Henryk M. Broder / 31.10.2019 / 09:00 / Foto: Harald Bischoff / 98 / Seite ausdrucken

Finde den kleinen Unterschied!

Am 20. Oktober erschien in der Augsburger Allgemeinen ein Doppel-Interview mit den beiden grünen Politikerinnen, Renate Künast und Claudia Roth, die "im Internet angefeindet (werden) wie nur wenige andere Frauen". Das Gespräch drehte sich vor allem um die Frage, "was das mit ihnen macht".

Dazu sagt Claudia Roth: "Natürlich gehen manche Beschimpfungen und Gewaltandrohungen nicht spurlos an dir vorbei. Das ist auch gut so. Wir dürfen nicht abstumpfen. Aber wir müssen dagegenhalten." Und dagegenhalten bedeutet: "Wir müssen die Stichwortgeber benennen, all diese neurechten Plattformen, deren Geschäftsmodell auf Hetze und Falschbehauptungen beruht – von Roland Tichy über Henryk M. Broder bis hin zu eindeutig rechtsradikalen Blogs."

Am 27. Oktober erschien das gleiche Interview im Konstanzer Südkurier. Hier erklärt Claudia Roth, was sie unter "dagegenhalten" versteht, so: "Wir müssen die Stichwortgeber benennen, all diese neurechten Plattformen, deren Geschäftsmodell auf Hetze und Falschbehauptungen beruht – bis hin zu eindeutig rechtsradikalen Blogs."

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Leserpost

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Peter Reindl / 31.10.2019

Wenn man Künast und Roth sieht, glaubt man, das sie nicht die hellsten Kerzen im Leuchter sind. Wenn sie reden, weiß man es.

Martin Müller / 31.10.2019

Vielleicht sind diejenigen, die immer von der Hetze und dem Hass der anderen reden, selbst die größten Hetzer und Hasser. Zumindest kann man das sehr oft in der deutschen, europäischen und globalen Geschichte feststellen. Claudia Roth hat im ersten Interviews, das gesagt, was sie gerne sehen möchte. Im zweiten Interview hat sie nachgedacht, dass die Zeit für einen öffentlichen Pranger,  für ein Entfernen aus dem öffentlichen Diskurs von Tichy und Broder noch nicht reif ist… Aber sie wird dran arbeiten, Step by Step. Davon bin ich überzeugt. Die Denunziation von unpässlichen Meinungen im öffentlichen Raum ist ja gerade erst legalisiert worden durch den Staat. Und wer weiß, was da alles noch als Hasssprech und Hetze definiert wird, dass sich die Staatsanwaltschaft einschaltet. Jedenfalls ist jetzt auch erstmals die Tür zur Strafverfolgung unliebsamer Meinungen geöffnet worden. Und wir wissen: Wer sich politisch unkorrekt äußert und verhält, der muss schon heute mit beruflichen und privaten Sanktionen und Repressalien rechnen. Gesinnungsdemokraten haben den Hang zum Totalitären, das sollte man nicht vergessen und unterschätzen. Sie sind die einbeinigen Apologeten ihrer eigenen Meinungsfreiheit und Demokratie, das andere Bein steht fest auf Gesinnungsgrund, zum hölzernen Tritt gegen die Feinde der von ihnen bestimmten und kontrollierten Meinungsfreiheit bereit. Holzauge sei wachsam, aber auch mutig!

Jürgen Keil / 31.10.2019

Wenn ich heutzutage Menschen mit linken oder grünen Überzeugungen, von denen doch Einige hin und wieder Dummheiten von sich geben, als dumm bezeichne, bin ich ein rechter Stichwortgeber. Was bin ich, wenn ich Menschen mit konservativen oder sehr, sehr konservativen, also “rechten” Überzeugungen bei Dummheiten ertappe; die gibt es natürlich auch? Bin ich dann ein linker Stichwortgeber. Kann ich also ein linker und rechter Stichwortgeber in einer Person sein? Habe ich dann eine gespaltene politische Persönlichkeit? Bin ich vielleicht ein diverser Stichwortgeber? Das geht doch nicht. Also man muss sich wohl entscheiden. Man kann doch nicht rechts und links kritisieren. Wo bleibt denn da die Haltung? In meiner DDR- Zeit hatte man einen Klassenstandpunkt oder man hatte keinen. Letzteres konnte Nachteile für die berufliche Karriere, die Genehmigung von NSW- Reisen oder für den Studienplatz des Kindes haben. Also schuf man sich einen virtuellen Klassenstandpunkt, einen Mitläuferstandpunkt. Man hatte seine Ruhe, musste nur aufpassen, dass man sich nicht verplapperte und vielleicht an falscher Stelle sogar die SED kritisierte, also zum rechten Stichwortgeber wurde. Wie komme ich jetzt nur auf DDR und SED?

Hartmut Schilling / 31.10.2019

Ich stelle mir das so vor, daß die Grünen die Texte - vorformuliert als Hausaufgabe wie früher in der Schule - bekommen. Dann müssen sie die auswendig lernen, und in der Fraktionssitzung werden sie abgehört. Die, die alles richtig machen und beim Abhören überzeugend waren, dürften dann mit ihrem neuen Wissen in die Öffentlichkeit gehen und selbige nach Kräften beeindrucken. Betreutes Denken also. Für Roth, Künast und andere ist das gewiß eine essentielle Hilfestellung. Müßten sie sonst doch eigene Sätze drechseln und würden vor der Kamera Gefahr laufen, sich zu verhaspeln oder ihrem Haß auf alles, was nicht Blockpartei ist, freien Lauf lassen.

Daniel Gildenhorn / 31.10.2019

Keinen Unterschied gibt es vor allem zw. Roth und Arafat. Noch ein Pali-Tuch drauf, und schon ist seine Reinkarnation gelungen. Inklusive die Wutreden mit dem geschwungenen Zeigefinger.

Marc Thorstein / 31.10.2019

Was ist denn da passiert? Jetzt bin ich doch irritiert! Sind Herr Broder und Herr Tichy jetzt doch nicht uneindeutig rechtsradikal? Warum werden Sie nun nicht mehr als Stichwortgeber benannt? Wovor hat man da Angst? Das eigene hetzerische Element mit Diffamierung realer Personen doch nicht offen zu betreiben??? Eine Entschuldigung von Frau Roth wäre angemessen, auch für alle Leser von Achgut.com, denn mich hat das beleidigt, weil ich weder uneindeutig noch eindeutig rechtsradikal bin!

Stefan Riedel / 31.10.2019

Schade! Keine kostenlose, ausgesprochen wirkksame Werbung mehr für Roland Tichy und Hendryk M. Broder.

Anton Geiger / 31.10.2019

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