Hubertus Knabe, Gastautor / 26.08.2023 / 06:00 / Foto: Imago / 110 / Seite ausdrucken

Deutschland eifrig Spitzelland

Die Bundesregierung lässt über 100.000 Meldestellen einrichten, bei denen Beschäftigte Hinweise auf Straftaten melden können. Vorgeschrieben ist dies im neuen Hinweisgeberschutzgesetz. Das Gesetz könnte eine Welle von Denunziationen auslösen. Der Autor ist Historiker und war bis 2018 Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Der Satz erinnert an eine Stasi-Richtlinie: „Die Personen, die in einer Meldestelle für die Entgegennahme von Meldungen zuständig sind, dokumentieren alle eingehenden Meldungen in dauerhaft abrufbarer Weise unter Beachtung des Vertraulichkeitsgebots.“ Die Anordnung stammt indes nicht aus der Feder Erich Mielkes, sondern aus einem Gesetz des Deutschen Bundestages. Rund 90.000 Unternehmen sowie tausende öffentliche Einrichtungen müssen danach sogenannte Meldestellen einrichten, bei denen Beschäftigte Vorgänge melden können, die ihrer Ansicht nach gegen Recht und Gesetz verstoßen.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit wird in Deutschland in diesen Wochen ein neues Meldesystem für Hinweise auf Straftaten aufgebaut. Arbeitgebern, die sich nicht daran beteiligen, droht eine Geldbuße von bis zu 20.000 Euro. Zusätzlich bilden Bund und Länder sogenannte externe Meldestellen, die betriebsübergreifend ihre Dienste anbieten. Die über 100.000 neuen Meldestellen sollen nicht nur passiv Meldungen entgegennehmen, sondern auch eigene Untersuchungen durchführen. Auf diese Weise entsteht ein neuer, riesiger Ermittlungsapparat, der weder im Grundgesetz noch in den Verfassungen der Länder vorgesehen ist.

Vorgeschrieben ist all dies im neuen Hinweisgeberschutzgesetz, das am 2. Juli in Kraft getreten ist. Danach muss, wer mehr als 49 Mitarbeiter beschäftigt, eine separate Stelle einrichten, an die man im Arbeitsleben beobachtete Straftaten melden kann. Jede Stelle muss dazu eigene Meldekanäle betreiben, über die Informanten schriftlich, mündlich oder telefonisch berichten können. Die Meldestellen stehen nicht nur den eigenen Mitarbeitern offen, sondern auch anderen Personen.

Unter Bezugnahme auf das Gesetz trat am 11. August auch eine Verordnung über die Schaffung einer zentralen Meldestelle des Bundes in Kraft. Diese soll Personen beraten, die „in Erwägung ziehen, eine Meldung zu erstatten.“ Außerdem steht sie denjenigen zur Verfügung, die sich nicht an die Meldestelle im eigenen Unternehmen wenden wollen. Im Internet stellt die Bundesstelle dazu eigene Meldekanäle zur Verfügung, die ab dem 1. Juli 2024 auch die anonyme Kommunikation mit Informanten erlauben sollen. Die Bundesstelle verfügt über 22 Mitarbeiter und kostet den Steuerzahler jährlich rund fünf Millionen Euro.

Deutschland wieder eifriger als der Rest Europas

Der Anstoß für das neue Meldesystem kam aus Brüssel. Auf Vorschlag der EU-Kommission verabschiedete das Europäische Parlament 2019 eine Richtlinie zum Schutz von sogenannten Whistleblowern. Die Mitgliedstaaten sollten sie innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht überführen. Doch während Frankreich und Österreich nur das Nötigste übernahmen, machte die Ampel-Regierung daraus ein 19-seitiges, detailversessenes Mammutwerk.

Den Inhalt der Richtlinie weitete die Bundesregierung dabei massiv aus. Ziel der EU war es nämlich nur, das Unionsrecht besser durchzusetzen und Personen, die Verstöße dagegen melden, wirkungsvoll zu schützen. Das deutsche Gesetz macht dagegen private und öffentliche Arbeitgeber zu einer Art Hilfspolizei. Die Meldestellen müssen nicht nur Hinweise auf Straftaten aller Art, sondern auch auf eine Fülle anderer Delikte verfolgen. Sogar für Äußerungen von Beamten, „die einen Verstoß gegen die Pflicht zur Verfassungstreue darstellen,“ sind sie zuständig.

Bei der Abfassung des Gesetzes war die Bundesregierung sichtlich bemüht, es potenziellen Informanten leicht zu machen. Das Geschäftsgeheimnis, das Steuergeheimnis und das Sozialgeheimnis wurden für sie außer Kraft gesetzt. Einzige Bedingung ist, dass der Informant „hinreichenden Grund zu der Annahme hatte, dass die Weitergabe oder die Offenlegung des Inhalts dieser Informationen notwendig ist, um einen Verstoß aufzudecken“. Auch anonyme Hinweise sollen die Meldestellen bearbeiten.

Repressalien gegen Informanten – vom Gesetz euphemistisch als „Hinweisgeber“ bezeichnet – sind hingegen verboten. Wer gegen diese Auflage verstößt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Auch Falschmeldungen sollen straflos bleiben. Theoretisch muss der Informant zwar den dadurch entstandenen Schaden ersetzen, doch nur wenn er vorsätzlich oder grob fahrlässig handelte. Da die Meldestellen zur Vertraulichkeit verpflichtet sind und der Schaden einer falschen Aussage schwer zu bemessen ist, dürfte die Durchsetzung eines solchen Anspruchs in der Praxis kaum möglich sein.

Informanten genießen zudem einen weitgehenden Kündigungsschutz. Behauptet nämlich ein Beschäftigter, dass seine berufliche Benachteiligung aufgrund einer Meldung erfolgte, muss ihm der Arbeitgeber das Gegenteil beweisen. Von Kündigung oder Abstieg bedrohte Arbeitnehmer könnten deshalb versucht sein, schnellstmöglich eine Meldung einzureichen – und dann zu behaupten, diese sei die Ursache der Maßnahme.

Die neue Meldestellen-Industrie

Das neue Gesetz stellt den vorläufigen Höhepunkt einer länger anhaltenden Entwicklung dar: Immer häufiger animiert der deutsche Staat seine Bürger, unliebsame Mitbürger anzuschwärzen. Während das Strafgesetzbuch aus gutem Grund ausschließlich vorschreibt, geplante schwere Straftaten anzuzeigen, damit diese noch verhindert werden können, hat sich in Deutschland mittlerweile eine regelrechte Meldestellen-Industrie entwickelt.

Seit anderthalb Jahren betreibt zum Beispiel das Bundeskriminalamt eine Zentrale Meldestelle für sogenannte Hasspostings im Internet. Im Juli 2022 richtete die nordrhein-westfälische Landesregierung vier Meldestellen ein, die „Vorfälle auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenze erfassen“ sollen. Auch Hessen und Baden-Württemberg betreiben derartige Stellen. Darüber hinaus unterhalten zahlreiche NGOs private Internet-Portale, bei denen man Hate SpeechMenschenfeindlichkeitAntiziganismusRassismusMuslimfeindlichkeitAntisemitismusQueerfeindlichkeit oder Anti-Feminismus melden kann. Die „Petz-Portale“, wie sie von Kritikern genannt werden, arbeiten praktisch alle auf Kosten des Staates.

Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher, als ähnliche Portale noch 2018 auf heftige Kritik stießen. Die Hamburger AfD-Fraktion hatte damals im Internet die Möglichkeit eröffnet, mitzuteilen, wenn sich Lehrer politisch nicht neutral verhielten. Auch in anderen Bundesländern richtete die AfD solche Seiten ein. Die damalige Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) kritisierte das Vorgehen mit den Worten: „Organisierte Denunziation ist ein Mittel von Diktaturen.“ Ähnlich äußerte sich die Ehefrau von Olaf Scholz, Britta Ernst (SPD), die damals Bildungsministerin von Brandenburg war. Ihr zufolge fühlten sich gerade in den ostdeutschen Bundesländern viele „zu Recht an Stasi-Überprüfungsmethoden erinnert“. Datenschutzbeauftragte mehrerer Länder untersagten der AfD daraufhin den Betrieb der Seiten.

Tatsächlich ist es von der Meldung zur Denunziation nur ein kleiner Schritt, wie Untersuchungen zeigen. Wer einem Vorgesetzten, Arbeitskollegen oder Lieferanten Straftaten vorwirft, aber den Weg zur Polizei scheut, hat dafür nämlich häufig private Motive: Manche erhoffen sich persönliche Vorteile, andere wollen sich für etwas rächen, viele suchen schlicht nach Anerkennung. Auch Schadenfreude – ein Wort, das es nur im Deutschen gibt – kann eine Rolle spielen.

Kriminologen haben deshalb schon vor Jahren vor dem Missbrauch von Online-Strafanzeigen gewarnt. Die leichte Handhabung führe nicht nur zu einem Anstieg der Meldungen. Sie verleite auch dazu, spontan und emotional – womöglich sogar unter Alkoholeinfluss – zu agieren. Strafbare Merkmale könnten dadurch überbetont oder erfunden werden. Verstärkend wirke, dass man keinem Polizeibeamten mehr gegenüber sitze, der einen über die Folgen einer Falschaussage belehre. „Die Falschanzeige zur Schädigung eines Anderen wird wegen der angenommenen größeren Anonymität wahrscheinlicher“, resümierte der Strafrechtler Jens Puschke. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kam die Datenschützerin Marie-Theres Tinnefeld, die insbesondere die Möglichkeit, Hinweise anonym abzugeben, kritisierte. Für den Whistleblower berge sie die Versuchung, „wissentlich oder nachweislich unrichtige Tatsachenbehauptungen aufzustellen, die anderen Mitarbeitern oder dem Ruf des Unternehmens schaden.“

„Hinweisgeber“ im Nationalsozialismus und in der DDR

Deutschlands historische Erfahrungen bestätigen diese Warnungen. Die Folgen privater Anzeigen sind insbesondere für das NS-Regime gut erforscht. Ob „Rassenschande“, „Wehrkraftzersetzung“ oder „heimtückische Angriffe auf Staat und Partei“ – fast immer wurden die entsprechenden Verfahren durch freiwillige Mitteilungen initiiert. Die meisten Informanten zogen es dabei vor, sich an die Zellen-, Block- oder Kreisleiter der NSDAP statt an die Polizei zu wenden. „Auf diese Weise gelang es den Machthabern, in die Privatsphären einzudringen und in engsten Kreisen gegenseitiges Misstrauen zu erzeugen“, schreibt Karol Sauerland in seinem Buch „30 Silberlinge“. Den meisten Denunziationen hätten dabei persönliche Motive zugrunde gelegen.

Die Flut der Denunziationen war selbst den NS-Führern zu viel. Wiederholt warnte die Gestapo vor einem Anheizen der Meldebereitschaft. Denn wenn der Staat massenhaft für die Austragung persönlicher Konflikte instrumentalisiert wird, fehlen ihm die Kapazitäten, gegen die aus seiner Sicht tatsächlich gefährlichen Personen zu ermitteln. Als Reinhard Heydrich dem Ministerrat 1939 eine Verordnung vorlegte, die alle Deutschen dazu verpflichten sollte, jede wahrgenommene Straftat zu melden, stieß er deshalb auf einhellige Ablehnung. Sogar Joseph Goebbels meinte, durch die Verordnung „würde ein Denunziantentum gezüchtet werden, gegen das die Bestrafung der falschen Anzeige nur ein unvollkommenes Abwehrmittel bietet“.

In der DDR waren Denunziationen stärker geächtet als im Nationalsozialismus. „Ehepartner denunzierten sich nur im Ausnahmefall untereinander, auch die Bindungen zwischen Kindern und Eltern wirkte in der Regel stark und nachhaltig,“ heißt es in einer Studie der Historikerin Anita Krätzner-Ebert. Die Machthaber entwickelten daher ein ausgefeiltes System, selbst Informanten zu rekrutieren und gezielt einzusetzen. Dazu zählten nicht nur die Inoffiziellen Mitarbeiter der Stasi, sondern auch die Abschnittsbevollmächtigten der Polizei, die Hausbuchführer und weitere „Auskunftspersonen“. Die so organisierte Überwachung hatte ein tiefes Misstrauen in der Gesellschaft zur Folge.

Drohende Denunziation untergräbt die Meinungsfreiheit

Welche Folgen das neue Meldesystem der Bundesregierung haben wird, ist noch nicht abzusehen. Im besten Fall wird es von der Bevölkerung ignoriert. Dann ist es nur eine weitere bürokratische Last für private und öffentliche Arbeitgeber. Im schlechtesten Fall wird es massenhaft genutzt und vergiftet dadurch sukzessive die Sozialbeziehungen. Denn wer bei jeder Tätigkeit und jedem Gespräch daran denken muss, dass einer Meldestelle davon Mitteilung gemacht werden könnte, entwickelt einen Argwohn, wie man ihn sonst nur aus Diktaturen kennt.

Dabei hat schon jetzt eine wachsende Zahl von Bundesbürgern Angst, sich im Alltag offen zu äußern. Bei einer Befragung im Jahr 2021 hatten nur noch 45 Prozent das Gefühl, man könne in Deutschland seine politische Meinung frei sagen – der tiefste Wert seit Jahrzehnten. Die Angst beruhte dabei nicht auf Bestimmungen des Strafgesetzbuches, sondern auf gesellschaftlichen Sanktionen. Diese Unsicherheit dürfte durch das neue Meldesystem weiter verstärkt werden. Am Ende könnte eine Gesellschaft entstehen, die keine Privatheit mehr kennt, sondern sich nach staatlichen Vorgaben selbst kontrolliert.

Bleibt noch die Frage, wer für das neue Meldesystem verantwortlich ist. Die Grünen legten bereits 2018 einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Das damals noch von der SPD geführte Justizministerium veröffentliche 2020 einen ersten Referentenentwurf für das Gesetz. Nach den Bundestagswahlen im September 2021 präsentierte Justizminister Marco Buschmann (FDP) dann einen eigenen Entwurf. Trotz heftiger Kritik, unter anderem der Bundesrechtsanwaltskammer, beschlossen die Koalitionsfraktionen im Dezember 2022 im Alleingang das „Gesetz für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen“.

In Kraft treten konnte es damals jedoch nicht. Die unionsregierten Länder stoppten das Gesetz im Bundesrat, weil der Zwang zur Einrichtung anonymer Meldekanäle kleine und mittlere Unternehmen zu sehr belasten würde. Der Vermittlungsausschuss empfahl deshalb geringfügige Änderungen. Endgültig verabschiedet wurde das „Hinweisgeberfördergesetz“, wie es besser heißen müsste, am 11. Mai 2023 – mit den Stimmen von SPD, CDU, CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen.

 

Hubertus Knabe, geb. 1959, ist ein deutscher Historiker. Er war Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ab ihrer Gründung im Jahr 2000 bis zum September 2018. Knabes Veröffentlichungen widmen sich der Westarbeit der DDR-Staatssicherheit, den Oppositionsbewegungen im Ostblock, der ostdeutschen Nachkriegsgeschichte sowie der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dieser Texte findet sich mit  zusätzlichen Quellen und Ivielen weiteren interessanten Texten auch auf Hubertus.Knabe.de

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Thomas Kache / 27.08.2023

Ich bin erst kürzlich zufällig auf einen Wikipedia- Eintrag gestoßen, welcher die Zugehörigkeit ehemaliger NSDAP- Mitglieder in politischen Parteien nach ˋ45 zum Thema hat. Bei den sogenannten Liberalen, aber auch bei SPD/SED sind jede Menge von denen untergekommen. Ist es falsch, wenn ich da einen gewissen Zusammenhang sehe? Die Deutschen können einfach nicht von liebgewordenen Gewohnheiten lassen. Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant. Widerliches Pack. Das die Merz- Truppe auch zugestimmt hat zeigt einmal mehr, wie sehr diese Truppe von der MfS- Merkel korrumpiert worden ist.

Holger Hertling / 27.08.2023

Ganz wunderbar - ich möchte gerne Karl Lauterbach, MdB, melden - wegen massenhafter Vergiftung (oftmals mit Todesfolge oder Lebenslangen Folgeschäden) und Hetzpropaganda wider den gesunden (!) Menschen (!) Verstand (!) mit unerforschten Stoffen, Drogen und Schmierchemie, die nicht für Menschenkörper zugelassen hätte werden dürfen.

Gabriele Klein / 26.08.2023

PS: Hier noch die Quellenangaben: Siehe TAZ Artikel “Mit SS-Symbolen und Hitlergruß”  v. 29.4. 21 ,v. Bernhard Clasen Zur Geburtstagsfeier anlässlich der Gründung der Waffen SS Galizien u. dem Aufmarsch diesbezüglich ließ anscheinend die Polizei die Straßen f. den Verkehr teils sperren (amtierender Bürgermeister war V. Klitschko)  Zum “Prösterchen”  mit diesem, so circa ein Jahr danach siehe u.a. Münchner Merkur “Shitstorm für SPD-Politiker wegen Foto mit Klitschko - „Prösterchen auf den Krieg“27.07.2022, Von: Patrick Freiwah. (Soviel nicht nur zum Krieg sondern auch zu manch braunem “Duftzeichen” das manch lautstarker “Antifaschist” hinterlässt…..Womit ich wieder bei meiner Anfangsthese wären: Man kann nicht mit der Lüge hausieren gehen um die Früchte der Wahrheit zu ernten. Oder: Lügen haben kurze Beine, und die verhindern dass selbst ein hohes Tier wie z.B. ne Gieraffe die süßen Früchte der Wahrheit, trotz langem Halse je erreicht…...

Gottfried Meier / 26.08.2023

Warum denke ich da zuerst an Stasi?

A. Ostrovsky / 26.08.2023

@Ludwig Luhmann : >>Spitzeltest Nr. 2: Ich sag es gerne nochmal: Die DDR wurde deshalb geöffnet, damit das passiert, was jetzt passiert. Nur Schwachköpfe können nach Merkels Davoser Transformationsrede aus dem Jahr 2020 noch glauben, dass es die Demonstranten waren, die die DDR angeblich zu Fall gebracht haben. Spitzel sind überall. Überall bedeutet tatsächlich überall!<<  Was Sie da für Hintergrundinformationen haben, erstaunlich. Sie unterstellen den politischen “Eliten” in der DDR eine Denkweise, in der sie ihre eigenen Interessen ignorieren mussten. Sie haben die Macht verloren. Das war das Schlimmste für diese Leute. Jetzt kommen Sie mit einer Denkweise der US-Thinktanks und stellen Vermutungen an, nein, Sie wissen es genau.  Dabei haben Sie eben keine Erfahrungen mit den DDR-Oberen, allenfalls mit US-Diensten. Wenn Sie nun noch erklären, die DDR wurde nicht von ihren SED-Eliten geöffnet, sondern von den US-Diensten, die eigentlich die geheimen Befehlsgeber hinter Mielke, Ulbricht und Honecker waren, wird notfalls ein Schuh draus. Die “Öffnung” entspricht nur dem Denken und der Interessenlage der US-Eliten, nicht der SED und nicht der KPdSU.. Allenfalls die KPdSU könnte ihr Interesse an Ostdeutschland verloren haben, weil der Uranbergbau praktisch erschöpft war. Der war ja auch der Grund, warum Stalin damals bereit war, Sachsen und Thüringen gegen Westberlin mit den USA zu tauschen. Der ganze Ostblock war nur deshalb unter militärischer und ideologischer Kontrolle der Russen, damit ihr Uran-Abbaugebiet im Osten Deutschlands keine Exklave ist, die sie militärisch nicht sichern konnten. Stalin dachte nicht ideologisch. Er dachte militärisch und seine Nachfolger dachten teilweise gar nicht mehr. Ihre These, dass der Geheimdienst des Ostens (wie ein Monolith) die Macht abgegeben hat, um den Westen zu unterwandern, ist trotzkistisch. Die Trotzkisten sind aber im Westen, nicht im Osten. Im Osten herrschte der Stalinismus. Geschichtsklitterei vom Feinsten!

Thea Wilk / 26.08.2023

Artikel-Zitat: „Der Anstoß für das neue Meldesystem kam aus Brüssel. Auf Vorschlag der EU-Kommission…“—-Das gleiche Spielchen kann die Regierung auch mit Vorgaben der WHO, der UNO etc. pp. spielen. So tun als ob sie etwas umsetzen müssen, was andere beschlossen haben. Dabei sitzen sie selber in diesen Organisationen und arbeiten selber die Beschlüsse aus, die dann scheinbar von außen kommen und umgesetzt werden müssen.

W. Renner / 26.08.2023

Gestapo-Stasi Staat halt, wie die Welt ihn kennt. Im Stechschritt von einem Untergang zum nächsten. Diesmal halt in Regenbogenuniform.

Gabriele Klein / 26.08.2023

@Burig: Keine Sorge, d.Böse geht a. Ende an sich selbst z. Grunde aus Gründen d.Logik. Denn, man kann nicht mit der “Lüge” hausieren gehen um die Früchte der Wahrheit zu ernten. Achtung Populismus, jetzt kommts: ....So einfach ists!.... Ganz im Ernst und tatsächlich. . Oder anders ausgedrückt:“You cannot have the cake and eat it too"Und, mit Sozialismus im urspr. Sinn hat das was wir derzeit erleben sowieso nix zu tun. Zu Schuld/Versagen: das sehe ich sowohl im Osten wie Westen. Auf beiden Seiten blieb der braune Schoß recht fruchtbar noch.  siehe dazu diverse Achgut Autoren u.Kommentare v. “Ossis” u.“Wessis"a.d. “Achse”  oder wie wärs mit nem “Prösterchen” i.d. Ukraine nach .d.Geburtstagsfeier d.SS Division Galizien? An den Autor: Danke wie immer für wohlbegründete Schreibe! Nur eines würde mich jetzt noch interessieren: Wer genau regte das alles in Brüssel eigentlich an?  Entpuppte sich nicht dereinst hinter dem Migration Agreement das uns über die UN ereilte am Ende nicht das deutsche Auswärtige Amt zusammen mit einer Dame aus Kanada als Initiator.?  Was mich immer wieder beeindruckt ist diese Bescheidenheit der Brüsseler Bürokraten. Fast nie find ich den echten “Leistungsträger” raus..  Von daher sei mein Ruf nach Brüssel: keine falsche Bescheidenheit !! Ehre wem Ehre gebührt. Treten Sie ans Licht!  Zu den über 100.000 angedachten Meldestellen (zusätzlich zum “Sorgentelefon” bei Demokratie leben ?) kann ich nix sagen da es mir hier Sprache verschlägt. Doch halt, wie wärs mit einer Meldung der vielen Meldestellen ans Guinessbuch der Rekorde?  Aber Achtung: Fake News: Die Behauptung, es wurden 300.000 Meldestellen gegründet um des “wahre” Geschlecht aller heutigen wie zukünftiger deutschen Bürger zu ermitteln u. erfassen stimmt nicht

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