Kleine Anmerkung vom Besserwisser: Fluren (Felder und Wiesen) werden wohl selbst in Schwaben noch nicht mit Besen gekehrt.
Ich weiß nicht wie Sie lieber Herr Broder 4. Reich definieren, Fakt ist dass Ihre Beschreibung nicht sehr weit entfernt erscheint. Wenn künftig Menschen ohne Gerichtsurteil inhaftiert werden können, denen nichts weiter vorgeworfen wird als einen positiven Test ignoriert oder eventuell auch nur eine neue Vorschrift mich gekannt zu haben, weiß ich nicht wie weit wir noch davon entfernt sind. Insbesondere wenn eine einfache Denunziation genügt. Wenn das Infektionsschutzgesetz dies ermöglicht ist der Ausdruck Ermächtigungsgesetz dafür die einzige zutreffende Bezeichnung.
Was mir auch so übel aufstößt, ist die Bereitschaft zur Denunziation. Allein wenn man schon an der Kasse angefaucht wird mit “Abstand halten!”, dann hat das schon etwas Entmenschlichendes. Auf diese Weise redet man nicht mit einer Person, so wird ein “Querulant” zurechtgewiesen. In der DDR waren das “feindliche Subjekte” und noch früher “Volksschädlinge”. Das kommt heute wieder hoch! Dabei wäre es “unter Corona” für besonders ängstliche Leute doch so einfach, sich selbst zu schützen. Man kann ja FFP2- oder FFP3-Masken tragen, dazu noch einen Gesichtsschild und doppelte Handschuhe und man kann selbst auf besonderen Abstand zu Menschen achten, sich oft desinfizieren und sich so recht zuverlässig selbst schützen. Jeder hat die Freiheit dazu und ich habe das nicht zu beurteilen. Nein! Hier wird Gehorsam angemahnt. Es wird Ungehorsam bestraft! Es geht um Autorität und es macht die als Autoritäten auftretenden Herrschenden und leider sehr viele Mitbürger wütend, wenn Individuen “aus der Reihe tanzen”. Auch hier wird wieder das unterschiedliche Menschenbild sichtbar, dass Sozialisten und Freiheitsliebende ganz grundsätzlich unterscheidet. Der Sozialist (Auch der Nationalsozialist) fordert Gehorsam vom Einzelnen, weil für ihn nur das Kollektiv oder der Sieg der Ideologie zählt. Der Freiheitsliebende räumt dem Einzelnen eine bestimmte Entscheidungsfreiheit und individuelle Würde ein. Welchen Weg wollen wir gehen?
Sie irren sich , Herr Broder, und wie Sie sich irren! Vielleicht wohnen Sie ja so weit oben, daß das, was unten geschieht, optisch in die “weite Ferne” rückt. Ich nehme leider anderes wahr, Gott sei’s geklagt: Wir sind mittendrin. Wir sind längst schon mittendrin. Und schlau haben sie’s diesmal angestellt. Sie haben die “Funktionseliten” allesamt korrumpiert und drei Generation gehirngewaschen. Und zwar mit lustigen, vor allem aber unverbrauchten Parolen: “Wir retten die Wale. Wir retten die Eisbärn. Wir retten die Welt”. Was mich schier verzweifeln läßt: In der Ostzone waren 80 Prozent gegen die Herrschenden. Heute bejubeln - so fürchte ich - 80 Prozent die eigenen Ketten. Wir sind angekommen. 1984 ist Gegenwart. In Ba-Wü werden Dissidenten psychiatrisiert.
So, wie Nationalsozialismus 50% Sozialismus ist, ist Hygiene 50% von Rassenhygiene. Eine sozialistische Hygienediktatur ist also bereits 50% einer nationalsozialistischen Rassenhygienediktatur. Wir schrammen ganz knapp am Abgrund entlang. Jeder Entscheider in Amt und Würden sollte sich das jederzeit vor Augen halten, bevor er oder sie über den Rand hinausschießt und in den Abgrund fällt.
@Dr. Karl Wolf: Ich gebe es zu: Ich bin weder Epidemiologe noch Mediziner, und trotzdem wage ich es, mir eine Meinung zur Coronapolitik zu bilden. Ich bin immerhin in der Lage, mir einige Statistiken anzuschauen, sogar offizielle - und siehe da: Diejenigen, die an Corona sterben, sind in überwiegender Mehrzahl hochbetagt und mit teils schweren Vorerkrankungen. Ist dies dann eine Killerseuche, frage ich mich in meinem Laientum. Und weiter: rechtfertigt diese Krankheit es also, eine ernste Wirtschaftskrise zu riskieren und die Gesellschaft zu zerstören? Weiter: Sind die Entscheider und Politiker denn alle so viel klüger als ich?
Passt nicht zu diesem Geschwafel von der Absonderung auch die hetzerische Rede des Spiegel-Kolumnisten Blome „Ich … möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“ Wie war das nochmal mit Hass und Hetze? Ach nee, das sind ja die anderen.
Heute auf Cicero ein Artikel von einen Herrn Brauns mit der Überschrift: “Ist das Fest erst ruiniert. Ein harter Corona-Lockdown könnte in einigen Bundesländern nun schon vor Weihnachten über uns kommen. Folgt man der Argumentation der politisch Handelnden, dann stellt sich allerdings eine Frage: Warum nicht sofort?” Hier ist ein schreibender Beschwichtigungseiferer am Werk, der dem uneinsichtigen Leser seine seltsame, noch schärfere Sicht hinsichtlich der getroffenen Entscheidungen aufdrängt. Zwei Zitate aus diesen Artikel: „Das Fest, so schade und so traurig das ist, ist ohnehin schon ruiniert. Und keine Finanzhilfe der Welt kann das ersetzen. Ob man nun zusätzlich zur Gastronomie auch noch dem Einzelhandel erneut unter die Arme greift, welchen Unterschied macht das eigentlich noch? Die Krise wird erst vorbei sein, wenn sie vorbei ist.“ Sogar folgender historischer Exkurs ist ihm nicht peinlich: “Es gab schon Weihnachten in der Geschichte der Menschheit, da galt es bereits als festlich, sich im Schützengraben einander die Hände zu reichen, um danach erneut mit Artillerie und Giftgas übereinander herzufallen. Dieses Mal haben wir es selbst in der Hand, auch ein trauriges und entbehrungsreiches Weihnachten zu überleben.” Wenn wir es denn überleben! Ich habe heute schnell noch meinen Weihnachtswunsch geändert. Lieber jetzt, als zu spät. Man denke nur an erst kürzlich erfahrene Engpässe! Ich habe mir eine Urne in Ozeanblau mit bordeauxroten Kreuz, aus nachwachsenden Rohstoff, klimaneutral hergestellt, ausgesucht.
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