Dirk Maxeiner / 13.12.2016 / 13:13 / Foto: Cornova / 18 / Seite ausdrucken

Denunzianten-Gate: Eine Chronik unheimlicher Zufälle

 „Auch der Zufall ist nicht unergründlich, er hat seine Regelmäßigkeit“ formulierte es Novalis. In der Causa Denunzierung der Achse des Guten überschlagen sich gerade die Ereignisse. Deshalb hier for the record eine bemerkenswerte Chronologie von Zufällen.

30.11.2015

Zwischen den beiden Hamburger Großagenturen Scholz und Friends sowie Jung von Matt herrscht eine Dauerfehde. Die beiden Agenturen liegen in einem harten Clinch um Kunden. Da wird intrigiert und manipuliert, was das Zeug hält. Zu lesen hier im Fachblatt Horizont  vom 30.11.2015. In dem Artikel ist von "sich gegenseitig im Sandkasten mit Dreck beschmeißen“ die Rede. Frank-Michael Schmidt, CEO von Scholz & Friends, gibt einen bemerkenswerten Satz von sich. Was dem Ansehen der Branche schade, sei,  „im Scheinwerferlicht als Moralapostel aufzutreten und im Dunkeln alle Regeln zu brechen“.

31.03.2016

Nochmal ein Beitrag in Horizont zum Denunziantenstadel. Es wird öffentlich weitergekeilt und mit Dreck geworfen.

11.11.2016

Der Spiegel berichtet, dass Angela Merkel Jung von Matt mit der Wahlkampfkampagne 2017 beauftragen will. Dabei sind Scholz & Friends sonst Muttis Liebling, denn sowohl das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung wie auch einige Bundesministerien zählen zu den Kunden. Das sieht nach einer schweren Niederlage für Scholz & Friends aus.

21.11.2016

Gerald Hensel, Strategy Director von Scholz und Friends, fragt auf Facebook ganz harmlos seine Buddies: "Wer liest denn gute, überzeugende konservative/gemäßigt rechte Medien, denen man folgen kann, um die eigene Echo-Chamber zu durchstechen. Am Ende wird man ja vielleicht doch selbst auch noch schlauer und schärft seine eigene politische Gedankenwelt." Es werden ihm die Achse des Guten und Tichys Einblick genannt. Offensichtich kannte der Strategie-Direktor von S&F beide Publikationen bis zu diesem Zeitpunkt nicht.

23.11.2016

Im Manager-Magazin und auf Meedia wird ein Werbespot von Edeka zerpflückt.  „Nazi-Codes in Edeka-Spot?". Darin vollkommen alberne Nazi-Vorwürfe, auch die Achse amüsiert sich darüber. Der Edeka-Spot wurde von Jung von Matt, dem Konkurrenten um den Zuschlag für den CDU-Wahlkampf, produziert. Für die bundesweite Empörungsverbreitung sorgte nicht nur die TAZ noch am selben Abend, sondern beispielsweise auch die Süddeutsche am Tag darauf. Als Kronzeugin fungierte die Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg, Sabine Bamberger-Stemmann. Das Manager-Magazin sitzt ebenfalls in Hamburg. Es ist offenbar ein Skandal der kurzen Wege. Der Vorwurf, mit rechtsradikalen Codes zu operieren, ist auf jeden Fall desaströs für Jung von Matt, die Agentur also, die Angela Merkels Wahlkampf bestreiten soll und der ärgste Widersacher von Scholz & Friends ist.

23.11.2016

Am gleichen Tag startet Gerald Hensel von Scholz & Denunzianten auf seinem „privaten Blog" davaidavai.com die Kampagne #KeinGeldFuerRechts.  Unter „#keingeldfuerrechts“ werden Anzeigenkunden mit Rufmord bedroht und gedrängt, ihre Buchungen auf Achgut.com zurückzuziehen.

06.12.2016

Ein Leser macht uns darauf aufmerksam, dass die Achse des Guten auf der Seite "netz-gegen-nazis.de" als nazi-verdächtig aufgeführt wird. Zu den Unterstützern dieser Seite zählt Scholz & Friends.

07.12.2016

Achgut.com berichtet erstmals über Scholz & Hensel.

09.12.2016

Die Anzeigenvermittlung von Achgut.com bittet uns, den Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. Sämtliche Firmen hätten uns auf die Blacklist gesetzt. Ein fast totaler Boykott. Wir willigen ein, weil wir den Leuten in der Agentur  weitergehende Schwierigkeiten und Repressalien ersparen wollen.

12.12.2016

Die Achse macht den Boykott öffentlich. Siehe hier und hier. Die Veröffentlichung löst einen Sturm der Entrüstung aus. Davaidavai.com verschanzt sich inzwischen hinter einem Passwort.

13.12.2016

Scholz und Friends tilgen ihren Strategy Director Gerald Hensel von der Website des Unternehmens. Gerald Hensel entfernt die Historie auf seiner persönlichen Facebook-Seite bis 2008. netz-gegen-nazis.de löscht alle Hinweise auf die Achse des Guten.

Stay tuned.

Für neue Leser hier noch einmal eine Sammlung der bisher erschienen Beiträge. Chronologisch absteigend geordnet. Stand: 13.12.2016:

Der Denunziant von Scholz & Friends

Der Denunziant, Teil 2

Scholz und Friends allein zuhaus

Scholz und Friends, Hensel und Gretel und der böse Wolf

Noch mehr von Scholz und Hensel: Kein Geld für Cookie-Gauner

Ich will meine Politik-Verdrossenheit wiederhaben!

Der schmutzige Erfolg der Denunzianten

Das deutsche Bürgertum darf nicht mehr mitmachen

McCarthys Wiedergänger

„Kein Geld für Rechts“ zersetzt die Grundlage politischer Mitwirkung

Das Schweigen vom Boykott

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Sven Kuchary / 13.12.2016

Zu “Netz gegen Nazis” darf der Name Kahane nicht fehlen. Sie meidet zur Zeit auch das Scheinwerferlicht, das ihre Stasi-Vergangenheit und aktuellen Stasi-Methode ausleuchtet. In den letzten Wochen hat der ihr gewidmete deutsche Wikipedia-Artikel eine wundersame Metamorphose durchgemacht, wo sie nämlich wegen der zu beschweigenden Abstammung ihrer Eltern armes Opfer des MfS ist. Die Bearbeitung des Artikels ist zur Zeit durch Admins gesperrt. Ein Schelm…

Stefan Lanz / 13.12.2016

Wie jetzt? Bin ich ab heute kein Nazi/Rechter/Neurechter mehr, weil ich achgut.com lese? Ich bin verwirrt, gestern war ich ja noch einer - zumindest nach dem Weltbild von Hensel und Co. ... Turbometamorphose vom Feinsten!

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