Andere Staatsführungen hinsichtlich Demokratie noch immer belehren zu wollen sind nur mehr unverschämt und verlogen.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich mit ihrer jüngsten Studie über die Mitte der Gesellschaft selbst entlarvt. Sie hat damit verdeutlicht, dass es in Deutschland keine Objektivität und keine Meinungsfreiheit mehr gibt. Ihre Ausladung, Herr Noll, ist das Ausrufezeichen hinter dieser antidemokratischen Gesinnung in der SPD und der ihr zugehörigen Stiftung. Die Menschen, die sich noch ein bisschen klaren Menschenverstand bewahrt haben, erkennen das und strafen die Partei ab. Und nicht nur die SPD. Nur leider sind das noch zu wenige. Die Demokratie wird immer mehr aus Deutschland vertrieben. Leider.
Der Philosoph Karl Jaspers / 1946: “Deutschland kann nur wieder zu sich kommen, wenn wir Deutschen in der Kommunikation zueinander finden. Wir wollen lernen, miteinander zu reden. Das heißt, wir wollen nicht nur unsere Meinung wiederholen, sondern hören, was der andere denkt. Wir wollen nicht nur behaupten, sondern im Zusammenhang nachdenken, auf Gründe hören, bereit bleiben, zu neuer Einsicht kommen. Wir wollen uns innerlich versuchsweise auf den Standpunkt des anderen stellen. Ja, wir wollen das uns Widersprechende geradezu aufsuchen. Das Ergreifen des Gemeinsamen im Widersprechenden ist wichtiger als die voreilige Fixierung von sich ausschließenden Standpunkten, mit denen man die Unterhaltung als aussichtslos beendet.” Danke, hochgeschätzter Chaim Noll, für Ihren Beitrag, der auf erschütternde Weise zeigt, wohin sich Deutschland, wir Deutschen und mit uns die EU inzwischen entwickelt haben.
Herr Noll, Sie sind mit ihren letzten zwei Absätzen so nah an der Realität, dass es weh tut.
Sehr geehrter Herr Noll, ich finde die Vorgänge in diesem Land auch beängstigend. In einer Art Befürchtung sehe ich folgendes schon kommen: morgens früh gegen 6 Uhr rollen dunkle Fahrzeuge über die Straßen, deren Insassen brechenTüren auf und verschleppen Regimekritiker. Auf den Fahrzeugen steht aufgedruckt, “für EU und Welthandel” und da steht noch etwas kleiner “EUH in staatlichem Auftrag”. (EUH = europäische Umwelthilfe)
Sehr geehrter Herr Noll, gleichen Jahrgangs wie Sie, in der gleichen Stadt, allerdings im Westteil geboren, verbindet mich mit Auschwitz familiär und persönlich nichts. Mir ist nicht erinnerlich, in meiner Familie je auch nur ansatzweise antisemitische Einstellungen verortet zu haben, ebenso verhält es sich mit Kritik dem jüdischen Staat gegenüber, für den ich nebenbei große Sympathie hege. Die Außenpolitik der Witzfigur Maaß verfolge ich nicht, weil dessen verbale und körperliche Präsens mir körperliches Unbehagen bereiten. Grundsätzlich ist Außenpolitik interessengeleitet, moralische Gesichtspunkte treten daher meist in den Hintergrund. Hier gilt wohl besonders Nietzsches Erkenntnis, der von „Staaten, als den kältesten aller kalten Ungeheuer“ sprach. Fraglich ist, ob Maaß die Interessen seines Landes als solche überhaupt wahrnehmen kann.
Diejenigen, die Auschwitz wie eine Monstranz vor sich hertragen, sind mir suspekt. Heiko Maas, der “Mann ohne Mission ... in elegant geschnittenen Anzügen” (so es die die WELT von heute) gehört dazu. Es macht sich wohl gut, zumal in der SPD, einfach mal was gegen Auschwitz zu sagen. Etwas dagegen zu tun, dass Juden Angst haben, weil sie Juden sind, scheint mir wichtiger zu sein. Ich kann Chaim Nolls mulmiges Gefühl gut verstehen. Ich hoffe, es bleibt nur bei einem unguten Gefühl. Es ist nicht leicht, Jude in Deutschland zu sein. Ich bedaure das zutiefst.
“Mein Problem ist ein anderes, ein psychologisches: Sobald ich mit einer Einrichtung deutscher Macht kollidiere, kommen mir Ahnungen, wie sich meine Großmutter gefühlt haben mag, als man sie das erste Mal zur Gestapo vorlud. Das ist unangemessen, ich weiß. Und hoffe dennoch auf Nachsicht. Auch mein Lebensweg ist – wie der von Heiko Maas – mit Auschwitz verbunden. Nur von der anderen Seite.” Herr Noll, Sie haben GRÖßE, die “anderen” sind die “kleinen”.
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