Haben Sie auch die Nase voll von 2022? Rückblicke des Grauens, des Grusels und der Gräueltaten? Ähnlich ging es bei einem meiner Themen, dem Arbeitsmarkt, leider auch zu.
Wobei „Markt“ hierbei nur ein schlechter Scherz sein kann, da die Überregulierung eher an einen kommunistischen 5-Jahres-Plan erinnert, als an die Entfaltung von Freiwilligkeit und Prosperität, die man sich von „Angebot und Nachfrage“ verspricht.
Von daher, liebe Leser, verzeihen Sie mir die zwei Absätze zum alten Jahr und lassen Sie uns stattdessen nach vorne blicken. Aus dem Rückblick soll gewissermaßen ein Ausblick werden. Ob dies jenseits des Grauens, des Grusels und der Gräueltaten besser und positiver ausfallen wird, wird sich erst erweisen. Kleiner Spoiler der Enttäuschung schon jetzt: Nein, wird es nicht.
Natürlich steht das Jahr 2022 im Schatten von Krieg, Inflation und Migration. Alle drei Dinge haben Auswirkungen auf die Beschäftigung. Durch insgesamt neun Embargos wurden zahlreiche Geschäfte mit Russland verboten beziehungsweise stark eingeschränkt. Darunter: Raum- und Luftfahrt, Seeschifffahrt, Ausschluss von diversen Banken aus dem SWIFT-Abkommen, Beschränkungen im Luxussegment, Beschränkungen am Kapitalmarkt, Bergbau, Kohle, um nur wenige Bereiche zu nennen. Da Handel allen Beteiligten hilft und ein Verbot oder eine Beschränkung Wohlstand zerstört, wirkt sich jede Sanktion negativ auf den Arbeitsmarkt und auf den Angestellten aus.
Die Insolvenzwelle kommt
Dieser war 2022 ohnehin gebeutelt. Zweistellige Teuerungsraten, absurde Preissteigerung auch im Bereich der Energie, dazu kaum Lohnanpassungen, die diese erhöhten Ausgaben kompensieren könnten. Wie könnte dies auch ein Unternehmen tun? Die Unsicherheit in den Betrieben ist nicht kleiner geworden. Während der Wirtschaftsminister nicht in der Lage ist zu erfassen, was eine Insolvenz bedeutet, stehen zahlreiche wackere Unternehmer eben vor dieser und dann sind wir auch schon im Jahr 2023, beim Ausblick: Eine Konkurswelle droht und zwar in einer Branche, in der man es nicht unbedingt vermutet.
„Auf unsere Kliniken rollt 2023 eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt“, stellte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gegenüber unmissverständlich klar. Die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung würden im kommenden Jahr in vielen Regionen spürbar werden. Gaß kommt zu seinem verheerenden Schluss, da er sich auf das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) beruft. Dabei handelt es sich um eine jährlich durchgeführte repräsentative Umfrage unter den Allgemeinkrankenhäusern im Lande, um das Stimmungsbild abzudecken.
Die Zahlen sind nicht rot – sie sind nur nicht schwarz
Die Zahlen sind in der Tat bedrohlich: Fast 60 Prozent der Kliniken schreiben 2022 rote Zahlen. Im Vergleich zum Jahr 2021 waren das 15 Prozentpunkte mehr. Eine ausgeglichene Bilanz wiesen lediglich 20 Prozent aus, was zum Vorjahr eine Halbierung darstellt. Die Erwartung für 2023 sieht ebenfalls mehr als düster aus. 56 Prozent der Kliniken erwarten für dieses Jahr eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation.
Wenn man diese Information auf das Thema Arbeitsmarkt bezieht, kommt man zu einem paradoxen Schluss. Einerseits herrscht, gerade im Bereich der Pflege, ein präzedenzloser Fachkräftemangel, andererseits droht eine Entlassungswelle, da Kliniken ihre Mitarbeiter aufgrund der betriebswirtschaftlichen Situation nicht mehr bezahlen können. Aber womöglich sind sie auch gar nicht pleite, vielleicht können sie einfach nur nicht mehr die Löhne bezahlen. Vermutlich schreiben die Krankenhäuser keine roten Zahlen, die Zahlen sind einfach nicht schwarz. Da die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang, Sie wissen schon, die Person mit dem Lebenslauf in der Länge eines Haiku, ausgelobt hat, dass ihre Partei die neue Wirtschaftspartei sein wird, werden wir diesbezüglich in diesem Jahr noch einiges erleben.
Nahles lobt eigene sinnlose Förderprogramme
Währenddessen gibt sich die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, zuversichtlich, was das Jahr 2023 angeht. „Jede sinnvolle und förderfähige Weiterbildung wollen wir möglich machen. Wir legen deswegen für nächstes Jahr noch mal eine Schippe obendrauf“, sagte Nahles gegenüber dem SPIEGEL. Für 2023 werden daher 9,6 Milliarden Euro eingeplant. Ich habe da eine Frage:
Wie will Andrea Nahles evaluieren, wie „sinnvoll“ und „förderfähig“ die Weiterbildungen bisher waren? Ich kenne einige Menschen, die sich im Laufe der Jahre durch teilweise eigene, private Bildungsträger krumm und buckelig verdient haben. Die Ausschreibungen für diese Kurse sind teilweise windig und kaum überprüfbar. Es folgt ein, mehr oder weniger, fiktives Beispiel, das sich stellvertretend auch genauso, vielleicht woanders, abgespielt haben könnte.
Die Agentur für Arbeit in Nürnberg vergibt die Chance auf Kurse, zum Beispiel an die Handwerkskammer (HWK). Diese wiederum beauftragt eine private Bildungseinrichtung, zum Beispiel die von L. M. aus Fürth. L. M. wiederum engagiert Dozenten, die weder pädagogische, teilweise noch nicht einmal für ihren Kurs fachliche Vorerfahrungen aufweisen können. Ich habe Betriebswirte mit Schwerpunkt Marketing erlebt, die seit Jahren kein Unternehmen mehr von innen gesehen haben, die angehende Fachkräfte für Lager und Logistik unterrichteten. Lehrer für kaufmännische Umschulungen hatten vom Einzelhandel so viel Ahnung, wie ich vom Friseurhandwerk.
Hinzu kommt: Private Bildungseinrichtungen verdienen Geld durch Anwesenheit und Erfolg von „Prüfungen“. Beim ersten Punkt werden Listen frisiert und bei den Prüfungen wird nicht selten geschummelt. Andrea Nahles sollte einen Monat lang als Dozentin, wahlweise als Teilnehmerin eine ihrer so hochgelobten Förderungsmaßnahmen mitbegleiten. Dann würde sie sehen, dass ihre Politik nichts weiter ist als eine teure Symbolik.
Man kann nur auf Rücktritte hoffen
Worauf wir uns 2023, auch was den Arbeitsmarkt angeht, einstellen dürfen, ist mehr Einwanderung. Die Bundesregierung hat hierfür weitere Erleichterungen beschlossen. Ich habe zum Thema Migration im Hinblick auf Fachkräftemangel bereits 2022 viel geschrieben, was auch und verschärft für 2023 gilt. Größter Kritikpunkt bleiben zwei Dinge: Kulturfremde Einwanderung und die mangelnden Sprachkompetenzen.
Blick man auf den Zustand dieses Landes, so ist es für den rationalen Geist schwierig, noch mehr Zuwanderung zu fordern. Seien es steigende Mieten, seien es steigende Messerattacken oder dass an Silvester vornehmlich Migranten Krieg simulierten. Sicherlich kann Zuwanderung auch positive Effekte haben, gerade was den Arbeitsmarkt anbelangt. Aber selbst wenn jeder Migrant gezielt nach Deutschland kommt, Arbeit findet und bleibt, bleiben die Probleme, so wie die Menschen aus kulturfremden, konkret muslimischen Ländern kommen, bestehen. Nach meinem Dafürhalten sollte aus diesen Ländern, jenseits von echten Asylbewerbern, keiner mehr nach Deutschland kommen und hier langfristig bleiben.
Zuletzt und dann doch, weil es mein Gemüt so von mir verlangt, ein tröstliches Wort: 2023 bietet die Chance, dass einer der zahllosen Skandalpolitiker über sich selbst stolpert. Sei es Olaf Scholz und seine Verstrickungen in das Finanzwesen. Oder sei es Christine Lambrecht, die vor Böllern ihre Neujahrsansprache auf Instagram hält (vermutlich filmte ihr Sohn), oder Karl Lauterbach, der über seine eigene Krankenhausreform zu stolpern droht oder die ganzen anderen, schlechten Politdarsteller. Wir bleiben Zeuge im besten Deutschland aller Zeiten, in dem man gut und gerne lebt.