Henryk M. Broder / 01.04.2021 / 06:00 / Foto: Tim Maxeiner / 67 / Seite ausdrucken

Sven L., kein Sofa aus dem IKEA-Katalog

Sagt Ihnen der Name Sven Lilienström etwas? Könnte eine Figur aus einem Wallander-Krimi sein. Oder der Taufname einer Fähre der Stena Line, die zwischen Rostock und Göteborg verkehrt. Vielleicht auch ein Sofa aus dem IKEA-Katalog. 

Wenn Sie bei Wikipedia nachfragen, erfahren Sie folgendes: Sven Lilienström ist Experte für strategische Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Als Gründer der Initiativen Gesichter der Demokratie und Gesichter des Friedens interviewte er seit 2017 annähernd 100 nationale und internationale Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft – darunter zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs, Friedensnobelpreisträger, die Herausgeber und Chefredakteure führender Leitmedien sowie die Vorstandsvorsitzenden global agierender DAX-Konzerne.

Außerdem ist er auch Autor mehrerer Gastkommentare, welche unter anderem in renommierten deutschsprachigen Tageszeitungen publiziert werden. Leider sind die Kommentare, die der Experte für strategische Kommunikation in renommierten deutschsprachigen Tageszeitungen publiziert hat, im Netz nicht zu finden. Mit zwei Ausnahmen. Einem Beitrag für den Weser-Kurier vom 5. März 2019 („WARUM DER NEUE EGOISMUS UNSERE DEMOKRATIE BEDROHT") und einem Interview mit dem Epidemiologen und SPD-Gesundheitsexperten Prof. Dr. Karl Lauterbach (58) über den Konflikt zwischen dem Parlamentarier und dem Wissenschaftler, das im Debatten-Magazin The European am 28.3.21 erschienen ist: Karl Lauterbach: An die Morddrohungen gewöhnt man sich

Push The Button!

Wer mehr über Sven Lilienström wissen möchte, wo er herkommt, was er gelernt und gemacht hat, bevor er die Initiativen Gesichter der Demokratie und Gesichter des Friedens gründete, und den Bio-Button drückt, der landet auf einer passwortgeschützten Seite.

Frei zugänglich sind dagegen drei Kalendersprüche von Sven Lilienström.

Werte wie Offenheit, Respekt und Toleranz sind der Kitt, der uns in Vielfalt zusammenhält!

Demokratie ist kein Perpetuum Mobile, sondern ein gelebter Zustand des Bestmöglichen!

Unsere demokratisch verfasste Gesellschaft muss wieder Begehrlichkeiten in uns wecken!

Das sind tolle Sätze, tief wie der Marianengraben, hell wie eine Sommernacht in Akureyri und ergreifend wie Gretchens Monolog in Faust 1: Meine Ruh‘ ist hin, / Mein Herz ist schwer; / Ich finde sie nimmer / und nimmermehr. 

Dem Sven sein Unique Selling Point

Warum erzähle ich Ihnen das? Weil mich Sven Lilienström vor kurzem angemorst hat, um mir zu berichten, dass sich seine Initiative „Gesichter der Demokratie“ seit nunmehr vier Jahren für ein besseres Demokratieverständnis sowie eine offene, pluralistische und tolerante Gesellschaft einsetzt. Das ist offenbar sein Alleinstellungsmerkmal. Oder um es in der Sprache eines Experten für strategische Kommunikation zu sagen – sein Unique Selling Point.

Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden könnte. Wir sind stolz auf das Erreichte, wenngleich wir sehen, dass demokratische Grundwerte wie Menschenrechte oder Meinungsfreiheit weiterhin unter Beschuss stehen – auch in Deutschland. Vor diesem Hintergrund werden wir unser Engagement mit Entschlossenheit fortführen und Missstände aufzeigen, selbst wenn es manchmal unbequem ist!

Ich vermute, Sven Lilienström wollte mich mit diesem Anschreiben auffordern, "ein Zeichen" zu setzen und „Ja! zur Demokratie in Deutschland, Europa und weltweit" zu sagen, wie es vor mir "über 1 Million Unterstützer*innen" und 100 „prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft" getan haben, darunter Tom Buhrow, Jean-Claude Juncker, Heiko Maas, Martin Schulz und Daniela Katzenberger, "Kultblondine und Doku-Soap-Star".

Gründe eine Initiative!

So eine Gelegenheit wird einem nicht alle Tage geboten. Unterschreiben und Teil einer weltweiten Bewegung werden, die Ja! zur Demokratie sagt und dafür sorgt, dass demokratische Grundwerte wie Menschenrechte oder Meinungsfreiheit nicht untergehen.  

Ich griff nach meinem Montblanc Meisterstück Füllfederhalter, den mir Taneti Maamau, der Präsident von Kiribati, geschenkt hatte, als mir plötzlich klar wurde, dass ich schon mal über Sven Lilienström gestolpert bin.

"Gesichter der Demokratie" und "Gesichter des Friedens" sind nicht die ersten Initaitiven, die der Experte für strategische Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aus Kaarst bei Neuss in NRW gegündet hatte. Vorausgegangen waren die Initiative Deutschlandsiegel und auch das Seniorensiegel Deutschland. Schauen Sie bitte hier.

Bin schon sehr gespannt, welches Kind Sven Lilienström als nächstes in die Welt setzen wird. Wie wäre es mit "Mach es mir nach, gründe eine Initiative!"?

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

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Andreas Rochow / 01.04.2021

Er hat die Zeichen der Zeit erkannt. Während in Merkel-D Jagd auf böse Lobbyisten startet, machen Kirchen und Propagandafabriken und Stiftungen das große Geschäft mit dem Weltfrieden, der Weltgesundheit und dem Weltklima. Dieser Populismus ist tief in die Demokratie eingedrungen und wird sie mit Intoleranz, erfundenen -ismen und Ausgrenzung zerstören! In Wirklichkeit sind es Freiheit und Vielfalt,  die Linksglobalisten wie Lilienström bekämpfen. Ihrer totalitären werden Demokratie und Individuum keine Chance mehr haben. Das kommt heraus, wenn eine Regierung und ein Parlament beschließen, Gesinnungsinitiativen mit Abermillionen von Steuergeld zu “fördern”. Es sind die geößten Egoisten, die sich über den Egoismus aller anderen beklagen! Auch ein -ismus, der propagandistisch ausgeschlachtet wird und es moralisch abwerten soll, dass für Demokratien das Vertreten von EIGENINTERESSEN ein wichtiger,  Antrieb ist.

Block Andreas / 01.04.2021

@Claudius Pappe ..... “Menschenrechte vom DFB ?Für Vielfalt und Menschenrechte und gegen Rassismus “..... das gilt selbstverständlich nur für uns ” das ppööseee Pack”.....  die von Ihnen genannten Bayern - Multimillionäre , allen voran der Gutmensch Herr Goretzka, der außer Dummballspielen und Muskeln aufbauen noch nie was “Wertschöpfendes ” geleistet hat, gilt das natürlich nicht wirklich….

Mathias Rudek / 01.04.2021

Sven wer? Das sind ja so hohle Binsen, das geht den Leuten doch am Arsch vorbei. Wenn solche zahl- und zahnlosen Initiativen kein Geld mehr einfahren können, geht denen die Puste ratzfatz aus. Das sind System-Opportunisten, die immer den Zeitgeist des Mainstreams bedienen. An der Realität und an das was die Menschen wirklich bewegt kommen diese geistigen Tiefflieger ‘eh nicht ‘ran.

Burkhard Mundt / 01.04.2021

Gründung einer “Initiative für Demokratie und gegen Rassismus”  und ähnliche ist ein lohnendes Geschäftsmodell. Gemeinnützig, weil die “Allgemeinheit” gefördert wird. “Allgemeinheit” ist ein unbestimmter Rechtsbegriff, dessen Gehalt wesentlich geprägt wird durch die objektive Wertordnung, wie sie insbes. im Grundrechtskatalog der Art. 1 bis 19 GG zum Ausdruck kommt, Urteil des Bundesfinanzhofs vom 11.4.2012, I R 11/11. Der Goldesel Bundesregierung sch… aus dem Bundeshaushalt die Golddukaten auf den Haufen der NPO (Nonprofit Organisationen). Ein lohnendes Geschäftsfeld auch für die darauf spezialisierten Rechtsanwälte und Steuerberater.

Peter Woller / 01.04.2021

“Experte für strategische Kommunikation”. Wenn ich solche Titel schon sehe, gehen bei mir alle Alarmglocken an. Die Idee mit den Erntehelfern ist dagegen gar nicht so schlecht.

Thomas Müller / 01.04.2021

Herr Broder, das wäre doch mal ein Spaß, mit Tom Buhrow, Jean-Claude Juncker, Heiko Maas und Martin Schulz auf einer Promi-Liste zu stehen. Wobei ich vermute, daß die Genannten diese PR-Aktion längst vergessen haben und evtl. nie davon erfahren würden.

Markus Kranz / 01.04.2021

Es gäbe verdammt viele Anschläge und Vorurteile zu besprechen, aber die haben alle leider die falsche Hautfarbe. Und da Leute wie Herr Lilienström nichts mehr scheuen, als “Missstände auf[zu]zeigen, selbst wenn es manchmal unbequem ist”, bleibt er halt stromlinienförmig und kritisiert, dass “demokratische Grundwerte wie Menschenrechte oder Meinungsfreiheit” unter Beschuss stehen - selbstverständlich nicht dann, wenn es buchstäblich Raketen, LKWs und Flugzeuge regnet, sondern nur dann, wenn ein Ami eine Sarotti Mohrenschokolade isst.

T. Schneegaß / 01.04.2021

“Experte für strategische Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit” und “Initiative-Gründer”? Sind das heute Studienabschlüsse? Reichen da 40 Semester, um das Ziel auch wirklich nicht zu verfehlen? Was verdient man dann so in den ersten 40 Jahren nach Abschluss? Welche Abi-Note in Mathematik muss man haben, um zu diesem Studium zugelassen zu werden? Lernt man neben der “strategischen Kommunikation” auch etwas über “taktische Kommunikation”? Reicht es, wenn man bei der Bewerbung für diesen Job eine Selbstauskunft vorlegt, dass man geistig NORMAL und geschlechtlich flexibel ist?

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