Dushan Wegner, Gastautor / 07.08.2018 / 06:25 / Foto: Tim Maxeiner / 50 / Seite ausdrucken

Die Leichtigkeit des Neins

Tschechen & Polen wagen es, deutschen Ideologen mit Leichtigkeit und doch nachdrücklich zu widersprechen. Vielleicht sollten die Deutschen es auch tun: Entspannt, selbstbewusst und aus Verantwortung vor der Geschichte linken Hysterikern klar „Nein!“ sagen.

Das Pils kommt, wie Sie wissen, aus Pilsen, auf Tschechisch „Plzeň“ geschrieben. Die Tschechen sind sparsam mit ihren Vokalen. Der bekannte Satz „“hat keinen einzigen davon; Plzeň hat immerhin einen, bei zwei Silben, ähnlich wie das bayerische „Dirndl“.

Wir Wegners halten es für eine gute Idee, dass unsere Kinder ihr Tschechisch lebendig halten, und so waren sie letztens auch in Pilsen. Die Kids haben immer erst Hemmungen, mit Fremden in derselben Sprache zu reden, wie sie mit den Großeltern (und manchmal mit mir) reden, doch sie verstehen sofort und nach einer Zeit trauen sie sich auch, den Kakao (der dort genauso heißt) auch auf Tschechisch zu bestellen.

In Pilsen kann man unterirdische Stadttouren buchen (Info: plzenskepodzemi.cz). Unter Pilsen führen 19 Kilometer Kellergänge auf drei Etagen. Die oberste ist privat, die unteren beiden Etagen sind öffentlich. Heutzutage sind die Zugänge aus den privaten Kellern hinunter in die öffentlichen zugemauert. Früher waren sie zugänglich und boten zum einen Zuflucht, im Falle, dass die Stadt angegriffen wurde, zum anderen gab es unterirdische Kneipen. Das Bier wurde dort kühl gelagert, da die Temperatur konstant zwischen 8 und 14 Grad lag. Man trägt Helme, und die Kinder waren natürlich begeistert von den labyrinthartigen Gängen – wie in einem Film, nur in echt!

Die Führungen werden auch auf Deutsch angeboten, für die vielen deutschsprachigen Touristen. Die Dame, welche einen durch die Gewölbe steuert, ist Tschechin, und sie spricht perfektes Deutsch, mit jenem tschechischen Akzent, den wir – nahtlos in Wiener Schmäh übergehend – von Bullys Pavel & Bronko und natürlich im Original von Karel Gott kennen. (Es wird übrigens erzählt, dass die Liedautoren hinter Karel Gott die Lieder absichtlich so schrieben, dass er bei Vokalen, die ihm besonders lagen, seine Stimme zur Geltung bringen konnte. "Biene Maaajaaaaa, erzähle uns von diiiiiiiiiiiiiir –Majaaaaaaaaaa, flieg durch deine Welt … ".)

Nehmen die Tschechen die Dinge leichter?

Elli ist bei der Führung durch die Katakomben etwas aufgefallen, das mir selbst immer selbstverständlich erschien. „Kann es sein“, fragte sie, „dass die Tschechen im Vergleich viele Dinge mit mehr Leichtigkeit nehmen?“ (Wenn Tschechen und Leichtigkeit in einem Gedanken vorkommen, dann ist natürlich Kunderas Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins der nächste Gedanke, doch hier geht es weder um den Prager Frühling noch um erotische Eskapaden. Es ist etwas Leichteres, aber doch, ja, Tieferes.)

Die Stadtführerin berichtete, dass Kaiser Rudolf II. während einer Pestepidemie in Prag (1599 – 1600) samt Hofstaat nach Pilsen zog. Damit war Pilsen neun Monate lange die Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches. Die Reiseführerin schmunzelte selbstironisch und augenzwinkernd: „Sie können sich vorstellen, dass wir darauf stolz sind!“

Doch es war nicht nur die Stadtführerin, welche die eigene Geschichte so realistisch wie selbstironisch betrachtete. Die Pensionsbetreiberin, der Museumswärter, manche Kellnerin – versuchen Sie es selbst, wenn Sie einmal in Tschechien sind! Viele wissen, wo das Land herkommt, und schätzen also realistisch(er) ein, wo man heute ist und wo man hin will.

Nein, es sind nicht alle Tschechen, doch es fällt schon auf, wie viele man trifft, die ihre eigene Geschichte wirklich kennen. Böhmen wird seit mindestens 200.000 Jahren von Menschen bewohnt. Man fand Neandertaler-Überreste, Blattspitzen, Klingen und andere frühe Werkzeuge. Man ging durch die üblichen europäischen Entwicklungen von sich abwechselnden Stämmen und Herzogtümern. Im 9. Jahrhundert erlebte Böhmen die Christianisierung, 1198 wurde das Königreich Böhmen geboren, welches 1918 in der Tschechoslowakei aufging.

Vor Luther kam Jan Hus

Eine sympathische, aber gelegentlich unangenehm folgenreiche Eigenschaft der Tschechen ist es, einen eigenen Kopf zu haben und stur auf diesem zu bestehen. Viele Deutschen meinen, Luther hätte die Reformation erfunden, doch vor Luther kam Jan Hus, der seine reformatorische Lehre nicht widerrufen wollte und also am 6.7.1415 beim Konzil von Konstanz auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. 

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Böhmen in den Kämpfen zwischen protestantischen und katholischen Mächten aufgerieben, teilweise entvölkert, wurde von der Gegenreformation auf Linie gebracht und später mit deutschsprachigen Siedlern wieder „aufgefüllt“. Hitler hatte den „Generalplan Ost“, der auch Tschechen weitgehend ersetzen sollte. Im Prager Frühling versuchten die Tschechen wieder einmal, einen eigenen Kopf zu haben, was die Russen mit Panzern unterbanden.

Ich wurde in Deutschland sozialisiert. Ich bin in den Straßen Kölns großgeworden, ich habe in Deutschlands Schulen gelernt. Ich wurde angeleitet, die Dinge ernst zu nehmen, so wie die (meisten) anderen Deutschen die Dinge ernst nehmen. Ich sehe die Leichtigkeit der Tschechen, und ich sehe ein spiegelbildliches Verhältnis zwischen Geschichte und Leichtigkeit. Tschechen kennen (oft) ihre eigene Geschichte genauer als die Deutschen die ihre, sie nehmen sie erstaunlicherweise mit Leichtigkeit, und doch sind sie bereit, an der entscheidenden Stelle ihr Bestes zu tun, dass sie sich nicht wiederholen wird.

Deutsche kennen ihre eigene Geschichte – selbst die des Zweiten Weltkriegs – oft auf erstaunlich flachem, schlagwortartig emotionalem und faktenarmem Niveau. Sie nehmen alles sehr schwer und Leichtigkeit oder gar Zweideutigkeit gelten als obszön. An der entscheidenden Stelle jedoch, wenn es darum geht, eine Wiederholung der Geschichte zu vermeiden, sind sie wie der Fußgänger, der vom gelben Kleinwagen angefahren wird und dann zwar sein Leben lang gelbe Kleinwagen meidet – aber dumm in rote LKWs und schwarze Motorräder hineinläuft.

Goethe schreibt im West-östlichen Divan:

Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. tweet

Die heutige deutsche Antifa spiegelt dieses Dunkel wieder. Sie tut es auf besonders exemplarische Weise, deshalb muss sie hier erwähnt werden. Der Schrecken geht nicht weg, wenn man ihn ignoriert, das wiederum hat uns die Geschichte gelehrt. Diese Leute sind mehr als nur ein paar schwarzvermummte Schläger, welche Angst und Schrecken gegen Abweichler verbreiten. Die Antifa ist vor allem das Gegenteil von Leichtigkeit, Geschichtsbewusstsein und Selbstschutz. Sie benimmt sich wie die SA von einst, sie weiß nichts von der Geschichte, und sie nimmt sich über alle Maßen ernst. Antifa ist die vorletzte Steigerung einer Geisteshaltung, die eine Meinung umso aggressiver vertritt, je weniger sie in Vernunft und Verantwortung begründet ist.

Machen wir an dieser Stelle einen Schritt über die Landesgrenze, nach Polen.

Der Spiegel schreibt: „Polen braucht dringend Arbeitskräfte – und wirbt sie in aller Welt an. Nur nicht in muslimisch geprägten Ländern.“ (spiegel.de, 4.8.2015)

Dass es ein echter Spiegel-Artikel ist, erkennen Sie an Formulierungen wie dieser:

„Trotz der im In- und Ausland kritisierten Politik der regierenden Nationalkonservativen erlebt die polnische Wirtschaft einen Boom.“

Der Spiegel moniert, dass das katholische Polen nicht um Menschen wirbt, deren Religion ihnen zu verbieten scheint, sich Juden oder Christen zu Freunden zu nehmen (Sure 5:51), die „Ungläubiger“ als Schimpfwort benutzt und die in keinem einzigen Land, in dem sie in der Mehrheit ist, mit demokratischen Grundwerten kompatibel zu sein scheint. Linke schließen beide Augen und wollen den mit dem heißen Eisen blenden, der die Augen offen zu halten wagt.

Tschechen und Polen werden heute von Deutschen teils offen rassistisch beschimpft für ihre Entscheidung, nicht wieder einem Wahn der Deutschen den „Lebensraum“ zur Verfügung zu stellen. Sie folgten der Merkel nicht darin, ihr Land mit Energiephantasien ins Knie zu schießen. Sie haben sichtbar wenig Lust, dem Euro beizutreten, dafür boomen in Polen und Tschechien gleichermaßen die Arbeitsmärkte. Noch wenige Monate, dann ist wieder Weihnachten, und wir werden von der fröhlichen Leichtigkeit der Weihnachtsmärkte in Prag oder Warschau hören – während in Köln und anderen deutschen Städten der Glühwein geschützt von Betonblöcken und Maschinengewehren geschlürft wird.

Die Tschechen haben verstanden, gegenüber deutschen Ideologen misstrauisch zu sein – die Deutschen könnten es auch lernen! Habt Mut zur Leichtigkeit! Habt Mut, die Dinge zu sehen, wie sie sind, und dann die Konsequenzen zu ziehen. Und, wenn euch der Mut fehlt, unternehmt eine Tour durch die Pilsener Unterwelt! Am Ende bekommt dort jeder Erwachsene einen Gutschein für ein kaltes Pilsener Urquell. Das ist bei der Hitze besonders erfrischend, und vielleicht hilft es ja beim Mut!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

Foto: Tim Maxeiner

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Dr. Andreas Scheurer / 07.08.2018

Sehr geehrter Herr Wegner, Denken und Handeln des Individuums wird im wesentlichen durch vererbte Gene und durch Lernprozesse bestimmt. Eine Binse. Das Verhalten, also Denken und Handeln, sein Schreiben und Lesen, gerät oft dann außer Kontrolle, wenn die Synapsen im Gehirn, -das sind die Stellen einer neuronalen Verknüpfung, über die eine Nervenzelle in Kontakt zu einer anderen Zelle steht, also einer Sinneszelle, Muskelzelle, Drüsenzelle, oder Nervenzelle-, nachhaltig geschädigt sind. Störungen neuronaler Verknüpfungen können die Genstruktur verändern und sind somit vererbbar. Gefördert wird die Vererbung veränderter Gene, wenn sich Menschen innerhalb enger familiärer Verbindungen fortpflanzen, so, wie es in europäischen Fürstenhäusern geschah. Deshalb ist es wichtig, die Kopulation mit Menschen aus anderen (fremden) Kulturkreisen zu betreiben, damit die potentielle Gefahr einer Ausbreitung diesbezüglichen geschädigten Erbguts weniger wahrscheinlich wird. Studiert man von Fall zu Fall Ihre Beiträge, so drängt sich die despektierliche Frage auf, inwieweit fehlende Kopulation aus anderen Kulturkreisen, zu Störungen neuronaler Verknüpfungen führten?

Andreas Mertens / 07.08.2018

Deutschland hat längst den “point of no return” überschritten. Selbst wenn plötzlich wundersamerweise Hirn vom Himmel regnen würde, ginge es vermutlich nicht mehr ohne Black Friday a la 1929 und Verheerungen im Ausmaß des 30jährigen Krieges ab. Und wissen sie was, dieses Land hat es so verdient. Dieses Land und seine Wählermehrheit aus völlig verblödeten Bahnhofswinkern Teddybärenwerfern, Gutmenschen und Gefälligkeistjournalisten sollen ruhig das volle Ausmaß ihrer Dummheit zu kosten bekommen. Da darf es ruhig den ganzen Tag zugehen wie zu Sylvester auf der Domplatte und auf dem Berliner Weihnachtsmarkt.  Auch Nationen, Völker etc sind im Grunde gebommen nur Meme. Also sich fertpflanzende, konkurrierende Ideen die sich ebenso wie Dinge der belebten Natur der Evolution stellen müssen. Manche sind Auslaufmodelle und verschwinden

Peter Michel / 07.08.2018

Ein schöner Artikel Herr Wegner, nur zur deutschen Besiedlung, diese wurde bereits Ende des 11. Jh. durch den böhmischen Herzog Vratislav gefördert. Im Sudetenland/Riesengebirge und der einige Jahrhunderte böhmischen Oberlausitz, siedelten Siedler aus Sachsen, Thüringen und vor allem Franken an(man kann es heute noch als altfränkische Mundart Rrrrrollen im Oberland und gelegtlich sogar im Grenznahen Gebiet um Varnsdorf, Rumburg und Deutsch Gabel hören). Sicherlich wurden diese, wie auch die slawische Bevölkerung im 30 jährigem Krieg genauso dezimiert. Das mit dem „auffüllen“ ist da etwas zweifelhaft. Mein Stammbaum Großväterlicherseits im böhmischen geht ins 17 Jh. nach der Großmutter noch 150 Jahre früher, waren demnach keine „aufgefüllten „. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn die Oberlausitz wieder böhmisch würde, wie es doch ein Kölner Hilfskleriker vorgeschlagen hat.

Susanne antalic / 07.08.2018

Ich würde gerne eine Antwort oder eher Bemerkung zu Herrn Mechau über Denunziasmus. Letzte Woche habe ich kurz in WDR eine Sendung über Mallorca gesehn. Es wurde tatsächlich eine kleine Gruppe von Deutschen gezeigt, die durch die Stadt gegangen sind und nach AIRBNB Wohnungen gesucht hatten um die dann an die Polizei zu denunzieren. Das WDR war dabei und war sichtlich beeindruckt wie die Deutschen Ordnung in Mallorca machen. Ich habe einen Lesebrief geschrieben, dass Deutschland jetzt auch Denunzianismus exportiert, ich habe keine Antwort bekommen.

Hubert Bauer / 07.08.2018

Hinsichtlich der Mentalität der Deutschen auf der einen Seite und der Tschechen und Polen auf der anderen Seite kann ich Herrn Wegner voll zustimmen. Aber mein bayrischer Patriotismus zwingt mich zu einer Gegendarstellung: Das Pilsener Bier wurde zwar in Pilzen erfunden; aber vom Vilshofener Josef Groll.

Wolfgang Richter / 07.08.2018

@ Helmut Driesel Schon in den 1980ern hatte ich mit einer in den 1960ern schulisch sozialisierten Bekannten zu tun, die bei jeder die schon damals in Wellen ankommenden Zuwanderung betreffenden Diskussion mit dem Argument antwortete, daß “wir” wegen der in den “1000 Jahren” auf “uns” geladenen Kollektivschuld jeden aufzunehmen haben, der an unsere damals noch vorhandenen Staatsgrenzen kommt und das Zauberwort als Schlüssel nutzt. Und da sei es völlig egal, ob er tatsächlich irgendwo Verfolgung ausgesetzt sei oder nicht. Und wenn nur unter 100en Aufgenommenen (und staatlich Alimentierten)  einer sei, dem tatsächlich als Schutzsuchendem Hilfe zustehe, so sei das gesamte Konzept zu tragen. So erfolgreich funktionierte schon damals zumindest in Teilen die linksgrüne Indoktrination über die Schulen. Anzumerken sei noch, daß die Forderungen wohlweislich immer an die Allgemeinheit gestellt wurden. Die eigene Wohnungstür ist meines Wissens bis heute nicht ausgehängt. Und von der Möglichkeit einer Bürgschaft macht man natürlich auch keinen Gebrauch. So tief reicht dann die Wirkung des Schuldbazillus doch nicht, denn wenn’s an’s eigene Geld geht, zu Lasten des eigenen Wohlstands bis hin zum Anspruch auf Urlaubsreisen, hört das Wohlmeinen auf.

Ben Dover / 07.08.2018

Ich liebe Tschechien. Der italienische Filmemacher Rocco Siffredi hat sehr viele gute Filme dort produziert.

Andreas Rühl / 07.08.2018

Danke für den Hinweis auf Pilsen. Endlich wird mir klar, wie man die untergärigen Biere ohne moderne Kühlsysteme brauen konnte. Nebenbei: Sucht nach Calvin und ihr werdet die Wurzel des Übels ohne Frage finden. In jeder Landschaft, in jeder Bevölkerung, wo Calvin und seine irrwitzig-traurige Lehre gewütet hat, findet man noch heute einen Ernst, eine Traurigkeit, eine Verbitterung, eine Missgunst, Übellaunigkeit, Lustfeindlichkeit, Lebensüberdruss, Todessehnsucht, innere Zerrissenheit (die Liste kann ich beliebig fortsetzen, ich muss nur IN MICH hineinschauen) und so weiter, wie nirgend sonst. Stefan Zweig hat darauf hingewiesen, dass in den vom Calvinismus heimgesuchten Gebieten man das noch Jahrhunderten noch an den Gesichtern ablesen kann. Und so ist es. Gutes Beispiel: Ich bin in einem Dorfrandgebiet aufgewachsen. Das Dorf hessen-hanauisch, also nicht nur calvinistisch sondern STRENG calvinistisch und “reformiert”. Am Dorfrand wurde nach dem Krieg gebaut. Die Einheimischen aus dem Dorf auf der einen Seite, die Vertriebenen, allesamt Katholiken, auf der anderen Seite. Auf der katholischen Seite war es für die Kinder immer schön. Da gabs Limo oder Kuchen beim Spielen, es wurde nicht so genau hingeschaut, wenn man ein bisschen laut war oder Unfug gemacht hat. Auf der anderen Seite, der Dorfseite, MEINER Seite, waren alle Nachbarn untereinander verkracht und zerstritten. Wehe, ein Ball fiel aufs Grundstück, wehe wir Kindern lachten oder spielten zu laut! Alle Vorgärten sahen aus wie Friedhöfe und alle hatten diesen verbitterten, verdüsterten, lebensunfrohen Gesichtsausdruck. Warum neben Deutschland auch die Schweden so fanatisch auf der Suche nach der richtigen Haltung sind, erklärt sich damit übrigens von selbst. Die Lebensfreude in den Schwedenkrimis auch :-)

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