Henryk M. Broder / 17.04.2021 / 06:00 / Foto: Imago / 94 / Seite ausdrucken

Die gefährlichste aller Mutanten

Manchmal sagt ein Interview mehr als 1000 Worte. Karl Lauterbach merkt man es an, dass er als Kind unter einem furchtbaren Aufmerksamkeitsdefizit leiden musste, während Jens Spahn die Freude anzusehen ist, wie weit er es gebracht hat. Es ist noch nicht lange her, da war er sogar als Kanzlerkandidat im Gespräch.

Falls Sie das Interview verpasst haben, das Bettina Schausten im heute-journal vom 14.4. mit dem Gesundheitsminister geführt hat, hier (ab der vierten Minute) können Sie es nachholen. Spahn redet wie ein Heilpraktiker, der Kräutertee als Mittel gegen Leukämie anbietet; es laufe doch alles bestens, sagt er, „wir haben im ersten Quartal dieses Jahres zehn Prozent der Deutschen impfen können, jetzt werden wir schon in einem Monat die nächsten zehn Prozent impfen können“, wie angekündigt werde es im zweiten Quartal „mehr und mehr Impfstoff geben“, es habe in den letzten Tagen „mehrere Rekorde an täglichen Impfungen“ gegeben, „gestern allein über 500.000“.

Spahn redet, als hätte er ein Framing-Seminar bei Elisabeth Wehling besucht. Letzte Woche hätten 35.000 Arztpraxen „geimpft“, diese Woche seien es 45.000 und „für die nächste haben sich 50.000 gemeldet“. AstraZeneca sei „sehr gut und sehr wirksam“ und bei den über 60-Jährigen sehr gefragt. „Da habe ich gar keine Sorge.“ Er wolle „nicht alles schönreden“, sagt der Versager des Jahres, es gäbe „immer noch Dinge, die noch besser laufen könnten“, und weil „besser“ die Steigerung von „gut“ ist, folgt daraus, dass bis jetzt alles gut gelaufen ist.

Auf Spahn trifft das mit Sicherheit zu. Für ihn läuft es spitze. Sein Karriere-Plan geht auf, und sogar mitten in der Pandemie findet er die Zeit, sich mit der Vierten Gewalt anzulegen, die wissen möchte, wie er sein Geld anlegt. Wobei ihm das Grundbuchamt behilflich ist.

Was lernen wir daraus? Es gibt das Corona-Virus, es gibt auch einige gefährliche Mutanten des Corona-Virus, die gefährlichste aber ist die Mutante vom Bankkaufmann zum Gesundheitsminister.

Foto: Imago

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Leserpost

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A. Ostrovsky / 17.04.2021

Es ist ein verbreiteter Irrtum, wenn die Herrschaft mit dem Volk verwechselt wird. Da Volk fühlt sich geschmeichelt, emporgehoben, weil es glaubt, zu herrschen, indem Jeder und Jede alle vier Jahre einen Zettel in eine Urne stecken darf. Dabei weiß eigentlich auch jeder, dass in eine Urne die Asche der Verstorbenen gehört, oder notfalls auch die Asche der verbrannter Illusionen und Hoffnungen. Aus der Urne strömt nicht der Gesit der Freiheit. Dazu ist es dort zu eng. Die Herrschaf jedenfall bezeichnet ihre Willkür oft als Wohltat, als Rettung. Jeder Raubritter des Mittelalters hat seine Opfer belehrt, dass es ja nur zu deren Bestem wäre. Die süditalienische Weltherrschaft macht Angebote, die man nicht ablehN’en kann. Und in diesem geistigen Zwang der verbogenen und instrumentalisierten Wahrheiten gibt es auch immer die wirklichen Irren, die nach oben gespült werden. Man kann sie jedenfalls nicht von den Raubrittern unterscheiden, weil sie alle zusammen irre phantasieren, die einen aus Täuschungsabsicht und die anderen aus dem Wahn. Wenn die Lüge endemisch wird, ist sie vom klappernden Wahnsinn nicht mehr zu unterscheiden. Jedenfalls kennt das Volk den Unterschied nicht. Wenn nach Jahren der fiebernden Demokratie ein Schwarzlackierter kommt und das Raubrittertum wieder einführt, das aber als “Moderne Demokratie” bezeichnet, würden viele aus dem Volk ihn sicher wählen. Aber wenn Wahlen etwa entscheiden würden, wären sie ja längst verboten. Dann also auch diesen Zettel noch zur Asche. Been to Beene, Bluot to Bluote. ....widerenkit… Madelnburg und Mägdesprung vereint. Flames turning blue.

J. Heini / 17.04.2021

Aktueller Corona Bericht des RKI: Jetzt wertet das RKI sogar Handydaten aus, um daraus zu entwickeln, ob wir uns wenig genug in unserer Umgebung bewegen!

Heike Olmes / 17.04.2021

Was soll man dazu noch sagen, Herr Broder? Dieser Mann ist - wie alle “Politiker”, die Merkel installiert hat- maximal freundlich ausgedrückt, unbrauchbar. Teeren, federn und außer Landes jagen!!!

G. Lindner / 17.04.2021

Also die Schwäbische Zeitung berichtet von Derzeit 4740 Corona Intensiv Patienten in Deutschen Krankenhäusern. Von denen es bisher noch 1925 aktuell gibt. Also wenn man auch hier mit einem Durchschnitt argumentiert, stoßen die Deutschen Krankenhäuser mit im Schnitt von 2,5 Intensiv Corona Patienten an ihre Grenzen. Hier ist doch wohl eindeutig die Politik für diese Grundrechts Einschränkung auf medizinischen Betreuung verantwortlich . Denn Sie hat mit ihren Verordnungen Krankhäuser geschlossen und Personal entlassen. Und dafür nun den Bürger einzusperren ist massivst zynisch.

Johannes Schuster / 17.04.2021

Die Wand hat ein Loch, Scheiß die Wand an, - Kind - lerne Maurer ! Ich würde zu gerne den Clip “Always”  mit unserem Bundes - Erasure nachstellen, in einem Phantasie - Garten voller Kanülen. Oder aus dem Musical “Hair” : “Vaccination Can be fun Join the holy orgy Kama Sutra Everyone!” Die ganze Erde ist voller Dünger und schreit nach Leben und das Kabarett ist tot. Wann kriegen wir Freiheit und ein neues Woodstock, nackt, mutantenfrei und ungehemmt Sex; Love, Drugs, Rock and roll in the mud?

Wolf von Fichtenberg / 17.04.2021

Mutation? Die hier Angesprochenen haben wirklich eine Veränderung hinter sich. Man stelle nur das Jahr 2009 dem Jetzt gegenüber. -> youTube: Wer ist eigentlich Karl Lauterbach?—- In der Listung das -> 1:47 Min.-Video anklicken).

Walter Weimar / 17.04.2021

Wieso fällt mir sofort der uralte Spruch ein: Schuster bleib bei deinem Leisten. Die Altvorderen wußten was sie sagten und meinten. Das Ende dieses angezettelten Elends in Deutschland werden andere Völker zu Papier bringen.

Wilfried Cremer / 17.04.2021

Lieber Herr Broder, in einer Strömung, die Kritik am Wechsel der Geschlechtsidentität als Hassverbrechen kriminalisiert, befördert dieser Heini, wenn’s um Schwule geht, juristisch eine Umkehr dieser Regel: schizophren! Was allerdings enthüllt, worum’s ihm wirklich geht: um Darstellung statt Sein. (Das gehört zwar nicht zum Thema, weitet aber das Bewusstsein.)

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