indubio / 08.05.2022 / 06:30 / 90 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 223 – Die deutsche Angst vorm Weltende

Gerd Buurmann spricht mit dem Juristen und Autor Robert von Loewenstern und dem Wirtschaftsexperten Alexander Eisenkopf über den offenen Brief der Intellektuellen zum Ukrainekrieg, Inflation, Blackout und Energieboykotte.

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Richard Loewe / 08.05.2022

ich habe Kontrafunk vorher angehört und mich auf die beiden sehr geschätzten Gäste hier gefreut, bin aber bitter enttäuscht worden. Die Ukraine ist der drittkorrupteste Staat in Europa und deren Komikerpräsident, der von der CIA eingesetzt wurde, ist natürlich auch korrupt. Das ist ein Krieg korrupter Regierungen miteinander - da bleibt man besser außen vor. Keiner will Krieg? Hallo? Ich dachte eigentlich das Thema wäre aus dem Gedicht abgeleitet: alle bereiten sich auf die Naturkatastrophe vor und sind deshalb im Weltendemodus und deswegen gabs dann auch den den Großen Krieg. Menschen machen Krieg, nicht eine historisch-natürliche Kraft. Und Loewensterns Meinung ist identisch mit der, die zum Großen Krieg führte: wir müssen nur wollen, dann ist der fix vorbei und wir sind alle Helden. Russland geht behutsam vor, weil man die Ostukraine vereinnahmen will und nicht Kiev und den Westen. Die liefern noch immer Gas durch die Ukraine-Pipeline und die Ukraine verdient daran. Natürlich gibts da keine Hackerangriffe. Und wenn einer keinen Krieg wollte, ist das Putin: der hat ein Jahrzehnt gewarnt. Und wenn Deutschland weiter Waffen liefert, darf man sich nicht wundern, wenn Putin die Lieferung stoppt. Und dann? Dann ist das große Sterben in Deutschland, die Ukraine ist ganz fix geteilt und Russland verkauft sein Gas an jemand anderes.

Silvia Orlandi / 08.05.2022

Soldaten aller Länder desertiert! Glaubt kein Wort, sterbt nicht für Russland, Ukraine, Vaterland,  Freiheit, Gott, Werte….  Geht nach Verdun, da seht ihr das Ende.

H.Reichmuth / 08.05.2022

In den letzten Jahren war die woke Community ein ständiges Ziel der Achgut-Autoren. Ich hab’s genossen… Nun schreibt Achgut für den Dritten Weltkrieg - muss man halt akzeptieren. Ich lehne Schritte ab, die zur Auslöschung dieses Planeten führen, aber das ist meine Ansicht. Es gibt nun mal viele Menschen, die nach fast 80 Jahren Frieden an intellektuellem “Ennuie” leiden. Ich kann mitfühlen. ist wie das Gefühl vor 1914… Frieden ist langweilig und erzeugt zu wenige Helden. Krieg ist einfach männlicher. Wenn ich aber nur das läse, was mir gefiele, wäre ich ein woker Konservativer, der sich durch andere Meinungen getriggert fühlt… Man muss den Schwachsinn aushalten können. Das einzige, was mich erstaunt, ist dass viele Schreiber zwar Mühe mit der Rettung Griechenlands oder Italiens hatten, aber alles risikieren für ein Land, dass korrupter als die beiden genannten Staaten ist und einfach ein Russland ohne Atombomben ist. Aber eben: Seit Dr. Strangelove für Achgut schreibt, fühle ich mich wieder zu Kommentaren getriggert, weil ich nicht nur “Ja, so ist es!” schreiben kann.

Theodor Breit / 08.05.2022

@Marion Sönnichsen : „Jede Waffenlieferung in die Ukraine wird erstens diesen Krieg und das sinnlose Sterben verlängern und zweitens, es bringt uns einem dritten Weltkrieg näher. Das ist die Position dieser Gruppe. Diese Position ist nachvollziehbar und das Engagement der Erstunterzeichner für mich großartig.  Die Polemik, mit der hier auf diesen Brief reagiert wird, ist erschreckend.“ Die Position dieser Gruppe ist Leugnung der Realität, und Flucht in banal gestrickte Märchen- und Phantasiewelten. Erstens sorgen Waffenlieferungen hier für eine militärische Patt-Situation. Und die ist erst die Voraussetzung für einen Waffenstillstand. Solange Russland glaubt, über die Ukraine dominieren zu können, werden die mit dem Krieg garantiert nicht aufhören. Nur militärische Patt-Situationen garantieren in der Regel den Frieden. Was die Geschichte hinlänglich bewiesen hat. Zweitens ist Nachsicht gegenüber dem Terror immer eine Aufforderung für die Terroristen, ihren Terror zu verstärken. Machtmenschen verstehen nur eine Botschaft, nämlich wenn man ihnen knallharte Grenzen zieht: bis hier hin und nicht weiter. Jedes Nachgeben bestärkt den Despoten darin, einen Schritt weiterzugehen, und vergrößert dadurch die Gefahr eines Atomkrieges. Leider ist der Mensch allzu kleinhirngesteuert. Das Kleinhirn suggeriert, dass Unterwerfung und Identifikation mit dem Aggressor uns vor Schaden bewahrt. Und unser Kleinhirn hat auch die Macht, unser Großhirn entsprechend umzuprogrammieren, ohne dass wir es merken. Was bei den Verfassern des Briefes, die ja zu recht als Intellektuelle gelten, augenscheinlich passiert ist. Um die im Brief enthaltene Unterwerfungsbotschaft zu kaschieren, hat man einfach gegensätzliche (paradoxe) Aussagen im Brief eingebaut, um sich für die eigentliche Aufforderung zur Unterwerfung nicht verantworten zu müssen. Das ist clever, aber auch durchschaubar. Die Polemik haben die Verfasser des Briefes zurecht geerntet. Flucht in Märchenwelten helfen niemanden weiter!!

Thorsten Gutmann / 08.05.2022

@ H.Stolz - natürlich kennen Sie kontrafunk, und Sie nutzen ihn ganz bestimmt auch, und gefallen wird er Ihnen ebenfalls. Leere Behauptungen? Wahrscheinlich werden Sie mit mir übereinstimmen, daß Burkhard Müller-Ullrich gut wie immer ist. Auf den kommenden Sommer, wenn’s dort richtig losgeht, bin ich schon sehr gespannt. Ein freundlicher Gruß.

S.Niemeyer / 08.05.2022

Ständige “Wir”-Sprache und kein Mut, z.B. Unterzeichner des Briefes einzuladen - ergo: kein Disput. Das war kein in dubio sondern flaches sine dubio

A. Mau / 08.05.2022

Vorweg: Den Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteile ich, um dies klarzustellen. Eine dermaßen monokausale Analyse des Ukrainekonfliktes wie in dieser Indubio- Diskussion erwarte ich eher bei den Medien, die sich einen Ronzheimer halten. Wie kann es überhaupt denkbar sein, einer Verlängerung des Krieges vor der eigenen Haustür das Wort zu reden? Der Konflikt in der Ukraine findet seit 2008 statt. Wo waren da die Hobbystrategen, wer hat da die ukrainische Regierung vor einer Eskalation gewarnt?  Hier hat man eher Wohlwollen und tätige Unterstützung signalisiert. (z.B. Nuland & friends) Es gibt im Atomwaffen- Zeitalter keine Lösung außer Diplomatie und Friedensbemühungen. Wie kann man stattdessen Öl ins Feuer gießen? Will man so weitermachen- bis zu welchem Ziel- dem großen Knall? Was Herr v.  Loewenstern hier referiert, macht mich fassungslos: Putin habe dafür gesorgt, dass unsere Gasspeicher leer sind (omg), ein dritter Weltkrieg sei unwahrscheinlich, Putin werde Moldawien und das Baltikum überfallen u.s.w und so fort… nicht zu ertragen. 1985 habe ich meinen Grundwehrdienst geleistet, in einer Zeit, die sich in der Bedrohung mit der heutigen ähnelt. Meint man wirklich, dass es noch einmal gut geht? Die deutsche Angst vorm Weltende ist meiner Meinung nach realistischer als das Vertrauen auf einen militärischen Sieg über den bösen Russen.

Detlef Fiedler / 08.05.2022

Es ist viel zu bescheiden, nur die russische Wirtschaft ruinieren und Putin entfernen zu wollen. Warum nicht Russland von der Landkarte tilgen? Das wär doch mal was, so anbetracht historischer deutscher Kriegsziele. Aber was wenn unsere ganzen Experten, die professionellen und die Bürostuhl-Experten, überhaupt keine sind, sondern sich nur für welche halten? Georgien hat auch schon mal geglaubt, ermutigt durch die NATO, die selbe würde helfen und der Russe würde verlieren. Was wenn es nicht noch einmal so klappt, wie damals in Afghanistan, den Gegner zu bestücken und damit den Russen zu schlagen? Oder die Russen mit SDI zu verarschen und kaputt zu rüsten? Was wenn die atomare Abschreckung zwar noch vorhanden ist, aber in Zeiten auf die Spitze getriebener Eskalation, aufgrund menschlichen oder technischen Versagens, nicht funktioniert? Das ist dann die allerletzte Zahnpasta dieser Welt, die einmal aus der Tube, nicht wieder zurück zu bekommen ist. Es geht überhaupt nicht um den offenen Brief. Es geht um völlig begeisterte, werteverteidigende Anheizer ausser Rand und Band, die noch nie in einem Krieg waren, noch nie einen Schuss abgaben, aber ganz genau wissen: Man nimmt seine Knarre, steckt sich eine Blume ins Knopfloch und ist Weihnachten wieder zuhause. Was wenn nicht? Was wenns dann kein Zuhause, kein Weihnachten mehr gibt? Für manche war Deutschland eben, wieder mal, schon viel zu lange im Frieden. Das geht so nicht, da muss was gemacht werden, zB. deutsche Werte, deutsche Freiheit am Dnepr verteidigen. Kinder scheinen die keine zu haben oder sie sind denen nichts wert. Und es scheint denen echt schon viel zu lange, viel zu gut zu gehen.

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