Ich habe es immer als Zumutung empfunden, daß umgekehrt die echten Transsexuellen von der LGB-Bewegung vereinnahmt wurde. Das ist jetzt eine Dissonanz! Ich bin eine “technische” Transsexuelle. Nach meiner Geburt wurde konnte man mit meinen Geschlechtsmerkmalen wohl nicht viel anfangen, also warf man eine Münze und dann wurde operiert und ich wurde als Bub erzogen. Ich wußte immer, daß ich ein Mädchen bin, daber damals war das noch eine Straftat. Als ich dann endlich den Mut hatte, die Rolle rückwärts zu machen und als Frau zu leben und mich auch operieren zu lassen, da habe ich auch mal eine Selbsthilfegruppe für Transsexuelle aufgesucht. Da bin ich zweimal hingegangen und dann nie wieder. Das waren lauter Wahnsinnige. Die waren auch nach ihrer OP keine Frauen. Das wirklich Wichtige ist, daß ich als Schwuler, Lesbische, m2f-Transsexuelle oder f2m-Transsexuelle mein Schicksal in mein Leben und meine Persönlichkeit einbaue, so daß ich bei all dem, was irgendwie nicht zur Masse paßt doch aus mir eine authentische Persönlichkeit wird. Das ist richtig viel Arbeit. Das ist eine Arbeit, die die Queer-Leute und die Charaktere vom Transgender-Zirkus alle nicht leisten, weil sie keine echte Not haben und auch nie einen echten Leidensdruck spüren. Die Transgender-Freunde kriegen ihren Leidensdruck erst nach der OP, wenn sie merken, daß es ein Fehler war. Dann kommt aber erst der richtige Shitstorm auf sie zu, denn der Soziale Druck im Transgender-Zirkus ist groß. Leute, die da ausssteigen wollen und ihrerseits die Rolle rückwärts machen wollen müssen stark sein, sonst kommen sie aus diesem Sumpf nicht wieder raus.
Naja, wenigstens kann ich so vielleicht ins Frauengefängnis nachdem ich den Grünen Parteitag in die Luft gesprengt habe, oder?
Schade, beim Zickenkrieg darf ich nicht mitmachen, weil ich nie begreife, worum es überhaupt geht. Und dann schlagen immer alle anderen Zicken auf mich ein. Nein, aus Selbstschutz bin ich nicht dagegen, aber auch nicht dafür. Jeder hat Recht, ein Bischen. Außer mir, aber das bin ich gewohnt. Ich bin selbst im Unrecht, wenn ich gar nichts sage und die Augen schließe, nur um nicht blöd zu glotzen. Aber selbst wenn ich ungefragt eingestehen würde, dass ich im Unrecht bin, wird es nicht besser. Ach hätte ich doch geschwiegen!!!
Es ging nie um die Rechte von Homosexuellen oder Frauen. Es ging immer nur um Linke, die eine Minderheit brauchten, um Linke als Anwälte von Minderheiten darzustellen. Und die Minderheiten selbst stören dabei natürlich, insbesondere, wenn sie sagen, dass Linke ihre Bewegung kapern oder missbrauchen.
Mir sind alle Leute sehr sympathisch, die keine Kinder machen - obwohl ich Kinder liebe über alles. Oder vielleicht gerade deswegen.
Dieser Beitrag war überfällig! Es ist eine Krankheit unserer Zeit, wie viele Menschen, nur um einmal im Leben auch ein wenig wichtig zu sein, den echten Kampf gegen Diskriminierung mißbrauchen.
Der Artikel mag durchaus Recht haben mit seiner zentralen Kritik daran, daß es Menschen gibt, die die Zugehörigkeit zu Randgruppen aktiv betreiben, um dies für eigene Vorteile zu instrumentalisieren. Nichtsdestotrotz finde ich einen Satz im Artikel sehr merkwürdig, weil er eine Unterscheidung macht, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich zitiere: “Während Homosexuelle keine Wahl haben, homosexuell zu sein, können Männer entscheiden, ob sie Frauenklamotten anziehen oder nicht.”—- Der Sachverhalt ist folgender: Homosexuelle Männer und homosexuelle Frauen haben sexuelle Vorlieben, bei denen sie entscheiden können, ob sie sie ausleben oder nicht. Wenn sie sie aber ausleben, müssen sie damit klarkommen, daß dies von der Mehrheit als merkwürdig empfunden wird. Männer, die weibliche Kleidung anziehen, haben einen Modegeschmack, bei dem sie entscheiden können, ob sie ihn ausleben oder nicht. Wenn sie ihn aber ausleben, müssen sie damit klarkommen, daß dies von der Mehrheit als merkwürdig empfunden wird.—- Worin hier der grundsätzliche Unterschied bestehen soll, erschließt sich mir nicht.
Hervorragender, hochinteressanter Artikel. Nur wann melden sich die tatsächlich Homosexuellen endlich lautstark zu Wort gegen ihre Diskreminierung durch diese Trans, Queer, Plus und wie die alle heißen. Hierauf fehlt mir jetzt die Antwort!
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