Hubertus Knabe, Gastautor / 24.12.2020 / 06:25 / Foto: Imago / 96 / Seite ausdrucken

Weihnachten wie in der DDR?

Verschlossene Restaurants, Schlangen beim Einkauf, Basteln statt Shoppen – Weihnachten 2020 erinnert in mancher Beziehung an den kargen Alltag in der DDR. Doch im Sozialismus waren die Festtage mit ungleich größeren Herausforderungen verbunden.

Dieses Weihnachten ist anders, als die Deutschen es bislang gewohnt waren. Restaurants und Cafés sind seit Wochen geschlossen, Einlasssperren vor den Geschäften sorgen für lange Schlangen und viele bleiben lieber zu Hause, als in festlich geschmückten Einkaufszentren nach Geschenken zu suchen. Lag die Zahl der Kunden im Einzelhandel bereits im Oktober und November rund ein Viertel niedriger als im Vorjahr, herrscht mittlerweile ein Total-Lockdown. Nur noch Geschäfte zur Grundversorgung sind geöffnet.

Das spartanische Weihnachtsfest 2020 erinnert manchen Ostdeutschen an alte Zeiten. Auch in der DDR gehörte das Schlangestehen bei kalten Temperaturen zur Vorweihnachtszeit. Die Restaurants waren zwar nicht geschlossen, aber Schilder mit der Aufschrift „Sie werden platziert“ hinderten viele am Eintreten. Glitzernde Shopping Malls gab es schon gar nicht im Arbeiter- und Bauernstaat.

Weihnachten im Sozialismus

Eigentlich war das ganze Weihnachtsfest der SED ein Dorn im Auge. Denn die Geburt Jesu Christi zu feiern, passte nicht in das ideologische Programm der ostdeutschen Kommunisten. „Religion,“ so hatte es der Führer der russischen Bolschewiki, Wladimir I. Lenin, gelehrt, „ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz und ihre Ansprüche auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben ersäufen.“

Während Weihnachten in der Sowjetunion deshalb ein ganz normaler Arbeitstag war und das Fest mit Tannenbaum und Geschenken kurzerhand auf Silvester verlegt wurde, war die SED im Kampf gegen die christliche Tradition weniger erfolgreich. Zwar gelang es ihr, Konfirmation und Firmung zum größten Teil durch die kommunistische Jugendweihe zu ersetzen, doch am Weihnachtsfest hielten die Ostdeutschen hartnäckig fest. Selbst das Politbüro legte am Jahresende eine zweiwöchige Sitzungspause ein.

Die DDR-Führung verlegte sich deshalb darauf, das Fest von seinen religiösen Wurzeln abzukoppeln. Von der Geburt Jesu oder vom Christkind war offiziell so gut wie nie die Rede. Stattdessen sprachen die Staatsmedien nur von Weihnachten oder schlicht von den Festtagen. Das Krippenspiel wurde zum Weihnachtsspiel, das Weihnachtsgeld hieß Jahresendprämie, die Weihnachtsfeier im Betrieb nannte sich offiziell Jahresendfeier. Der immer wieder kolportierte Begriff der Jahresendflügelfigur für die pausbäckigen Engelchen aus dem Erzgebirge fand sich bislang allerdings in keinem Dokument.

Die stille Akzeptanz des Weihnachtsfestes hatte für die SED zur Folge, dass sie jedes Jahr im Dezember mit enormen wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Denn anders als im Kapitalismus, wo Produzenten und Händler um Käufer für ihre Weihnachtsbäume, Lebkuchen oder Kinderspielzeug buhlen, ist im Sozialismus der Staat für Produktion und Handel zuständig – auch beim Weihnachtsgeschäft. Da dieses, wenn es um die Verteilung von Ressourcen oder Lücken bei der Versorgung geht, schnell zu einer politischen Angelegenheit werden kann, musste sich die SED-Spitze höchst selbst regelmäßig mit der Frage befassen, ob für die knapp 17 Millionen DDR-Bürger auch genügend Weihnachtsbäume, Lebkuchen oder Kinderspielzeug zur Verfügung standen.

Das Problem der „Festtagsversorgung“

In den 1950er Jahren fand deshalb spätestens im September beim Minister für Handel und Versorgung eine Dienstbesprechung zum Thema „Weihnachtsversorgung“ statt. Meist ging es dabei um die zahlreichen Versorgungslücken und wie man diese stopfen könnte. In den 1960er Jahren ist in den Unterlagen dann immer häufiger nur noch von „Festtagsversorgung“ die Rede, ein Begriff, den sich in den 1970er Jahren auch Politbüro und Ministerrat zur eigen machten. Die Dokumente dieser Beratungen möchte man Politikern wie Kevin Kühnert, die in Deutschland erneut den Sozialismus einführen wollen, gerne zur Lektüre ans Herz legen, lassen sie doch die Probleme jeder nicht-kapitalistischen Wirtschaftsweise deutlich zutage treten: zu wenige Waren, zu geringe Produktivität, zu viel Bürokratie, kaum Innovationen – und in der Folge rigide Importbeschränkungen und eine horrende Auslandsverschuldung.

Wie sehr die SED-Führung damit zu kämpfen hatte, die Waren für das Weihnachtsfest bereitzustellen, illustriert ein geheimer „Bericht über den Stand der Vorbereitung der Festtagsversorgung 1974“ für den Ministerrat der DDR. Auf zehn Seiten wird darin die lückenhafte Versorgungslage geschildert, wobei die Verfasser vor dem Problem stehen, dass es dem Selbstverständnis der SED zufolge solche Schwierigkeiten im Sozialismus eigentlich gar nicht geben dürfte. Die Versorgungsmängel werden deshalb nur angedeutet – mit Formulierungen wie, dass das Angebot „weiter verbessert“ werde oder dass die Nachfrage „noch nicht voll befriedigt“ werden könne.

Letzteres war zum Beispiel bei „Hohlfiguren“ der Fall – wie Weihnachtsmänner und Kugeln aus Schokolade in dem Bericht genannt werden. Dasselbe wird für die in der DDR beliebte Zigarettensorte „F6“, für Damenblusen, für hochwertige Schuhe sowie für elektromechanische und hölzerne Spielwaren festgestellt. Auch bei modischer Damenbekleidung, Uhren, Tonbandgeräten und Besteck sei ein stabiles Angebot „noch nicht gewährleistet“. Bei Kunstfaserpullovern sei die Nachfrage ebenfalls „noch höher als die Warenbereitstellung.“ Der ständige Gebrauch des Wortes „noch“ in dem Bericht erinnert an den alten DDR-Witz, in dem nach dem Unterschied zwischen dem Sozialismus und einem Märchen gefragt wird. Die Antwort: Ein Märchen fängt an mit „Es war einmal“, der Sozialismus fängt an mit „Es wird einmal.“

Weniger um den heißen Brei herum reden die Autoren bei Korn und Wodka, bei denen der Bedarf schlicht „nicht gedeckt“ werden könne. Auch die Nachfrage nach Wintermänteln in klaren Farbtönen könne „nicht befriedigt“ werden. Bei Geldbörsen und Necessaires aus Leder sei es ebenfalls nicht möglich, „ein ständiges Angebot (zu) sichern“. Wer vorhatte, sich zu Weihnachten einen Fernseher zu kaufen, hatte gleichfalls schlechte Karten, denn die vertraglich zugesicherte Lieferung von fast 50.000 Geräten aus der Sowjetunion war nicht rechtzeitig eingetroffen.

Kaschierter Mangel

Um die Folgen der Mangelwirtschaft zu überdecken, griffen die sozialistischen Planer auf verschiedene Tricks zurück. Bei Wein und Spirituosen wurden kurzerhand die Vorräte des Großhandels geplündert, was den Mangel zeitlich nach hinten verlagerte. Produkte wie Nüsse oder Südfrüchte hingegen wurden gezielt zurückgehalten und erst in den Wochen vor Weihnachten in die Geschäfte gebracht. Durch diesen „konzentrierten Verkauf“, so heißt es in dem Bericht, sei „eine ausreichende Versorgung gewährleistet.“

Zum Dritten wurden die knappen Güter regional unterschiedlich verteilt. Die „vorrangige Versorgung“ von Ost-Berlin, wo der größte Teil der Funktionäre lebte, war laut Ministerratsbeschluss vom 14. November 1974 bei allen Sortimenten „zu gewährleisten“. Der stellvertretende Handelsminister wurde zu diesem Zweck eigens zum Sonderbeauftragten ernannt. Die ländlichen Regionen gingen dagegen leer aus – eine Ungleichbehandlung, die im Misstrauen vieler Ostdeutscher gegenüber der politischen Elite in Berlin bis heute fortwirkt. Wenn in der Hauptstadt Mangelwaren übrig blieben, waren diese „konzentriert“ in den Bezirksstädten, Arbeiterzentren und den Standorten der DDR-Armee zu verkaufen.

Probleme gab es allerdings nicht nur in der Produktion, sondern auch im Handel. Viele Produkte kamen einfach nicht in den Geschäften an – was im Beschluss des Ministerrates nebulös als „Auspack- und Auslieferungsrückstände“ umschrieben wird. Um diese zu beseitigen, sollten auch Verwaltungskräfte des Handels zeitweilig an Schwerpunkten des Warenumschlags eingesetzt werden. Zudem sollten Betriebsverkäufe für Spielwaren und Winterwaren organisiert werden. Ein Problem war auch, dass manche staatlichen Geschäfte einfach die alten Sommerwaren in den Auslagen beließen. Verstärkt sollten deshalb „Sortimentskontrollen“ durchgeführt und „Altbestände herausgelöst“ werden – damit sich in den Läden auch „die Leistungen der Werktätigen (…) in vollem Umfang widerspiegeln“.

Zehn Jahre später hatte sich die Versorgungslage offenbar verbessert – jedenfalls, wenn man einem weiteren Bericht zur Festtagsversorgung Glauben schenkt. Der Rapport, den Politbüro und Ministerrat im September 1983 billigten, kommt zu dem Schluss, dass die Versorgung bei vielen Produkten für das Weihnachtsfest „stabil gesichert“ sei. Bei anderen – zum Beispiel Mandeln, Orangen, Kohl oder Spielwaren – würden zumindest dieselben Mengen wie im Vorjahr bereitgestellt. In Rechnung stellen muss man dabei allerdings, dass der Hang zur Schönfärberei unter SED-Chef Erich Honecker weiter zugenommen hatte. Außerdem lebte der Arbeiter- und Bauern-Staat damals ungehemmter denn je über seine Verhältnisse. Im Sommer 1983 stand die DDR kurz vor der Zahlungsunfähigkeit – bis die Bundesregierung für einen Milliardenkredit bürgte.

Weiterhin Mangelware waren Geldbörsen, Akten- und Reisetaschen. Bei Pyramiden, Nussknackern und Leuchtern aus dem Erzgebirge könne der Nachfrage „wie in den Vorjahren nicht voll entsprochen werden“. Auch bei elektrischen Lichterketten sowie hölzernen und mechanischen Spielwaren sei „die Nachfrage höher als das mögliche Angebot“. Bei Küchen sowie kompletten Schlaf- und Wohnzimmern werde es ebenfalls nicht möglich sein, ein ständiges Angebot zu gewährleisten.

Bei Abfahrts- und Tourenski sowie bei  Eiskunstlaufkomplets und Zigaretten würden dem Bericht zufolge immerhin Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr erreicht. Bananen und Spielzeug wollte man wieder zurückhalten, um sie dann „konzentriert“ in der Vorweihnachtszeit in den Handel zu geben. Probleme gab es offenbar auch bei Glaskugeln für den Weihnachtsbaum, denn der Minister für Glas- und Keramikindustrie wurde beauftragt, eine Angebotslücke im Wert von 1,9 Millionen DDR-Mark „sofort“ zu schließen.

Plan und Wirklichkeit

Ob das gelungen ist, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Überhaupt waren die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest in der Praxis deutlich schwieriger, als es die Berichte nahelegen. So stieg zwar die Zahl der angebotenen Weihnachtsbäume zwischen 1974 und 1983 von 2,5 auf 3,3 Millionen. Doch wie diese aussahen, erfuhr die Führung nicht. Viele Ostdeutsche haben indes noch gut in Erinnerung, dass oft nur Kiefern oder verkümmerte Fichten verkauft wurden – so dass man zwei Bäume erstand, um die Zweige des einen an den kahlen Stellen des anderen zu befestigen. Die prächtigen Tannen wurden hingegen nach Westdeutschland exportiert.

Auch die angeblich ausreichende Versorgung mit Stollen stellte sich in der Praxis anders dar. Viele Bäcker verlangten nämlich von den Kunden, dass sie die Zutaten selbst beschafften. Wer nicht Monate vorher nach den stets knappen Mandeln, Sultaninen oder Korinthen Ausschau gehalten hatte, hatte schlechte Karten. Selbst die staatlichen Großbäckereien kamen nicht an Zitronat und Orangeat heran, so dass sie stattdessen auf kandierte grüne Tomaten und auf Möhren zurückgreifen mussten. “Da war kaum ein Unterschied zu schmecken”, meint die Geschäftsführerin der traditionsreichen Pulsnitzer Lebkuchenfabrik lapidar in einem Buch mit Zeitzeugenberichten zum Weihnachtsfest in der DDR

Lametta gab es zwar genügend in der DDR, doch dieses bestand aus Aluminium und hing deshalb nicht am Baum herunter. Wer schweres West-Lametta aus Zinn und Blei besaß, bewahrte es sorgfältig auf und bügelte es oft am Weihnachtstag wieder glatt. Der „konzentrierte“ Verkauf von Südfrüchten im Dezember bedeutete auch nicht, dass man wenigstens in dieser Zeit nach Belieben Orangen kaufen konnte. Die Abnahme war vielmehr begrenzt und auf dem Lande gab es für jede Familie nur eine einzige Tüte Apfelsinen. Ähnliches galt bei Salzheringen für den in der DDR so beliebten Heringssalat.

Vor allem aber hieß es immer wieder, die Geschäfte abklappern und im Freien Schlange stehen, um für die Kinder den gewünschten Teddy oder am Weihnachtstag die vorbestellte Gans zu erstehen. Besonders begehrte Produkte bekam man nur, wenn man den Verkäufer persönlich kannte – die sogenannte „Bückware“, weil sie sich nicht im Regal befand, sondern unter der Ladentheke. Wer nicht zu den Auserwählten zählte, musste sich etwas anderes ausdenken, zum Beispiel Kuscheltiere selber nähen. Auch nach dem Fest hieß es noch einmal Schlange stehen, um – streng limitiert –Silvesterknaller und Raketen aus dem VEB Pyrotechnik Silberhütte zu bekommen, wofür sich viele bereits in der Nacht anstellten.

Schließlich gab es bestimmte besonders begehrte Produkte – außer im Intershop gegen Devisen – überhaupt nicht in der DDR: Jeans von Levis, Schokolade von Trumpf, Handcreme von Nivea oder Seife der Marke Fa. Diese Dinge bekam nur, wer einen guten Draht zu Verwandten im Westen hatte, denn die schickten in den 1980er Jahren fleißig Pakete in die DDR – rund 25 Millionen pro Jahr. Die Pakete mussten zwar die Aufschrift „Geschenksendung – keine Handelsware“ tragen, doch der Planwirtschaft flossen dadurch kostenlose Importe im Wert von rund fünf Milliarden DDR-Mark zu. Allein die 12.000 Tonnen Kaffee, die per „Westpaket“ – so der Titel eines einschlägigen Buches – jährlich in den Osten gelangten, senkten den Importbedarf um 20 Prozent.

Auch im Jahr 2020 wird der Paketzusteller mehr denn je zum vielbeschäftigten Weihnachtsmann. Anders als zu DDR-Zeiten kann heute allerdings jeder selbst entscheiden, was der Online-Händler nach Hause liefern soll. Und kein Staatssicherheitsdienst prüft mehr, ob sich in den Paketen verbotene Zeitschriften, Bücher, Tonträger oder Medikamente befinden – wie einst zur Weihnachtszeit in der DDR.

 

Der Text erschien zuerst in: Die Welt vom 16. Dezember 2020. Auf Hubertus Knabe.de finden Sie außerdem eine Reihe Fotos zum Thema.

Foto: Imago

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Leserpost

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Franz Klar / 24.12.2020

@Sabine Schönfelder : Haben Sie denn so gar keine weihnachtliche Milde für unseren Ede ? Sehen Sie denn nicht , wie der Mann leidet ? Ohne vom Fach zu sein , lautete meine Ferndiagnose : Morbus Wandlitz , die vielfach toxischere Variante des Stockholm - Syndroms . War erstmals bald nach der Wiedervereinigungseuphorie in den frühen 90ern kopfschüttelnd zu beobachten und bricht in Schüben bis heute aus , wie die Kommentare zeigen . Die noch existierenden Leidenden müssen mittlerweile als untherapierbar gelten . Linderung verspricht Tanken an den 4 verbliebenen Minol - Tankstellen im Bundesgebiet . Schöne Weihnachten nochmals, besonders an die Urgesteine der Achse !

Klaus Klinner / 24.12.2020

@Uta Buhr Als im Osten sozialisierter Mensch, der dort sein Leben aktiv gestaltet hat, 1990 leichtgläubig von drittklassigen, aber gerissenen Wessi’s in verbrecherischer Absicht erfolgreich über den Tisch gezogen wurde, empfinde ich es schier als Beleidigung, wenn - Entschuldigung, nicht persönlich gemeint -  Wessi’s “ihre Empathie mit betrogenen DDR-Bürgern” bekunden. Nicht Ostdeutschland oder die DDR haben mich persönlich betrogen, da wusste ich genau woran ich war,  sondern Wessi’s, die mir damals mein in 20 Jahren Erspartes bis auf den letzten Pfennig aus der Tasche gestohlen haben. Ich erinnere mich an einen gegnerisch-anwaltlichen Kommentar mit fies lächelndem Gesicht: “Ja, mal gewinnt man, mal verliert man. Sie haben gerade verloren.” Also, allen in Ost und West, Frohe Weihnachten und bleibt hübsch sauber.

sybille eden / 24.12.2020

Danke, Herr Knabe, für diese schöne Rückschau. Dank unserer Westpakete von der Oma konnten wir fast immer ein schönes Fest feiern. Und zu meiner Zeit hieß Weihnachten ” Das Friedensfest”. Also ein friedliches, und trotz alledem schönes Fest wünsche ich ihnen !

Detlef Fiedler / 24.12.2020

@Gudrun Dietzel: Recht so, werte Frau Dietzel. Die Beschreibung seitens Herrn Knabe stimmt, und sie stimmt eben auch nicht. Denn das wirklich Entscheidende, was aus der Wirklichkeit erwuchs, fehlt. Mir haben auch schon zig Wessis ganz genau erklären wollen wie es damals im Osten so war. Herzlichen Dank. Kein Bedarf.

Frank Stricker / 24.12.2020

Ich wundere mich nicht, wer Wahlen (Thüringen)  “rückgängig machen kann”, kann auch Weihnachten rückgängig machen ! !

Winfried Randhagen / 24.12.2020

Zu Herrn Schneegaß: Wir haben beide das gleiche Empfinden zu 1989 / 90 und auch die gleiche Schlußfolgerung. Ich bin derselbe Jahrgang, von dem man hofft, daß er bald nicht mehr stört.

Frank Roscher / 24.12.2020

Vielen Dank für diesen informativen Artikel. Ich hatte zwar nur 19 Jahre das Glück den real existierenden Sozialismus zu genießen, aber das reicht mir für den Rest des Lebens und auch dafür, dass ich mir diesen nicht für meine Nachfahren wünsche. Warum sich jemand bei der Beschreibung der Mangelwirtschaft persönlich angegriffen fühlt, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich irgendwelche Ost-Nostalgie lesen oder hören möchte, schlage ich das „Neue Deutschland“ auf oder gehe zur „Jahresend-Feier“ der örtlichen SED-Gruppe hier im Osten von Berlin. Wenn ich Sozialismus-Verklärung möchte, die „Junge Welt“ oder ich lese die Auswürfe von Größen wie Anna-Lena, Kevin oder dem Robert. Das Argument, dass jemand nicht darüber schreiben darf, was er nicht persönlich erlebt hat, erinnert mich schon sehr an das bildungsferne Gezeter diverser Black-/Queer/-Feminist-/was-auch-immer Aktivist*innen der Schneeflöckchen-Generation.

Manni Meier / 24.12.2020

Zu Weihnachten, ich meine sogar es war auf einem kleinen Weihnachtsmarkt vor dem Magdeburger Dom in den 50-iger Jahren, wollten mir meine Eltern etwas Gutes tun, und kauften ihrem Sohn deshalb einige Bananen und Orangen, die sonst das ganze Jahr über nicht zu haben waren. Ich, als gebürtiges DDR-Kind, war allerdings bislang nur an die aus volkseigeren Produktion gewonnen Obstsorten wie Äpfel oder Pflaumen und Birnen gewöhnt. Und diese hatten fest und knackig zu sein, so lange sie frisch waren. Weichheit war bei diesem Obst ein Zeichen von beginnender Fäulnis.  Das undankbare Kind lehnte es also, zur Empörung der Eltern, standhaft und unter Tränen ab, in die weichen Bananen zu beißen oder Orangen zu essen, bei denen schon beim Schälen der Saft aus trat. “Das Kind ist einfach zu verwöhnt”, war der Kommentar meines Onkels.

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