indubio / 06.09.2020 / 12:00 / 47 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 56 – Kultureller Bürgerkrieg

In unserem Mittagsprogramm für Kopf-Hörer diskutieren heute der Medienwissenschaftler Prof. em. Norbert Bolz, der YouTube-Publizist Gunnar Kaiser und der Schriftsteller Bernhard Lassahn mit Burkhard Müller-Ullrich über den von Gunnar Kaiser mit-lancierten Appell gegen die grassierende Kultur des Mundtotmachens und Existenzvernichtens. Bringt es etwas, zum ideologischen Gegner die Hand auszustrecken? Gehört Cancel Culture nicht zum unveränderlichen Erbgut der Linken? 

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beat schaller / 06.09.2020

Etwas vom Besten was ich in letzter Zeit gehört habe. Ich finde, dass man dieses so wichtige Thema nicht nur auf die Kulturellen Schauplätze reduzieren sollte. Zumal wir ja Leute suchen, die unterschreiben! Die “mafiösen” Strukturen in unserer Regierung greifen ja viel weiter und die Vernichtung von Existenzen eben auch. Gerade in Corona-Zeiten trifft es Wissenschaftler, Ärzte, Virologen und Selbstdenker ebenso wie Professoren, die an Unis lehren und forschen. Genau diese Gruppen, die von öffentlichen Geldern abhängig sind, um ihre Funktion erfüllen zu können,  die sollten sich doch aus der Deckung trauen dürfen, ohne die Existenzgrundlagen zu verlieren. Deshalb finde ich, dass wir eine solch wichtige Diskussion wesentlich ausweiten müsste. Diese Runde heute, hat Anspruch in viel grösserer Breite beachtet zu werden, vor allem, wenn ich mir die heutigen Argumente nochmal durch den Kopf gehen lasse. Aus diesem Gesichtspunkt und dem entsprechenden Lichtkegel glaube ich auch, dass wir in der Mehrheit sind und dass sich da noch vieles tun kann, damit neue Meinungen ans Licht kommen. Beispiel auf der Achse: Dass ein Richter unter seinem Namen berichten kann und nicht unter Pseudonym. oder dass mit einer “Rundumkoalition” ein Machtmonopol entstehen kann usw. Herzlichen Dank Euch allen. b.schaller

Peter Maier / 06.09.2020

Zunächst vielen Dank an Herrn Müller-Ullrich und die Mitdiskutanten für das interessante Gespräch, zu dem ich mir folgende Anmerkungen erlauben möchte. 1. Dass Vertreter der Mainstream Medien über das hingehaltene Stöckchen springen werden, glaube ich eher nicht, da sie damit das Risiko eingehen, bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zunächst isoliert und schließlich ausgeschlossen/entlassen zu werden. Bei der Zusammensetzung der Rundfunkräte ist an eine Änderung in die von den Gesprächsteilnehmern/Unterzeichnern gewünschte Richtung realistischerweise nicht zu denken. 2. Mit Vertretern des Islam eine offene, konfrontative Diskussion zu führen, halte ich für noch weitaus unrealistischer; ausser der latenten Gewaltandrohung steht dem auch inzwischen die zum “Gedankenverbrechen” hochgejazzte Islamophobie entgegen, die ja inzwischen sogar mit staatlichem Sponsoring bekämpft werden soll. 3. Warum Herr Bolz, dessen Beiträge ich schätze, ein Problem damit zu haben scheint, eventuell mit Rechten auf der gleichen Unterschriftenliste zu erscheinen, dieses Unbehagen aber bei gemeinsamer Nennung mit Linken nicht verspürt, ist mir nicht einleuchtend, vielleicht habe ich ihn da aber auch nicht richtig verstanden. Zum Schluss: Ohne ein TV Format ähnlich fox news wird der Wunsch nach einer offenen Gesprächs- und Diskussionskultur, welche eine große Reichweite hat, ein Wunsch bleiben, aber vielleicht gerade deshalb: Bitte weitermachen indubio u.a.

Arnold Warner / 06.09.2020

Bekannt gewordene Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt ungezählte Menschen, die aus reiner Existenzangst gar nicht erst auffallen wollen. Sie halten sich aus jeglicher Diskussion heraus, selbst wenn es in ihrem Inneren brodelt. Vor allem diejenigen, die in irgend einem Zusammenhang von staatlich kontrollierten Arbeitgebern wie Medien und Institutionen abhängig sind, halten still, da sie wissen, wie schnell man öffentlich geächtet und vor die Tür gesetzt werden kann. Ich kenne aus dem persönlichen Umfeld viele solcher Fälle. Es liegt in der Logik der Sache, dass sie sich - aus nachvollziehbaren Gründen - nicht vorzeigen, nicht “beweisen” lassen, was es den scheinheiligen Systemmedien einfach macht, die Situation zu leugnen. +++ Der Unterschied zu früheren Ausgrenzungen von missbeliebigen Meinungen liegt einfach darin, dass das alles heute von ganz oben gewollt, gefördert, vorexerziert und finanziert wird. Was wiederum daran liegt, dass heute Personen am Ruder sind, die entweder schon zu DDR Zeiten solche Praktiken ausübten oder die neu an einer DDR 2.0 arbeiten. Für die ist ein solcher Appell nicht liberal, sondern rechts. Weil alles rechts ist, das nicht auf Linie liegt.

Bernd Lehmann / 06.09.2020

Gut gefallen hat mir, dass Herr Müller-Ullrich mit dem Gebrauch des Wortes „appeasement“ eine gewisse Distanz bezüglich des Appells zum Ausdruck gebracht hat, die er auch noch einmal wiederholte, aber nicht aus inhaltlichen Gründen sondern weil ihm die Diktion wenig durchschlagskräftig erscheint und nicht glaubt, dass er zu einem Diskurs führt. Darüber hinaus gefiel mir, wie er die Rolle des Moderators mit Verve verlassen und aktiv die Diskussion befördert hat.

Andreas Müller / 06.09.2020

Auf der politischen Ebene ist die Ausgrenzung ja schon lange etabliert. Meinen Sie die eigentlich auch ?

Rainer Niersberger / 06.09.2020

Ein gutes Gespräch und eine anzuerkennende, lobenswerte Aktion. Verändern wird sie nichts, jedenfalls nicht hierzulande, wie bereits das Gespräch ueber die Unterschreibenden gezeigt hat. Die, euphemistisch formuliert, Gegenseite handelt im Kern nicht intellektuell, weil sie es tatsaechlich nicht koennte. Sie spielt, das wurde richtig erkannt, nur mit sich steigernden Fouls. In diesem” Spiel “gibt es aber nicht nur die, die auch im Gespräch im Mittelpunkt standen, sondern (mindestens) zwei weitere Akteure, die intellektuell und ethisch nicht zu erreichen sind. Zum einen die MachthaberInnen um Merkel, die ihre eigenen transformatorischen Pläne verfolgen und von diesen nicht freiwillig oder qua Einsicht ablassen werden. Zum anderen das Volk oder der Mainstream, das sich aus Juengern und verblendeten (verpeilten) AktivistInnen, aus opportunistischen MitlaeuferInnen, aus der sedierten und lediglich beduerfnisbefriedigenden Herde und den kritischen, aufgeklärten und umfassender interessierten Geistern zusammensetzt. Den “Mainstream” definiert man hierzulande nur dann sachlich zutreffend, wenn man die erste 3 Gruppen, obwohl in sich unterschiedlich, zusammenfasst. Dann bleiben nur noch die 10 % der letzten Gruppe. Ich bezweifel massiv das Interesse der Meisten an anspruchsvollen Diskussionen mit Tiefgang, ebenso wie das Bedürfnis nach einem mehr als niedrigstschwelligen Entertainment. Kurz : Das Problem ist nicht nur die strukturelle/ökonomische Überlegenheit der MachthaberInnen, die Macht, die mehr zahlen(korrumpieren) koennen, als alle Spenden zusammen ausmachen, sondern der Zustand oder die Verfasstheit dieses Volkes in seiner absoluten Mehrheit. Ohne die Beseitigung zumindest einer Ursache, der ersten, welche permanent und erfolgreich triggert und materiell abhängig macht, ist jede noch so gut gemeinte Aktion aussichtslos. “Die” wollen nicht diskutieren, die wollen etwas voellig Anderes. “Die” wollen keine Freiheit, die wollen die totale Macht.

Wiebke Ruschewski / 06.09.2020

Schöne Ausgabe von Indubio. Die Cancel Culture ist tatsächlich mehr als nur ein Ärgernis. Norbert Bolz lausche ich übrigens auch immer wieder gern. Gratulation, dass es bereits so viele Freunde von Indubio gibt. Auf dass es noch mehr werden!

T. Pohl / 06.09.2020

Dies als “grassierende Kultur”  zu bezeichen, ist m.E. grundfalsch. Es ist eine grassierende “Kulturlosigkeit”, die deutlich macht dass die Proponententen ungebildet sind, weil sie aus der Vergangenheit entweder nicht lernen konnten (Dummheit) oder dies nicht wollten (weil Ideologen).

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