Henryk M. Broder / 16.12.2020 / 11:00 / Foto: Ralf Roletschek / 84 / Seite ausdrucken

Hurra, der Martin ist wieder da!

Letzten Montag wurde Martin Schulz zum Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung gewählt, als Nachfolger von Kurt Beck, der als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 330 Millionen Euro in einem Freizeitpark am Nürburgring versenkt hatte, wofür sein Finanzminister vor Gericht und in den Knast musste, während "König Kurt" unbeschädigt zur FES wechselte, wo er acht Jahre lang die Geschäfte führte, bis er im September dieses Jahres befand, es wäre an der Zeit, "diese wichtige und schöne Aufgabe aus Altersgründen in andere Hände" zu legen.

"Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen mit Mitgliedern des Stiftungsvorstandes" schlug Beck als seinen Nachfolger Martin Schulz vor, "den ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments und ehemaligen Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands", wobei Beck zu erwähnen vergass, dass Schulz beinahe auch Bundeskanzler geworden wäre, wenn er die Wahlen 2017 nicht mit 20,5 Prozent "gewonnen" hätte, dem schlechtesten Ergebnis für die SPD bei einer Bundestagswahl und dem zweitschlechtesten ihrer Geschichte überhaupt. Für Schulz war die Wahl allerdings ein voller Erfolg. Als Spitzenkandidat der NRW-SPD zog er in den Bundestag ein, um der SPD bei ihrem weiteren Sinkflug mit Rat und Tat beizustehen.

Die Firma macht 184 Millionen Umsatz

Inzwischen steht die SPD bei 15 bis 16 Prozent, was Schulz veranlasst haben könnte, sich nach einer institutionellen Alternative umzusehen. Gut, so eine richtige Alternative ist die "SPD-nahe" Friedrich-Ebert-Stiftung auch nicht, aber immerhin eine Firma mit 600 Mitarbeitern, 184 Millionen Euro Umsatz und 108 Auslandsbüros, die "an der Förderung von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit" arbeiten. Er freue sich sehr, teilte Schulz nach seiner Wahl mit, "mit dem heutigen Tag die ehrenvolle Aufgabe des Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung zu übernehmen". Die FES möchte "als führender Think-Tank wahrgenommen werden, der einen Raum für Debatten und Auseinandersetzung bietet", sie wolle "Utopien und Visionen für die Zukunft entwickeln". 

Und dafür ist Martin Schulz der geeignete Mann. Utopien und Visionen sind sein Spezialgebiet. Erst wolte er Präsident des EU-Parlaments bleiben, dann Präsident der EU-Kommission werden, wenig später Bundeskanzler. Mal Ikarus und mal Sisyphus, strebt er immer nach Höherem, und wenn er abstürzt, fällt er in die Arme seiner Partei. Das ist es, was er unter "sozialer Gerechtigkeit" versteht.

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Richard Loewe / 16.12.2020

ich freue mich darueber, denn meine Hypothese ueber Deutschland ist schon wieder bestaetigt worden: man gehoert zu Deutschlands Elite, wenn das Koennen und der Charakter invers mit dem Gehalt korreliert ist. Am Ende ist das nicht eine blosse Korrelation, sondern eine echte Kausalitaet!

A. Ostrovsky / 16.12.2020

@Peter Petersen / 16.12.2020 “Das ist natürlich unschön, weil dieser ungebildete Mann so einem großen vom Steuerzahler finanzierten Wasserkopf vorsteht.” Solange er vor-steht geht es noch. Da kann er es sich nicht so bequem machen. Aber ich habe hier gelesen, er soll auch mal vor den Europäischen Parlament GESESSEN haben. Das war viel gefährlicher, wenn er sich da so richtig festgesessen hätte. Noch mal gut gegangen. Aber was bedeutet das eigentlich für dieses Parlament?

Paul Siemons / 16.12.2020

Seien wir nicht so böse. Auf dem F. E. Gnadenhof-Stiftung kann Monsieur 20,5 Volt wohl kaum noch viel Schaden anrichten. Ein wenig trommeln für die “linke Anti-Hass-Industrie” (Jan Fleischhauer), Po­li­ti­ker_­innen mit Mi­gra­ti­ons­ge­schicht_innen er­zäh­len lassen, was sie antreibt, den Antifeminismus in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie anprangern, an den Nebenställen in Afrika Zahnärzte und Hochbauingenieure über Karrierechancen im besten Deutschland, das es je gab, informieren oder sich für Geschlechtergerechtigkeit und überhaupt eine bessere Welt einsetzen. Kurz: man befasst sich mit “Gedöns” (Altbunsenbrenner Gerhard Schröder, SPD), man ist also, um es mit einem leicht abgewandelten Wort Martins zu sagen, wertloser als Blech. Kurt Tucholsky schlug einst für die SPD (“der Laden macht seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen.“) den Namen “Hier können Familien Kaffee kochen oder so etwas” vor. Um ein “geschlechtergerecht aus fairem Anbau” ergänzt wäre der Name wieder durchaus erwägenswert.

Karola Sunck / 16.12.2020

Da bekommt er bestimmt ein eigenes Büro mit abschließbarer Tür und abschließbaren Schubfächern, wo er dann seine halbvollen Fl. ( Flaschen od. Flachmänner ) ganz wie es beliebt, mit zugehörigen Inhalt vor den Augen seiner Sekretärin verstecken kann. Aber ich will mal über diese Schwäche eines erfolgreichen Sozialdemokraten hinwegsehen, der beinahe Bundeskanzler geworden wäre. Die Wirtschafts-und Scheinasylanten und besonders die Familienangehörigen von denen, wären hoch erfreut gewesen, hätte er es geschafft. Das wäre ein Kanzler ihrer Herzen geworden, obwohl Merkel ihm in nichts nachsteht. Bei allen Problemen, ( Harter Lockdown wegen Covid-19 ) die wir im Moment haben, hat die SPD eine Ausweitung der Aufnahme für Familienangehörige von angeblichen Flüchtlingen gefordert. Das ist wohl ihre neue zukünftige Wählergemeinschaft , denkt die SPD und träumt davon irgendwann mal wieder einen Kanzler oder Kanzlerin zu stellen. Wenn es soweit ist, wird bestimmt wieder dieses Ass, von dem hier die Reede ist, für dieses Amt zur Verfügung stehen. Wer dieses glaubt, hat sich wahrscheinlich mit Corona infiziert, aber nur den oberen Körperteil, welcher auch als Kopf bekannt ist, der auch dieses Organ beherbergt, dass aus grauen Zellen besteht!    Gute Nacht SPD, du warst mal eine Arbeitnehmerpartei, lang ist`s her. Jetzt bist du nur noch die Sozialökologische Migrantenpartei Deutschlands und für die hier länger lebende Bevölkerung UNWÄHLBAR!!

Leo Hohensee / 16.12.2020

“Habt Ihr schon jehört, der Martin ist wieder da?” - “Was denn, hat er denn die zuvielen Sitzungsgelder und die zuvielen Reisekilometergelder schon zurückbezahlt?” - “Weiß isch nisch, sein Kumpel SchonnClod hat in da rausjehauen und sein Freund Elmar auch.” - “Un hat er nu zurückjezahlt oder ?” - “Weiß isch escht nisch, der hatte, glaube isch, Immunität.” - “Wie, war der da denn schon jeimpft”? - “Ja, mit allen Wassern!”

Gerd Heinzelmann / 16.12.2020

Basta, ist eben nicht basta. Ersterer hat eben noch Puste.

N.Lehmann / 16.12.2020

Diese Sozialistische-Possenpartei-Deutschland kann auf solche Erfolgstypen, wie unseren Maddin, zwar ungern verzichten, aber die Welt ist hungrig nach diesem kompetenten Visionär. Deshalb ist dieser Think Tank ein Glücksfall und das Gehalt eines Genossen würdig. Wenn noch der Kevin seinen Abschluss und gleich den Dr. an der Humboldt schafft, dann ist die Partei zurück auf der Siegerstrasse und für Migranten ohne Sprachkenntnisse ein muss. Unglaublich diese Versager!

Horst Jungsbluth / 16.12.2020

Think-Tank und SPD? Wie soll denn das zusammengehen? Vielleicht doch, denn wenn man einen demokratischen Rechtsstaat zerstören will, dann bedarf es einer Strategie, wenn auch einer teuflischen. Und dazu hat man “kompetente” Partner mit den Grünen, den Linken und den Medien und die Merkel-CDU nennt sich einfach um in Hase, sie weiß von nichts und will auch gar nichts wissen, da die Ministranten Verzeihung Minister vollauf damit beschäftigt sind, ihre teuren   Maßanzüge vorzuführen.  In Berlin hatte der “Think-Tank” der SPD 1989 beinahe sein Ziel erreicht, leider fiel die Mauer zur “falschen Seite”, worauf einige der Spitzengenossen vor Schreck einen Herzschlag erlitten, während andere versehen mit deftiger Altersversorgung in der Versenkung verschwanden und die ganz Hartgesottenen unbeirrt weitermachten.

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