Der Film kommt just zur rechten Zeit: Die allgemeine Panik macht gerade eine Frühlings-Pause, wir können ein wenig verschnaufen und uns besinnen. Das müssen wir auch, um uns besser auf den kommenden Winter vorzubereiten. Bernhard Lassahn hat sich den Film angesehen.
Es ist nicht vorbei. Wir müssen die Zeit möglichst effektiv nutzen. Gerade jetzt, da sich die Meldungen über Impfschäden überschlagen und den Mainstream der Nachrichtenwelt erreicht haben, der sich nicht mehr länger dagegen abdichten kann. Das unüberhörbare Pfeifen der Spatzen von allen Dächern hat nun auch den Bundestag, die Charité und den MDR erreicht.
Wir leben in aufregenden Zeiten, wir stecken mittendrin und können später sagen, dass wir live dabei gewesen sind – live dabei beim größten „Experiment der Menschheitsgeschichte“, beim größten „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Das sind große Worte. Sind es womöglich übergroße Worte? So groß, dass wir sie nicht mehr entgegennehmen können?
Wie können wir die Aufregungen der letzten Jahre überhaupt verstehen? Hilft uns der Film dabei? Ich meine: ja. Der Film ist breit angelegt, sehr breit. Die imposanten Bilder für ein Breitwandkino passen gut zur Reichweite der theoretischen Betrachtungen. Es ist wahrlich ein großer Film, es werden ganz große Bögen geschlagen, es ist ein langer Film – vielleicht zu lang –, der ein breites Panorama entfaltet. Vielleicht muss es auch so sein, schließlich geht es um ein großes Thema, das den ganzen Menschen und die ganze Welt erfasst.
Der Film fängt mit den alten Ägyptern an und mit der Erkenntnis, dass man Menschen am besten durch Angst in ständiger Abhängigkeit hält und dass man dazu ein unablässiges Schüren von Todesängsten als Unterdrückungsinstrument kultiviert, unabhängig davon, ob die Ängste berechtigt sind oder nicht.
Großer Spagat zwischen eindrucksvollen Bildern
Es kommt alles vor: Terror, 9/11 und nun auch Corona. Die Reise führt uns bis nach Australien zum „Krieg gegen die Kaninchen“ und gegen Ende sogar ins bitterkalte Eiswasser. Der Text ist teilweise in einem Englisch gehalten, das nicht leicht zu verstehen ist, teilweise in Niederländisch, es empfiehlt sich also, die Untertitel zu aktivieren.
„Pandemned“ versucht einen großen Spagat zwischen eindrucksvollen Bildern, die uns unmittelbar etwas Konkretes vorführen und Nahaufnahmen von Personen, die versuchen, uns etwas Theoretisches in verständlichen Worten zu erklären. Es treten auf: Mary Bauermeister, Sucharit Bhakdi, Thomas Binder, Dietrich Brüggemann, Dolores Cahill, Daniele Ganser, Ulrike Guérot, Norbert Häring – um nur einige zu nennen.
Es war ein Glücksgriff, Ulrike Guérot früh das Wort zu erteilen und damit Maßstäbe zu setzen und gleich von Anfang an deutlich zu machen, auf welchem Niveau wir uns bewegen. Das Niveau wird durchgehalten. Wir haben es durchweg mit seriösen und ernsthaften Stimmen zu tun, auch wenn man gelegentlich einen gewissen spirituellen Hauch spürt, mit dem vielleicht so mancher (ich zum Beispiel) ein wenig fremdelt, und wenn – wie schon angedeutet – die ganz großen Glocken angeschlagen werden; die ganz großen Happen serviert werden, die nicht leicht zu verdauen sind.
Womöglich bin ich nicht der Richtige, den Film zu besprechen. Ich weiß zu viel, und ich weiß auch, dass so eine Bemerkung angeberisch klingt, doch es ist nun mal so: Ich habe alle „freischwebenden“ Texte von Milosz Matuschek, der auch als Co-Produzent mitgewirkt hat, gesammelt und gelesen; ich finde sie großartig: Sie sind gut geschrieben und sind gehaltvoll. Ich bin also im Thema.
Insiderfilm, der Außenstehende nicht erreicht?
Ich bewundere auch das Engagement von Ulrike Guérot, Sucharit Bhakdi und Norbert Häring, so dass sich die Frage aufdrängt, ob es nicht letztlich ein Insider-Film ist (ich bin in dem Fall der Insider), der Außenstehende nicht erreicht und dass der Film etwas tut, das man „preaching to the choir“ nennt. Doch was soll ich machen? Ich bin vorgewärmt und muss mir die Frage stellen, wie der Film auf Leute wirken mag, die nicht schon knietief im Thema stecken. Werden sie sich einen derart anspruchsvollen Film von über zwei Stunden Länge überhaupt ansehen?
Die Filmemacher kennen offenbar das Problem und versuchen, es bei den Hörnern zu packen. Zunächst loten sie die Voraussetzungen für eventuelle Erkenntnismöglichkeiten aus und stecken den Rahmen ab. Denn wir haben es hier in der Tat mit einem echten Problem der Wahrnehmung zu tun. Wir befinden uns in einer Matrix, innerhalb einer in sich geschlossenen „Überwachungs-Infrastruktur“, innerhalb einer „Verantwortungs-Verschwörung“.
Es ist nicht nur so, dass uns gelegentlich Lügen aufgetischt werden, es ist vielmehr so, wie es ein beliebter Aufkleber aus dem vorigen Jahrhundert verkündet hat, es ist: ALLES LÜGE. Die Kulissen sind gefälscht, der Hintergrund stimmt nicht, die Beleuchtung täuscht und das so genannte „framing“ setzt in allen Richtungen Grenzen. Das Ganze ist falsch.
Der Film versucht, es richtig zu machen, er meidet einfache Treffer, mit denen er es sich leicht gemacht hätte. Es gibt kein Lauterbach-Bashing, kein Drosten-Bashing, keine billige Polemik, keine persönlichen Angriffe. Es geht stets zur Sache.
Es ist gut, dass der Film anspruchsvoll ist. Es ist gut, dass die Argumente nur schwer oder gar nicht zu widerlegen sind. Die genaue Beobachtung der Chronik der laufenden Ereignisse ist immer wieder ein schlagendes Argument; denn der Terminkalender lügt nicht: Dass der PCR-Test in einer dermaßen kurzen Zeit abgesegnet wurde, dass man gar nicht von einem seriösen Prüfverfahren reden kann, ist nun mal eine unbestreitbare Tatsache. Was kann man dagegen vorbringen?
Hier werden keine Verschwörungstheorien verbreitet
Was halten wir davon, dass schon im Jahre 2019 in einer koordinierten Kampagne, die sich „trusted news“ nennt, Impfgegner als „Feinde der Demokratie“ aufgebaut wurden – zu einem Zeitpunkt also, als noch keine Impfung, die uns als Erlösung erscheinen sollte, in Sicht war? Was sagen wir dazu, dass der digitale Impfpass schon seit dem Jahr 2018 vorbereitet worden ist? Hier werden keine Verschwörungstheorien verbreitet. Es werden Fakten präsentiert und Gedankenverbindungen nahegelegt.
Die Bilder von der Polizeigewalt sind verstörend. So etwas haben wir noch nicht gesehen. Nicht bei uns. Es wirkt, als steckten wir mitten in einem Bürgerkrieg, der mit brutaler Härte geführt wird. Doch noch viel schlimmer ist das, was sich nach etwa eineinhalb Stunden offenbart und was uns zum Anfang meines Besprechungs-Textes zurückführt: zu den Schäden der Impfung. Sucharit Bhakdi erklärt die Wirkung einer solchen Impfung und schließt mit den Worten: „God help the world!“
So schwer wie es ist, die Argumente zu widerlegen und dem Film Fehler nachzuweisen, so schwer ist es andererseits, sich das Ungeheuerliche vorzustellen. Günther Anders spricht davon, dass es Ängste gibt, die „überschwellig“ sind; die nicht etwa unterschwellig – also zu klein – sind, um wahrgenommen zu werden, sondern zu groß.
Stellen wir uns vor, wir wollten uns vor giftigen Gasen schützen und schließen die Tür. Unten ist ein kleiner Türspalt, eine Ritze, durch die das Gas einströmen kann. Oben ist auch ein Spalt, da ist ebenfalls eine Ritze. Während wir nun damit beschäftigt sind, die Eindringlinge unterhalb unserer Wahrnehmungsschwelle zu erkennen und nach Möglichkeit zurückzuhalten, werden wir von oben, von einer Stelle aus, die weit über unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten liegt, überrumpelt.
Wir haben es mit einer Gefahr zu tun, die viel zu groß ist für unser Vorstellungsvermögen. Auch ein Film mit Überlänge, der mit allen Mitteln versucht, groß zu sein und aufs Ganze zu gehen, kann immer nur „ein Stück weit“, wie Björn Engholm sagen würde, das „Licht der Wahrheit“ sichtbar machen.
„Pandemned“ von Milosz Matuschek und Marijn Poels, ab heute zu sehen hier auf Rumble.