mit Formulierungen wie, dass das Angebot „weiter verbessert“ werde oder dass die Nachfrage „noch nicht voll befriedigt“ werden könne.

Letzteres war zum Beispiel bei „Hohlfiguren“ der Fall – wie Weihnachtsmänner und Kugeln aus Schokolade in dem Bericht genannt werden. Dasselbe wird für die in der DDR beliebte Zigarettensorte „F6“, für Damenblusen, für hochwertige Schuhe sowie für elektromechanische und hölzerne Spielwaren festgestellt. Auch bei modischer Damenbekleidung, Uhren, Tonbandgeräten und Besteck sei ein stabiles Angebot „noch nicht gewährleistet“. Bei Kunstfaserpullovern sei die Nachfrage ebenfalls „noch höher als die Warenbereitstellung.“ Der ständige Gebrauch des Wortes „noch“ in dem Bericht erinnert an den alten DDR-Witz, in dem nach dem Unterschied zwischen dem Sozialismus und einem Märchen gefragt wird. Die Antwort: Ein Märchen fängt an mit „Es war einmal“, der Sozialismus fängt an mit „Es wird einmal.“

Weniger um den heißen Brei herum reden die Autoren bei Korn und Wodka, bei denen der Bedarf schlicht „nicht gedeckt“ werden könne. Auch die Nachfrage nach Wintermänteln in klaren Farbtönen könne „nicht befriedigt“ werden. Bei Geldbörsen und Necessaires aus Leder sei es ebenfalls nicht möglich, „ein ständiges Angebot (zu) sichern“. Wer vorhatte, sich zu Weihnachten einen Fernseher zu kaufen, hatte gleichfalls schlechte Karten, denn die vertraglich zugesicherte Lieferung von fast 50.000 Geräten aus der Sowjetunion war nicht rechtzeitig eingetroffen.

Kaschierter Mangel

Um die Folgen der Mangelwirtschaft zu überdecken, griffen die sozialistischen Planer auf verschiedene Tricks zurück. Bei Wein und Spirituosen wurden kurzerhand die Vorräte des Großhandels geplündert, was den Mangel zeitlich nach hinten verlagerte. Produkte wie Nüsse oder Südfrüchte hingegen wurden gezielt zurückgehalten und erst in den Wochen vor Weihnachten in die Geschäfte gebracht. Durch diesen „konzentrierten Verkauf“, so heißt es in dem Bericht, sei „eine ausreichende Versorgung gewährleistet.“

Zum Dritten wurden die knappen Güter regional unterschiedlich verteilt. Die „vorrangige Versorgung“ von Ost-Berlin, wo der größte Teil der Funktionäre lebte, war laut Ministerratsbeschluss vom 14. November 1974 bei allen Sortimenten „zu gewährleisten“. Der stellvertretende Handelsminister wurde zu diesem Zweck eigens zum Sonderbeauftragten ernannt. Die ländlichen Regionen gingen dagegen leer aus – eine Ungleichbehandlung, die im Misstrauen vieler Ostdeutscher gegenüber der politischen Elite in Berlin bis heute fortwirkt. Wenn in der Hauptstadt Mangelwaren übrig blieben, waren diese „konzentriert“ in den Bezirksstädten, Arbeiterzentren und den Standorten der DDR-Armee zu verkaufen.

Probleme gab es allerdings nicht nur in der Produktion, sondern auch im Handel. Viele Produkte kamen einfach nicht in den Geschäften an – was im Beschluss des Ministerrates nebulös als „Auspack- und Auslieferungsrückstände“ umschrieben wird. Um diese zu beseitigen, sollten auch Verwaltungskräfte des Handels zeitweilig an Schwerpunkten des Warenumschlags eingesetzt werden. Zudem sollten Betriebsverkäufe für Spielwaren und Winterwaren organisiert werden. Ein Problem war auch, dass manche staatlichen Geschäfte einfach die alten Sommerwaren in den Auslagen beließen. Verstärkt sollten deshalb „Sortimentskontrollen“ durchgeführt und „Altbestände herausgelöst“ werden – damit sich in den Läden auch „die Leistungen der Werktätigen (…) in vollem Umfang widerspiegeln“.

Zehn Jahre später hatte sich die Versorgungslage offenbar verbessert – jedenfalls, wenn man einem weiteren Bericht zur Festtagsversorgung Glauben schenkt. Der Rapport, den Politbüro und Ministerrat im September 1983 billigten, kommt zu dem Schluss, dass die Versorgung bei vielen Produkten für das Weihnachtsfest „stabil gesichert“ sei. Bei anderen – zum Beispiel Mandeln, Orangen, Kohl oder Spielwaren – würden zumindest dieselben Mengen wie im Vorjahr bereitgestellt. In Rechnung stellen muss man dabei allerdings, dass der Hang zur Schönfärberei unter SED-Chef Erich Honecker weiter zugenommen hatte. Außerdem lebte der Arbeiter- und Bauern-Staat damals ungehemmter denn je über seine Verhältnisse. Im Sommer 1983 stand die DDR kurz vor der Zahlungsunfähigkeit – bis die Bundesregierung für einen Milliardenkredit bürgte.

Weiterhin Mangelware waren Geldbörsen, Akten- und Reisetaschen. Bei Pyramiden, Nussknackern und Leuchtern aus dem Erzgebirge könne der Nachfrage „wie in den Vorjahren nicht voll entsprochen werden“. Auch bei elektrischen Lichterketten sowie hölzernen und mechanischen Spielwaren sei „die Nachfrage höher als das mögliche Angebot“. Bei Küchen sowie kompletten Schlaf- und Wohnzimmern werde es ebenfalls nicht möglich sein, ein ständiges Angebot zu gewährleisten.

Bei Abfahrts- und Tourenski sowie bei  Eiskunstlaufkomplets und Zigaretten würden dem Bericht zufolge immerhin Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr erreicht. Bananen und Spielzeug wollte man wieder zurückhalten, um sie dann „konzentriert“ in der Vorweihnachtszeit in den Handel zu geben. Probleme gab es offenbar auch bei Glaskugeln für den Weihnachtsbaum, denn der Minister für Glas- und Keramikindustrie wurde beauftragt, eine Angebotslücke im Wert von 1,9 Millionen DDR-Mark „sofort“ zu schließen.

Plan und Wirklichkeit

Ob das gelungen ist, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Überhaupt waren die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest in der Praxis deutlich schwieriger, als es die Berichte nahelegen. So stieg zwar die Zahl der angebotenen Weihnachtsbäume zwischen 1974 und 1983 von 2,5 auf 3,3 Millionen. Doch wie diese aussahen, erfuhr die Führung nicht. Viele Ostdeutsche haben indes noch gut in Erinnerung, dass oft nur Kiefern oder verkümmerte Fichten verkauft wurden – so dass man zwei Bäume erstand, um die Zweige des einen an den kahlen Stellen des anderen zu befestigen. Die prächtigen Tannen wurden hingegen nach Westdeutschland exportiert.

Auch die angeblich ausreichende Versorgung mit Stollen stellte sich in der Praxis anders dar. Viele Bäcker verlangten nämlich von den Kunden, dass sie die Zutaten selbst beschafften. Wer nicht Monate vorher nach den stets knappen Mandeln, Sultaninen oder Korinthen Ausschau gehalten hatte, hatte schlechte Karten. Selbst die staatlichen Großbäckereien kamen nicht an Zitronat und Orangeat heran, so dass sie stattdessen auf kandierte grüne Tomaten und auf Möhren zurückgreifen mussten. “Da war kaum ein Unterschied zu schmecken”, meint die Geschäftsführerin der traditionsreichen Pulsnitzer Lebkuchenfabrik lapidar in einem Buch mit Zeitzeugenberichten zum Weihnachtsfest in der DDR

Lametta gab es zwar genügend in der DDR, doch dieses bestand aus Aluminium und hing deshalb nicht am Baum herunter. Wer schweres West-Lametta aus Zinn und Blei besaß, bewahrte es sorgfältig auf und bügelte es oft am Weihnachtstag wieder glatt. Der „konzentrierte“ Verkauf von Südfrüchten im Dezember bedeutete auch nicht, dass man wenigstens in dieser Zeit nach Belieben Orangen kaufen konnte. Die Abnahme war vielmehr begrenzt und auf dem Lande gab es für jede Familie nur eine einzige Tüte Apfelsinen. Ähnliches galt bei Salzheringen für den in der DDR so beliebten Heringssalat.

Vor allem aber hieß es immer wieder, die Geschäfte abklappern und im Freien Schlange stehen, um für die Kinder den gewünschten Teddy oder am Weihnachtstag die vorbestellte Gans zu erstehen. Besonders begehrte Produkte bekam man nur, wenn man den Verkäufer persönlich kannte – die sogenannte „Bückware“, weil sie sich nicht im Regal befand, sondern unter der Ladentheke. Wer nicht zu den Auserwählten zählte, musste sich etwas anderes ausdenken, zum Beispiel Kuscheltiere selber nähen. Auch nach dem Fest hieß es noch einmal Schlange stehen, um – streng limitiert –Silvesterknaller und Raketen aus dem VEB Pyrotechnik Silberhütte zu bekommen, wofür sich viele bereits in der Nacht anstellten.

Schließlich gab es bestimmte besonders begehrte Produkte – außer im Intershop gegen Devisen – überhaupt nicht in der DDR: Jeans von Levis, Schokolade von Trumpf, Handcreme von Nivea oder Seife der Marke Fa. Diese Dinge bekam nur, wer einen guten Draht zu Verwandten im Westen hatte, denn die schickten in den 1980er Jahren fleißig Pakete in die DDR – rund 25 Millionen pro Jahr. Die Pakete mussten zwar die Aufschrift „Geschenksendung – keine Handelsware“ tragen, doch der Planwirtschaft flossen dadurch kostenlose Importe im Wert von rund fünf Milliarden DDR-Mark zu. Allein die 12.000 Tonnen Kaffee, die per „Westpaket“ – so der Titel eines einschlägigen Buches – jährlich in den Osten gelangten, senkten den Importbedarf um 20 Prozent.

Auch im Jahr 2020 wird der Paketzusteller mehr denn je zum vielbeschäftigten Weihnachtsmann. Anders als zu DDR-Zeiten kann heute allerdings jeder selbst entscheiden, was der Online-Händler nach Hause liefern soll. Und kein Staatssicherheitsdienst prüft mehr, ob sich in den Paketen verbotene Zeitschriften, Bücher, Tonträger oder Medikamente befinden – wie einst zur Weihnachtszeit in der DDR.

 

Der Text erschien zuerst in: Die Welt vom 16. Dezember 2020. Auf Hubertus Knabe.de finden Sie außerdem eine Reihe Fotos zum Thema.

Foto: Imago

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Peter Michel / 24.12.2020

@schneegaß, lass den 2 Teil, jeder hat seine Wahrnehmung von DDR, ich fand die Aufzählung des Herrn Knabe gut, und interessant, so war es auch. Es wurde Dich nicht viel verglichen. Und ob nun dieses ostdeutsche Weihnachten oder jenes neuzeitliche, liegt im Auge des Betrachters. Ich bin am 3. November 89 als Bausoldat eingezogen(und war wohl schon vorher von meinen Eltern in die Opposition geschickt worden), habe mitbekommen, wer dann plötzlich alles zur Demo mitlief, was soll’s, Es hat jede Zeit gute und schlechte Seiten. Kein Grund für Verdauungsschwierigkeiten :-)

Uta Buhr / 24.12.2020

Lieber Herr Bernd @ckermann, gleich Ihnen verstehe ich die teilweise harsche Kritik an Hubertus Knabes Beitrag auch nicht. Dieser “Wessi” bekundet doch Empathie für die betrogene DDR-Bevölkerung, eine Eigenschaft, die ich bei vielen meiner bundesrepublikanischen Mitmenschen oft schmerzlich vermisst habe. Ich fand es immer wieder bewundernswert, wie sich die Bürger der DDR mit den gelinde gesagt schwierigen Verhältnissen im Arbeiter- und Bauernparadies nolens volens arrangiert und das Beste daraus gemacht haben. Es gab durchaus Unterschiede im Ostblock. Ich erinnere mich an eine Dienstreise nach Prag kurz vor Weihnachten im Jahre 1987,  Hier gab es in den Läden und an den Marktständen Apfelsinen, Bananen und so ziemlich alles, was zum Fest gehört. Es herrschte echte Weihnachtsstimmung. Auf meinem Abstecher nach Ost-Berlin fiel ich aus allen Wolken angesichts der Tristesse, die mir begegnete. Identisch in beiden Ländern waren allerdings die martialischen, extrem unfreundlichen,. zum Teil gar feindseligen Kontrollorgane an den Grenzen, die am liebsten noch die Zahnpastatube im Gepäck nach einem etwaigen Flüchtling abgedrückt hätten. Tempi passati. Gott sei Dank. Was die Zukunft bringt, bleibt abzuwarten. Rosig wird sie nicht werden. Dennoch - allen im Forum schöne Feiertage!

Lutz Rolf / 24.12.2020

Herr Knabe,da fehlt Ihnen dann doch die DDR-Praxis,aus eigener,26-jähriger Erfahrung darf ich Ihnen versichern,es gab in der DDR Warentechnisch alles…... nur nicht für 17 Millionen !! verstanden ?

N.Lehmann / 24.12.2020

Merkel versucht das zwar gerade durchzudrücken, aber die Ossis werden auch das zu umgehen wissen. Die Wessis leider verblödet, haben sich nicht die Mühe gemacht nach dem Fall der Mauer dort hinzufahren. Dann hätten sie das Grau der Städte und die in Arbeiterkleidung auf den Boden starrenden Menschen erleben können. Waren schon gar nicht in den ehem. Gus-Staaten, sondern beim Ballermann und Kuba ist ja soooo nostalgisch?! Für Demokratie zu blöd, Angst vorm Kommunismus, aber vom Sozialismus rot bis braun, hatte man schon gehört. Also der Ökosozialismus kann doch nicht so schlecht sein. Was Merkel, Berbeck und Habock so schwafeln, ist derselbe Dünnschiss, wie im Bekanntenkreis?! Möge der Stern von Bethlehem, die geistig umnachteten erhellen, denn DDR-Weihnachten steht vor der Tür.

Helmut Scheid / 24.12.2020

Ich weiß nicht was schlimmer ist, die ehemaligen DDR Verhältnisse oder dieser Schwachsinn mit den sich steigernten Lockdowns und komplette Zerstörung des Mittelstandes durch eine kriminelle Vereinigungen, der mit Verlaub diesen “Volltrottel” in Berlin und in 16 Bundesländern! Wahrscheinlich werden wir nach weiteren Lookdowns, kaschiert durch scheinbar ständig mutierende Viren, “versorgungstechnisch” schlechtere Verhältnisse im vereinigten deutschen Königreich (inklusive einer psychisch kranken Königin) bekommen als sich die Bevölkerung vorstellen kann! Ja, gebe zu ist ein bißchen übertrieben aber ich sehe und fühle das bereits jetzt schon…................

Friedrich Richter / 24.12.2020

In meiner Erinnerung war Weihnachten im Osten weniger konsumorientiert. Stollen und Plätzchen wurden selbst gebacken, der Heringssalat wurde selbst zubereitet, die Zutaten wusste man sich irgendwie zu beschaffen; man kannte einen Förster, der einem einen vernünftigen Weihnachtsbaum besorgte usw.. Das gehörte alles irgendwie zum Ritual dazu. Es fing auch alles später an. Als Kind bekam man nach meiner Erinnerung von Weihnachten erst im Dezember etwas mit, was ich aus heutiger Sicht nicht so schlecht finde. Über das Westpaket hat man sich natürlich immer gefreut. Alles war etwas mühseliger und ärmlicher, aber der Staat, der sonst seine Finger überall drin hatte, ließ einen zu Weihnachten tunlichst in Ruhe. Ich wünsche mir diese Zeit trotzdem nicht zurück und halte einen Vergleich nicht für gerechtfertigt. Die Zeichen der Zeit sind allerdings beunruhigend. Schließlich ist nicht die Momentaufnahme, sondern die Beobachtung über einen gewissen Zeitraum interessant.

Mats Skinner / 24.12.2020

Weihnachten gab`s Geschenke vom Weihnachtsmann, für christlich geeichte Kinder gerne statt dessen vom Christkind. War uns aber egal, Hauptsache die Geschenke kamen unseren Wunschzetteln nach oder waren sogar aus dem Westen. Dann roch die Bude schon mal wie eine Intershop von innen, alles bekam so einen magischen Glanz, vor allem die Nase vom Onkel, die mit jedem Punschglas röter wie die Gesinnung wurde, an Rentiere war damals noch nicht zu denken. Im Gegensatz zu den Dörfern, wo die Stromabschaltungen über einen Lautsprecher am Rat der Gemeinde angekündigt wurden, war in Ost-Berlin nichts davon zu bemerken.Vielleicht aber auch nur, weil die Grenzbeleuchtung am gleichen Zählerumlauf hing, denn Erschossen wurde rund um die Uhr, sozusagen Shootdown 24/7. Damals war die Differenzierung klarer, so wie das schwarz-weiss-Fernsehen. Entweder man hatte West-Verwandte oder nicht. Oder Beziehungen und bekam ein Stück Wild zur Feier oder wieder nur Kohl. Der Rest wurde (sich) schön getrunken. Da wurde selbst Tante Ilse (keiner will`se) zur Miss Festtagsbraten. Mit etwas Phantasie war man dann auch im Winterwunderland. Hauptsache man blieb neugierig, auf das was noch kommen mag. Heute im Überfluss an Waren bleibt es spannend, die wirklichen Schätze noch zu erkennen und zu heben. Wahre Freunde sind wertvoller denn je und wer nicht daran glaubt, das hinter der nächsten Ecke ein maskentragender Kontaktbereichsbeamter steht, der braucht auch keine Angst vor dem Überwachungsstaat zu haben. In diesem Sinne: Bim bam, oder wie Didi Hallervorden sagen würde: Palim palim. Und bleibt neugierig!

Ilona Grimm / 24.12.2020

Nachdem ich jetzt alle Kommentare gelesen habe, melde ich mich noch einmal. Ich denke, dass sowohl der Freiheitswille des Menschen als auch die Bedürfnisse an das Leben individuell sehr verschieden sind. Daher hat der eine keine großen Probleme mit der „eingeschränkten“ Bewegungs-, Reise-, Meinungs- und Atemfreiheit, der andere kann sie kaum aushalten. Und der eine braucht zu einem erfüllten Leben unbedingt Bier oder Schampus und Schnitzel oder Hummer und ein großes Auto, während der andere auch ohne in Not zu leben anspruchslos ist und sich mit einer alten Nuckelpinne gegnügt. Deshalb sind die Wahrnehmungen dessen, was Mangel ist, so verschieden. Herr Knabe hat sich rein auf die Aspekte der immer in die Pleite führenden Planwirtschaft konzentriert.—//—Kevin Kühnert macht sich keine Gedanken, welche Auswirkungen die Realisierung seiner kommunistischen Träume auf ihn persönlich hätte, weil er weiß, dass er auf jeden Fall zur mit allen Luxusgütern versorgten Elite gehören würde. Solange jedenfalls, bis er, der gute Genosse, von einem anderen guten Genossen gut abgeschossen würde.

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